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Sonntag, 18. Mai 2014

Conchita und Kumera

Gar nicht so eindeutig: Hl. Kümmernis in
Süddeutschland. (Wikicommons)
Sauguter Artikel in der Weltwoche vom Publizisten Pirmin Meier; hat das ausser ihm jemand anders auch gemerkt? Nämlich: Thomas Neuwirth bzw. seine Kunstfigur Conchita Wurst, die eben den Eurovision Song Contest gewann, lehnt sich an eine Heiligenfigur an. Die Gestalt in Kreuzespose, die eigentlich weiblich anmutet, jedoch Bart trägt, diese Mischung aus Gottesmutter und Gottessohn gibt es im Katholizismus schon lange, in Österreich, Bayern und der Innerschweiz. Sankt Kumera heisst sie, Heilige Kümmernis oder auch Sankt Wilgefortis (von "virgo fortis", starke Jungfrau). Eine Königstochter, so die Legende, soll sich einst nichts sehnlicher gewünscht haben, als ihr Leben lang keusch zu bleiben. Wie aber die zudringlichen Freier abwehren? Sie bat Gott, ihr einen Bart zu schenken, und der tat es. So blieb Kumera ein Leben lang Jungfrau. Und sie wurde zur Inspiration für alle Leute katholischer Konfession, die Mühe mit ihrem Geschlecht haben, gern von der Männer- in die Frauenkleidung wechseln, schwul sind oder sich feminin geben möchten und so weiter und so fort. In Kirchen zu Tuggen und Steinen im Kanton Schwyz kann man Sankt Kumera offenbar begegnen, dort gibt es Bildnisse von ihr. Muss man sehen.

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