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Mittwoch, 22. Juni 2016

Das Showmesser von Otelfingen

Auch heute möchte ich auf einen Artikel von mir im Tages-Anzeiger hinweisen. Er erschien gestern online und heute im Print und widmet sich einer tollen Neuerscheinung: "Ausflug in die Vergangenheit - Archäologische Streifzüge durch den Kanton Zürich" (Verlag Librum). Die Winterthurer Autorin Gisela Nagy genügt als Spezialistin wissenschaftlichen Ansprüchen, präsentiert aber auch sehr brauchbare Wandervorschläge, auf denen man allerlei Fundorte passiert. Weil ich keine lineare Rezension schreiben und alles einfach nacherzählen wollte, was ich im Buch gelesen hatte, ging ich für die Zeitung anders vor: Ich präparierte aus den Routentipps von Nagy zehn archäologische Trouvaillen. Zum Beispiel ist da ein prähistorisches Messer, das... man lese selber:
"Gadgets trugen die, die es sich leisten konnten, schon in der Jungsteinzeit mit sich herum. In Otelfingen-Riedholz fand man einen Silexdolch, hergestellt aus einer Silexknolle von der nahen Lägern durch einen versierten Handwerker. Die Halterung des Dolches (verwahrt in der Fundsammlung der Kantonsarchäologie) ist verschwunden, Kerben in der Klinge deuten an, wo sie in den Stein griff. Das Messer sieht aggressiv aus, man konnte damit schneiden und stechen. Theoretisch. In der Praxis ist es so: Silex bricht ziemlich schnell. In einem Kampf war der Dolch unbrauchbar. Er war der Protzgegenstand eines Hablichen. Wehrhaftigkeit als Show."

1 Kommentar:

  1. Es ist interessant zu sehen, dass es wohl schon in der Steinzeit eine Klassengesellschaft gegeben hat. Die Vorstellung damals wären alle Menschen gleich gewesen und der Mensch würde seine Natur nach eine Art „kommunistisches Gemeinwesen“ bilden entbehrt wohl immer mehr (durch die wissenschaftlichen Erkenntnisse) jeder Grundlage.

    Von http://bergfuchs.blogspot.com

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