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Sonntag, 7. September 2025

Wie finster der schaut

Am Freitagnachmittag hatte ich einen Auftritt im "Orell Füssli" in Langendorf, das mit Solothurn praktisch zusammengewachsen ist. Die Buchhandlung findet sich in einem Einkaufszentrum, dem "Ladendorf"; bevor ich einlief, trank ich im Migros-Restaurant gleich nebenan einen Kafi und googelte ein wenig zu Langendorf. Beim Gemeindewappen blieb ich hängen – da gibts eine Besonderheit. Das Wappen zeigt nämlich nicht nur einen Kauz, sondern enthält auch ein ganzes Wort, was selten vorkommt. "Vorwärts" steht auf einem Kanonenrohr zu lesen. Ziemlich militant. Der Kauz spielt auf die örtliche "Chutzenschützen"-Gesellschaft an. Deren Herren nahmen 1845 an einem Freischarenzug gegen Luzern teil und führten dabei ihre Kanone mit. Freischarenzüge, dies zur Erklärung, waren im Vorfeld der Gründung unseres Bundesstaates 1848 eher chaotische Kriegsaktionen radikal-liberaler Kräfte gegen die katholisch-konservative Regierung des Kantons Luzern. Langendorfs Chutzenschützen kamen aus der Innerschweiz peinlicherweise ohne ihre Kanone heim. Die Luzerner hatten sie ihnen abgenommen. Vielleicht schaut der Chutz ja darum so grimmig.

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