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Gewaltige Szenen am Rand eines Krieges: das Bourbaki-Panorama in Luzern. |
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Das Panoramagebäude. |
Nachdem ich an dieser Stelle letzte Woche über den General Bourbaki, seine Soldaten, deren Internierung in der Schweiz und den all dies inszenierenden Themenweg in Les Verrières berichtet hatte, beschloss ich, nach Luzern zu fahren und mir das
Bourbaki-Panorama anzuschauen, das in ein Rondell platzierte Gemälde, 112 Meter lang, 14 Meter hoch. Es stammt von
Edouard Castres, der 1871 als Helfer im Jura die Kriegsgeschehnisse erlebt hatte; zehn Jahre später malte er sie. Der Besuch - heute vor einer Woche war ich dort - lohnt. Man steigt in den zweiten Stock über eine enge Wendeltreppe, kommt auf die Rundgalerie und hat nun auf allen Seiten Winter, den kargen Jura, Soldaten und Talleute, tote und halblebendige Pferde, ein paar Häuser. Das
Panorama war im 19. Jahrhundert ein eigenständiges Massenmedium. In manchen europäischen Städten gab es eigens erbaute Rondellgebäude, die gezeigten Bilder wechselten, es gab also immer wieder Neues zu schauen. Wenn das nicht an das Kino erinnert. In Luzern lernte ich auch ein neues Wort: Faux Terrain. Zwischen der Leinwand und der Zuschauerplattform sind Figuren aufgestellt und auch Gegenstände. In diesem Zwischenbereich, dem Faux Terrain, geht die Kunst von der zweiten in die dritte Dimension über, vom Bild zur Plastik. Der Trick hilft, die Illusion zu verstärken. Kein Wunder, bewegte mich Castres Werk.
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Hier wirds dreidimensional: Faux Terain im Vordergrund. |
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