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2002 eingemeisselt: Marie Dentières Name auf der Seite des ... |
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... abseitigen Genfer Blocks, der Ulrich Zwingli gewidmet ist. (Oberes Foto: Ronja) |
Aus Zürisicht ist Ulrich Zwingli der Held der Schweizer Reformation. In Genf sieht man das ganz anders, stellten wir fest, als wir dort am Sonntag im Parc des Bastions das
Internationale Reformationsdenkmal besuchten, eine Art Hall of Fame des Protestantismus. Vier gestrenge Herren stehen im Zentrum der grossflächigen Anlage: Calvins Mitarbeiter Guillaume Farel. Jean Calvin selber, der Genfer Reformator. Theodor Beza, der ebenfalls in Genf wirkte. Sowie der schottische Prediger John Knox. Hinzu kommen weitere grosse Gestalten der konfessionellen Umwälzung vor 500 Jahren von Oliver Cromwell bis Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Zwinglis Name ist in einen abseitigen, von einem Baum verdeckten Steinblock eingemeisselt, als Skulptur zu sehen ist der Mann nicht. Am selben Block ist die einzige Frau des Denkmals genannt,
Marie Dentière. Auch sie begeisterte sich für die Ideale der Reformation und fand damals, Frauen sollten ebenfalls predigen dürfen. Der mächtige Calvin und seine bärtig-gestrengen Compagnons goutierten das gar nicht, Dentière wurde verhöhnt und verleumdet. Sie verliess Genf und eröffnete im grenznahen Frankreich ein Mädchenpensionat. Erst 2002 wurde ihr Name dem Reformationsdenkmal zugefügt.
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Die vier Herren, die im Zentrum der Denkmal-Anlage stehen: Farel, Calvin, Beza, Knox (von links). (Foto: Ronja)
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