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Donnerstag, 31. März 2011

Der es nicht über den Berg schaffte, ist über ihm

Man entschuldige die schlechte Qualität des Ausschnittes. "Blick" vom Dienstag, Bericht über einen Wanderunfall am Zugerberg. Der Kapo-Sprecher klingt recht kurios: Von einem, der es eben nicht über den Berg geschafft hat, wird gesagt, er sei über dem Berg.

Mittwoch, 30. März 2011

Zu Mittag: Fisch, Fisch, Fisch

Der Stausee von Sufers (GR) muss nach 50 Jahren kontrolliert werden. Will heissen: entleert. Sämtliche Fischfangbeschränkungen wurden deshalb aufgehoben, eine Unzahl von Fischern zog danach fast alle Forellen aus dem See. Der "Tages-Anzeiger" nannte gestern die Folge: "Aus einzelnen Altersheimen in der Region gab es Klagen über einen etwas monotonen Speiseplan."

Dienstag, 29. März 2011

Montag, 28. März 2011

Maria half den Bluthundleuten


Gubel (ZG): Die museale Bloodhoundstellung und das nahe Kloster "Maria hilf".
Am Samstag stellte uns die Wanderung bei Menzingen ein Rätsel. Da war vor dem Kloster Gubel ein per Drahtzaun gesichertes Grossgelände. Etwas Militärisches, aber was? Zuhause fand ich die Lösung. Es handelt sich um Europas letzte integral erhaltene Bloodhound-Stellung, die mittlerweile von einer Stiftung als Museum geführt wird. Bloodhound, das waren Boden-Luft-Lenkraketen, die kombiniert mit einem Radarsystem den Luftraum sicherten. 1961 fiel hierzulande der Kaufentscheid, 300 Millionen Franken kosteten allein die auf sechs Stellungen verteilten Bloodhound-Feuereinheiten. 30 Jahre waren sie nach dem aufwändigen Bau einsatzbereit - bis sie wie alle Technik veraltet waren und gegen die Jahrtausendwende hin ausgemustert wurden. Auf dem Gubel zeigten sich übrigens die Kapuzinnerinnen des erwähnten nahen Klosters "Maria Hilf", als der Bloodhound kam, kooperativ. Sie gaben Land und erhielten im Gegenzug ein anderes Grundstück. Sollte freilich eines Tages das Museum aufgelöst werden und das Militär weichen, hätten sie das Recht zum Rückkauf. Aus der Sicht des Wanderers eine Win-Win-Situation. Der herrlichen Hügelkuppe hat das Militär mässig zugesetzt, die meisten Bauten sind unterirdisch. Und sollten die Nonnen wieder zum Zug kommen, werden sie wohl auch nicht gleich eine perverse Millionärs-Überbauung lancieren.

Sonntag, 27. März 2011

This is real dirty

Diesem Tier gehts so richtig dreckig.
Angus, Galloway, Highland Cattle kamen als Exoten in die Schweiz, heute kennt sie jedes Kind. Wetten, dass es auch mit dem Wasserbüffel so kommt, der derzeit daran ist, sich bei uns zu integrieren? Die "Basler Zeitung" berichtete eben von zwei Baselbieter Pionierzüchtern, die mit dem Wasserbüffel gute Erfahrungen machen. Zwar muss man für den sanften Riesen (Männchen bringen bis zu eine Tonne auf die Waage) Aufwand treiben, indem man ihm Wasserlöcher gräbt; der Wasserbüffel braucht ab 25 Grad diese Abkühlung und liebt es schlammig, weil der Dreck ihn gegen Mücken und Fliegen schützt. Er ist anderseits ein guter Futterwerter, der sich auch mit minderwertigem Gras zufrieden gibt; sein Fleisch wird geschätzt; die Milch ist als Rohstoff für Mozzarella gefragt.  Ein Pro-Natura-Mann sagt in der Reportage, am besten geeignet seien für den Wasserbüffel natürlich flussnahe Gegenden, etwa an der Aare oder der Reuss. Allerdings: "Wenn man nicht richtig einzäunt, muss man die Tiere in Rotterdam holen."

