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Dienstag, 30. April 2013

Willst du mich umbringen, NZZ am Sonntag?

Liebe NZZ am Sonntag. In deiner Beilage "Stil - Das Magazin für Lebensart" hast du am Sonntag eine Route empfohlen: "Auf schmalem Grat vom Pilatus über Tomlishorn und Mittagsgüpfi zum Risetestock". Dazu eine Frage: Schaut dein Redaktor ab und zu aus dem Fenster? Oder hat er kürzlich mal die Webcam auf dem Pilatus angeklickt? Dann hätte er eigentlich merken müssen: Hey, wir haben April! Jedenfalls bringst du, NZZ am Sonntag, eine Wanderung, die Trittsicherheit und Schwindelfreiheit will und über einen heiklen Grat führt. Und dann schreibst du auch noch verführerisch, der Weg führe "mitten durch herrlich blühende Alpwiesen". Willst du mich umbringen? Dort oben liegt Schnee! Eine solche Wanderung macht man ab Mitte Juni.

Montag, 29. April 2013

Gelber Mann, häusliches Lama

Das Lama machte des Regens wegen auf häuslich.
Erich in Gelb ging auf dem steilen Treppenweg von der Kyburg zur Töss voran. Wir hatten Schutzkleidung nötig am Samstag, als wir von Pfäffikon ZH via Russikon, Agasul, First auf die Kyburg stiegen, es regnete heftig. Nach dem Essen in der "Linde" (kann ich nur empfehlen) liess der Regen nach und stoppte. Wir genossen die starken Farben, die er hinterliess, und kamen nach einem Zwischentrunk in der Bauernwirtschaft "Eschenberg" (kann ich nur empfehlen) und der Variante via Bruderhaus zufrieden und einigermassen trocken am Bahnhof von Winterthur an. 5 1/2 Gehstunden hatte die Wanderung gedauert und uns gezeigt, wie vielseitig der Kanton Zürich ist - diese Gegend kannte ich, abgesehen vom Eschenberg, nicht. Sie ist prima Wanderterrain.

PS: Die Kyburg schauten wir uns nur von aussen an, irgendwie wollten wir nach dem Essen wieder raus in die Landschaft. Also keine Visite bei der eisernen Jungfrau. Aber da war ja ein Trupp Chinesen, sie hatte also durchaus Gesellschaft.

Sonntag, 28. April 2013

Samstag, 27. April 2013

Visite bei einer speziellen Dame

Heute geht es von Pfäffikon ZH via den Bauernweiler mit dem wohlklingenden Namen Agasul auf die Kyburg und nach Winterthur. Ich hoffe, wir haben Zeit, die Kyburg zu besichtigen. Berühmt ist deren eiserne Jungfrau, die einst ein Schlossherr aus Österreich herbeischaffte. Generationen von Kindern haben sich vor dem Torturinstrument gefürchtet. Doch die Dornendame ist gar kein Folterding aus dem Mittelalter, sondern eine spätere Erfindung - geschaffen, den Leuten das Gruseln beizubringen.
Dornenvolle Dame: die eiserne Jungfrau der Kyburg. (Adrian Michael)

Freitag, 26. April 2013

Autsch! Das juckt! Kratz!

Kürzlich im "Tagi": fiese kleine Biester.
Was ist denn das auf meinem Nacken; das sticht, autsch! Sicher eine asiatische Buschmücke. Soeben las ich im "Tages-Anzeiger", dass es in der Schweiz 34 heimische Mückenarten gibt. Und dass in der letzten Zeit zwei exotische Arten dazugekommen sind: die asiatische Buschmücke und die Tigermücke. Letzere hockt vor allem im Tessin. Und erstere in der Nordschweiz, sie ist derart robust, dass sie auch Wintertemperaturen übersteht. Beide Invasoren können heikle Krankheiten übertragen, etwas das West-Nil-Virus. Und wenn sie stechen, sind die Schwellungen grösser als die unserer original helvetischen Mücken. Und wie das juckt, Mann! Kratz.

