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Dienstag, 28. November 2017

Das Namensrätsel

Zusammengebaut: Helmhaus und Wasserkirche. Hinten der eine Turm
des Grossmünsters. (Bild: Roland zh/ Wikicommons)
Kennen alle das Helmhaus in Zürich, das nördlich an die Wasserkirche angebaut ist und als städtische Kulturinstitution zeitgenössische Kunst zeigt? Schon lange fragte ich mich, woher der Name stammt. Wen könnte man Berufeneres fragen als Anna Pia Maissen, die Stadtarchivarin von Zürich. Sie hat umgehend geantwortet, was ich sehr freundlich finde, und geht dabei in die Vollen. Die Sache ist nämlich nicht eindeutig, "nun, es ist kompliziert", leitet Maissen ihr Mail ein und listet danach die Theorien auf, natürlich unter Angabe der jeweiligen Quelle. Hier die Möglichkeiten:
  • "Helmhaus" könnte von "hellen" gleich "hüllen" stammen; gemeint wäre die kleine Vorhalle vor der Wasserkirche, die schon früh entstand. Später wurde sie durch einen Anbau zum Helmhaus ergänzt.
  • "Helmhaus" könnte abgeleitet sein von "hehlen" gleich "schützen"; das Verb ist von derselben Wurzel abgeleitet wie "Helm". Das Helmhaus schützt helmartig die Wasserkirche. 
  • "Helmhaus" könnte aber auch zurückzuführen sein auf die Masseinheit der Elle; andere Wortformen sind Ell, Eln, Heln, verwandt mit lateinisch "ulnea". Der frühere gedeckte Markt an diesem Ort, zeitweise ein Tuchmarkt, stellte das Urmass der Zürcher Elle zur Schau. So konnte jeder kontrollieren, dass man ihn, etwa beim Abmessen von Tuch, nicht mit einer falschen Kopie der Elle betrug. Das Helmhaus wäre aus dieser Warte das Ellenhaus.
Interessant, oder? Schade finde ich, dass das Helmhaus selber auf seiner Homepage mit keinem Wort auf den eigenen Namen eingeht.

So, gleich gehe ich auf den Zug. Es geht ins Wallis. Oder an den Neuenburgersee. Oder nach Wolhusen im Luzernischen. Entscheiden werde ich spätestens im HB Zürich.

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