Der leere Bachtelweiher. |
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Dienstag, 30. November 2021
Tod und Auferstehung am Bachtel
Montag, 29. November 2021
"Ist es bald da?"
Vorsicht, Unfallrisiko: Einstieg in den Bachtelspalt. |
Widmer arbeitet sich durch den Spalt. |
Der Zürichsee mit Lützelau und Ufenau vom Bachtel aus. |
Das Schneeli verdeckte mancherorts fies vereiste Stellen. |
Sonntag, 28. November 2021
Verschluckt
Samstag, 27. November 2021
"III. Stock links ist lohnend"
"Gezinkt"sind Karten, die jemand mit unauffälligen Markierungen versehen hat, was heisst, dass dieser Jemand weiss, welches Blatt die anderen in der Runde halten. Das Substantiv zum Verb, "Zinken", kommt vielleicht von lateinisch "signum", Zeichen. Eventuell aber auch vom althochdeutschen "zinko", Spitze. Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit war bis zu ein Zehntel der Menschen in Europa das ganze Leben oder doch jahrelang unterwegs. Auf viele dieser Leute wartete nirgendwo ein Zuhause, sie hatten kein festes Einkommen und wurden immer wieder mal vertrieben oder gar gejagt. Manche bettelten, andere ergaunerten sich Nahrung oder Geld. Mit Zinken, festgelegten Geheimzeichen, brachte das fahrende Volk an manchen Häusern Zeichen an. Sie deuteten an, was dort zu erwarten bzw. zu holen war. Hier eine Liste gängiger Zinken, die ich kürzlich im Buch "Landauf-Landab ... mit Gauklern, Quacksalbern und Gemeinen Fräulein" fand, erschienen 1985 in der Edition Erpf. Und damit fertig, jetzt muss ich mal vors Haus, den Türrahmen inspizieren, obs dort seltsame Kreidemarkierungen gibt.
Freitag, 26. November 2021
Julius Cäsar aus Biel
Eine Denner-Filiale in Zürich. (Foto: Karl Pfister Denner AG / Wikicommons) |
Donnerstag, 25. November 2021
Kleinhüningen und Alaska
Kleinhüningen zählte gerade mal 211 Menschen, als die Stadt Basel es 1640 – also im Dreissigjährigen Krieg – dem Markgrafen von Baden abkaufte und so ihr Territorium vergrösserte. 3500 Reichstaler betrug der Preis, offenbar wars ein Schnäppchen. Heute ist Kleinhüningen das nördlichste Basler Stadtquartier, die Einwohnerzahl hat sich mehr als verzehnfacht. Und jetzt wechseln wir mal kurz die Grössenordnung. 1867 erwarben die Vereinigten Staaten von Amerika vom russischen Zaren für gut sieben Millionen Dollar Alaska. Beide Fälle verbindet dies: Der Kauf hat sich gelohnt. Kleinhüningen ist wertvolle Fläche. Und sicher sind auch die Amerikaner froh um ihren Bundesstaat im Norden. Terrain ist Chance, Terrain ist Macht.
Im Pfarrhaus von Kleinhüningen wuchs der Psychologe C. G. Jung auf, sein Vater war der Dorfpfarrer. (Foto: Dr. Nachtigaller / Wikicommons) |
Mittwoch, 24. November 2021
Pipilottis Tentakel
Der Autor, Erzähler, Radiomann Reeto von Gunten, ein Scherzbold, sprach von der "ersten 5G-Fernimpfsäule". Ziemlich ausgeflippte Assoziation. Ich denke eher an das Tentakel eines gutmütigen Unterwasserwesens. Die Skulptur von Pipilotti Rist steht in Zürich auf dem Heimplatz zwischen dem Kunsthaus und dessen neuen Erweiterungsbau – seltsamerweise übersah ich sie bisher. Sie ist Teil einer grösseren Licht- und Videoinstallation.
Dienstag, 23. November 2021
Das Bistrotram
Montag, 22. November 2021
Tod eines Kallenfängers
Chorgestühl-Figuren im Berner Münster. (Foto: Mike Lehmann / Wikicommons) |
Vor kurzem berichtete ich, dass das Berner Münster der höchste Sakralbau der Schweiz sei. Ich bekam Post von Blogleserin Christine Lienhart-Racine, eine Dokumentation über das Berner Münster, die sie bei Recherchen zu ihrer Familiengeschichte zusammengestellt hatte. Ich las und fand das interessant. Mit Dank an die Autorin hier vier Aperçus:
- Der Turm des Berner Münsters schwankt beim Läuten, das leuchtet ein. Doch auch Temperaturdifferenzen bewirken, dass der Turm sich subtil bewegt. Scheint die Sonne, wärmt sie am Morgen dessen Ostseite auf, am Mittag heizt sie von Süden, am Nachmittg von Westen. Die jeweils beschienene Seite dehnt sich um zwei Zentimeter aus.
