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Montag, 30. Juni 2014

Emil, der Bernhardiner und das Pony

Wo ist das Gewitter? Zwischen Sitz und Landscheide, Gemeinde Schwellbrunn.
Thonsalat im Restaurant Landscheide
Am Samstag ein moderater Fünfstünder: von Gossau SG via Zellersmüli, Ramsenburg, Stuel, Lehn, Hinter Wiesen und Rötschwil nach Schwellbrunn und weiter über Högg, Risi, Sitz, Landscheide, Arnig, Chäseren, Aemisegg nach St. Peterzell. Erfreulich war die Einkehr, wir assen im abgelegenen Restaurant Landscheide zu Mittag, das war einfach und sehr gut; lustig, wie der Bub des Wirtepaares, vielleicht achtjährig, uns Teller um Teller servierte und vor Begeisterung strahlte, weil die Gerichte so schön aussahen. Brutal war, dass Freund R. zwei Bienenstiche kassierte und der arme Hund Emil von einem bösen alten Bernhardiner gebissen und später von einem absurd zudringlichen Pony belästigt wurde. Und kurios war, dass die meteorologischen Instrumente zwar schwere Regengüsse und Gewitter ankündigten, wir aber trocken in St. Peterzell ankamen. Es war unser Ersatzziel. Wir hätten eigentlich von der Landscheide über das Wilket nach Brunnadern halten wollen, revidierten den Plan aber und wählten eine kürzere Route, weil eben fälschlicherweise die Wetterdienste darauf hindeuteten, dass ein Unwetter aufkommen würde. Man sollte weniger aufs Smartphone schauen und mehr auf den Himmel; der hatte lieb ausgesehen.
Das Kretendorf Schwellbrunn AR, das ich gern "Klein Kabul" nenne.

Sonntag, 29. Juni 2014

Abnehmen und aufnehmen

Die Facebook-Seite von H.R. Fricker (Screenshot).
Der Trogner Künstler H.R. Fricker ist ein Facebook-Freund von mir - letztes Jahr bekam ich mit, dass er viel und bei jedem Wetter wanderte; seine Fotos bezeugten es. Grund seines Tuns war, dass ihm der Arzt mehr Bewegung verschrieben hatte, worauf er beschloss: Wenn schon abnehmen, dann auch gleich aufnehmen. Im Kulturheftli Saiten las ich darüber einen Artikel und erfuhr, dass es jetzt in Speicher im "Museum für Lebensgeschichten" eine Ausstellung mit Frickers Facebook-Fotos gibt. Ah ja, der Künstler hat, so "Saiten", im 2013 durchs Gehen immerhin 15 Kilo verloren.

Samstag, 28. Juni 2014

Sie thinken sehr, sehr big dort oben

Vals GR soll einen Doppelsee bekommen. (Wikic./ paebi)
Wenn das nur gut geht! Heute wandern wir in der Ostschweiz, weil es dort föhnt und das schlechte Wetter sozusagen Verspätung hat. Wir wollen von Gossau hinauf nach Schwellbrunn und weiter via Wilket nach Brunnadern; ich hoffe, wir geraten nicht in ein Gewitter.

Wenn das nur gut geht! Gestern las ich im Tagi, dass sie in Vals offenbar immer mehr dem Motto "Think big" frönen. Sie thinken sehr, sehr big dort oben. Unter der Ägide des heimischen, nicht unumstrittenen Multimillionärs Remo Stoffel soll ein Luxushotel entstehen, dessen billigste Zimmer 1000 Franken pro Nacht kosten. Dazu kommt vom japanischen Stararchitekten Tadao Ando ein Wasserpark: zwei Seen auf dem Talboden mit einem 350 Meter langen Steg, der direkt in den Dorfkern führt. Im Sommer kann man die See durchwaten, im Winter auf ihnen schlittschüelen. Das klingt super, aber auch ein wenig grössenwahnsinnig und erst-aprilig. Wenn das nur gut geht!

Freitag, 27. Juni 2014

Grille grillen!

Mich erinnert die Grille an einen
Panzerzug wie diesen deutschen aus
dem zweiten Weltkrieg in Russland.
Die Maulwurfsgrille vom Dienstag verdient einen Nachtrag; sie löste nämlich diverse Einträge auf Facebook und anderswo aus. Ich erfuhr von einem Freund und fand es beim Nachschauen in der guten alten Wikipedia bestätigt, dass das plumpe Ding mit dem Kopfpanzer tatsächlich fliegen kann. Gott bewahre! Eine Facebook-Freundin assoziierte "Languste", und plötzlich kam die Fantasie auf, die Grille zu kochen und an einer Tomatensauce anzurichten (die Grille grillen wäre ein anderes Verfahren). Zudem lernte ich, dass man die Maulwurfsgrille im Dialekt je nach Gegend "Werre" oder auch "Wiri" nennt. Und mein Tagikollege David steuerte eine Anekdote aus seiner Zürcher Oberländer Frühgeschichte bei.
"Wir haben in der Kindheit diese Viecher zu Hunderten gefangen. Einfach Seifenwasser in die Löcher im Rasen lassen, dann kommen sie von selbst raus. Hatten sogar ein 'Terrarium' im Schulzimmer. War eine ziemlich grausame und unapptitliche Sache."

