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Montag, 31. Oktober 2011

Der Loser unter den Hügeln

Grosse Terrasse: Hochhamm-Bergrestaurant.
Der Hochhamm, 1274 Meter über Meer, war unser Samstagshoger und Höhepunkt einer Sechs-Stunden-Route: Waldstatt - Oberwaldstatt - Tüfenberg - Hochhamm - Bächli - Hemberg - St. Peterzell. Eigentlich ist der Hochhamm, der eine prächtige Aussicht bietet, der Verlierer unter den Ostschweizer Hügeln. 1995 wurde der unrentable Sessellift abgebrochen. Und 2008 verunglückte Wirt Peter Flück bei einem Autounfall tödlich. Doch der Hochhamm, ein robuster Ausserrhoder, hat die Schicksalsschläge überstanden. Heute wirtet Flücks Tochter Chantal, die Wirtschaft ist bei gutem Wetter geöffnet, und dass man nicht ohne Schweissvergiessen hinaufkommt, ist eine gute Sache - was es hier oben nicht hat, sind diese fetten Töfffahrer mit ihren Schildkröten-Rückenpanzern.

Sonntag, 30. Oktober 2011

Das Cannabis wirkte nicht


Ich vertippte mich. Der Getränke-Automat beim Bahnhof Forch gab statt eines Mineralwassers dieses orangene Pappding her. Swiss Cannabis Ice Tea. Ich trank die Zuckerlauge mit Schwarztee-Bitternote und hasste jeden Schluck. Und wie das brennesselig in die Nase stach, als beträte ich die Berner Reitschule der späten Achtziger! Und das Perfideste war, dass die Ware nicht im Geringsten high macht. Nehmt sie aus dem Sortiment, Betreiber! Sie spielt mit dem Mythos, kann aber nicht liefern!

Samstag, 29. Oktober 2011

Uli, der Elektronsensible

Ist das Handy gefährlich? Ja, sagt Funk-Uli. (WikCommons)
"Funk-Uli" erwarb sich seinen Übernamen, indem er mit 12 seine erste Funkstation in Betrieb nahm. Nach der Lehre als Kommunikationstechniker verkaufte er Autotelefone und Handys, besass bald eine Firma mit 20 Mitarbeitern. Dann der Zusammenbruch mit Seh- und Herzrhythmus-Störungen. Heute lebt Ulrich Weiner, 34, in einem Funkloch im Schwarzwald. Er ist überzeugt, dass elektrische Felder und technische Strahlen seine Gesundheit ruiniert haben. Verlässt er das Haus, um die Menschheit aufzuklären, tut er das in einem bizarren Schutzanzug à la Imker-Outfit. Sein Credo: "Der technische Funk verträgt sich nicht mit biologischen Systemen. Der Funk ist eine Zeitbombe. Und wir Elektrosensiblen eine Art Frühwarnsystem." Interessantes Porträt in der "Tierwelt" Nr. 42.

