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Mittwoch, 31. Mai 2017

Schaffhausen neu dokumentiert

Die Baugeschichte, um die es hier geht. (zvg)
Wenn er einem amerikanischen Touristen das Rathaus zeige mit dem Ratssaal und der Wand von 1411, "die also mehr als 600 Jahre Demokratie erlebt hat, 10 000 Ratsherren, Richter, Angeklagte, Regierende, die Kriege, Seuchen etc., dann ist er sprachlos". Kurt Bänteli, von dem der Satz stammt, ist Mittelalter-Archäologe, ein Spezialist der frühen Schaffhauser Stadtgeschichte. Und er hat, mit Katharina Bürgin, eine Baugeschichte Schaffhausens geschrieben, die am 16. Juni anlässlich der Vernissage erscheint und die Häuser, Gassen, Quartiere dokumentiert. Es dürfte lohnend sein, mit der Publikation einen Rundgang durch die Stadt zu machen. Deren Allerheiligenmünster habe ich übrigens vor einiger Zeit einen begeisterten Eintrag gewidmet - Schaffhausens Altstadt ist wirklich beeindruckend.

Dienstag, 30. Mai 2017

Uttwil, da muss man hin

Die Titelseite von Ralph Brühwilers Buch.
Uttwil liegt prachtvoll am Bodensee, und wer jetzt ruft, "ah, ja, Werni Günthör ist dort geboren", dem schleudere ich ein "Banause" entgegen. Uttwil gilt als Dorf der Künstler von Ernst Ludwig Kirchner über René Schickele bis Henry van de Velde. Und gleich noch ein Name: Ralph Brühwiler. Er kam in diesem Blog auch schon vor, Ralph ist Toggenburger; er ist Maler, Illustrator und auch Autor. Sein neues Buch bietet Ansichten in Bleistift und Tusche der schönsten Häuser von Uttwil. Wer sich dafür, für die Ausstellung vor Ort und den Dorfrundgang interessiert, hier der Link.

Montag, 29. Mai 2017

Der Wanderschlagzeuger

Julian im Jura. (Pressebild/ Irrascible Music)
Kürzlich traf ich am Zürcher HB den Musiker Julian Sartorius, er ist derzeit in ganz Europa unterwegs, zickzackt, meist im Zug, zwischen Berlin, Paris, London und anderen Städten hin und her. Dazwischen geniesse er es sehr, zuhause in Bern in der Aare zu schwimmen, erzählte er mir. Sartorius, 36-jährig, ist ein grosser Wanderer und Berggänger. Und ein grosser Schlagzeuger, ein international gefragter; ursprünglich hatte er an den Jazzschulen Bern und Luzern studiert. Beide Leidenschaften, das Gehen und das Perkussionieren, hat er für sein neues Album zusammengebracht, das zwischen Basel und Genf entstand. Wie das? Man lese es nach in meinem Artikel.

Sonntag, 28. Mai 2017

Ein stolzer Habsuchter

Grindelwald, der Weiler "Habsucht" (Mitte unten).
Gestern schrieb ich eine Wanderkolumne, die im Juni kommen soll, sie spielt in Grindelwald. Als ich ein wenig die Karte betrachtete, fiel mir westlich von Grindelwald-Grund ein Flurname auf: «Habsucht» heisst es dort. Nicht gerade eine schöne Bezeichnung - wohnte da einmal ein Raffzahn? Die NZZ schrieb vor Jahren über Grindelwald als - vor allem in Baufragen - zerstrittenes Dorf und brachte gleich als Symbol den Weilernamen ins Spiel: Dass es ihn gebe, komme nicht von ungefähr, zitierte das Blatt anonyme Stimmen aus dem Dorf; Grindelwald sei von Habsucht zerfressen. Auch in anderen Artikeln über Unfrieden in Grindelwald kam der Name vor. Darauf meldete sich in der "Jungfrau Zeitung" ein Leser Jossi; ihm war die Instrumentalisierung der örtlichen Habsucht auf den Geist gegangen. Zitat aus seiner Zuschrift:
"In Anbetracht dessen, dass ich als einziger ständiger Bewohner den Weiler Habsucht das ganze Jahr über belebe und die täglich voranschreitende Verbetonierung unseres Tals unter befürwortendem Einverständnis des Gemeindepräsidenten erlebe, bin ich in Ehren jener Leute, die seit Jahrhunderten hier oben an der Habsucht wohnten, sehr stolz darauf, ein Habsuchter zu sein!"
P.S. Auch in Flühli LU gibt es eine "Habsucht".

