Dieses Wochenende wird nicht gewandert, Sonntagsdienst und so. Stattdessen dies: Letzte Woche war ich über Mittag mal im "Ristorante Più" in der alten Sihlpost gleich beim Zürcher HB. Die Pizza in dem kürzlich eröffneten Lokal, das zur Bindella-Gruppe gehört, war grossartig: dünn und knusprig. Was mir im "Più" aber noch viel mehr gefiel, waren die zur Erinnerung an die ursprüngliche Bestimmung des Gebäudes ausgestellten Telefon-Apparate früherer Jahrzehnte. Es sind fast 100, und sie rührten mein Herz.
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Sonntag, 31. Januar 2016
Eine Pizza und viele Telefone
Dieses Wochenende wird nicht gewandert, Sonntagsdienst und so. Stattdessen dies: Letzte Woche war ich über Mittag mal im "Ristorante Più" in der alten Sihlpost gleich beim Zürcher HB. Die Pizza in dem kürzlich eröffneten Lokal, das zur Bindella-Gruppe gehört, war grossartig: dünn und knusprig. Was mir im "Più" aber noch viel mehr gefiel, waren die zur Erinnerung an die ursprüngliche Bestimmung des Gebäudes ausgestellten Telefon-Apparate früherer Jahrzehnte. Es sind fast 100, und sie rührten mein Herz.
Samstag, 30. Januar 2016
Der Erfinder des Bauernkalenders
Gustave Moreau: "Hesiod und Muse". (Wikicommons) |
Ferner der achte und neunte: fürwahr im wachsenden Monat
zwei vortreffliche Tage, der Sterblichen Werke zu treiben.
Wieder der elfte sodann und der zwölfte bewähren sich beide:
Sei es zur Schafschur oder die labenden Früchte zu ernten.
Freitag, 29. Januar 2016
Sieben an einem Punkt
Der Siebenzwingstein. (Wikicommons/ Bambi79) |
Donnerstag, 28. Januar 2016
Hans My Hedgehog
Die Brüder Grimm von Elisabeth Jerichau-Baumann, 1855. (Wikicommons) |
Mittwoch, 27. Januar 2016
Krieg in Altendorf
Man weiss es ja: Der Krieg ist der Vater aller Dinge, wie Heraklit sagte (die Debatte, wie genau man die entsprechende Stelle aus dem Griechischen übersetzt, will ich hier nicht referieren). Wann genau der Sopratec-Krieg sich abspielte und zwischen wem, muss ich noch recherchieren, bisher habe ich zu diesem Ereignis nichts gefunden. Die Aufnahme entstand natürlich auf einer Wanderung.
PS: Wie gestern versprochen, hier die Auflösung zur rätselhaft endenden Geschichte vom Montag. Was mich an Bänz Friedli damals, als wir beim "Facts" waren, immer störte, war sein chinesischer Rauchtee, dessen penetranter Geruch mich an einen Kabelbrand erinnerte.
PS: Wie gestern versprochen, hier die Auflösung zur rätselhaft endenden Geschichte vom Montag. Was mich an Bänz Friedli damals, als wir beim "Facts" waren, immer störte, war sein chinesischer Rauchtee, dessen penetranter Geruch mich an einen Kabelbrand erinnerte.
Dienstag, 26. Januar 2016
Tolle Route, schöner Zufall
Der Sechsmoor, gesehen von der Seebenalp. |
Das Hotel auf der Seebenalp. |
- Wieder einmal: das Ebenmass der Churfirstenkette gegenüber.
- Der rotviolette Fels, der stellenweise aus dem Schnee lugte; er ist das Markenzeichen des Flumserbergs.
- Der Walensee in seinem Fjord, der in der Gegend von Winkelzahn plötzlich tief unter mir auftauchte.
- Das alte Hotel auf der Seebenalp, getarnt von trauten Tannen, ausgestattet mit einer riesigen Terrasse.
- Ein Zacken von Berg, den ich bisher nicht kannte, der Sechsmoor; er sieht aus wie der Grosse Mythen und ist der Hausberg der Seebenalp.