Donnerstag, 26. Juni 2014

Die Brücke von Sigriswil

Sigriswils Hängebrücke aus der Gummischlucht betrachtet.
Auf der Brücke, Rückblick Richtung Aeschlen.
Jedes Jahr veranstaltet die "Schweizer Familie" ihren nationalen Wandertag, jedes Jahr mache ich die Vorreportage, die eine der drei vorgesehenen Routen präsentiert. Heuer findet das Gehhappening im Raum Thunersee/Spiez statt. Gestern war ich als Reporter unterwegs, wanderte dreieinhalb Stunden, notierte Dinge, sprach mit ein paar Leuten. Ich startete in Gunten bei der Schifflände, zog leicht erhöht über dem See Richtung Ralligen, hielt dann aufwärts nach Sigriswil und zur formidablen Grabenmühle; dort kann man Gold waschen, fischen oder ein Alpakagilet aus eigener Zucht kaufen. Das gefiel mir alles ausgezeichnet, ich war angetan und hatte immer wieder Weitblick zum Niesen. Hernach ging es abwärts zum Höhepunkt der Wanderung, zur noch einigermassen neuen Fünf-Millionen-Franken-Hängebrücke zwischen Aeschlen und Sigriswil. 340 Meter lang ist sie und quert 182 Meter über Grund die Gummischlucht. Ich beging die Brücke und war beeindruckt - diese Eleganz, dieses Nichtschwanken trotz vieler Begeher, dieses wilde Rauschen aus der Tiefe. Zum Schluss zog ich die Gummischlucht hinab wieder zur Schifflände Gunten. Dort kam grad ein Schiff an, ich stieg zu und schipperte mit Schweizer Rentnern und fotografierenden Asiaten nach Thun. Doch, ein guter Tag. Heute will ich nun meine 10 000 Zeichen schreiben, das wird anstrengend.
Doch, sie ist schon ein elegantes Ding.

Mittwoch, 25. Juni 2014

Der Sihlsee und sein Urahn

Der Sihlsee. Der heutige. (Bild: Wikicommons/ Tschubby)
Gewusst? Lange vor dem heutigen Sihlsee, der in den Dreissigerjahren des letzten Jahrhunderts entstand und der grösste Stausee der Schweiz ist - lange vor unserem heutigen Sihlsee gab es einen Ur-Sihlsee. Während der letzten Eiszeit nämlich bedeckte ein Gletscher das heutige Seegebiet und bildete gegen Norden Moränen, natürliche Wälle. Als der Gletscher schmolz, stauten die Moränen sein Wasser. Das war vor gut 15 000 Jahren, der Ur-Sihlsee war etwas grösser als der heutige, Studen und Unteriberg hätten Uferanstoss gehabt. Über die Jahrtausende führten die Minster und die Sihl dann allmählich soviel Geschiebe heran, dass das prähistorische Gewässer verlandete; es entstand ein Hochmoor. Quelle: Patrik Litscher, "Schwyz zu Fuss", Rotpunktverlag, 2014.

Dienstag, 24. Juni 2014

Das Monster vom Chaltbrunnental

Läck, ist das ein hässliches Vieh! Ich weiss, das ist jetzt  politisch nicht korrekt. Aber es ist leider das erste, was mir durch den Kopf ging, als Wanderfreundin Katharina mir am Samstag ihr Handy mit dem Foto entgegenstreckte. Katharina sagte, das Tier sei gut fünf Zentimeter lang gewesen, und gesichtet habe sie es im Chaltbrunnental in der Nähe von Grellingen BL. Es handle sich um eine Maulwurfsgrille.

Die Maulwurfsgrille, soweit meine Nachforschung,
  • lebt unterirdisch wie der Maulwurf, erzeugt aber ähnliche Laute wie die Grille, daher ihr Name.
  • hat einen Chitin-Kopfpanzer, der ihr das charakteristische Aussehen verleiht.
  • gräbt Tunnelsysteme von mehreren Metern Länge.
  • duelliert sich, falls ein Männchen, mit ihresgleichen, indem die Schaufeln als Waffe eingesetzt werden.
  • sondert ein Sekret ab, das in Asien als Heilsalbe verwendet wird.