Samstag, 26. März 2011

Regengott, sei gnädig!

Heute geht es von Hütten auf den Gottschalkenberg im Kanton Zug, und ich wäre sehr froh, Regengott, wenn du gefälligst deine Wolken von jenem Landstrich zwischen Sihl und Ägerisee fernhalten könntest; wenigstens, bis wir vorn auf dem Ratenpass reif für den Bus sind. Besten Dank für die Rücksichtnahme - mit demütigem Gruss, dein Widmer!
Am Ratenpass wäre Wanderende; hinten der Wald des Gottschalkenberges.

Freitag, 25. März 2011

Das leere Grab

Uff! Das ist der Kenotaph von Bern. (Screeenshot wanderwerk.ch)
Witzig! Wanderfreund und Wanderblogger René P. Moor hat gestern meinen Blogeintrag über das Buswartehäuschen von Rüttenen gelesen. Und er hat repliziert und hat es (gratuliere, René!) locker geschafft, meine Scheusslichkeit mit einer eigenen zu toppen. Obiges Ding ist eine Kunstinstallation im ehemaligen Wartehäuschen der Haltstelle "Bremgartenfriedhof" in Bern, heisst "Kenotaph" (leeres Grab) und erinnert an... Man lese es bei René nach, ich kann mich seinen Assoziationen nur anschliessen.

Donnerstag, 24. März 2011

Das Bushäuschen von Rüttenen (SO)

Grässlich, oder? Ich nehme an, die haben in Rüttenen nördlich der Stadt Solothurn das Bus-Häuschen in dieser Form gestaltet, weil eine Schule in der Nähe ist. Aber was wäre dann, wenn eine Haltestelle errichtet würde in der Nähe eines, sagen wir mal ... Krematoriums? Gibt es dann eine überdimensionierte Urne? Und in der Nähe einer Schweinemästerei? Eine gigantische Sau? Und in der Nähe einer Kaserne? Darf ich in diesem Fall in einem Panzer auf den Bus warten, bitte bitte bitte?

Mittwoch, 23. März 2011

Moleskine Nr. 4 ist voll!

Jetzt ist mein viertes Moleskine-Büchlein voll. Ich gehe bei jeder Wanderung gleich vor: Die Route des Tages wird hinten im Inhaltsverzeichnis eingetragen, samt Seitenzahl. Und dann wird die Route in Stichworten notiert - das reicht, dass man sich später erinnert und alles wieder retour kommt. Und nun muss ich mir  also das fünfte Moleskine kaufen.

Dienstag, 22. März 2011

Mein Lieblingshöndli

Dies ist Bella, das Familienblässli meiner Schwester. In meiner letzten Kolumne in der Zeitung kam sie vor - und gleich zwei Leute fragten dann an: Gibt es Fotos von ihr? Voilà.

Montag, 21. März 2011

Diese Broschüre muss man haben

Der Panoramaweg Ägeri - die Ahornroute am Napf - eine Wanderung von Brig durchs Saltinatal Richtung Simplon - der Fünfseen-Klassiker am Pizol - eine Keltenexkursion auf dem Rhinsberg: Unternehmungen aus dem neuen Wander-Programm der Zürcher Wanderwege. Ich würde nie auf eine solche Wanderung mit, mir wären da zuviele Leute. Aber die Vorschläge sind gut. Und sie sind in der neuen Zürcher-Wanderwege-Broschüre gleich auch noch mit Fahrplaninfos, Gehzeitangaben, dem Höhenprofil und einer Karte versehen - weshalb man sich diese Broschüre, die seit langem jährlich erscheint, beschaffen muss. Man kriegt sie in jeder Filiale der Zürcher Kantonalbank oder, per Internet, hier.