Donnerstag, 25. April 2013

Die Tochter schmollte


Bildstock über Personico, unten der Leventina-Highway.
Der Rusticiweiler Faidal nach knapp zwei Wanderstunden.
Ich hatte meinen Spass im Tessin gestern. Und den Frieden. Nur drei Wanderer, ein Deutschschweizer Paar mit einer schmollenden Tochter um die 14, begegneten mir während meiner exakt fünf Gehstunden. Allzuviel will ich von der Route Bodio - Personico - Faidal - Magianengo - Sacco - Grumo - Chironico - Nivo - Lavorgo nun nicht preisgeben, denn bereits am 10. Mai werde ich sie in meiner Zeitungskolumne behandeln - hier einfach nur dies: zur Nachahmung empfohlen! Wobei ich nach Faidal in nicht ganz einfachem Gelände froh um mein Navi-App auf dem Handy war. Die Tessiner sind halt schon sehr nonchalant, wenns ums Signalisieren der Wanderwege geht. Ich verlief mich zweimal.
Kurz vor Chironico.

Mittwoch, 24. April 2013

Mein Besuch bei den Lepontiern

Seltsamer Fingerzeig: das alte Wappen
der Talschaft Leventina.
Eigentlich habe ich keine Lust auf die lange Zugfahrt. Aber die Absenz des Tessins in meinen Wanderkolumnen ist schon peinlich. Deshalb reise ich heute in aller Frühe in die Leventina. Von Bodio aus will ich einen Teil des Höhenweges "Strada bassa della Leventina" machen: via Personico hinauf nach Faidal, hinüber nach Chironico und wieder hinab nach Lavorgo. Das wird sicher schön - und übrigens: Gewusst, dass sich "Leventina" vom etruskisch-keltischen Volk der Lepontier ableitet, das dort einst siedelte?

Dienstag, 23. April 2013

Das Kugelgelenk von Egg

Auch am Sonntag wanderte ich und zog in 2 1/4 Gehstunden von Egg aus hinab zum Greifensee, hinüber zur Schifflände Niederuster und zum Bahnhof Uster. Das Ried vor - nomen est omen - Riedikon war herrlich. Zuvor hatte ich, kurz nach Egg, einen Baum passiert, dessen Stamm ein metallenes Kugelgelenk zu imitieren scheint.



Montag, 22. April 2013

Ubaldus, Wendelin und das Sauwetter

Sicht gegen Null zwischen Boswil und dem Guggibad.
Winter vor der Wirtschaft Horben.
Das Wetter ist und bleibt die beste Show von allen. Am Samstag bekamen wir ein Programm der furiosen Art geboten, während wir von der Station Boswil-Bünzen via das Guggibad hinauf zum Lindenberg und wieder hinab nach Beinwil und Benzenschwil zogen. Es waren fünf turbulente Gehstunden: waagrechter Regen, Graupel, grauer, in die Schuhe dringender Pflotsch und auf dem Berg wadenhoch Schnee. Vor allem aber blies eine brutale Bise. Gegen all das half die Einkehr in der Alpwirtschaft Horben zuoberst, die ziemlich voll war mit Autotouristen - wir verachteten das faule Volk lustvoll und assen gut. Hernach besuchten wir die Schlosskapelle Horben; das Schloss war ursprünglich die Sommerfrische des Klosters Muri. St. Ubaldus und St. Wendelin spendeten uns ihren Segen. Oder war es unsere angestammte Trittsicherheit? Jedenfalls beschlossen wir die Wanderung heil und ganz unten in Benzenschwil und waren ein wenig stolz auf uns.
Mein Teller: zweierlei Fisch mit Reis und Gemüse.