Freitag, 28. Oktober 2011

Der 11. Hoger

Die Belohnung auf dem Bözingenberg.
Morgen gibts Hochnebel und darüber Sonne. Hier 10 Höger und hohe Orte, die gut belichtet sind, Aussicht bieten und mit einer Wirtschaft bestückt sind.
1. Gäbris, Ausserrhoden. Immer wieder. Der Klassiker. Man bestelle dann die Südwoescht (Siedwurst).
2. Die Hochalp, Ausserrhoden. Apart und nah an den Bergen. Hat Wirt Hans Fuchs, "dä Fochsä Hans", miese Laune, ist die Beiz allerdings auch mal zu.
3. Tanzboden SG. Siehe meine heutige Kolumne in der Zeitung. Um ihn hat sich ein Kult entwickelt; die Gemeinde der Tanzbödeler frönt ihm ganzjährig.
4. Terrasse mit Aussicht. Man muss nicht hinwandern, kann den Bus nehmen. Beim Aussteigen stürzt man angesichts des zackigen Leistchamms in Shock and Awe.
5. Die Alp Scheidegg ZH mit der höchstgelegenen Alpwirtschaft des Kantons Zürich.
6. Die Bütschelegg. Hier holen sich die Stadtberner ihre Dosis Lux. In der Beiz wirtet ein Tamile, weswegen es auch Curry-Gerichte gibt.
7. Waldhäusern. Im Ämmitau hockt ein Hexenhäuschen, das aussieht, als sei es mit der Laubsäge gemacht. Von Signau oder Emmenmatt her ist man zügig oben.
8. Bözingenberg. Die Bieler kennen ihn, alle anderen sollten ihn kennenlernen.
9. Der Passwang SO. Mit dem Postauto hinauf, dann über den Sunneberg-Kamm. Wirtschaften am Anfang und Ende vorhanden, überhaupt ist die Gegend voller Bauernbeizli wie keine andere.
10.  Hilfe, schon ist der letzte Listenplatz da, und ich lege doch erst los. Die Innerschweiz muss noch hinein. Nehmen wir doch... den Raten. Herrlich der Blick zum Säntis und Pilatus. Eine Wirtschaft hockt auch an diesem Übergang vom Ägerisee ins Tal der Biber, den man mit dem Bus erreicht. Hier kann man gut mit den Kindern hin und spazieren.

Auf den 11. Hoger wandere ich morgen mit meinem Grüppli. Mehr darüber nach vollbrachter Tat!

Donnerstag, 27. Oktober 2011

Livigno und die Grenzen des Wachstums

Ich habe ein GA, aber will ich da hin? Livigno.
Das norditalienische Livigno ist mit der Schweiz durch einen wintersicheren Tunnel Richtung Ofenpass und Zernez verbunden. Ich war einmal in Livigno - und war abgestossen. Das Tal ist Zollfrei-Zone und Billig-Wintersport-Gebiet. Es wurde geschmacklos verbaut.

Letzte Woche las ich das SBB-Reisemagazin "Via". Ich erfuhr, dass man mit dem GA nach Livigno kommt. Dass man Livigno früher "Piccolo Tibet" nannte, weil es bis 1952 sechs Monate im Jahr von der Aussenwelt abgeschnitten war. Als dann in den Sechzigern der Tunnel der Engadiner Elektriztitätswerke zum Livigno-See kam, war Livigno auf einen Schlag das ganze Jahr gegen Norden offen. Die Folge: Verdoppelung der Einwohnerzahl auf heute 6000 Leute. 10 000 Ferienwohnungen. 100 Hotels. 250 Taxfree-Shops. Bis zu 28 000 Übernachtungsgäste in der winterlichen Hochsaison.

Oh Graus. Kurz darauf im "Tages-Anzeiger" die Titelzeile: "Bündnerland droht Italien mit Tunnelsperrung." Livigno zieht soviele Wintergäste an, dass sich der Verkehr durch den Tunnel in die Schweiz an schönen Wochenenden bis zu zehn Kilometer Länge staut und nach Zernez reicht. Somit ist der Ofenpass und die Zufahrt ins Münstertal blockiert - und genau deshalb überlegt sich die Bündner Regierung die Tunnelsperrung. In Livigno gibt man sich allerdings einsichtig, dass die Marketingstrategie, mit Dumping-Preis-Wochenenden vor allem Osteuropas Massen zu ködern, an ihre Grenzen stösst. Man gelobt, in Zukunft auch Skilift-Hotel-Packages zu verkaufen, die den Rest der Woche abdecken. Ob das nützt? Wir werden sehen.

Mittwoch, 26. Oktober 2011

Danke, dass es dich gibt, lieber Föhn!