Samstag, 27. Mai 2017

Bahnschleichen

Die Österreichischen Bundesbahnen (Logo):
Von den Schweizern gebremst.
Gestern war eine gute Bahngeschichte im Tagi. Sie schildert, dass österreichische Fernzüge oft mit kleiner Verspätung an der Schweizer Grenze ankommen, um sich dann innerhalb der Schweiz eine massive Zusatzverzögerung zuzuziehen; sie ruckeln und zuckeln Richtung Zürich, halten immer wieder mal an, Schweizer Züge brausen vorbei. In Zürich ist die Verspätung dann oft auf eine halbe oder gar ganze Stunde angewachsen. Die SBB haben eine Regel aufgestellt, an die sie sich auch halten: Kommt ein Zug aus Österreich mehr als sieben Minuten zu spät ins Land, wird er im Bahnnetz der Schweiz nachrangig behandelt, der Regionalverkehr hat Vorrang. Ist das okay? Ich denke, ja, denn es nervt, wenn ausländische Züge verspätet unterwegs sind und nachher die hiesigen Verbindungen leiden. Letztlich ist es eine Frage der Anzahl Reisenden - welche Gruppe ist kleiner, die zurückgesetzt wird?

Freitag, 26. Mai 2017

Wo waren die Schmetterlinge?

Surreale Landschaftsmöblierung: Hier wird St. Galler
Haselnussöl produziert. Der Bauer presst es kalt. 
Plakat mit den erlaubten Wegen durchs Hudelmoos.
Im Frühling ging ich von Amriswil zum Wasserschloss Hagenwil, nach dem Zmittag dort musste ich heim. Gestern setzte ich in Hagenwil wieder an, um die Wanderung zu vollenden; ich hielt via Hueb, Hudelmoos und Riet nach Zihlschlacht, das war schön. Speziell erwähnt werden muss natürlich das Hudelmoos, ein Hochmoor, dem der Torfabbau von einst zugesetzt hat; der Teil, der überlebt hat, steht heute unter Schutz und ist ein Bijou. Ich genoss es, dort herumzustreifen, natürlich auf den offiziellen Wegen. Etwas frustriert war ich nur, weil ich keinen einzigen Schmetterling sah, laut Pro Natura hat es im Hudelmoos 210 verschiedene Schmetterlingsarten.

Donnerstag, 25. Mai 2017

Geschenkidee

Ist das ein Witz? Da runter? Über die senkrechte Wand?
Bergstation des Alp-Sigel-Bähnleins im Alpstein.
Unsere hiesigen Seilbähnli sind ebenso reizend wie bedroht; nicht immer ist die Finanzierung mittel- oder gar langfristig sicher. Und doch hängt manche Alp unmittelbar von diesem Transportmittel ab. Jetzt gibt es ein Quartett, das in 32 Karten kleine Schweizer Seilbahnen feiert. Ich finde das eine hübsche Idee, das Quartett ist dazu auch ein ideales Präsent für alle, die am Auf und Ab in der Minigondel Freude haben. Vom selben Anbieter gibt es übrigens auch ein Hüttenquartett. Ein Seenquartett. Sowie ein Gipfelquartett. Und jetzt wünsche ich eine schöne Auffahrt!