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Montag, 24. Oktober 2016

Dunkler geht nicht

In der Mine, die Wägeli wirken, als habe sie ein Mineur grad eben gefüllt. 
Ein sogenanntes pain d'asphalte. Ein
Asphaltbrot. In dieser Form ging
das Produkt der Mine in den Handel.
Ein solches Brot ist etwa 40 cm lang.
Man muss sich das einmal vorstellen: 100 Kilometer unterirdische Gänge. Vom Dorf St-Sulpice weit hinten im Tal bis zum Creux du Van auf der Höhe von Noiraigue ist der Untergrund des Val de Travers durchsetzt von Stollen, die schachbrettartig angelegt sind, sich also immer wieder kreuzen. Und all das wegen des Asphalts, der von 1783 bis 1986 gefördert wurde, bis 1975 übrigens noch unter Einsatz von Grubenpferden; zu den besten Zeiten lieferte diese Asphaltmine ein Fünftel der globalen Produktionsmenge. Am Samstag besichtigten wir die Anlage, bewanderten also ein Stück neuenburgische Unterwelt; sehr praktisch die Anreise, die Mine von La Presta zwischen Travers und Couvet hat eine eigene Bahnhaltstelle, Halt auf Verlangen. Was mir auf der Führung besonders Eindruck machte: Jener Moment, als unser Führer Maurizio, natürlich nach Vorankündigung, das Licht abstellte - noch nie zuvor hatte ich diese totale Dunkelheit erlebt. Umso prachtvoller später der Moment, als wir wieder ins Freie traten und den besonnten Oktobertag sehen durften. Wir wanderten dann auch noch, gingen in zwei Stunden von der Mine nach Noiraigue. Dort stellte ich nicht zum ersten Mal fest: Die haben einen tollen Bahnhofskiosk, wo man sich mit diversen Arten Absinth eindecken kann.
Unser Führer Maurizio und das interessierte Schärchen am Stolleneingang.

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