- Das Zufallstreffen mit den drei F, mit Fritz und Ferenc, zwei Wanderfreunden in Begleitung ihres Freundes Fred, den ich ebenfalls kenne. Sie stiegen auf, als ich abstieg; es war lustig und witzig, sie zu sehen.
Auf der Tannenbodenalp, hinten die formidablen Churfirsten.
Montag, 25. Januar 2016
Oh, ich bin in einem Buch
Der Bänz im Zug, so circa 1998. |
"Widmer war ein lieber Arbeitskollege, lieb gewonnen über all die Jahre, die wir Pult an Pult sassen. Zuerst in Bern, später in Zürich, stets wir beide traut beisammen, schon in aller Herrgottsfrüh im Intercity Richtung Osten. Wir waren meist guter Stimmung, lachten viel, heckten gemeinsam Neues aus, hirnten, fabulierten, witzelten und verwarfen. Und wir halfen einander gern aus; zusammen durch dick und dünn, jahrelang. Nur über eines klagte er stets, über meinen..."Huch, dieser Literatur gewordene Widmer, das bin ja ich! Bänz Friedli, mein Redaktions-Gspänli im Ressort Kultur zuerst bei der "Berner Zeitung" und dann ab 1995 beim Nachrichtenmagazin "Facts" in Zürich, hat mir sein Kolumnen-Büchlein "Und er fährt nie weg" geschickt - und eben, ich komme darin auch vor, und zwar in der Kolumne mit dem Titel "Vergissmeinnicht". Wer jetzt fragt, wie die Geschichte weitergeht und was mir am Bänz nicht gefiel, so dass ich ins Klagen geriet: Man kaufe das Büchlein und lese es nach.
Sonntag, 24. Januar 2016
Licht im Wasser
Ein Laternenfisch der Gattung Electrona Antarctica. Gut sichtbar die perlenartig aufgereihten Leuchtorgane. (Wikicommons/ Valerie Loeb) |
- Bei einer Glühbirne gehen mindestens 95 Prozent der gesamten aufgewendeten Energie als Wärme verloren, nur 5 Prozent werden Licht. Der Laternenfisch schafft es, 80 bis 95 Prozent der aufgewendeten Energie in Licht zu verwandeln.
- Mit seinem Leuchten lockt der Laternenfisch Beutetiere an, kleine Meeresbewohner, die der Helligkeit einfach nicht widerstehen können.
- Der Laternenfisch hat ein Repertoire von drei Lichtfarben: blau, grün, gelb.
- Männchen und Weibchen nutzen unterschiedliche Blinkfrequenzen, was bei der Suche nach dem passenden Paarungspartner enorm hilfreich ist.
Samstag, 23. Januar 2016
Mein schlauer Move
Der Blausee, für einmal rummelfrei. |
Freitag, 22. Januar 2016
Ich bin auch ein Kulturvermittler
Eigentlich wollte ich an dieser Stelle von der gestrigen Winterwanderung erzählen. Ich ging von Kandersteg zum Blausee hinab, das war sehr schön. Doch ich bin mit den Fotos noch nicht ganz soweit, hier vorerst bloss ein Bild quasi als Appetizer. Es ist auf halbem Weg aufgenommen, der Blick geht retour, das Kandertal hinauf Richtung Süden. Prachtvoll, oder?
Auf dem Heimweg ging ich in meinem Cööpli in Zollikerberg posten. Als ich gerade zwei Joghurt ins Wägeli lud, hörte ich neben mir eine junge Mutter mit einem Baby die Verkäuferin auf Hochdeutsch fragen: "Haben Sie Hero-Babynahrung?" Die Mutter war Ausländerin, vermutlich eine Russin, sie sprach "Hero" englisch aus, hi-rou, "Held". Die Verkäuferin verstand gar nichts. Ich erklärte ihr, was die Mutter wollte. Und fühlte mich als Held der Kulturvermittlung.
PS. "Hero" hat nichts mit Heroismus zu tun. Es ist der Zusammenzug der Namen Henckell und Roth. Was wiederum an Ricola erinnert: Richterich & Co., Laufen.