Sonntag, 21. April 2013

Benzenschwil, Bahnhof, Batman

Hier wird noch geraucht: "Bahnhof" Benzenschwil AG.
Gestern wanderten wir unter abenteuerlichen Bedingungen - mehr dazu morgen. Hier vorerst dies: Als die Wanderung in Benzenschwil geendet hatte, blieben 18 Minuten bis zum nächsten Zug nach Lenzburg. Ich fand, das sei genug Zeit zum Einkehren, meine beiden Gspändli hatten keine Lust. Das Restaurant Bahnhof, baulich eine Zerfallserscheinung, erwies sich als Bijou. Nur schon das Plakat an der Tür: "Hier wird geraucht, Nichtraucher auch willkommen." Drinnen traf ich die Wirtin und vier Gäste, die sich auf einem deutschen Privatsender eine Hochzeitskleid-TV-Dokusoap anschauten: Dicke Amerikanerinnen kurz vor der Heirat suchen das passende Outfit. "Unsere Hochzeit hat das Thema Batman", zirpte die eine. Ich trank mein Cola, gab Auskunft über das Wandern bei widerlichem Wetter, bewunderte die Holz-Elefanten der Wirtin, bekam eine groteske Hochzeitskleid-Anprobe mit, zottelte dann wieder von dannen und hatte das Gefühl, in einer Viertelstunde viel erlebt zu haben.

Samstag, 20. April 2013

Wanderziel Lindenberg

Schloss Horben auf dem Lindenberg - würde mich nicht wundern,
wenn da heute Schnee liegt. (Wikicommons/ Paebi)
Heute gehts auf den Lindenberg, jenen über 20 Kilometer sich erstreckenden Höhenzug, der Bünztal und Seetal trennt und auf einer guten Strecke auch die Kantone Aargau und Luzern teilt. Ich bin gespannt, wer von meinem Grüppli mitkommt - das Wetter ist ja doch eher garstig. Immerhin habe ich auch für ein gutes Essen gesorgt und in der Wirtschaft beim Schloss Horben reserviert. Das könnte motivieren.

Freitag, 19. April 2013

Hiltl denkt weit

Während ich gestern nach Luzern fuhr, wo ich einen Kurs gab, las ich "20 Minuten" und fand eine interessante Gastro-Geschichte. Rolf Hiltl, Zürichs Vegi-König, wird in der Sihlpost, also praktisch am HB, einen neuen Ableger eröffnen. Zentraler kann man gar nicht wirten. Hiltl kam zum Zug, weil er vor 15 Jahren einen Langfrist-Kauf getätigt hatte: Als damals die Sihlpost umgebaut wurde, erwarb er das Post-Mobiliar aus den 1930-er-Jahren. Nun hat sein Konzept überzeugt, ein Restaurant im alten Ambiente mit besagtem postalischem Mobiliar zu inszenieren - deshalb bekam er den Zuschlag. Ein Unternehmer denkt mit Vorteil weit voraus.

Donnerstag, 18. April 2013

Frau Zellweger und die Steuern

Man ist in der Ostschweiz staats-skeptischer. Humorvoller Beleg: die Vorderseite der Menukarte in der formidablen "Linde" in Teufen, in der ich am Dienstag wieder einmal hervorragend ass. Die Illustration stammt von der gleichermassen formidablen Gret Zellweger, einer örtlichen Auftragsmalerin. Sie war notabene, man lese das hübsche Porträt in der Tüüfner Poscht, die letzte Posthalterin auf der Schwägalp.

PS: Um das Missverständnis zu beseitigen, bevor es aufkommt: Das Getränk auf dem Tisch ist nicht Cola, sondern Appenzeller Alpenbitter.