Montag, 23. Juni 2014

Die Kinderalp am Rengglipass

Abstieg vom Rengglipass nach Saxeten, hinten der Brienzersee.
B. aus Bern transportiert ihr Wanderei
samt Herbamare-Würze mit Stil.
Die Samstags-Wanderung* von Aeschiried bei Spiez via Suldtäli und Pochtenfall zum Rengglipass und hinab nach Saxeten sowie noch weiter hinab nach Interlaken servierte uns alles, was eine Samstags-Wanderung voll, rund, grandios macht: purlautere Bergbäche, einen turmhohen Wasserfall, Gipfel aller Formen und Schattierungen, diverse Orchideen- und Enzianarten. Bleiben wird mir zuvorderst etwas anderes: die Kinder von der Alp gleich unterhalb des Rengglipasses noch auf dessen Südseite. Wir hechelten im Hang, sahen die Hütte, wussten nicht, dass man dort etwas trinken und sich niederlassen kann. Aber wir erfassten sofort die zwei Mädchen, das eine gut sechs, das andere etwas jünger, und den glücklich grinsenden, im Stand der Sprachlosigkeit befindlichen, windelbepackten, ein Sonnenhüetli tragenden Pfüderi, der einen Stecken zu manövrieren suchte, welcher viel länger war als er. Das grosse Mädchen rannte uns entgegen und schrie: "Wollt ihr etwas trinken, wollt ihr etwas trinken?" Wir wollten, worauf sie zur Mutter eilte, ihr die Bestellung durchgab und wenig später die Gläser mit Mineral und Zitro vorsichtig durch die paar Wiesenmeter zu unserem Freilufttisch trug. Sie stellte sie ab, ging dann aber nicht weg, sondern montierte sich mit der kleinen Schwester vor uns, schaute uns beim Trinken zu und gab Auskunft: Sie gehe bald schon in die erste Klasse, sie wohne mit der Familie in Achseten, und auf der Alp oben bleibe man bis in den August hinein. Und sie habe auch noch eine ältere Schwester, die sei schon neun. Wir fanden das reizend. Als neue Gäste kamen, rannte das Mädchen weg, ihnen entgegen. Das kleinere Mädchen aber, das bis jetzt den Mund nicht geöffnet hatte, blieb; es war ein wenig verlegen, hielt dennoch tapfer die Stellung. Es war eine originelle und herzerfrischende Einkehr.       * 7 1/2 Stunden, 1133 Meter aufwärts, 1589 Meter abwärts. 
Die Alp am Rengglipass, in der wir lustig bewirtet wurden. Und die Kinder?
Die fotografierte ich nicht, weil man das heutzutage nicht mehr tut.

Sonntag, 22. Juni 2014

Die Käsemönche von Bellelay

Kennen und lieben wir alle: Tête-de-Moine-Flocken.
(Wikicommons/ Wildfeuer)
Was hat man dem 1714 erbauten Prämonstratenserkloster Bellelay im Berner Jura nicht alles angetan! 1797 ruinierten Truppen der französischen Revolution die prunkvolle Anlage. Hernach kamen die Bauern der Nachbarschaft und plünderten. Später beherbergte das Ex-Kloster eine Brauerei und eine Glashütte, in der Kirche hausten am Schluss Kühe. Wieder aufwärts ging es erst, als 1898 der Kanton Bern das Anwesen kaufte und eine Psychi einrichtete; sie besteht bis heute.

Kürzlich hat man das alte Gemäuer umfassend saniert, so dass nun Kunstanlässe und Konzerte möglich sind. Interessant, ich las das vorgestern in der NZZ und erfuhr auch, dass der Käse "Tête de Moine" auf Bellelay und seine Landwirtschaft zurückgeht; 1192 ist er erstmals schriftlich erwähnt. Im dem Kloster angrenzenden Domaine de Bellelay gibt es denn auch ein Tête-de-Moine-Museum.

Samstag, 21. Juni 2014

Wiedersehen im Berner Oberland

Der rosa Klecks unterhalb des südlichen
Thunersees, das ist Saxeten. (Wikicommons)
Wir müssen mal wieder zu den Bernern - heute geht es von Aeschiried bei Spiez über den Rengglipass nach Saxeten und, so Gott und die Gelenke es geben, hinab nach Interlaken. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit der romantischen Beiz im Suldtäli, dem beeindruckenden Pochten-Wasserfall, der guten alten Alpenrose in Saxeten (hey, Alpenrose, überarbeitet mal eure Homepage, in der der Gast "zum Herbstbeginn" begrüsst wird!). Und ein wenig bange ist mir, wenn ich an die Passage südseitig der Rengglipass-Höhe denke; sie war, als wir sie vor Jahren machten, unheimlich dreckig, abschüssig, rutschig, kiesig-erosiv. Meine Stöcke werdens richten müssen.

Freitag, 20. Juni 2014

Die deutschen Churfirsten

Voilà die Herren Churfirsten.
(Wikicommons/ Ankawü)
Unsere Churfirsten thronen bekanntlich über dem Walensee. Es gibt aber auch - war hats gewusst? - deutsche Churfirsten unweit des Bodensees. Sie liegen im Naturschutzgebiet Sipplinger Dreieck in der Steiluferlandschaft von Überlingen - es handelt sich um pfeilerartige, fünf bis sieben Meter hohe Sandsteinfelsen, die in der Nacheiszeit durch Erosion entstanden. Sie tragen "Mützen" aus härterem Gestein; diese Mützen erinnern an jene der Kurfürsten.

Donnerstag, 19. Juni 2014

J'ai visité les Aiguilles!

