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Freitag, 26. Januar 2018

Ein Findling klagt

Am Mittwoch kamen wir oberhalb von Ermatingen am Wanderweg nach Fruthwilen zum Grauen Stein. Der Findling aus Muschelsandstein kam einst auf einem Gletscher vom Rorschacherberg angeritten. Ein hübsches Gedicht markiert ihn und erzählt davon ebenso wie von der rücksichtlosen Behandlung durch die Einheimischen. Auch dieser Findling ist zum Teil abgetragen; in früheren Zeiten, vor allem im 19. Jahrhundert, lieferten solche Steinblöcke Material zum Beispiel für den Bahn- und Strassenbau. Hier das Gedicht:
"Zur Eiszeit war's, als auf des Gletschers Rück/ Ich glitt hierher und glaubte das Glück/ einer ewigwährenden Ruhe zu finden/ Das Gletschereis sah ich unter mir schwinden/ Doch menschlicher Unverstand u. kleinlicher Neid/ Im 19ten Jahrhundert mir brachten viel Leid/ Denn mit wuchtigen Schlägen und Pulverkraft/ Ward Stück umd Stück mir vom Leib gerafft/ Dem Häuser und Strassenbau war'n sie geweiht/ Nur ein Stück bin ich noch aus der Gletscherzeit."

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