Alles ist beim Wandern im Spätherbst verstärkt: die Farbkraft der Natur vor allem, aber auch die Gefühle des Wanderers, der weiss, dass bald alles vorbei ist. Nicht für immer natürlich - aber die herrlichsten Gegenden sind doch demnächst für Monate verschneit und kaum zugänglich. Umso mehr geniesst der Wanderer derzeit seine Wege. Gestern fuhren wir nach Euthal am hinteren Sihlsee. Die Gipfel um den mächtigen Fluebrig (auf dem Foto links der Mitte) wirkten aus dem Bus düster und abweisend. Dann aber, im Aufstieg zur Bärlaui, plötzlich blauer Himmel, der Föhn vertrieb uns die Wolken. Das war grandios, wie überhaupt die ganze 5-Stunden-Route Euthal - Bärlaui - Sattelegg - Rinderweidhorn - Wiselegg - Schleipfenmüli - Lachen Bahnhof. Danke, dass es dich gibt, lieber Föhn!

Dienstag, 25. Oktober 2011

El Camino del Grusel



El Camino del Rey, der "Weg des Königs" in Südspanien, gilt als gefährlichster Bergweg der Welt. Hundert Meter über Grund führt er einer Schluchtwand entlang. Aus dem Boden des Stegs sind Stücke herausgebrochen. An manchen Orten balanciert man auf Eisenträgern. Mittlerweile reisen Gruseltouristen und Adventurefreaks extra wegen des Camino an; sie foutieren sich um das Behördenverbot. Es gab auch schon Tote. Kürzlich nun kam die Meldung, dass der Camino saniert werden soll. Obiger Film zeigt ihn im heutigen Zustand und sei nur schwindelfreien Leuten zum Anschauen empfohlen.

Montag, 24. Oktober 2011

Sandra weiss nicht, was Sauser ist


Am Samstag wanderten wir in 5 1/4 Gehstunden die Strecke Ebnat-Kappel - Oberbächen - Wielesch - Bergli - Rieden - Wilen - Mülischperg - Steinenbach - Benken Bahnhof - Böschkanal - Uznach Bahnhof. Herrlich der Wechsel von der Grabeskälte im verschatteten Thurtal zu gleissender Sonne auf den Höhen. Ich empfehle diese Wanderung dringlich. Ende Monat schliessen die beiden Alpwirtschaften, die wir passierten, für den Winter.
Drei Mal kehrten wir ein.
1. Auf Oberbächen. Auf den Tischen im Freien lag ein Schneelein. Drinnen war der Ofen eben angeheizt worden, die Stube noch klamm wie eine Kühltruhe. Ich hängte den Pulli neben den Ofen, sass im T-Shirt, bis Monika rief: "Du dampfst!" So war es.
2. Auf Wielesch. Wir setzten uns draussen. Nie habe er einen derart feinen Bauernschüblig gegessen, rief Pierre. Er und Rita bestellten gleich einen zweiten. Später gabs Kafi Schnaps, auch der super, so dass es auch da Supplement gab.
3. Am Schluss im Restaurant Bahnhof in Uznach, einer Knelle, in der an jedem Tisch einer oder eine sass, schweigend, trinkend, allein. Dem Schild vor der Tür hatten wir entnommen: "Heute ist Sandra für Sie im Service." Allerdings irritierte uns an Sandra dies: Sie hatte keine Ahnung, was Sauser ist.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Surowiecki und Clerodendrum

Nicht verzagen, Facebook fragen!
Es gibt doch dieses tolle Buch von James Surowiecki: "The Wisdom of Crowds. Why the Many Are Smarter Than the Few". Das Buch kam mir in den Sinn, als ich auf Facebook die Einträge zu meinem Freitags-Post auf diesem Blog las. Es ging in jenem Post ja um eine dekorative Pflanze mit blauen Beeren - und ich stellte die Frage, was das wohl für ein Gewächs sei. Nach der Aufschaltung auf Facebook am frühen Morgen dauerte es dann nur eine gute Stunde, bis Freundin Marianne Jeker mit der Antwort kam: Es handelt sich um die Gattung... Losbaum oder auch Losstrauch, Fachname: Clerodendrum. Welche der rund 400 Arten? Eventuell Clerodendrum trichotomum. Vielen Dank, Marianne! Und danke "Anonym", der die Lösung direkt im Wanderblog deponierte.

