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Mittwoch, 28. September 2016

Die unpoetische Schneeflocke

Bald schneit es wieder. Reine Poesie,
oder? (Wikicommons/ Stöhrfall)
Die Kurzgeschichte heisst "Als die kleine Schneeflocke die Sonne traf". Klingt gut, oder? Einem der Leiter einer Wandergruppe für Senioren in Oetwil am See gefiel die Geschichte so gut, dass er sie integral auf einer Wandereinladung abdruckte. Hätte er natürlich nicht tun dürfen, ohne von der Autorin die Erlaubnis einzuholen. Was dann passierte - darüber berichtete der "Kassensturz", und der Tagi zog diese Woche nach: Der Brief einer deutschen Anwaltskanzlei ereilte die liebe Wandergruppe. Die Herren Juristen verlangen im Namen der Autorin Elke Bräunling 1295 Euro. Dass die Gruppe zahlen muss, scheint klar, denn es handelt sich um Urheberrechtsverletzung; ob es gleich soviel sein muss, weniger; die Zürcher haben jedenfalls in Deutschland um Fristerstreckung sowie Reduzierung der Summe ersucht. So poetisch der Titel der literarischen Geschichte auch klingt, sie hat im realen Leben eine ziemlich krude Wirkung.

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