- Am 22. Juni 1502 tobt in Bern ein Hagelsturm. Eisklumpen, gross wie Hühnereier, zerstören einen Grossteil der südlichen Chorfenster des Münsters. Aus den traurigen Trümmern fertigt man ein einziges grosses neues Fenster.
- 1517 wird über dem Chor der "Himmlische Hof" vollendet. In dem Kreuzrippengewölbe ist jeder Knotenpunkt mit einer Heiligenfigur befestigt. Ein Heiligenhimmel schwebt also über denen, die die Kirche besuchen.
- Die grösste der sieben Münsterglocken wiegt fast zehn Tonnen und gilt als schwerste Glocke der Schweiz. Acht Mann brauchte es einst, sie ins Schwingen zu bringen. Dem erfahrensten Glöckner, dem Kallenfänger, oblag es, am Ende des Läutens den Glockenklöppel mit einem Seil einzufangen. An Silvester 1943 wird der Kallenfänger vom Klöppel erschlagen. Kurz darauf stellt man das Glockenwerk auf Motorenbetrieb um.
Sonntag, 21. November 2021
Röntgens Restaurant
Am 23. Januar 1896 machte Wilhelm Conrad Röntgen diese Aufnahme von der Hand (mit Ring) eines Kollegen. (Foto: Wikicommons) |
Samstag, 20. November 2021
Erdbrustweg?
- Basteiplatz. Er liegt am 1830 abgebauten Schanzenwerk. Eine Bastei ist der vorspringende Teil einer Befestigung.
- Pelikanstrasse. Die Häusergruppe zum Pelikan entstand ab 1675. Der Hausname ist in Zürich mehrfach belegt, der Wasservogel symbolisiert Christus und die Nächstenliebe.
- Erdbrustweg. Die Siedlung ist 1256 erwähnt. "Brust" kommt von "burst", das mit "bersten" zu tun hat. Gemeint ist wohl ein Erdeinbruch.
- In der Ey. "Ey" heisst "Au", gemeint ist am Wasser gelegenes Gelände. Die Strasse verläuft entlang des teilweise eingedolten Döltschibachs. Früher wohnte ich in dieser Strasse, über den gluckernden Döltschibach führte ein Brücklein, das war lauschig.
Freitag, 19. November 2021
Zerfetztes Pferd
Pflanze oder Tier? Phycodurus eques. (Foto: Eye Karma / Wikicommons) |
Tarnung ist in der Tierwelt alles. Der Grosse Fetzenfisch sieht eher aus wie eine Pflanze, er passt sich hervorragend an sein Habitat vor der Küste Australiens an. Ich stiess gestern zufällig auf das Foto, als ich auf Wikipedia über Knochenfische nachlas. "Phycodurus eques" lautet der wissenschaftliche Name des Fisches. Eques ist lateinisch für Reiter – tatsächlich erinnert er ein wenig an ein Pferd.
Donnerstag, 18. November 2021
Der Randenentlaster
Mittwoch, 17. November 2021
Ladearme, nicht Lampen
Während wir am Samstag in Schaffhausen vor dem Bahnhof standen und auf den Bus nach Bargen warteten, motzten wir: diese hässlichen schwarzen Strassenlampen! Nun, irgendwann merkten wir, dass das gar keine Lampen waren. Sondern Ladestationen. In Schaffhausen ist man daran, etappenweise das ganze Busnetz zu elektrifizieren. Vorteilhaft wirkt sich dabei aus, dass besagtes Netz in der Form einer 8 angelegt ist mit dem Bahnhof in der Mitte. So entsteht, lese ich online in der Information zur Umstellung, "ein getakteter und regelmässiger Kontaktpunkt". Am Bahnhof wird aufgeladen.