Samstag, 22. Oktober 2011

Heute gehn wir dorthin, wo es üppig vegetiert

Werden wir heute im Schnee wandern? Jedenfalls geht es auf 1226 Meter hinauf, nach Oberbächen, dem Kulminationspunkt unserer Route von Ebnat-Kappel via Wielesch nach Kaltbrunn oder auch Uznach. Den Zmittag nehmen wir in der Alpwirtschaft Wielesch. Seltsamer Name. Gott sei Dank gibt es das Dialekt-Wörterbuch Idiotikon. "Wielesch" setzt sich zusammen aus Esche und... man lese selber.

Freitag, 21. Oktober 2011

Botaniker vor!


Dekoratives Bild. Diese Farben! Aber darum gehts hier nicht. Sondern: Wanderfreundin Monika Schlatter bittet mich, das Foto (aufgenommen in Schlieren ZH bei der Heckeneinfassung einer Schrebergartenanlage) zu publizieren - mit der Frage, was das für ein Gewächs ist. Also, Botaniker vor! Monika freut sich, wenn jemand helfen kann.

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Widmers Gegengift

Gestern auf dem Pfannenstiel nahm Widmer das Fondue.
Man kennt das Wort "Gegengift" vor allem im Zusammenhang mit Schlangen. Das Prinzip funktioniert aber auch beim Wetter. Gestern, als der Regen einsetzte und die Temperatur stürzte (später schneite es bei mir in Zollikerberg), wanderte ich von Egg hinauf zum Pfannenstiel und stieg wieder ab zur Forch. Das dauerte 2 1/4 Stunden. Dazwischen gönnte ich mir in der "Hochwacht" ein Fondue und ein Glas Aigle. Das wirksame Gegengift zum Winter eben.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Ich war der Unterwäsche-Tester

Letzte Woche bekam ich eine Mail von einer Frau Sabrina Widmer. Seit kurzem sei sie bei Gretz Communications in Bern für die Marke Columbia verantwortlich. Da Blogs beständig an Einfluss gewönnen, habe sie im Hinblick auf einen Thermounterwäsche-Test an den Wanderblogger Widmer gedacht - ob ich die technische Unterwäsche von Columbia testen möchte? Ich dürfe die Stücke behalten.
Auslegeordnung: Eine von zwei Plastikboxen, Unterhose, Unterhemd.
Ich sagte freudig ja. Kurz darauf ging mir ein Päckli zu, darin eine lange Unterhose sowie ein langärmliges Unterhemd. Beide Stücke sind inwendig mit silbrigen Punkten bestückt; es handelt sich um die Technik, die dafür sorgen soll, dass Schweiss entweicht, während die Wärme bleibt. Beim Mustern der Ware dachte ich angesichts besagter Punkte freilich auch an die Glitzertrikots von Zirkusartisten. Verpackt waren Hose und Hemd in je einer Box aus Hartplastik. Das ärgerte mich: unsäglich, dieser Industrie-Sondermüll!

Vorgestern Montag zog ich, von Kopf bis Fuss in Columbia gehüllt, los zum Sichelpass (Eintrag von gestern). Hier der Testbericht in aller Kürze: Die Unterwäsche hält gut warm. Was das Schwitzen angeht: Normalerweise trage ich simples Baumwollzeug vom Coop. Über Thermowäsche hatte ich viel gehört. Ich hatte mir die Wirkung anders vorgestellt: dass man quasi total trocken bleibt. Das war nicht der Fall, ich wurde zwar am Rücken, meiner empfindlichsten Partie, nicht so pflotschnass wie mit Baumwollbekleidung. Aber ich feuchtelte die ganzen 5 1/4 Stunden Gehzeit intensiv vor mich hin.