Mittwoch, 17. April 2013

Igel-Omelette

Arnold Kübler, eine legendäre Figur des Schweizer Journalismus und Gründer der Kulturzeitschrift "Du", 1983 verstorben, war Mitte 70, als er den Weg von Paris nach Basel unter die Füsse nahm. Kürzlich kaufte ich mir auf den Tipp eines Lesers hin das 1967 erschienene Buch "Paris - Bâle à pied", das als Wanderklassiker gilt. Ich genoss die Lektüre, Kübler war ein sozusagen luftiger Schreiber, seine Prosa von zeitloser Eleganz. Dazu zeichnete er, seine schwarzweissen Impressionen lockern den Bericht zusätzlich auf. 28 Tage war er unterwegs, legte gut 500 Kilometer zurück, und wer jetzt findet, das ergebe ja einen lausigen Tagesschnitt: Eben, der Mann war weit über 70. Und eben, der Mann zeichnete. Hier ein Appetithappen aus dem Buch, das man übrigens antiquarisch auf zvab.de findet - die motorisierte Moderne begleitete und irritierte Kübler über die ganze Strecke:
"Es war leicht, sich vorzustellen, wie man, auf der unebenen, einem aufgezwungenen Rasenkante von der Wagenbeobachtung in Anspruch genommen, ins Straucheln kommen und grad vor einem Lastwagen-Doppelrad oder jenem eines Anhängers zu Fall kommen konnte. Nichts derlei ist, gottlob, geschehen, aber ich habe mit teilnehmenden Gefühlen die Strassenopfer betrachtet, die immer wieder zu meinen Füssen lagen; jetzt einen zerquetschten Igel, breitgewalzt wie eine Omelette, trocken, von der Sonne gebrannt wie geröstetes Brot, jetzt eines Hasen spärliche Fellreste und zermalmte Knöchelchen oder die Reste eines Vogelgefieders, dann auch mit etwas hässlicher Genugtuung ein abgerissenes Ventilatorriemenstück und, diesmal mit Nachdenklichkeit, ganze Schutzscheibensplitterfelder am Rande des Strassenbelags."

Dienstag, 16. April 2013

"Wetten, dass...?" im Hügelland

So. Meine traditionellen Haushüte-Ferien im Appenzellerland neigen sich dem Ende zu. Jeden Tag wurde anderthalb bis zwei Stunden gewandert. Viel mehr vertragen die alten Sehnen und Knochen nicht mehr (die des Hundes). Ansonsten - schlafen, kochen, Tierli versorgen, in der "Hohen Buche" einkehren. Unterhaltsam fand ich es in den letzten sieben Bühler-Tagen auch, den Schneefeldern am Gegenhang unter dem Gäbris beim Schmelzen zuzuschauen und mit mir selber Wetten abzuschliessen à la: Schafft es der Schneefleck unter dem obersten Bauernhaus ins Wochenende?

Hier drei iPhone-Fotos:
Die zugelaufene Katze hat keinen Schwanz,
ich nenne sie darum Stummeli.



Der Hund hielt es in der Sonne nicht mehr aus
und verzog sich mit dem Ast unter den Tisch.

Mein Lieblingsbänkli steht zehn Gehminuten
über dem Haus und bietet den perfekten Alpsteinblick.

Montag, 15. April 2013

Pollys Wanderlust

Polly S., 26, Engländerin, in "Wanderlust".
Polly Scattergood? Nie gehört, den Namen! Bis ich kürzlich las, dass es einen Song "Wanderlust" gibt, von Polly Scattergood. Nun habe ich mir den Clip zugeführt. Gewandert wird in ihm gar nicht. Aber es ist viel Bewegung zu vermelden; Polly, von der ich dank Wikipedia mittlerweile weiss, dass sie sich als Performerin versteht, quert tanzend einen Raum, und zwar immer wieder, wobei sich der Raum langsam mit Menschen füllt, darunter ein zudringlicher Bärtiger. Klingt mysteriös? Anschauen!

Sonntag, 14. April 2013

Wenn der Schnauz blond wird

Gestern morgen Zeitungslektüre in der "Hohen Buche", Trogen. In der "Appenzeller Zeitung" las ich unter dem Titel "Lifestyle am Berg" ein Interview mit Thomas Gloor von den Schweizer Wanderwegen. Es ging um Wandern als Trendsport, und ich erfuhr: Das Durchschnittsalter der Schweizer Wanderer und Wanderinnen ist von 52 auf 47 gesunken. Wellness und gutes Essen werden im Wanderwesen immer wichtiger. Und klassische Rotsocken sind immer weniger anzutreffen, stattdessen aber Leute in North Face-, Schöffel- oder Mammut-Ware - wenn das so weitergeht, kaufe ich mir bald rote Socken und lanciere eine neue Avant-Garde.