Dienstag, 16. November 2021
Genialer Mix
Bastian Baker als Zirkusstar. |
Motorräder sprangen über das Publikum und rasten durch Kugeln. Ein Ehepaar, er New Yorker und sie aus Effretikon, lieferte sich ein spassiges Geschlechter-Verbal-Duell. Tells Apfelschuss wurde nachgestellt. Männer tanzten hoch oben unter dem Chapiteaudach über ein Seil, dass es einem schwindlig wurde. Und ein winziges schneeweisses Pferd rannte durch die Manege, was so bizarr aussah, als sei es einem Gemälde von Salvador Dalí entflohen. Am Sonntag war ich mit meinem Neffen in St. Gallen im Circus Knie, die Show war ein Spektakel und bekam von uns beiden die Note sechs. Dazu beigetragen hatte auch der Schweizer Popstar Bastian Baker, der mehr machte als nur ein wenig singen. Er leitete ein, er leitete aus, er schwebte am Seil durch die Luft, ritt auf einem Pferd, war Motor des Programms. Doch, das war eine grosse Show, ein genialer Mix aus Sensation, Humor, Akrobatik und Entertainment.
Das fliegende Motorrad. |
Montag, 15. November 2021
Türme und Vermicelles
Der Abschnitt vom Siblinger Randenturm hinab nach Siblingen ist steil. |
Mein Dessert. |
An schönen Tagen sieht man den Alpenkranz: auf dem Hagenturm. |
Sonntag, 14. November 2021
Darth Vader auf dem Hagenturm
Es war einsam gestern Vormittag im Randen, dem Schaffhauser Jura. Von Bargen stiegen wir auf zum Hagenturm. Dort wurden wir überrascht: Action! Zwei Feuerwehrautos standen da, ein Dutzend Feuerwehrleute, Männer und Frauen, trugen Atemschutzgeräte mit Sauerstoffflaschen auf dem Rücken, einige von ihnen bestiegen grad den Turm. Ein Ernstfall war das nicht. Eine junge Frau teilte Luftballons aus, die man fliegen lassen konnte. An jeder Ballonschnur hing ein Miniflyer, der für Movember warb. Für eine weltweite Bewegung, der es um Männergesundheit geht, konkret um Vorbeugung gegen Hoden- und Prostatakrebs und gegen den Suizid von Männern. Die junge Frau sagte, sie, die Feuerwehrleute des Oberen und Unteren Reiat, unterstützten die Kampagne, indem sie mit den Atemschutzgeräten 60 Mal den Turm erstiegen, man schaffe so Öffentlichkeit. Als wir selber auf der Treppe unterwegs waren, ging hinter uns ein Feuerwehrmann mit seinem Atemschutzgerät. Es röchelte, als sei Darth Vader himself daran, den Hagenturm zu besteigen.
Samstag, 13. November 2021
Schlaue Webstübler
Wer einst in der Webstube sein Geld verdiente, verrichtete eine monotone Arbeit. Vermutlich kommt es von daher, dass bis heute im Dialekt ein "Webstübler" einen bezeichnet, der nicht besonders hell ist. Ein Basler Historiker vermutet, dass die abschätzige Bedeutung konkret auf die in Basel 1917 gegründete "Webstube" zurückgeht. Im Berner Benteli Verlag gab es später gar Webstübler-Witz-Sammlungen, die Basler Webstube änderte deswegen 1971 ihren Namen. Als ich kürzlich einen Teil des Zuger Industriepfades Lorze beging, las ich auf einer Infotafel in Neuägeri dies: Die Arbeiter erhielten in der dortigen Webstube 1857 einen Tageslohn von 1 bis 3 Franken. Dies sei "bedeutend mehr" gewesen als das, was ein Knecht in der Landwirtschaft verdiente. Unter Umständen war es schlau, sich in der Textilindustrie zu verdingen.
Schon im Ägypten der Pharaonen wurde gewoben. Von Hand, versteht sich. Darstellung in einem Grab in Beni Hassan. (Encyclopaedia Biblica / Wikicommons) |
Freitag, 12. November 2021
Der General aus Payerne
Donnerstag, 11. November 2021
Luzerner Leinwand-Labyrinth
Vivian Suter, eine schweizerisch-argentinische Künstlerin mit Jahrgang 1949, lebt seit bald vier Jahrzehnten im Regenwald von Guatemala. Ihre grossflächigen Gemälde hängt sie zum Trocknen an Wäscheleinen auf, als seien es nasse Frottiertücher. Seit 2005 und 2010 zwei Tropenstürme ihre Region und ihre Kreationen heimsuchten, lässt sie die Natur gezielt an ihrer Kunst mitarbeiten. Manche Leinwände sind mit Schlamm bespritzt, oder es ist Laub auf sie gefallen. Auch dürfen Suters drei Hunde durchaus mal auf einem Bild herumspazieren und sich so verewigen. Gestern Mittwoch schaute ich mir im Kunstmuseum Luzern die grosse Suter-Retrospektive an. Ich geriet in ein Labyrinth, denn die Bilder hängen ungerahmt kreuz und quer an Leinen, als sei man bei Suter zuhause zu Besuch. Erstaunlich, wie diese andere Art des Zeigens auf den Betrachter wirkt, der nicht vor dem einzelnen Werk ehrfürchtig verharrt, sondern entspannt durch einen Garten der Formen und Farben schlendert.