Unten in Innereriz in der Wirtschaft Säge sass ich eine Stunde. Die Thermodinger waren noch nicht ganz trocken, als ich den Bus bestieg, klebten auf unangenehme Art am Leib. Ein Gerüchli, wie man es solcher Wäsche gern anlastet ("Thermowäsche stinkt"), war nicht feststellbar; eine antimikrobielle Beschichtung verhindert dies. Gegenüber meiner üblichen Bekleidung würde ich insgesamt von einem leichten Plus sprechen. Ob ich für so ein Unterhemd 79 Franken ausgeben würde und noch einmal soviel für eine Unterhose? Globe nüüd!

Liebe Frau Widmer, ich bin weder enttäuscht noch begeistert, sondern halb-halb. Und es würde mich jetzt freuen, wenn Sie diesen Blogeintrag kommentieren!

Dienstag, 18. Oktober 2011

Wandern in der Tiefkühltruhe

Der Niesen, Geometrie aus Stein.
Ich war von Merligen am Thunersee durch das Grönbach-Tobel aufgestiegen. Im Begriff, das Justistal zu betreten, drehte ich mich noch einmal um und sah die Pyramide des Niesen über dem Dunst schweben. Das Justistal lag dann grossteils im Schatten. Raureif deckte die Wiesen. Die Temperatur bewegte sich um den Gefrierpunkt, es war Wandern in der Tiefkühltruhe. Endlich, vor dem Sichelpass, die Wende. Ich erreichte besonntes Gelände, begann zu schwitzen, zog den Pullover aus; noch einmal war es Sommer. In Innereriz-Säge, wo die Unternehmung nach 5 1/4 Stunden Gehzeit endete, holte mich die saisonale Realität wieder ein: Das Schneemobil steht bereit für den Wintereinsatz. Tatsächlich dürfte es morgen die Sichle, 1679 Meter über Meter, verschneien.

Das Pistenfahrzeug steht schon bereit.

Montag, 17. Oktober 2011

Der lawinensichere Galgen

Hinrichtungsstätte in Hospental. (Bild: www.burgenseite.ch)
Galgen? Als ich das Schild im Dorfkern von Hospental UR sah, dachte ich zuerst: ein Witz. Eine Bar mit blödem Namen. Irgendeine Ladevorrichtung gewerblicher oder bäuerlicher Art. Aber nein. Es geht wirklich um einen Galgen zwecks Hinrichtung. Nur wenige davon sind im Land erhalten geblieben. Derjenige in Hospental steht im St. Annawald und besteht aus zwei gemauerten Pfeilern und einem Holzbalken darüber. Die Pfeiler haben einen gegen den Berg zu spitz zulaufenden Querschnitt: Hospentals Galgen ist sogar lawinentauglich.

Sonntag, 16. Oktober 2011

Abu Sunna im Wallis


Dokumentiert der Name dieses Chalets, das ich in Blatten bei Naters antraf, nicht aufs flagranteste die Islamisierung unserer Heimat? "Sunna", das ist ja der "Brauch" des Propheten, also Mohammeds Tun und Sagen. Die Sunna ist dem frommen Muslim neben dem Koran Verhaltensnorm und Rechtsquelle; sie speist auch die Scharia, das islamische Gesetz. "Abu Sunna", Vater der Sunna, heisst in diesem Sinn ein Gläubiger, der die Sunna besonders ernst nimmt; ihr Kenner, ihr Vorleber, ihr Verteidiger. Und so einer hat nun im Wallis ein traditionelles Chalet...  an dieser Stelle atmete ich durch und erkannte, dass Abusunna vielleicht aber auch gleich "Abendsonne" ist.

Samstag, 15. Oktober 2011

Bock auf Biken?



Ein Bike-Rennen in der südafrikanischen Steppe. Der Biker, dem ES passiert, ist ein gewisser Evan van der Spuy - offenbar haben nicht alle Steppenbewohner gleichviel Freude an der Biker-Raserei.