Sonntag, 20. März 2011

Wir Superhyperwahnsinnsperfektionistenspinner

So was gibts nur in der Schweiz. Am linken Ufer des Bielersees werden derzeit die Rebgüter zusammengelegt, was recht aufwändig ist und auf 14.5 Millionen Franken veranschlagt war. Nun sind es 2.6 Millionen mehr - und weshalb? Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz hatte gegen den gewählten Mauertyp opponiert; sie fand die Steine zu grob und die Fugen dazwischen zu breit. Die Winzer mussten dann - so ein Artikel im "Bieler Tagblatt" - zähneknirschend eine andere Mauer mit, eben, kleineren Steinen und engeren Ritzen akzeptieren. Daher die Mehrkosten von... wälzen wir die Zahl im Gaumen wie einen guten Chasselas... 2.6 Millionen Franken. So was gibts nur in der Schweiz.

Samstag, 19. März 2011

Das erhelllende Lachen der Muslima

Schöne Fernsicht auf dem Berg: der Bielersee.
Doch, das war schön gestern. Ich stieg von Frinvillier auf den Bözingenberg, und dann stieg ich wieder ab nach Biel-Bözingen. Ich mochte die Wanderung aus mehreren Gründen. 1. ist der Jurawald um diese Jahreszeit grandios einsam, ich traf unterwegs keinen Menschen. 2. kann man auf dem Berg gut essen, ich verzehrte mit Heisshunger ein Schweinscordonbleu mit einer Käse-Knoblauch-Füllung, göttlich. 3. sah ich zwar nicht alles, was man von dort oben sieht, wenn es keine Wolken hat; immerhin hatte ich den Bielersee zu Füssen. 4. lachte mir beim Start noch auf dem Perron eine junge Muslima mit Kopftuch zu und grüsste so nett, dass sich der düstere Ausgangsort Frinvillier wundersam erhellte.
Schöne Nahsicht auf dem Berg: Blümchen.

Freitag, 18. März 2011

Triengens Spahis

Spahi, das aus dem Persischen stammende Wort, bezeichnet eine Reitertruppe. Im zweiten Weltkrieg unterhielt die französische Armee eine Spahi-Abteilung mit algerischen Soldaten. 195 der dunkelhäutigen Krieger wurden im Sommer und Herbst 1940 im luzernischen Triengen interniert, sie irritierten und faszinierten die dortige Bevölkerung. Darüber gibt es einen bewegenden Dokfilm von SF sowie ein Buch (Abbildung). Und jetzt läuft im Historischen Museum Luzern die Ausstellung "Die 3. Welt im 2. Weltkrieg", und auch in ihr geht es unter anderem um die Spahis. Bis 27. März läuft sie, werd ichs noch schaffen, sie mir anzuschaun?

Donnerstag, 17. März 2011

Mittwoch, 16. März 2011

Ich sah den Hackbrettgott

Am Sonntag gabs in meiner Familie einen runden Geburtstag zu feiern. Mein Bruder hatte Nicolas Senn organisiert. Der junge St. Galler Hackbrettgott kam, packte sein Instrument aus, spielte eine halbe Stunde, El Condor pasa, Take five, Doktor Schiwago, aber auch Berewegge, Schmalz ond Brot und natürlich die Appenzeller Hymne, s Landsgmendslied. Im Übrigen erwies sich Senn, der am Gäbris wohnt, an der HSG Wirtschaft studiert und als musizierender Gelegenheitssenn mit Bligg tourte und bei Stefan Raab auftrat, als netter Kerl; geduldig signierte er der versammelten Widmerschen Fangemeinde nach absolvierter Einlage im "Hirschen" Gais CDs, Fotokarten und sogar Servietten. Fand ich gut.

Dienstag, 15. März 2011

Der Saif des Schahs

Carl Beck aus Sursee war Bauernfunktionär, CVP-Nationalrat und Sammler von Waffen. Als er 1982 starb, hinterliess er hunderte Waffen, vor allem Säbel und Degen. Der Sankturbanhof in Sursee, ein Ausstellungsort, zeigt wenige Objekte der Sammlung Beck, die meisten schlummern im Lager. Nun hat sie Jürg A. Meier, Waffenhistoriker, allesamt erfasst und kommentiert - für Internetnutzer. Hier ein vergoldetes Schwert, arabisch Saif, im saudischen Stil mit einem eingravierten Skorpionenmuster am Griff. Der Schah von Persien schenkte es 1955 dem deutschen Bundespräsidenten Theodor Heuss.