Die Aiguilles de Baulmes bestehen aus vielen solcher Vorsprünge.
Wieder unten in Ste-Croix, das Bähnli schaffte ich knapp.
Immer wieder fahre ich gern von Yverdon hinauf nach Ste-Croix. Wie der Zug auf der Geländeterrasse von Vuiteboeuf kilometerweit zu einer Schlaufe ausholt, um die letzten 400 Höhenmeter zu bewältigen, und schliesslich dem Rand des gewaltigen Schluchtkessels der Gorges de Covatanne entlangzieht - das fesselt mich jedesmal neu. Normalerweise war ich immer im Zusammenhang mit dem Chasseron in Ste-Croix. Nicht so gestern. Für einmal war ich gekommen, mich den südlich des Ortes gelegenen Aiguilles de Baulmes zu widmen, einem markanten Höhenzug. Die Wanderung war nicht besonders lang und auch nicht schwierig; ich stieg vom Bahnhof via Gittaz-Dessous und Gittaz-Dessus auf zum Gipfel auf 1559 Metern und stieg via Chalet des Aiguilles und Mont de Baulmes wieder ab zum Ausgangspunkt. Froh war ich, dass es nicht regnete; während meiner Anreise waren von Frankreich her gewaltige Wolken über den Jurakamm gewallt, und ich hatte Böses befürchtet. Die Route (3 3/4 Stunden, je 570 Meter aufwärts und abwärts) kann ich nur empfehlen.

Mittwoch, 18. Juni 2014

Baustelle Schilthorn

Die Birg-Terrasse auf dem Schilthorn ist abgebaut. Zeit für den Skyline Walk.
(Bild: Schilthornbahn)
Gestern erhielt ich eine Pressemitteilung zugemailt. Bei der Schilthorn Bahn AG freut man sich; die Bewilligung für den Bau der Aussichtsplattform Skyline Walk ist eingegangen. Nächstens sollen als erstes Felsanker gebohrt sowie drei Fundamente betoniert werden. Am 16. August dann dürfte die Grusel-Plattform über dem Nichts eröffnet werden, deren Gitterrost-Boden den Blick in den Abgrund freigibt und allen offensteht, die dergleichen Nervenkitzel mögen. Installiert ist jetzt schon eine Webcam, die den Blick auf die Baustelle ermöglicht.

Dienstag, 17. Juni 2014

Von 43 auf 50

Als wir am Samstag durch den Jura zottelten bzw. diese Zottelei in Balsthal nach vielen Stunden geendet hatte, formulierten wir über unserem Schlussbier eine kleine Vision für den Frühherbst. Nachdem wir an Ostern 43 Kilometer am Stück gewanderten sind, sollen es demnächst 50 Kilometer sein. Der Mensch will sich halt permanent steigern. Bereits sind wir uns auch über die ungefähre Strecke einig: Start entweder in Flaach oder der Rheinau und dann alles dem Rhein entlang flussaufwärts via Schaffhausen bis... ich habe noch nicht ausgerechnet, wo die 50-Kilometer-Marke liegt. Aber freuen tu ich mich bereits. Man muss ein Ziel haben im Leben, auch als Wanderer.
Ideale Strecke: Rhein zwischen Schaffhausen und der Rheinau.

Montag, 16. Juni 2014

Jurassic Park

Ich im "Stierenberg", bevor der Wurstsalat kommt.
Blick vom Passwang Richtung Mümliswil.
Gestern zogen wir von Liestal über den Passwang nach Balsthal. Was sich leicht anhört, war heavy. Von der Gehzeit her, 9 Stunden 10 Minuten, war es in Kombination mit der Höhendifferenz die anstrengendste Wanderung meines Grüppleins, das doch seit vielen Jahren besteht. Das Wetter war gut, hätte aber noch besser sein können. Es regnete nicht, aber am Anfang wähnten wir uns in den Tropen, so feucht war die Luft. Und später in der Höhe kam eine brutale Bise auf, so dass wir beim Zmittag auf der Terrasse des Bergrestaurants Stierenberg (Wurstsalat garniert) froren, ja schlotterten. Toll war die Landschaft, die bald nach Wanderstart von agglo-banal auf grandios hügelig und verkalkt wechselte: Jurassic Park, fürwahr. Am Schluss, unten in Balsthal, nahmen wir im Kornhaus-Garten stolz das Schlussbier und spöttelten über ein paar Töfffahrer, die, ihre käferigen Rückenpanzer neben sich, auf der Grossleinwand Fussball gafften. Es gibt Besseres zu tun an einem Samstag

Liestal - Oristal - Lupsingen - Holzenberg - Eschen - Bärsberg - Balsberg - Ramstein - Stierenberg - Ulmet - Vogelberg - Restaurant Ober Passwang - Passwang/Alpenblick - Lourdesgrotte - Ramiswil - Chrüzlimatt - Oberberg - Balsthal - Balsthal Bahnhof. 9.10 h, 1293 Meter aufwärts, 1133 abwärts, 31.4 km.
K. legt am Bahnhof Balsthal mal kurz die Beine hoch.

