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Mittwoch, 2. November 2016

Nationales Kraftzentrum

Die Ruine Freudenau an der Aare nach der Stilli-Brücke.
Erntezeit.
Von Brugg nach Turgi - das dauert 2 1/2 Stunden, wenn man ab Brugg zuerst die Flanke des Bruggerbergs entlang zieht, alsbald hinab nach Stilli hält, die Aare quert und auf der anderen Seite des Wasserschlosses in südöstliche Richtung geht, bis Turgi erreicht ist. Ich machte die Wanderung kürzlich im dichten Nebel und unterhielt mich bestens - einmal abgesehen davon, dass das Herbstlaub derzeit betörend riecht. Drei Dinge, die mir gefielen:
  1. Der Hansfluhsteig ist die allerschönste Möglichkeit, Brugg verlassend Höhe zu gewinnen. Man geht auf grobem Pflaster wie in einer mittelalterlichen Burggasse und kommt oben zu einer gemauerten Plattform, von der aus man die Stadt überblickt. Unheimlich charmant immer wieder, der kleine Aufstieg.
  2. Die Präsenz des Wasserschlosses ist beeindruckend. Die drei Flüsse, die bei Turgi zusammenkommen, Reuss, Limmat, Aare, um schliesslich einer zu werden, wobei im Norden schon der Rhein lauert - die drei Flüsse geben der  Landschaft Charisma, Gravitas, historisches Gewicht. Dies ist ein nationales Kraftzentrum. Dazu passt die geschichtliche Präsenz der Römer in Vindonissa/Windisch und die Habsburg, auf der eine weltgeschichtliche Dynastie reifte.
  3. Eine Entdeckung war für mich die Ruine Freudenau, eine habsburgische Zollstation auf Untersiggenthaler Gemeindegebiet, ein bombastisch über der Aare montierter behördlicher Drohzahn des Mittelalters, erbaut, um den Menschen von einst Transitabgaben abzuknöpfen bei der Querung einer Brücke, die freilich hinfällig wurde, als ganz nah eine Fähre den Betrieb aufnahm. Die Kapazität der Burganlage ist erahnbar an ihren riesigen Lagerräumen, deren Fundamente man sieht; dies war auch eine Lager- und Stapelstation.
    Hansfluhsteig in Brugg. Wer ihn begeht, guckt in die Luft.

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