Ein Dialogfetzen von gestern: Am Mittag ass ich im "Hirschen" zu Gais, ein tolles Restaurant übrigens; das beginnt schon mit den selbergebackenen Bürli zum Salat. Am Nebentisch spies ein Zürcher um die 60, Typ bünzliger Gymilehrer, mit seiner hochbetagten Mutter. Sie zu ihm: "Din Schnauz isch ja total grau." Und er retour, ein wenig kleinlaut: "Nenei, Mami, er wird nume langsam e chli blond."

Samstag, 13. April 2013

Wuy u ay

Im Land der Seisler - Jakobsweg zwischen Sense und St. Antoni.
Freitag der letzten Woche stellte ich in der Zeitung die Route Schwarzenburg - Freiburg vor und liess mich dabei auch über die Seisler aus, die Leute des Sensebezirks. Kurz darauf las ich in der "Berner Zeitung" eine Betrachtung über den Dialekt der Deutschfreiburger. Höchst originell:
  • Auf und ab heisst wuy u ay.
  • Werden gibt es nicht, man nimmt dafür kommen: I bü berüemt cho.
  • Das historische Motto der Seisler, die über Jahrhunderte von den Patriziern der Stadt Freiburg, Französischsprachlern, unterdrückt wurden, lautet: Schwüge u wärche.
  • Für richtig sagt der Seisler konsequent nur juscht. Im militärischen Funkverkehr, wo man jeweils mit richtig quittieren soll, sorgt das für Irritation.
Besagter Zeitungsartikel erklärt auch, warum dieser Dialekt so eigenwillig ist:
"Der Sensebezirk war lange wie eine Insel. Im Süden begrenzt durch die Berge, im Westen liegt eine französische Sprachbarriere, im Osten und Norden gibt's - früher unüberwindbarer als der höchste Berg - Reformierte."

Freitag, 12. April 2013

A blog is born

Blick von der Albiskette über den Zürichsee auf die Goldküste
und den Pfannenstiel. (Bild: Wikicommons/ Roland.zh)
Beat Studer schickt mir manchmal interessante Hinweise und tauchte schon in meinem Blog auf. Bisweilen begegnen wir uns am Samstag morgen im Wanderoutfit in der Forchbahn - Beat wohnt wie ich in der Region Pfannenstiel. Deshalb heisst der Blog, den er kürzlich lanciert hat, "Pfannenstiel Wanderblog". Weil Beat aber mit seiner Gruppe, den "Freizeitfreunden", im ganzen Land unterwegs ist, wird es in seinem Blog beileibe nicht nur um den Pfannenstiel gehen. Ich wünsche gutes Gelingen, Bloggerfreund!

Donnerstag, 11. April 2013

Goldene Surselva

Aurum: Gold im Periodensystem.
Kürzlich las ich in der Zeitschrift "Terra Grischuna" Interessantes. Letzten Dezember haben die drei Surselva-Gemeinden Disentis, Trun und Sumvitg der Swiss Gold Exploration, Tochter eines kanadischen Unternehmens, eine Erforschungsbewilligung erteilt: Geologen der Firma machen sich nun daran, schürfend und analysierend innert fünf Jahren abzuklären, ob sich  in der Region ein Gold-Abbau lohnen würde. Die Surselva gilt als die wohl goldreichste Gegend der Schweiz.

Mittwoch, 10. April 2013

Kurz noch mal in den Winter

Gestern bei Restföhn mit dem Hund der Schwester auf die Hohe Buche, in meine gleichnamige Lieblingswirtschaft auf 1130 Metern Höhe zwischen Trogen und Bühler. Der Säntisriegel war zum Greifen nah, der Schnee feucht und schwer, der Himmel von launigen Schlieren überzogen, der Hund bester Laune; freudig wälzte er sich im Schnee. Kurz darauf kam der Regen und putzte die Winterkulisse weg. Und der Hund wurde, als wir am Abend noch einmal ein wenig spazierten, sehr, sehr schmutzig.