Montag, 14. März 2011

Mein Samstag in Zahlen

Steg über die Urnäsch bei Waldstatt.
Zahlen zur Samstagswanderung von Waldstatt via Buchberg (Hundwil) und Hargarten (Stein) nach Haslen und weiter nach Teufen:

  • 500 Höhenmeter aufwärts und 500 abwärts wurden zurückgelegt.
  • 246 Mal drückte ich auf den Kamera-Auslöser.
  • 11 Freundinnen und Freunde wanderten mit.
  • 9 Alpakas beäugten uns vor einem Bauernhaus.
  • 7 Traum-Hemetli und -Höckli fotografierte ich.
  • 5 Gehstunden dauerte alles.
  • 3 gewaltige und gförchelige Töbel querten wir (der Urnäsch, der Sitter, des Rotbaches).
  • 2 Flaschen Saft vom Fass trank ich.
  • 2 famose Zigerkrapfen ass ich in der Bauernbäckerei "Oertle" (Hundwil).
  • 1 wunderbare Kirche beeindruckte mich (Haslen), Wärme des Lichts, üppig-barocke Präsenz von Engeln und Heiligen, Orgelbrausen.

Alpakas im Auen, Hundwil.
Schönes Appenzeller Höckli in Stein.

Sonntag, 13. März 2011

Der Meisterkürschner zu Basel

Rolf Arnold an der Arbeit. (Foto: Firmen-Homepage)
Ein aussterbendes Handwerk: Kürschner. In Basel gibt es immerhin noch sechs, Rolf Arnold ist mit 60 der jüngste, die "Basler Zeitung" hat ihn porträtiert. Arnold fertigt, natürlich mit traditionellem Gerät wie dem Kürschner-Messer, Pelzmäntel. Er hat aber auch schon einmal ein Schaukelpferd neu bezogen oder ein Bärenkostüm für die Hausgenossenzunft hergestellt, deren Wappentier ebendieser Bär ist. Arnold ist übrigens auch Zunftmeister der ...  Kürschnerzunft, die 1226 gegründet wurde. Und was meint er zur Kritik der Tierschützer am Pelzmanteltragen? Seltene Tierarten würden zu Recht nicht mehr gehandelt, sagt er. Und: "In der Schweiz werden pro Jahr 30 000 Füchse geschossen, von denen man die meisten verbrennt." Es sei doch aber sinnvoller, das weiche "Januarfell" zu Kleidung zu verarbeiten.

Samstag, 12. März 2011

Oertles, stellt genug Backware bereit!

Heute kommen wir hier vorbei, und es sieht noch genau so aus wie auf dieser Karte von 1900. Seit 130 Jahren backen und wirten die Oertles in Hundwil (AR) in der "Mühle" - und wenn es um Nussgipfel, Holzofenbrot, Honiggebäck geht, kenne ich keine bessere Adresse. Mit anderen Worten: Heute fülle ich mir den Rucksack mit feiner Oertle-Ware.

Freitag, 11. März 2011

Hudigäggeler + Mardi Gras = Hudibras?

Rätselhafte Bank: Die Inschrift in der Verenaschlucht.
Die Verenaschlucht am Rand Solothurns begeisterte mich, als ich sie diese Woche besuchte, mehr davon bald in meiner Wanderkolumne in der Zeitung. Die Verenaschlucht gab mir aber auch ein Rätsel auf in Form dieser Steinbank. Hudibras? Was soll das sein? Tönt wie Hudigäggeler. Und Mardi Gras klingt auch an. Wikipedia hilft. "Hudibras" ist zunächst ein komisch-spöttisches Heldengedicht des Samuel Butler, geschrieben aus politischer Absicht im 17. Jahrhundert am Ende des englischen Bürgerkriegs. Mehr als 100 Jahre später gründete der Solothurner Verleger Franz Josef Gassmann die Zeitschrift "Helvetischer Hudibras", ein Wochenblatt, das nach der französischen Revolution süferli, süferli Freiheit und Gleichheit propagierte. Als dann die napoleonischen Truppen in der Schweiz einmarschierten und die alte Ordnung kippten, hätte die satirische Postille eigentlich so richtig aufblühen sollen. Es gehört zu den Mysterien der Pressegeschichte, dass sie stattdessen 1798, nach 14 Monaten Existenz, wieder einging.