Freitag, 14. Oktober 2011

Mit Tinu auf die Lueg

Das war im April: Tinu Heiniger in Burgdorf.
Im Frühling machten ein Kollege und ich ein Interview mit dem Liedermacher Tinu Heiniger. Wir trafen uns in Burgdorf, zogen aus der Stadt, vorbei am 500-jährigen Siechenhaus und der Siechenkapelle, zum Restaurant "Sommerhaus". Dort assen wir und redeten. Und dann gingen wir retour zum Bahnhof mit einem Abstecher zu den gewaltigen Sandsteinfluhen über der Emme. Unterwegs kamen wir auch aufs Wandern zu sprechen. Heiniger, der Langnauer, empfahl eine Route aus seinem Habitat: von Wynigen auf die Lueg.

Gestern war es soweit, ich setzte den Tipp in die Tat um. Stieg von Wynigen zur Lueg auf. Setzte fort nach Affoltern. Und verlängerte nach dem Mittagessen bis Lützelflüh. 5 1/2 Gehstunden dauerte das, 22 Kilometer legte ich zurück. Und wenn ich denn ein Adjektiv brauchen müsste, um die Gegend zu beschreiben, so dieses: gotthelfisch. Nicht in erster Linie, weil ich Gotthelfs literarische Landschaft durchmass, Häuser, Bauern, Fluren durch seine Augen sah. Sondern, weil Anfang und Schlusspunkt der Wanderung Gotthelfs Leben spiegelten. In der Wyniger Kirche mit dem romanischen Turm wurde er 1833 getraut. Und auf dem Kirchof von Lützelflüh ist er begraben.
Das war gestern: Gotthelf-Land zwischen Wynigen und der Lueg.

Donnerstag, 13. Oktober 2011

Botta und das Kaltbad


Rigi Kaltbad ist eine Grossbaustelle, am Rand werden die Wanderer durchgeschleust und beeilen sich, von dem Lärm und der Hässlichkeit fortzukommen. Nächsten Frühling soll es soweit sein: Einweihung des neuen unterirdischen Mineralbades. Es ist Teil einer Gesamtüberarbeitung des Kaltbad-Dorfplatzes; dieser soll mehr Ruhe ausstrahlen, Einheitlichkeit, Eleganz; auch die nahe Seilbahn-Bergstation wird neu gestaltet. Verantwortlich zeichnet Mario Botta. Kein Fan des Tessiner Architekten, bin ich gespannt, ob es diesem gelingen wird, dem Kaltbad, bisher ein absurdes Sammelsurium von Stilen und Nicht-Stilen, Harmonie einzuschreiben. Vorläufig dominiert das Bauchaos, betrachtbar dank einer Webcam.

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Fünf Stunden gegangen, 297 Fotos gemacht


Obiges Foto zeigt vier Innerschweizer Persönlichkeiten. Von links: Buochserhorn, Stanserhorn, Bürgenstock (im Vordergrund) und Pilatus. Gestern stieg ich von Weggis via Bodenberg und Felsentor nach Rigi-Kaltbad auf und stieg dann via das Chänzeli und die Räbalp wieder ab auf die Seebodenalp, wo ich das Bähnli nach Küssnacht nahm. Das dauerte fünf Gehstunden, ich schoss 297 Fotos, besagte vier Gipfel dominierten den Horizont gegen Süden, es war alles schön. Nun, nicht ganz alles. Das Kaltbad schockierte mich: Es ist derzeit eine Grossbaustelle, eine gewaltige Geländenarbe. Mehr darüber morgen. Vorerst noch ein zweites Foto der Harmonie und Anmut: die Felsenkapelle beim Kaltbad in ihrem Nagelfluhschlitz.