PS: Heute morgen in Bühler derart starker Wind, dass es unmöglich ist, im Ofen ein Feuer zu entfachen.

Dienstag, 9. April 2013

Bald kriegt die Forelle Besuch

Hach, was freue ich mich, bis ich diesen Gutschein einlösen kann, den ich zu Weihnachten bekam. Die "Forelle" ist an sich schon offen. Aber natürlich will ich zum Seealpsee hinauf, um nach der Übernachtung weiterlaufen und zum Beispiel auf den Säntis steigen zu können. Das dauert noch zwei, drei Monate.

Montag, 8. April 2013

Wir waren Helden

Der Weg war lang, bis wir vorgestern im Buffet Spiez das Schlussbier nehmen konnten. Aber auch sehr schön. Wir zogen von der Station Burgistein via Wattenwil, Blumenstein, Pohlern, Höfen nach Amsoldingen und weiter via Uf de Burg, Moos, Allmi, Spiezmoos zum Bahnhof Spiez. Das dauerte etwas über sieben Stunden und bescherte uns:

Italianità in Amsoldingen: die Basilika.
  • Ein schönes Einlaufen der Gürbe entlang.
  • Ein stilles, von Wasserkanälen durchzogenes weites Tal, das Stockentäli.
  • Die uralte Basilika von Amsoldingen, ein Gemäuer mit lombardischen Stilelementen.
  • Ein tolles Mittagessen im "Kreuz" Amsoldingen.
  • Froschlaich noch und noch auf allen Teichen.
  • Das breite Bett der Kander.
  • Und schliesslich besagtes Bier im Buffet von Spiez, einem der wenigen verbliebenen Bahnhofbuffets, das noch nicht zur Kebabstube umfunktioniert wurde.
So war das am Samstag; und weil wir derart viel Land durchzogen und dabei über Magengrippe, Fussblasen, drohende Erschöpfung triumphierten, sage ich im Nachhinein: Wir waren Helden.

Bach und Bach zwischen Wattenwil und Blumenstein.

Sonntag, 7. April 2013

Jankli? Neinkli!

Ich sah das Plakat kürzlich auf der Heimreise von Sissach nach Zürich; Wahlkampf im Kanton Solothurn. Aber ist der Slogan nicht ein wenig lächerlich, Herr Ja-nkli?

Samstag, 6. April 2013

Italien im Bernbiet

Amsoldingen mit dem Stockhorn. (Roland Zumbühl/ Wikicommons)
Fühle mich zwar nicht ganz zwäg, schleppe mich aber doch mal Richtung Bahnhof, wer weiss - vielleicht besserts. Heute wandern wir im Gebiet Gürbetal-Spiez und werden in Amsoldingen durchkommen. Dorthin wollte ich schon lange mal, der Kirche wegen, einer frühromanischen Basilika aus dem ersten Jahrtausend nach Christus, die erst noch lombardische Einflüsse aufweist. Italien im Kanton Bern, originell, muss man sehen!

Freitag, 5. April 2013

Privatstreit legt Fähre lahm

Zwischen Beckenried und Gersau verkehrt eine Fähre. Letztes Jahr beförderte sie zwischen März und Oktober 19 000 Menschen und 16 500 Autos sowie Busse und Velos. Bizarrerweise ist der Betrieb momentan eingestellt, wie ich gestern im "Tages-Anzeiger" las. Es geht um einen Fall von Landtausch, der derzeit blockiert ist; das davon betroffene Bauunternehmen Porr Suisse AG, dem der Landungssteg in Gersau gehört, trötzelt und verweigert der Fähre das Anlegen. So lähmt ein Privatstreit den öffentlichen Verkehr.