Sonntag, 15. Juni 2014

Müller-Steinag, yo!


Müller-Steinag ist eine Unternehmensgruppe, auf deren Namen ich vor einiger Zeit unten im Rotzloch stiess; so heisst Nidwaldens erstes, gut 400-jähriges Industrieareal am Alpnachersee. Im Rotzloch wird gebaggert, gefördert, gekarrt wie wild, Müller-Steinag baut Schotter ab, der dann auf den Bahntrassees landet. Eine Bauschuttdeponie gibt es auch. Gefallen hat mir der Imagefilm der Gruppe, die Sprache ist rhythmisch verdichtet und poetisiert, dass die Sache fast klingt wie einer dieser deutschen Neo-Soft-Rapper. Viel Spass beim Anschauen und -hören, yo! Ah ja, die Kolumne zum Rotzloch ist am 2. Mai erschienen.

Samstag, 14. Juni 2014

Bloody hell, Berner Rose!

Passwang im ersten Weltkrieg: Haubitzentransport.
(Wikicommons/ Bundesarchiv)
Guten Morgen! Heute geht es von Liestal auf den Passwang, ich hoffe, wir schaffen das ohne Regen und vor allem ohne Gewitter. Wer heute zuhause bleibt, dem darf ich vielleicht das Interview zur Lektüre empfehlen, das ich und Kollege Nussbaumer am Donnerstag mit der Starköchin Vreni Giger (Jägerhof St. Gallen, 17-Gault-Millau-Punkte) führten; es ist heute im Tages-Anzeiger erschienen. Wir sprachen darüber, wie man den besten Sugo kocht, welche Jahreszeit eine Köchin am meisten schätzt und mit welchen Methoden man den hitzegeplagten Gast doch zum essen bringt. Hier ein Appetizer, Gigers Antwort auf die Frage, was sie von alten Tomatensorten hält:
"„Berner Rose“ ist eine Sorte, die einen wahnsinnig guten Sugo und einen tollen Tomatensalat ergibt. Und den besten Tomatensaft für eine Bloody Mary."

Freitag, 13. Juni 2014

Koran verwässert!

Der eigene Name, auch der eigene Nachname, ist nun eimal Schicksal.
(Screenshot der Firmen-Homepage)
Gestern sah ich in Waltikon, einem Ortsteil von Zumikon, aus der Forchbahn ein Firmenauto. Die Firma ist einige Kilometer entfernt in Grüningen niedergelassen und hat sich auf Sprinkleranlagen und Bewässerungsanlagen für Private und Gärtnereien spezialisiert. Sie ist ein Familien-Unternehmen und heisst nach dieser Familie "Koran + Co. Bewässerungen". Es gibt nichts, was es nicht gibt unter Allahs weitem Himmel.

Donnerstag, 12. Juni 2014

Ein WK für Köche, das wärs!


Hier nahm ich nicht Raclette, sondern ein kaltes Mineral.
Hier genoss ich die Aussicht, weniger
aber den Wurst-Käse-Salat.
Nein, mir war auf Hinter Guldenen nicht nach Raclette, sondern nach einem Mineral aus dem Kühlschrank. Wieder einmal gönnte ich mir gestern, nach langer Zeit, eine Kurzwanderung auf den Pfannenstiel. Ich startete bei der Emmat, stieg via den Vorderen Pfannenstiel zur Hochwacht auf, ass dort zu Mittag, stieg via besagte Hinter Guldenen ab auf die Forch. All das bei grosser Hitze, die mich aber nicht wirklich störte, da ich genug Wasser bei mir hatte, meine Mütze trug und überdies heuer schon einige Routen unter sengender Sonne absolviert habe; Übung macht den Klimameister. Eine Enttäuschung war der Wurst-Käse-Salat in der Hochwacht-Beiz: das Dressing vorgefertigte, dickflüssige weisse Ware, die Wurst fad, der Käse trist zerhobelt, das geraffelte Gemüse rundum ungewürzt. Da war nichts Überraschendes in dem Salat, mir gingen Assoziationen an Schützenverein-Feste der Siebzigerjahre durch den Kopf. Ich finde, jeder Koch müsste alle zehn Jahre mal in ein einwöchiges Seminar, in dem er erfährt, wie man die alten Gerichte ein wenig auffrischen könnte. Nur schon eine Sauce mit einem aparten Gout würde Wunder wirken!

Mittwoch, 11. Juni 2014

Die Sache mit dem Reservoir

Ein Wasserreservoir ist ein Wasserreservoir. Würde man meinen. Das Wasserreservoir Rain ein paar hundert Meter oberhalb des Ortszentrums Buochs NW freilich, zu dem ein Miniminipärklein gehört, muss mehr sein. 2011 wurde es bzw. der Geländepunkt, an dem es steht, feierlich zum Mittelpunkt der Zentralschweiz proklamiert. Wen störts? Keinen! Wen interessierts? Noch keineren! Lasst doch die Wasserreservoirs Wasserreservoirs sein, ihr euch so originell findenden Touristiker.

