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Montag, 16. Juli 2018

Ich ermahnte die Kröte zu mehr Vorsicht

Blick von der Rückenegg nach First. Dahinter der Alpweiler Breitenfeld.
Turren, bei der Seilbahn-Bergstation, unten Lungern mit seinem See.
Am Samstag wanderte ich: Mörlialp - Alpoglen - Fontanen - Heidenboden - Chringe - Rückenegg - Dundelegg - Dundel - Turren, Seilbahn. Das dauerte knapp vier Stunden, der Weg führte auf der Westseite des Giswilerstocks hart an dessen Wänden und Geröllflanken vorbei. Ein paar markante Momente:
  • Die Anfahrt im Postauto führte über die Panoramastrasse, wie die Strasse über den Glaubenbielenpass heisst. Der Fahrer erzählte, sie sei im zweiten Weltkrieg erbaut worden unter Mithilfe internierter Polen.
  • Auf der Mörlialp fand grad ein Frauen- und Meitlischwinget statt. Der Postifahrer nannte es "Wiiberschwinge". Vor mir im Bus sassen ein Vater sowie seine Tochter, etwa zwölfjährig. Sie stiegen auf der Mörlialp aus und gingen Richtung Schwingplatz. Ich stellte mir vor, dass sie das Mami bzw. die Ehefrau besuchten, die grad im Einsatz war.
  • Kurz mal regnete es, als ich auf Alpoglen durchkam. Aber nur leicht. Alpoglen klingt wie Alpoglu, das ist ein türkischer Familienname; ich spielte mit dem Gedanken, ich sei in Anatolien unterwegs.
  • Bei Fontanen hätte ich um ein Haar mit meinem Wanderstock eine braune Kröte perforiert, die mitten auf dem Weg im Heidekraut hockte. Das war mir gar nicht recht, aber die Kröte war wirklich praktisch unsichtbar. Ich nahm eine Notevakuation vor und platzierte das Tierli unter Entschuldigungen und Ermahnungen (mehr Vorsicht bei der Überquerung von Hauptverkehrsachsen!) einen Meter neben dem Weg.
  • Vor Turren begegnete ich einem Mann aus Zürich und seiner Partnerin, die vor einiger Zeit an einem Vortrag von mir gewesen waren ("Warum wandert der Mensch?"). Sie rekognoszierten gerade für die Wanderung mit einer Grossgruppe den Schmetterlingspfad.
  • In der Seilbahn hinab nach Lungern war eine chinesische Familie, die filmte die ganze Talfahrt auf dem Handy. Ich dachte: Wenn die alle ihre Ausflüge in der Schweiz filmen, wer wird hernach in China das ganze Material anschauen müssen? Vermutlich die arme Verwandtschaft, die viele Stunden lang entzückte Teilnahme heucheln muss.
    Kurz nach dem Wanderstart: Der Sarnersee spielt Schottland.

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