Donnerstag, 4. April 2013

Die Leiter zur Schule

Verrückte Welt! Vorgestern las ich in einer Gratiszeitung vom Schulweg chinesischer Kinder auf einem brutal ausgesetzten Weg durch einen Berghang, ein Foto war da auch. Gestern dann geisterte der Link zu einem Filmclip herum und fand auch den Weg in meine Mailbox: wieder chinesische Schulkinder mit einem gefährlichen Schulweg. Konkret spielt das Filmchen in Sangzi in der Provinz Hunan. Dort müssen die - ziemlich kleinen - Kinder im Wald Leitern durch 70 Meter hohe Felsfluhen nehmen. Beachtlich in dem Clip auch das welpenartige Hündchen, das ohne fremde Hilfe die Leiter schafft. Verrückte Welt, wirklich!

Mittwoch, 3. April 2013

Verklammung der Hasen

Desaströses aus der Tierwelt las ich am Montag im "Spiegel", während wir zum Wandern nach Malters fuhren. Der lange Winter bedroht die jungen Feldhasen, die in den letzten Wochen zur Welt kamen. Schneematsch und Nässe führen zu Unterkühlung oder, wie der Fachmann, ein gewisser Hilmar Freiherr von Münchhausen, es formulierte: Verklammung. Der Kenner räumte auch ein Missverständnis aus: Hasen überstehen den Winter nicht in Höhlen (wie Kaninchen). Sie scharren sich eine Mulde, eine Sasse, und legen auch die langen Ohren an den Körper, um die Wärme zu halten. Das alles funktioniert bei den erwachsenen Tieren. Doch der Nachwuchs stirbt an der derzeitigen Kälte.

Feldhase in guten Tagen. (Bild: Rosenzweig/Wikicommons)

Dienstag, 2. April 2013

Winter und Frühling und Balchen dazwischen

In Sempach ass ich Balchen mit Ananas und Bananen sowie Reis.
Gestern Montag eine recht lange Route: von Malters via Hellbühl und Neuenkirch nach Sempach und weiter via die Sempacher Schlachtkapelle nach Eich und Sursee; sieben Stunden Gehzeit. Die Wanderung war streng zweigeteilt: Bis Sempach hatten wir null Sonne, dafür einen stahlgrauen Himmel und eine schlimme Bise sowie Schnee auf dem Plateau über Malters. Am Nachmittag wechselte das Wetter von Tiefwinter zu Frühfrühling, die Sonne kam, gab uns Licht und ein wenig Wärme. Freilich war auch das Mittagessen ein Gute-Laune-Macher gewesen. Wir fanden in Sempach die "Krone" offen und nahmen Balchen; so hiessen die Felchen aus dem Sempachersee. Köstlich!

Montag, 1. April 2013

Verirrte Shopperin? Nein, Frau R.

Überzieher in der Farnsburg.
Die Wanderung am Ostersamstag war über die Massen schön. Wie das halt so ist mit Schlechtwetter: Schaut man aus dem Stubenfenster, findet man es obermies und grässlich; ist man aber drin, liebt man es. Wir waren zu zehnt und hatten viel Spass. Der Bärlauch spriesste und machte die Wälder hellgrün, das rotbraune Laub trug eine zweite Intensivfarbe bei, und dann begann es, als wir aus dem Gasthaus Farnsburg wieder ins Freie traten mit glücklichen Bäuchen, zu schneien, in fetten Flocken. Obiges Bild zeigt eine ziemlich wilde Treppe hinauf zur Sissacherfluh. Bei der Dame im Bild handelt es sich nicht etwa um eine verirrte Shoppingtouristin aus Liestal, wie der Plastiksack in ihrer linken Hand vermuten lässt. Nein, Frau R. ist ein Mitglied meines Wanderfähnleins, das sich in der Farnsburg, wo man selber metzget, mit allerlei frischen Fleischwaren eindeckte. Ich selber verstaute meinen Einkauf im Rucksack, ein Pfund gekochten Speck vom Weideschwein. Doch, Ostern war ergiebig - und ist es wohl noch, jedenfalls wälze ich die Absicht, heute gleich noch einmal ein wenig zu wandern.

PS: Mumpf - Zuzgen - Farnsburg - Burgruine - Buuseregg - Waldegg - Isletenhütte - Sissacherfluh - Fluhberg - Sissach. 5 1/2 Stunden.