Dienstag, 10. Juni 2014

Das Pfingstwunder

Auf dem Buochserhorn, unten Buochs und Ennetbürgen. 
In Buochs, Rückblick aufs Horn.
So was von verdient! Stracciatella-
Glace aus dem "Spar" in Buochs, der
- auch ein Pfingstwunder - offen hatte.
Dieser mehrtägige Totaltriumph des Sommers: ein Pfingstwunder! Gestern ging ich um 5 Uhr 10 aus dem Haus und trat kurz vor acht im Klosterdörfchen Niederrickenbach NW auf 1200 Metern über Meer aus der Seilbahn. Kühl war die Morgenluft, das Land lag noch im Schatten, die Wiesen feuchtelten, ich fror fast ein wenig in meinem T-Shirt. Anderthalb Stunden später stand ich auf dem Buochserhorn, 1806 Meter; der Gipfel steht schon seit ewigen Zeiten auf meiner Wunschliste. Nach der stolzen Rast stieg ich ab nach Buochs, was meine Muskulatur und Gelenke ziemlich strapazierte; doch der Körperapparat funktionierte soweit problemlos. Leid taten mir die Leute, die mir auf dieser zweiten Etappe entgegenkamen; die Siebenschläfer, die in der Hitze des nunmehr von der Sonne dominierten Vormittags aufs Horn wollten und fast kollabierten. Während ich dann in Buochs aufs Postauto wartete, war mir, als würde ich verglühen. Doch, wir haben ein Pfingstwunder erlebt.

Niederrickenbach, Seilbahn - Bleiki - Bleikigrat - Buochserhorn - Arhölzli - Ligg - Forsthaus - Buggenried - Buochs Post. 4 1/2 Stunden, 651 Meter aufwärts, 1364 Meter abwärts.

Montag, 9. Juni 2014

Das Wanderlazarett

Die fast fertige neue hintere Sihlseebrücke.
Das Basislager aller Chli-Aubrig-Besteiger, die Alp Wildegg.
Sanfte Klippe: der Chli Aubrig im Rückblick.
Anstrengender Abstieg Richtung Schrä. 
Am Wägitalersee habens auch die Schwyzer mediterran.
Die Fernsicht war perfekt, die Bergwiesen ein Traum, ein guter Tag programmiert, als wir vorgestern zu unseren Aubrigtour loszogen. Doch irgendwie waren wir alle nicht so zwäg oder entwickelten im Lauf der Wanderung ein Problem. R. war ausgelaugt von der Arbeitswoche und hatte mies geschlafen. C. und K. stiessen überhaupt erst für die letzten zwei Stunden zu uns, die eine muss ihr operiertes Knie wieder aufbauen, die andere laboriert unter einer Hüftmuskel-Zerrung. E. bekam nach ein paar Stunden bös Rückenweh. Ich selber war meine leichte Sommergrippe, die mir durch die Woche zugesetzt hatte, nicht ganz losgeworden. Last not least verknackste sich R. (nicht zu verwechseln mit dem oben erwähnten R.) bei der Alp Wildegg den Fuss und verabschiedete sich per Auto zu Tale (ein freundlicher Gast der Wildegg nahm sie mit). Wir waren ein Lazarett. Aber schön war die Route, wie gesagt, obwohl wir den Grossen Aubrig sicherheitshalber ausliessen. Am Schluss war ich doch sieben Stunden gelaufen; in der Nacht auf Sonntag dann schlief ich wie ein Toter.

PS1: Eindrückliches sahen wir unter dem Gross Aubrig vor dem Schräwald. Eine Kuh war unterhalb des Alpgebäudes gestürzt. Fünf Bauern und Sennen bemühten sich um sie, redeten ihr zu, gaben Motivationslaute von sich, eine Art Fitnessjodeln, bis das Tier sich aufrappelte und auf drei Beinen Richtung Stall wankte.
PS 2: Zwischen Egg und Chli Aubrig führte der Wanderweg über viele Stufen durch eine steile Halde. Auf einmal ein Rollen in der Wand. Kopfgrosse Steinbrocken kollerten - Vorwarnzeit gut 3 Sekunden - hernieder und verfehlten zwei Wanderer hinter uns knapp. In diesem Fall kann man wohl nur Glück haben. Oder eben nicht.

Euthal, Ruostel - Chleriweid - Stöfeli - Waldherren - Büel - Chrähwäldli - Egg - Wildegg - Chli Aubrig - Wildegg (Einkehr) - Nüssen - Punkt 1441 - Schräwald - Schrä - Innerthal Restaurant Staumauer - retour über die Dammkrone - Wägitaler-Aa-Weg - Vorderthal - Sonne - Flüebödeli. 7 Stunden. 943 Meter aufwärts, 1216 abwärts.  

Sonntag, 8. Juni 2014

Potz, personalisiertes Päckli!