Dienstag, 11. Oktober 2011

Die Uster-Oepfel-Bahn

1909, Bahneröffnung, Jubel in Oetwil. (WikimediaCommons)
Von Uster gings mit der Bahn nach Oetwil. (GoogleMaps)
Bevor ich wandere, google ich jeweils die einzelnen Orte, an denen wir durchkommen. Und ich schaue auf Wikipedia einiges nach. So verfuhr ich auch im Hinblick auf die Wanderung vom letzten Samstag. Beim Stichwort "Mönchaltorf" fand ich, dass es in der Region Greifensee einst eine Bahn gab - die freilich eher ein Tram war. Die Uster-Oetwil-Bahn tuckerte vom Bahnhof Uster via Riedikon, Mönchaltorf, Esslingen nach Oetwil am See und brachte es auf 30 Stundenkilometer. Vorerst war die UOeB sehr erfolgreich. Dann kamen die Autos auf, beim Bähnli wurde gespart, das Rollmaterial veraltete. 1949 war alles aus und vorbei. Inklusive des lustigen Übernamens: Die Leute nannten die Linie aufgrund ihrer Abkürzung... Uster-Oepfel-Bahn.

Montag, 10. Oktober 2011

Das Schneespektakel von Seewis

Bereits geht es jetzt mit dem Wetter ja wieder aufwärts. Aber das Wochenende! Wanderfreundin Monika Schlatter schickte mir Fotos aus Seewis im Prättigau vom Samstag. Das Dorf liegt nicht hoch, knapp unter 1000 Meter. Trotzdem schneite es auf das herbstliche "Alpspektakel". Der Alpabzug musste gar abgesagt werden.

Sonntag, 9. Oktober 2011

Das sozialdemokratische Seeufer

Gestern wanderten wir: in 4 1/2 Gehstunden von Küsnacht via Küsnachter Tobel und Hohrüti auf den Pfannenstiel, hinab nach Egg, zum Greifensee und nach Mönchaltorf. Und um die zwei Fragen des letzten Blog-Eintrages zu beantworten: Ja, es kamen tatsächlich Leute. Wir waren zu sechst, allesamt in Regenware verhüllt. Und ja, das Essen in der "Hochwacht" auf dem Pfannenstiel war grossartig. Wir schlemmten, derweil es draussen sträzte: saftige Fleischgerichte, Desserts wie Vermicelles und reichlich Rotwein. Später am Greifensee machten wir den kleinen Abstecher zum Aaspitz, wo der Aabach in den See fliesst. Und wir fanden angesichts der Weite der Wasserfläche die Wahlwerbung auf dem Bänkli schlau getextet.

Samstag, 8. Oktober 2011

Zwei Fragen zum heutigen Wandertag

Heute geht es durchs Küsnachter Tobel auf den Pfannenstiel, dann hinab zum Greifensee und nach Mönchaltorf. Zwei Dinge frage ich mich: Wird aus meinem vielköpfigen Wandergrüppli überhaupt jemand erscheinen (bei Regen bzw. Kälte schrumpft die Teilnehmerzahl jeweils drastisch)? Und ist das Essen in der "Hochwacht" auf dem Pfannenstiel tatsächlich so gut, wie es die Bilder auf der Homepage andeuten?

Freitag, 7. Oktober 2011

Die Schwyzer Industriespione

Hier Fakten zum Einsiedler Rosoli, der als Notfallwasser in jeden Wanderer-Rucksack gehört. Zusammensetzung: de-mineralisiertes Quellwasser, Kernobst-Branntwein, Dörrkirschen, Sternanis, Zimt, Zucker. Es handelt sich nicht um eine Erfindung der Schwyzer, nein, diese haben das Rezept in Zeiten der Armut geklaut - Industriespionage auf den norditalienischen Viehmärkten, wo der Likör "Rosoglio" hiess. Der Rosoli schmeckt ausgezeichnet, besser noch als die Geschmacksverwandten Appenzeller Kräuterbitter und Ramazzotti. 1783 hat ihn übrigens schon der Einsiedler Abt Beat Küttel getrunken, das ist urkundlich belegt, hicks. Kaufen kann man ihn zum Beispiel beim "Tulipan" in Einsiedeln. Und an kühlen Tagen wie dem heutigen wärmt er wirksam.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Hilfe beim Bahnwandern

Bahnwandern: Szenerie in Wassen, Kanton Uri.
Eine gute Site: "Bahnwandern". Sie behandelt in übersichtlicher Form die Albulalinie, Gotthard Nord und Süd sowie Lötschberg Nord und Süd - hilfreich und inspirierend.

