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Dienstag, 1. Mai 2018

Von der Räuberhöhle zum Riesenbänkli

Auf dem Blattenpass auf 577 Metern, Kanton Basel-Landschaft, ist nicht viel. Immerhin steht da eine Riesenbank, auf der grad ein paar Kinder hockten, als wir unlängst vorbeikamen. Einst war dies ein wichtiger Übergang vom Birseck ins Laufental und umgekehrt. Denn unten an der Birs wirkte die Engstelle Chessiloch als Sperre zwischen beiden Talschaften; deswegen die Umgehung mit einem Pass an der niedrigsten Stelle der Blauenkette. Vor etwas weniger als 300 Jahren dann kam man dem Chessiloch verkehrstechnisch bei. Und 1874 wurde die Jurabahn eingeweiht und entwertete den Blattenpass ganz. Das Wirtshaus auf dem Pass war als Spelunke verrufen gewesen. Als Mischung aus Bordell und Räuberhöhle. Die Grossmutter eines bestimmten Schankwirts soll eines Tages, heisst es etwas ungenau, ihrem Beichtvater ein paar Müsterchen erzählt haben, wie es auf dem Pass so zu und her ging. Der Priester gab es brühwarm an den Fürstbischof weiter. Worauf der die Wirtschaft niederreissen liess.

Montag, 30. April 2018

Wir assen gut in Schmerikon

Das war guuut gestern. Zuerst Egli in einem wirklich dünnen Teigli frittiert. Und dann ein Stück Erdbeer-Mascarpone-Kuchen. Und als Apéro ein Glas Grüner Veltliner und danach ein Glas Tempranillo. Und am Ende zwei Tassen Kaffee. Und vollen Bauches wieder heim. Ich kann, nein muss die Einkehr im Pier 8716 in Schmerikon direkt am Obersee empfehlen. Der Fisch kommt ab und zu - und je nach Art - aus dem See und ansonsten aus anständigen Zuchtbetrieben. Alle vier waren wir sehr zufrieden. Wir assen übrigens drinnen, draussen blies der Föhn Schwaden von Blütenstaub durch die Gegend.

Sonntag, 29. April 2018

Gebacken wird hier gar nichts

Bei der Tür zur Kantine der Tamedia in Zürich hängt neuerdings ein riesiger Bildschirm. Darauf sind offene Stellen im Unternehmen ausgeschrieben. Beim "Senior Backend Engineer" dauerte es einen Moment, bis ich realisierte: Nein, da geht es nicht um einen Job für einen älteren Bäcker mit speziellem Fachwissen. Wobei mir auch nach der Realisierung meines Missverständnisses, das an einem Kantineneingang durchaus passt, nicht klar ist, was das Englische "backend" genau meint. Ich kenne nur "back office".

P.S. Warum gibt es eigentlich noch die Berufsbezeichnung "Bäcker"? Müsste das nicht "Backender" heissen?

Samstag, 28. April 2018

Ein neues Kartenset aus Luzern

Von Alpinquartett aus Luzern gibts schon das Hütten-, das Seilbahnen-, das Gipfel- und das Seenquartett. Jetzt ist ein neues Kartenset erschienen mit Gletschern. Und wenn diese einmal weggeschmolzen sind? Dann wird das neue Gletscherquartett Nostalgiewert haben.

Freitag, 27. April 2018

Hausbau nach Steiner-Art

Als im Jahre 1913 der Anthroposophie-Begründer Rudolf Steiner (1861 bis 1925) verkündete, dass er sich und den Schwerpunkt seiner Lehre und Lebensweise von München nach Dornach unweit von Basel verschieben werde, war das Gros seiner Anhänger schockiert. Etliche Leute folgten ihm aber doch nach Dornach, wo der Zentralbau Goetheanum entstand. Innert weniger Jahrzehnte verdoppelte sich die Einwohnerzahl der Solothurner Gemeinde und veränderte sich deren Erscheinung radikal; viele neu errichtete Bauten rund um das Goetheanum imitierten dieses oder orientierten sich doch an Steiners kuriosen Schrägwinkeln. Das Goetheanum freilich, ganz aus Holz gebaut und 1920 eröffnet, brannte nach nicht einmal drei Jahren ab. Es war wohl Brandstiftung. Das zweite Goetheanum, dasjenige, das wir heute kennen, wurde 1928 eröffnet und besteht im Wesentlichen aus Beton. Der kann nicht brennen. Ob das Haus schön sei, ist Geschmackssache. Hier vier Fotos, die ich am Mittwoch machte: zuerst das Goetheanum, dann drei weitere Bauten aus der Nähe.

Donnerstag, 26. April 2018

Schartenfluh statt Luegiboden

Auf diesem Turm waren wir: die Schartenfluh von der Ruine Dorneck aus.
Das alte Heizhaus auf dem Goetheanum-Areal in Dornach.
Gestern wollten wir, ich und Gspänli M., nach Habkern in der Nähe von Interlaken, um uns dort den berühmten Luegibodenblock anzuschauen. Stattdessen landeten wir auf der Schartenfluh oberhalb des Dörfchens Gempen im Kanton Solothurn. Das kam so: In Bern hühnerten wir um sieben Uhr morgens in den falschen Zug, den gleich an der Perronkante gegenüber. Er fuhr nicht ins Berner Oberland, sondern Richtung Basel. Unterwegs formulierten wir einen neuen Wanderplan. Einen mit Start in Liestal. Dort gingen wir zum Tierpark bei der Psychi und besichtigten gleich auch die Ruinen einer römischen Villa. Danach gings aufwärts durch den Bluescht via Gempen zur Schartenfluh. Immer wieder gut, dort oben einzukehren, immer wieder gut, den Aussichtsturm zu besteigen und ins Land und über die Landesgrenzen zu blicken, freilich windete es diesmal stark, so dass mir oben ehrlich gesagt nicht ganz wohl war; der Turm bewegte sich fühlbar. Anschliessend kam der Abstieg ins Tal der Birs mit zwei Höhepunkten: dem Zmittag im Restaurant Schlosshof auf einer aussichtsreichen Geländeterrasse halb unten sowie der Besichtigung der nahen Ruine Dorneck, eines Gemäuers von beeindruckendem Zuschnitt. Vorbei am Goetheanum - dazu kommt ein eigener Eintrag - hielten wir am Ende hinab zum Bahnhof Dornach. Der Luegibodenblock wird in einigen Wochen besucht werden, wir wollen uns dann besser konzentrieren beim Umsteigen.
Aussichtsreich: die Ruine Dorneck über Dornach.

Mittwoch, 25. April 2018

Umstrittener Stein

Das Wappen von Habkern. (Wikicommons)
Heute soll es zum Luegibodenblock gehen. Der wird als grösster Findling der Schweiz gehandelt. Strenggenommen, im geologischen Sinn, ist er allerdings gar kein Findling. Zur Erinnerung die Definition: Findlinge kamen auf Gletschern während einer der Eiszeiten angeritten und wurden irgendwann irgendwo abgeworfen. Alles Weitere zum Luegibodenblock, mit dessen Herkunft es sich anders verhält, will ich an einem der nächsten Tage erzählen. Wo der Riesenstein liegt? Ah ja, in der Nähe von Habkern BE. In dessen Namen steckt übrigens das Wort «Habicht»; besagter Raubvogel hockt auch im Wappen der Gemeinde. So, jetzt muss ich vorwärtsmachen. Um 5 Uhr 22 fährt in Zollikerberg mein Zug ab, in Zürich wartet das Wandergspänli M.