Kürzlich brachte ich in der Zeitung eine Wanderung zu den Erdpyramiden von Euseigne. Dabei erwähnte ich den Wanderfritz, also Fritz Hegi, und dessen neues Buch. Als Fritz es mir kürzlich schickte, war ich beeindruckt. So möchte ich meine Päckli auch frankieren!

Samstag, 7. Juni 2014

Aubrig-Erinnerungen

Lustig. Den Kopf von M. habe ich geschwärzt.
Hodlers Mann hat das
bessere Werkzeug!
Als wir das letzte Mal auf den Kleinen Aubrig stiegen, war das Wetter nicht besonders, es nebelte und nieselte zwischenzeitlich. Erinnerlich ist mir M., der auf einer Alp ein herumliegendes Werkzeug zur Hand nahm und ein bekanntes Hodler-Motiv nachstellte: dessen "Holzfäller" aus dem Jahre 1910.

Als wir - auch vor Jahren - dem Grossen Aubrig zustrebten, war es hingegen sehr heiss. Hürzis Emil beinelte an der Leine, da trafen wir einen Bauern, der uns eröffnete, wenn er diesen Hund frei laufen sehe, werde er ihn erschiessen. Was für ein Rohling! Erst die Aussicht oben liess uns die wüste Begegnung vergessen.

So war das damals, lang ists her. M. wandert nicht mehr mit, Hürzi und sein Emil kommen ab und zu mit. Heut werden Herr und Hund allerdings fehlen. Mein Grüpplein und ich, wir wollen beide Aubrige in einer langen und, wie ich annehme, schweisstreibenden Wanderung von Euthal nach Innerthal erklimmen. Auf dass neue Schwyzer Erinnerungen entstehen.

Freitag, 6. Juni 2014

Appenzeller Kleintiermysterium

Rein optisch war es der Säntis, der meine Ausserrhoder Woche dominierte.
So, heute gehts nach Hause. Eine Woche lang habe ich in Bühler das Haus der Schwester gehütet und ging jeden Tag zwei bis drei Stunden mit dem Höndli spazieren, wobei wir des öftern alte Wege erkundeten, die nirgendwo verzeichnet sind. Der eine führte uns durch den Steinleutenwald an der Gäbrisflanke; ein Abenteuer, diverse Steilbäche waren zu queren und hernach jeweils der verkrautete Pfad wieder zu finden. Doch, das war eine gute Zeit. Erfreulich auch der Besuch von Zürich, den ich auf dem Gäbris traf; hernach sprachen wir bei mir gebrannten Wassern zu. Und wieder einmal war ich mit Freunden essen im Sternen in Bühler; der Hackbraten dort ist göttlich. Weniger gfreut: Eines Morgens lag eines der sieben mir anvertrauten Meersäuli tot und steif im Stall. Am Vorabend hatte es nicht essen mögen, kauerte teilnahmslos in einer Ecke, wirkte schlapp und schwach. Ich untersuchte es, Verletzungen waren keine zu sehen. Keine Ahnung, an was es schliesslich gestorben ist - ein Kleintiermysterium.

Donnerstag, 5. Juni 2014

Des Waldmenschen Hinterlassenschaft

Ziemlich grusig: Aufräumarbeiten in Brülisau.(Screenshot St. Galler Tagblatt)
Im August 2012 schaute die Schweiz ein paar Tage lang auf Brülisau AI. Dort war mit 80 Jahren der sogenannte "Waldmensch" verstorben, Sepp Manser, ein Mann, der 40 Jahre in einer Waldhütte gehaust hatte; die Behörden hatten es toleriert. Gestern las ich in der Zeitung den Bericht über den Abschluss der Aufräumarbeiten. Denn tatsächlich war das, was von aussen wie eine Hütte ausgesehen hatte, ein dreistöckiger Betonbunker gewesen. Der Waldmensch muss jede Nacht wie ein Wahnsinniger an seinem Bunker geschuftet haben, den er nach aussen mit Holz, Buschwerk, Zweigen usw. tarnte. Er hinterliess der Nachwelt 40 Tonnen Gerümpel und acht Tonnen Sondermüll; Säuren, Laugen, Farben und dergleichen. Fürs Aufräumen und Rückbauen mussten die Behörden extra eine Waldpiste bauen, Militärsappeure halfen bei der schwierigen Arbeit. Waldmensch? Das klingt im Rückblick zu romantisierend.

Mittwoch, 4. Juni 2014

Tauft das Brienzer Rothorn um!

Dieser Gipfel sollte gerechterweise "Luzerner Rothorn" heissen!
(Wikicommons/Martin Abegglen)
Das mag nun nicht jeden umhauen, aber für mich war es neu - respektive habe ich mir nie überlegt, welches der höchste Punkt des Kantons Luzern sei. Der Pilatus halt, wähnte es tief in mir. Falsch! Es ist... tadarada... das Brienzer Rothorn mit 2349 Metern, an das sich die Luzerner via das Tal der Waldemme mit dessen oberstem Ort Sörenberg in grauer Vorzeit herangepirscht haben. Könnte man, so mein Vorschlag, den Berg nicht umbenennen in "Luzerner Rothorn"? Scheint mir irgendwie ungerecht, dass dieses Rothorn namensmässig, via das Adjektiv "Brienzer", den Bernern zugeschlagen wird. Die haben das weiss Gott nicht nötig angesichts viel höherer Gipfel auf ihrem Terrain! Ihre höchste Erhebung ist schliesslich das Finsteraarhorn, 4273 Meter.

