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Donnerstag, 17. März 2016

Darf ich vorstellen: Monachus marinus

Huch, was ist das denn für ein Wesen? Ein Meermönch! Der Zürcher Naturforscher Conrad Gessner (1516 bis 1565) zweifelte zwar an der Existenz dieses Fisch-Mensch-Wesens, bildete es aber dennoch in seiner grossen Tiersammlung ab, die ihrerseits zwischen zwei Epochen steht: dem abergläubischen, im magischen Denken verhafteten Mittelalter und der beginnenden Neuzeit, die sämtliche Dinge hinterfragt. Mehr darüber erfährt man an einer Ausstellung im Zoologischen Museum der Uni Zürich, die heute anläuft; sie ist Teil der Anlassflut im Gessnerjahr anlässlich des 500. Geburtstages, über die ich gestern im Tagi berichtete.

Noch etwas mehr zum Meermönch, dem Monachus marinus, wie er auf Lateinisch heisst. Der Namensteil "Mönch" bezieht sich auf die Glatze, die aussieht wie eine mönchische Tonsur, "Meer" rührt natürlich daher, dass der armlose Mönch mit dem Flossenschwanz im Meer lebt. Harmlos ist das Geschöpf nicht, wenn man den Experten von einst zuhört. Der eine (nicht Gessner) warnte: Kommt man dem Meermönch zu nah, wird man gepackt, unter Wasser gezogen und gefressen.

1 Kommentar:

  1. Eine lustige Geschichte – es war eben noch die Zeit vor der Aufklärung.

    Von http://bergfuchs.blogspot.com

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