Mittwoch, 10. November 2021
Barblan war ein Schwein
Gudench Barblan, Wortsammler. (sent-online.ch / Wikicommons) |
P.S. Der Rechtsanwalt Gudench Barblan, vor etwas mehr als 100 Jahren verstorhen, sammelte die Ortsnecknamen des Engadins, darunter die Bezeichnung "Pietigots". Seine Liste findet sich in der Wikipedia. Er selber war aus Schuls und demnach ein … "Schwein".
Dienstag, 9. November 2021
Reformiert gewinnt
Vor einiger Zeit erwähnte ich in meinem Blog Intragnas Campanile, den mit 65 Metern höchsten Kirchturm des Tessins. Ich fragte mich in diesem Zusammenhang, welches denn eigentlich die höchste Kirche in unserem Land sei. Gestern suchte ich das heraus, was mich dank dem Wikipedia-Eintrag "Liste der höchsten Sakralgebäude der Schweiz" bloss Sekunden dauerte. Die höchste Kirche der Schweiz steht in Bern, es ist das Münster mit 100,6 Metern Höhe. Auf Platz zwei folgt die Kirche St. Martin in Malters LU, 97,6 Meter. Eins zu Null für die Reformierten.
P.S. Die prestigiöse 100-Meter-Marke erreichte der Turm des Berner Münsters erst Ende des 19. Jahrhunderts. 1521 hatte man die Bauarbeiten bei knapp 61 Metern unterbrochen, 1889 setzte man wieder an, wobei man von Berner Sandstein auf robusteren Sandstein aus Niedersachsen wechselte. Die Illustration von Gabriel Ludwig Lory (Wikicommons) zeigt das Münster um 1800.
Montag, 8. November 2021
Die grösste St. Galler Insel
Die Schnittlauchinsel. (Foto: Dodo von den Bergen / Wikicommons) |
Sonntag, 7. November 2021
Salatbeigabe? Im Wasser? Hä?
Hier das Rätsel, das geografischer Art ist und die Schweiz betrifft:
Eine Salatbeigabe hockt im Wasser und hält einen kantonalen Superlativ.
Samstag, 6. November 2021
Per Strassenbahn zum Ägerisee
Der "Orion" im Jahr 1907. (Foto ab Infotafel Industriepfad Lorze) |
Freitag, 5. November 2021
Ein treuer Freund
Morgens um acht in Unterägeri am Ausfluss der Lorze aus dem Ägerisee. |
Föhnhimmel über dem Zuger Hochland. |
Ich liebe alte Häuser wie dieses in Unterägeri. |
Donnerstag, 4. November 2021
Moosnews
Das Martinsloch auf der Grenze der Kantone Glarus und Graubünden ist ein hochalpiner Ort, an dem das neu entdeckte Moos gedeiht. Illustration von Hans Conrad Escher, 1812. (Adrian Michael / Wikicommons) |
In der Schweiz sind über 1000 Moosarten bekannt. Die schlechte Nachricht: 38 Prozent davon sind gefährdet. Und die gute Nachricht: Dieses Jahr wurde eine bei uns bisher unbekannte Moosart entdeckt. Sie gehört zu den Kissenmoosen, gedeiht im Glarnerland in alpiner Höhe und wurde "Martinsloch-Spalthütchen" getauft. Weltweit ist nur ein weiterer Ort bekannt, wo diese Art wächst, es ist einer im Tirol. Das las ich diese Woche in der "Schweizer Familie".
Mittwoch, 3. November 2021
Violetti trinken
Unser Pinot. |
Rösti mit Käse und Speck im "Hirzli". |
Violetti-Reben in Niederurnen. |
Dienstag, 2. November 2021
Der Nachtreiter
Nachtreiter: der Schlossgrün. (Bild: Ghostpirat/Wikicommons) |
Die armseligen Reste der Burg Göskon nah Obergösgen SO. |