PS: Hier die Liste mit allen Kantonshöhepunkten. Aus ihr geht nebenbei hervor, dass wir armen Ausserrhoder uns unseren schönen Höhepunkt Säntis, 2502 Meter, mit den Innerrhodern teilen müssen. Ärgerlich. Schweizweit top sind übrigens die Walliser: Dufourspitze, 4634 Meter.

Dienstag, 3. Juni 2014

Imfelds vier Wasser

Das beste heilige Wasser kommt von hier: Lourdes.
(Wilfredor/ Wikicommons)
Wenn man jemand Interessantes interviewt, hat man hernach oft Lust, noch mehr von dieser Person zu wissen, tiefer zu gehen. Nach dem Gespräch mit dem Entwicklungsexperten, Afrikakenner, Journalisten und Schriftsteller Al Imfeld, 79, kaufte ich mir ein paar von dessen Büchern. Jetzt lese ich Imfelds Kindheits-Erinnerungen "Wie die Arche Noah auf den Napf kam". Es handelt sich um einen Blick auf das Luzerner Hinterland der Dreissiger- und Vierzigerjahre, der mal liebevoll ist und mal sarkastisch. Die Hauptrolle spielt natürlich der Katholizismus, der jenes halb oder zu drei Vierteln untergegangene Bauernuniversum prägte. In der Geschichte "Geweihte Wasser" geht es um die verschiedenen Arten eben dieser Wasser mit Wirkung:
  • Ganz zuoberst rangiert das Lourdes-Wasser aus der südfranzösischen Pilgerstätte. Jeweils am 11. Februar, dem Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes, darf es zuhause durch einen der Mitgereisten gestreckt werden, indem er ein Schnapsgläschen mit sauberem Wasser nachgiesst. "So vermehrte sich das Lourdes-Wasser bei spärlichem Einsatz fast ein Leben lang."
  • Von der jährlichen Landeswallfahrt nach Einsiedeln bringen die Frauen jeweils eine Flasche geweihtes Wasser mit. Es ist weniger hoch angesehen als das exklusivere Lourdes-Wasser. Aber auch eine starke Sache.
  • Das Osterwasser wirkt wie die genannten Wasser gegen höhere Gewalten wie Sturzfluten oder Hangrutsche. Aber weniger gut als die anderen zwei. Es wird am Karsamstag um Mitternacht beim Osterfeuer vom Pfarrer mit dem grossen Weihwasserwedel in einem Blechfass geweiht.
  • Für den täglichen Hausgebrauch gibt es normales Weihwasser, das der Pfarrer oder ein Kapuziner beim Hausbesuch schlicht und speditiv einsegnet.

Montag, 2. Juni 2014

Höndli-Hommage

Hier von meinen ca. 500 Fotos des Blässleins meiner Schwester antizyklisch ein Winterbild.
Es möge erfrischen!
Das Ausserrhoder Kulturblatt "Obacht Kultur" widmet seine neuste Ausgabe dem Bläss oder auch Blässli, also dem Appenzeller Sennenhund. Gleich mehrere Leute erzählen mit Liebe von ihrem Bläss, darunter der Filmer Cyrill Schläpfer ("Ur-Musig"). Hier ein Zitat aus Schläpfers Höndli-Hommage:
Geduldig und sanftmütig lässt er sich von Kindern streicheln oder tröstet und therapiert Menschen, er bewacht das Haus. Mit sportlichem Übermut vollführt er Wasserballett oder taucht kopfüber in eiskalte Bergbäche, um grosse Steinbrocken auszubaggern. Wie eine Maschine zermalmt er mit seinen Zähnen Eisbrocken und säubert ganze Strassenzüge von Speiseresten."

Sonntag, 1. Juni 2014

Der Fischquäler von Männedorf

Diese Parkskulptur gleich bei der Schifflände von Männedorf ZH ist skandalös. Da quält ein Bübchen einen Fisch, packt ihn mit seinen Patschhändchen so roh, dass das arme Schuppentier sich windet. Ich glaube, ich muss den Tierschutz kontaktieren; das ist gewaltverherrlichende Kunst.

PS: Gestern schöne drei Wanderstunden. Von meinem Haus nah Bühler auf den Gäbris gestiegen, meine Wanderfreunde getroffen, Siedwurst mit Chäshörnli gegessen, wieder zu mir abgestiegen und die Wanderfreunde mit Schnaps bewirtet. Alles so, wie ich es mir vorstellte. Bloss die Bise war nicht berechnet und blies brutal, bevor sie gegen den Nachmittag nachliess.