Auf dem Heimweg ging ich in meinem Cööpli in Zollikerberg posten. Als ich gerade zwei Joghurt ins Wägeli lud, hörte ich neben mir eine junge Mutter mit einem Baby die Verkäuferin auf Hochdeutsch fragen: "Haben Sie Hero-Babynahrung?" Die Mutter war Ausländerin, vermutlich eine Russin, sie sprach "Hero" englisch aus, hi-rou, "Held". Die Verkäuferin verstand gar nichts. Ich erklärte ihr, was die Mutter wollte. Und fühlte mich als Held der Kulturvermittlung.
PS. "Hero" hat nichts mit Heroismus zu tun. Es ist der Zusammenzug der Namen Henckell und Roth. Was wiederum an Ricola erinnert: Richterich & Co., Laufen.
Donnerstag, 21. Januar 2016
Das ÖV-Loch
Mittwoch, 20. Januar 2016
Das erste Fumoir im Land
Es darf geraucht werden: Holländerturm. (Mike Lehmann/Wikicommons) |
Dienstag, 19. Januar 2016
Jesus auf dem Thunersee
PS: Leonardo da Vinci, Erfinder und Visionär, skizzierte einen Mann, der auf dem Wasser ging. Er stattete diesen mit einer Art Schwimmschuhen und -stöcken aus.
(Quelle: Wikicommons) |
Montag, 18. Januar 2016
Il sole! La luce! Il cielo blù!
Am Samstag war ich in Lugano und wanderte auch ein bisschen. Okay, es war eher ein Spaziergang. Ich schaute mich zuerst in Gandria um, endlich mal (fast) keine Touristen in diesem die meiste Zeit überlaufenen Dörfchen, toll. Dann folgte ich dem Sentiero dell'Olivo, dem Olivenweg, nach Lugano-Castagnola; ingesamt war ich gut zwei Stunden unterwegs. Aber was das für zwei Stunden waren: blitzendes Licht, Sonnenschein, Palmen und ein tiefblauer Himmel - ich vergass den Winter. Frühmorgens hatte ich diesen noch drastisch erlebt; auf dem Bahnperron von Zollikerberg kurvte um 6 Uhr 20 ein Mini-Schneepflug herum.
Sonntag, 17. Januar 2016
Süd und Nord
Eine Zugfahrt, zwei Fotos. Beide entstanden gestern auf der Heimreise von Lugano. Das Foto ganz oben ist vor Bellinzona aufgenommen, ein Blick über die Ebene Richtung Sementina-Tal - alles schneelos. Das Foto darunter machte ich einige Zeit später im Urnerland in der Gegend von Altdorf; was für ein Kontrast zwischen Süden und Norden!
In Lugano unternahm ich eine kleine Wanderung, mehr davon morgen. Und jetzt noch eine Nachricht aus dem touristischen Toggenburg. Oberhalb von Unterwasser liegt Iltios, man fährt mit einer Standseilbahn hinauf. Wenn man von Iltios noch höher will, steigt man um auf die Seilbahn zum Chäserrugg. So war das bisher, und das Problem war, dass es bei gutem Wetter auf Iltios oft zu Staus kam. Seit gestern nun fährt eine neue Zehner-Gondelbahn von Espel (ganz nah bei Iltios) via Stöfeli auf den Chäserrugg. Sie kann pro Stunde 2500 Menschen befördern, die Seilbahn schafft nur ein Fünftel davon.
In Lugano unternahm ich eine kleine Wanderung, mehr davon morgen. Und jetzt noch eine Nachricht aus dem touristischen Toggenburg. Oberhalb von Unterwasser liegt Iltios, man fährt mit einer Standseilbahn hinauf. Wenn man von Iltios noch höher will, steigt man um auf die Seilbahn zum Chäserrugg. So war das bisher, und das Problem war, dass es bei gutem Wetter auf Iltios oft zu Staus kam. Seit gestern nun fährt eine neue Zehner-Gondelbahn von Espel (ganz nah bei Iltios) via Stöfeli auf den Chäserrugg. Sie kann pro Stunde 2500 Menschen befördern, die Seilbahn schafft nur ein Fünftel davon.