Die kurzlebige Samstagspostille.

Donnerstag, 10. März 2011

Der Nationalpark im Mann

Der Norweger Börge Brende (45) tritt der Geschäftsleitung des Davoser Weltwirtschaftsforums bei. Wird er gar Nachfolger von WEF-Leiter Klaus Schwab? Der "Tages-Anzeiger" betitelte ihn gestern als "Schwabs Naturbursche" und berichtete, dass sich Brendes Vorname vom gleichnamigen Nationalpark ableite. Offenbar hat da ein Elternpaar einst den Børgefjell-Nationalpark durchwandert, fand ihn toll und taufte das eigene Kind nach ihm.

Mittwoch, 9. März 2011

Für de Hoch-Ybrig/ Han i nüt übrig

Lustige Antiwanderer: Stahlberger und Bandfreunde.
Der St. Galler Kabarettist Manuel Stahlberger hat sich endgültig zum Musiker weiterentwickelt. Die neue, äusserst flott klingende Platte "Abghenkt" beweist es. Eines der Stücke heisst "Wanderwätter" und ist eine grandiose Anti-Wander-Suada. Kostprobe:

I wött nöd uf de Pilatus/
I lauf au nöd gern gradus/
All gönd uf de Tödi/
Aber nei, nöd i/
I wött nöd uf de Männliche/
Und au suscht uf ken Ähnliche/
Atzmännig gluschtet mi wenig/
Pizol find i hohl/
Für de Hoch-Ybrig/
han i nüt übrig, und au nöd für de Niedrig.

Dienstag, 8. März 2011

Die Schweizer Armee, Abschreckung pur

Eibenreich: Fallätsche unweit von Zürich.
Ich kündigte in diesem Blog kürzlich eine Eiben-Exkursion der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft durch den Albishang an und jammerte, dass ich nicht teilnehmen könne. Mein Redaktionskollege Jürg Rohrer konnte, stieg mit vielen anderen in die Steilflanke der Fallätsche  und berichtete gestern im "Tagi". Hier die hard facts:
1. Grosse Teile der Eibe sind hochgiftig, fünf Handvoll Nadeln töten einen Erwachsenen. 2. Die alten Römer warnten davor, Wein aus Eibenholz-Bechern zu trinken. Und die Germanen brachten sich laut Julius Caesar mit einem Eibentrunk um, wenn die Gefangenschaft drohte. 3. Der Winter ist die ideale Jahreszeit für eine Eibentour, weil dann der immergrüne Baum aus dem tristen Braun der Laubbäume heraussticht. 4. Allein am Üetliberg und an der Albiskette wachsen so viele Eiben wie in ganz Deutschland. Dabei ist der Baum in Deutschland geschützt und hier nicht. Die Rehe, die sich gern über die jungen Triebe hermachen, haben sich von den Vorkommen am Albis ferngehalten. Warum? Die ständige Knallerei in der Allmend Brunau schreckte sie ab - wir verdanken die Eibenpopulation nah Zürich also... jawohl, dem Militär.

Montag, 7. März 2011

Die Tschüttistas kämpfen

Das Experiment ums Hotel "Piz Tschütta" im Unterengadiner Dörfchen Vnà steckt in der Krise, meldet die "Südostschweiz". Schade. Das Projekt, das 2008 startete, basiert auf der guten Idee des dezentralen Hotels. Im "Piz Tschütta" gibt es nur wenige Zimmer, sie wurden ergänzt durch externe Gästezimmer im Dorf. Doch mittlerweile haben sich die meisten Privaten wieder zurückgezogen. Pionierin Urezza Famos ärgert sich: "Die Leute vermieten ihre Zimmer lieber gleich selber und sparen sich so die zehn Prozent Kommission an uns, oder sie öffnen ihre Privaträume nur ungern." Dabei, sagt Famos, könnte kein Privatvermieter auf dem Tourismusmarkt effizient werben und genug Touristen anziehen. Nun suchen die Tschüttistas Bauland oder eine Scheune; sie wollen selber für genug Fremdenzimmer sorgen.