Mittwoch, 5. Oktober 2011

Die Lemminge vom Berner Bahnhof

Keine Wanderer zu sehen: Broye zwischen Lucens und Moudon VD.
Gewerbeschild in Dompierre.
Gestern morgen um neun Uhr war der Bahnhof Bern ein Irrenhaus: Ausflugsrentner, Wandergruppen, Biker - alle wollten sie Richtung Thun und Berner Oberland. Menschen sind Lemminge, dachte ich und fuhr weiter Richtung Freiburg. Von Romont zog ich via Dompierre, Seigneux und Lucens nach Moudon. Und ich schwöre, dass ich in meinen knapp viereinhalb Gehstunden keinem einzigen Wanderer begegnete. Und auch keinem Biker. Und auch keinem Ausflugsrentner. Individualität ist einfach. Wenigstens beim Wandern.

Dienstag, 4. Oktober 2011

Wahnsinn am Mythen

Die Mythen-Abfahrt aus Biker-Sicht. (Screenshot des Youtube-Clips)
Zum Fussballkrawall in Zürich ging mir gestern dies durch den Kopf: Junge Männer bilden in jeder Gesellschaft das Unruhepotenzial schlechthin. Gleichentags sah ich dann ein Youtube-Filmchen, das zur These passt. Es zeigt einen Biker, der den Wanderweg am Grossen Mythen (SZ) hinabfährt, was lebensgefährlich ist - die Wand ist praktisch senkrecht. Junge Männer: inkarnierter Wahnsinn. Unvernunft auf zwei Beinen.

Montag, 3. Oktober 2011

Vom Vorrücken des Herbstes


Der Herbst bringt sich allmählich in Position. Gestern morgen fiel mir auf, dass der Nebel über Nacht die Kraft aufgebracht hatte, die Strassen nass zu machen; das sah aus, als hätte es leicht geregnet. Ich machte mich dann schon recht früh auf, ging in zwei Stunden von der Forch via Wassberg, Ebmatingen und Sennhof nach Zollikerberg. Überall war der Herbst da, mal diskret, mal deutlich: in der gehemmten, verhinderten Sonne; in den Spinnweben, die das Buschwerk überzogen; in der Art, wie sich die Wirtschaften aus dem Nebel schälten und zum Kaffee luden. Als ich zuhause war, dauerte es nur kurz, bis sich die Sonne zeigte. Mir war das gleich; was ich gehabt hatte, war schön gewesen.

Sonntag, 2. Oktober 2011

Perlen aus dem Aargau

Die Aargauer Wanderwege haben einen hübschen neuen Gratisprospekt im Angebot: Er heisst "Wanderperlen" und stellt zehn Routen im Kanton vor. Empfohlen haben die Routen Vereinsmitglieder. Man kann den Prospekt downloaden oder als Broschüre bestellen.

Samstag, 1. Oktober 2011

Ein wirklich schöner Highway


Gestern nachmittag ging ich mit Wandergspänli Mathias ein Stück auf dem Schächentaler Höhenweg. Einfache Sache: von Flüelen mit dem Seilbähnli hinauf nach Eggbergen. Dann drei Stunden auf besagtem Höhenweg vorwärts. Und am Schluss vom Biel hinab mit dem Seilbähnli nach Brügg bei Bürglen. Es handelt sich bei der Route um einen Wanderhighway, auf dem immer viel Volk unterwegs ist - aber sicher ist kein anderer Highway auch nur annähernd so schön und aussichtsreich.