Samstag, 16. Januar 2016
Unmenschliche Bündner
Vorsicht! Hier leben Wilde. |
"Die Einwohner, Manns- und Weibspersonen, sind klein, übel gestalten, meistens mit einem Kropf gezieret. Die Mannspersonen tragen fast aller Ohrten die gleiche Kleidung. Ihr Augen und Gesicht zeiget wenig Menschlichkeit, wohl aber Wildheit und Brutalität. Man darf sie nur ansehen, so wird man sich nicht mehr wundern, dass die Bündtnerische Geschichte von so villen Aufläufen, Gewalthätigkeiten gegen grosse Männer, Rebellionen, thyranischen Strafgerichten angefüllt ist."Autsch. Hoffentlich liest das keiner, der die Surselva nicht kennt und dort oben Ferien machen will, das könnte ihn glatt davon abbringen.
PS. Wir haben den 16. Januar. Die Hälfte der drei Wintermonate ist um.
Freitag, 15. Januar 2016
Kurztour auf Brambrüesch
Gestern vor acht am Walensee: Morgenröte im Zugfenster. |
Chur aus der Seilbahn zum Känzeli, von wo es weiter nach Brambrüesch ging. |
Die Sonne über den Bergen östlich der Lenzerheide. Kurz danach war sie weg. |
Donnerstag, 14. Januar 2016
Der Staatswald
P.S. Das Kloster Fahr, eine Aargauer Exklave im Kanton Zürich, war bis 2008 keiner Aargauer Gemeinde zugeordnet, gehörte freilich zum Bezirk Baden. Dann stiess es zu Würenlos AG.
Mittwoch, 13. Januar 2016
Der Bauernhofhasser
Einer meiner liebsten Punksongs, der mir manchmal beim Wandern einfällt, wenn wir einen Bauernhof passieren und es nach Tier riecht, stammt von den UK Subs, die Mitte der Siebzigerjahre in London entstanden und das Punkgenre mitbegründeten. Im Lied von 1982 - was für eine Wucht! - hat es den Sänger, der in der Ich-Form erzählt, von Soho aufs Land verschlagen, auf einen Bauernhof; er soll dort wieder gesund werden und Sonne tanken, hat man ihm gesagt. Aber er hasst es, und als er die Freundin anruft und ihr sagt, sie solle kommen, will sie nicht. Hier eine hübsche Strophe aus "Down on the farm", in der der Sänger klagt, dass es auf dem Land stinkt und man sich in eine Scheune nicht verlieben kann:
I can't fall in love with a wheatfield, I can't fall in love with a barn, Well everything smells like horse shit, Down here on the farm.Hübsches Detail am Rand: Viel später spielten Guns N' Roses das Lied. Die UK Subs freuten sich, denn jetzt verdienten sie durch die Tantiemen endlich schön Geld.
Dienstag, 12. Januar 2016
Plastik und Holz
Gestern in meiner Strasse, ein paar Häuser von meinem entfernt: Zusammenstoss der Kulturen. Gegensätze zuhauf in einem Objekt. Ein internationaler Plastiksack, darin hiesige Zweige und Tannennadeln. Ein vom Islam dominiertes Land und der von Weihnachten verbliebene Christbaum (wobei Dubai nicht sehr islamisch ist und der Christbaum nicht sehr christlich). Transkontinentales Flugwesen an einer Zürcher Agglostrasse. Kunststoff und Holz. Man nennt dieses Sich-Durchdringen der Welten, den Mix von Makro und Mikro "Globalisierung". Das Wort ist etwas aus der Mode geraten (was machen eigentlich die Globalisierungsgegner?). Das Phänomen aber, das es bezeichnet, ist lebendiger denn je.
Montag, 11. Januar 2016
Schön primitiv!
Interessant, wie sich bisweilen im Kopf Dinge ergänzen, beeinflussen, verschränken, die doch weit auseinanderliegen. Dieser Tage lese ich das Buch "Die Urgeschichte Europas". Und dann schleppte mich Wanderfreundin K. gestern nach Aarau ins Aargauer Kunsthaus, wofür ich ihr dankbar bin. Gezeigt wurde die "Auswahl 15", Kunst von Aargauerinnen und Aargauern aus dem letzten Jahr, es war der letzte Tag der Ausstellung. Weil ich nun eben die Prähistorie mit mir herumtrug, ergaben sich für mich viele vorgeschichtliche Assoziationen. Ich sah Kunst aus der Gegenwart und dachte in etlichen Fällen: Steinzeit!