Sonntag, 6. März 2011

Steinhof (SO) hat auch ein Matterhorn

Am Freitag ging ich wandern, die Bise wollte mich töten, ich war zu früh losgezogen. Doch ich hielt mich tapfer, widerstand und wurde belohnt - mit dem Menhir von Steinhof, Kanton Solothurn. Er steht neben der berühmten Grossen Fluh, bildet mit ihr ein Ensemble, machte mir aber noch mehr Eindruck als jener Findling, einer der grössten der Schweiz. Aufgrund meines Fotos vom Menhir ist bereits der Titel der Kolumne klar, die irgendwann im April erscheinen wird: "Steinhof hat auch ein Matterhorn".

Samstag, 5. März 2011

Meine gedokterte Kolumne

Fehlt in der Story: Karin (und Partner) auf dem Cheisacher.
Zuerst war ich entsetzt, aber dann fand ich es schnell lustig. Und vor allem erinnert es mich an einen Roman, den ich vor Jahren las und genial fand: "Abspann" vom Amerikaner Steve Tesich über einen Script Doctor in Hollywood, der alles mit einem Drehbuch anstellt, was man von ihm wünscht. Zum Beispiel auch: Eine Figur ganz herausschneiden und den Rest so zusammenfügen, dass es ist, als habe es die Figur in der Story nie gegeben. Womit wir bei meiner Kolumne wären, die gestern wie immer in zwei Blättern erschien, im "Tagi" und im "Bund". Die Hauptrolle spielt eine gewisse Karin, die in diesem Blog auch schon vorkam: Sie kocht in der "Tagi"-Kantine, sie sagte mir, dass es auf dem Cheisacher im Fricktal neuerdings einen Turm gibt, sie offerierte mir und meinem Grüppchen dort oben einen formidablen Apero mit Fleischplättli. Kann man alles nachlesen. Im "Tagi" jedenfalls. Im "Bund" hatten sie wohl Platzprobleme wegen dem Inserat auf der Seite; jedenfalls: keine Spur von Karin! Ein unbekannter Meister der Redaktion hat sie aus der Kolumne entfernt. Chapeau, so etwas muss man können, dachte ich, als ich gestern am Bahnhof von Herzogenbuchsee die Zeitung las! Eben, ich war zuerst entsetzt. Aber dann fand ich es schnell lustig.

Und hier für alle, die es interessiert, die gedokterte Version aus dem gestrigen "Bund":


Der kleine Bund
Zu Fuss Diese Woche im Fricktal, Kanton Aargau.
Ein Turm und seine Salami
Thomas Widmer
Eines warmen Februartags fahren wir zu neunt los. Im Bus queren wir von Brugg her den Bözberg, einen Übergang, den schon die alten Römer nutzten. Weil ich mich mit meiner Sitznachbarin unterhalte, entgeht mir die Verwandlung der Landschaft. Sie wird zum Garten. Das Fricktal ist das Reich der Vögel, Reben, Kirschen, ein Obstparadies, dessen Hecken, Baumketten, Hügelwellen mich an die Toskana erinnern. Seine tieferen Teile gelten als die wärmste Region nördlich der Alpen mit 40 Sonnentagen mehr pro Jahr als das Mittelland.
In Effingen steigen wir aus. Kurzer Blick auf den Wegweiser, jawohl, die Sennhütte ist verzeichnet. Anderthalb Stunden später sind wir bei diesem ersten Zwischenziel, haben es allerdings, weil uns die Schilder des «Helsana»-Trails narrten, auf einem Umweg erreicht. Bereits sehen wir auf der nächsten Krete den Cheisacherturm aus hellem Holz. Wir streben ihm via Ampfernhöhe zu, wo uns ein Bunker interessiert, eine ehemalige Sanitätshilfsstelle. An ihm vorbei halten wir aufwärts, bleiben dabei auf dem Wanderweg Richtung Bürersteig, biegen schliesslich doch von ihm links ab; bis zur Turmweihe am 1. Mai soll die entsprechende Beschilderung angebracht sein.
Schlank ist der Turm, frisch, elegant. Auf der Plattform 24 Meter über Boden schauen wir uns um. Die Luft ist dunstig. Wir sehen das Fricktal vor uns ausgebreitet samt dem nahen Gansingen, sehen den Rest unserer Route, die auf den Laubberg führen wird und nach Wil – sehen aber nicht die Alpen und den Feldberg. Macht nichts. Denn jetzt lockt die nächste Attraktion. Endlich müssen wir doch weiter, wir haben noch einmal zweieinhalb Schwitzstunden vor uns. Auf Waldwegen geht es hinüber zum Bürersteig. Und dann geht es wieder aufwärts und am Bürerhorn vorbei zum Laubberg. Rührend die rudimentäre Kapelle mit der Pietà. Wir halten inne. Und steigen alsbald auf dem steilen Stationenweg und später durch einen sanften Hang ab nach Wil. Dort werden wir wieder an den Turm erinnert. Eine Fricktalerin hat erzählt, dass die Bäckerei Weber das Cheisacher Tübli kreiert hat, eine Praline. Und beim Metzger des Schwyzerhüsli, in dessen Gastwirtschaft wir ein Bier nehmen, gibt es die Cheisacher-Turm-Salami, die wir oben beim Turm gegessen haben. Da nimmt eine Region Anteil an ihrem Bauwerk.

