Wer einst in der Webstube sein Geld verdiente, verrichtete eine monotone Arbeit. Vermutlich kommt es von daher, dass bis heute im Dialekt ein "Webstübler" einen bezeichnet, der nicht besonders hell ist. Ein Basler Historiker vermutet, dass die abschätzige Bedeutung konkret auf die in Basel 1917 gegründete "Webstube" zurückgeht. Im Berner Benteli Verlag gab es später gar Webstübler-Witz-Sammlungen, die Basler Webstube änderte deswegen 1971 ihren Namen. Als ich kürzlich einen Teil des Zuger Industriepfades Lorze beging, las ich auf einer Infotafel in Neuägeri dies: Die Arbeiter erhielten in der dortigen Webstube 1857 einen Tageslohn von 1 bis 3 Franken. Dies sei "bedeutend mehr" gewesen als das, was ein Knecht in der Landwirtschaft verdiente. Unter Umständen war es schlau, sich in der Textilindustrie zu verdingen.
Schon im Ägypten der Pharaonen wurde gewoben. Von Hand, versteht sich. Darstellung in einem Grab in Beni Hassan. (Encyclopaedia Biblica / Wikicommons) |
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