Freitag, 4. März 2011

Tour de Stein

Wanderziel: Die Grosse Fluh, ein Findling in Steinhof (SO).
Heute geht es in die Gegend südlich von Herzogenbuchsee. Dort gibt es viele Erratiker, Findlinge, die auf dem Gletscher anritten. Zwei lokale Orte heissen passend: Steineberg und Steinhof - und meine Wanderung ist also eine Tour de Stein.

Donnerstag, 3. März 2011

Ich kann leider nicht, liebe Eibe

Eibe, lateinisch Taxus. Dieser Name wiederum geht auf das Altgriechische zurück, "Taxos", das ist der Bogen; die Eibe lieferte das gute, ja ideale Holz für die homerische Schusswaffe. Dieser Tage ist die Eibe in Europa nicht so häufig anzutreffen, an Zürichs Albishang aber gedeiht sie und bildet eigentümliche Wälder. Am Sonntag, 6. März, lädt die Eidgenössische Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft zu einer Exkursion am Üetliberg unter der Leitung eines kundigen Professors - und wenn ich nicht hingehe, sondern nur zum Hingehen auffordere, habe ich dafür die glaubwürdige Entschuldigung, dass ich an diesem Tag bei meiner Zeitung den Ressort-Sonntagsdienst versehe. Schade, Eibe, ich hätte dich gern näher kennengelernt.

Die Eibe, erkennbar an ihren Beeren, sorry: Samenmänteln.

Mittwoch, 2. März 2011

Der Jakobspilger - eine Kürzestgeschichte

Die Muschel ist bekanntlich Symbol der Jakobspilger. Die Kürzestgeschichte dazu:

Im Mai 1356 zog er von Augsburg los gen Spanien. Irgendwo vor Konstanz stürzte er im Wald in ein Zeitloch und erwachte in der Moderne. Kein Problem, unverdrossen zog er weiter, wunderte sich nur über die vielen blechernen, lärmenden, aggressiven Gefährte. Eines Abends dann erblickte er unweit von Zürich ein herrlich illuminiertes Schild mit der vertrauten Muschel. Hier will ich schlafen, dachte er, stellte aber fest, dass die Türen der Herberge verrammelt waren - kein Mensch da, ihm zu öffnen. Und wie seltsam das hier nach Petroleum riecht, dachte er noch, bevor er von dannen zottelte in seine ungewisse Zukunft.

Dienstag, 1. März 2011

Blumen riechen, das wärs!

Heute ist meteorologischer Frühlingsbeginn. Hoffentlich dauert es nicht mehr lang, bis die Realität mit dem Konzept gleichzieht und sich so präsentiert wie auf diesem Foto. Ich machte es vor zwei Jahren bei Amden (SG) und rieche beim Betrachten die Blumen.