Marianne Engels Hasen-Hohlform. Erinnert sie nicht an Höhlenmalerei? |
Roman Gysin, "Home Edition II": Weidenschmuck. Er könnte auch in der gepflegten Pfahlbauer-Loge hängen. |
Philipp Hängers "Sleeping Menhir". Menhire kamen in der Jungsteinzeit auf. |
Regula Dettwiler, "Before a Mirror": ein Pflanzenblatt aus vielen Pflanzenblättern. Schön primitiv! |
Sonntag, 10. Januar 2016
Montaignes Indianer
Montaigne im Jahr 1578, von Thomas Leu. (Wikicommons) |
Hübsch fand ich eine Stelle, die ins Jahr 1562 blendet. Damals werden dem französischen König Karl IX. an seinem Hof drei Indianer aus Brasilien vorgestellt; der König ist 12 Jahre alt und von hünenhaften Leibwächtern umgeben, vermutlich Schweizer Gardesoldaten. Danach darf Montaigne mit den Indianern sprechen. Er bringt diese Konversation (hier auf Deutsch zitiert) alsbald zu Papier und referiert, wie die Indianer das Treffen mit dem König empfanden:
"Sie sagten, sie fänden es zuvorderst sehr seltsam, dass derartige Hünen, allesamt bärtig, stark und bewaffnet, die den König umgaben, sich dazu herablässen, einem Kinde zu gehorchen, und dass man nicht stattdessen einen Hünen zum Kommandanten erwählt hatte."
Samstag, 9. Januar 2016
Fischotter, Nutria, Biber
Der Fischotter im Wappen von Gossau ZH. Männedorf hat ihn auch im Wappen. (Wikicommons/ Statistisches Amt Kt. ZH) |
PS. Gestern kam die Nachricht: Die SBB schaffen die Minibars in den Zügen ab. Oh weh.
Freitag, 8. Januar 2016
Maigret, hicks
Alkohol am Arbeitsplatz? Heute, wie man so schön sagt, ein No Go. Jetzt lese ich aber grad einen Maigret-Krimi von Georges Simenon:"Maigret und Pietr der Lette" aus dem Jahr 1930. Zum Text oben: Maigret ist spätnachts wieder auf dem Kommissariat, nachdem er eine Leiche besichtigt und in einem Luxushotel ein paar Dinge geklärt hat. Sein Mitarbeiter Torrence assistiert bei den weiteren Recherchen. Der Text unten spielt in derselben Nacht am selben Ort.
Donnerstag, 7. Januar 2016
Ein Fisch aus der Vergangenheit
Vorgestern war ich in Bern im Naturhistorischen Museum, etwas nachprüfen, für mein kommendes Buch. Das Haus war voll von Kindern, erfreulich, dieser Zuspruch. Ich schaute mir dann auch einen Teil der Ausstellung an und kam zum Quastenflosser der Gattung "Latimeria", modelliert aus Kunststoff. Verrückte Sache, dessen Geschichte. Man wähnte die längste Zeit, dass er seit Abermillionen Jahren ausgestorben sei. Und dann landete 1938 vor der Ostküste Südafrikas ein Quastenflosser im Netz eines Fischdampfers - ein lebendes Fossil, ein Vertreter der Vergangenheit. "Ich wäre kaum erstaunter gewesen, wenn mir auf der Strasse ein Dinosaurier begegnet wäre", kommentierte damals ein Wissenschaftler. Hier geht es zum Artikel, der mit dem Zitat beginnt und zoologische Information bietet.
Mittwoch, 6. Januar 2016
Die Doppelwelle
Gestern im Zug von Zürich nach Bern, knapp nach der Abfahrt. |
- Nicht jeder Fernzug nach Westen fährt vom HB Zürich über die zwei neuen Brücken. Die oberirdischen Fernzüge tun es nicht. Aber die unterirdischen vom Löwenstrassen-Bahnhof.
- Die beiden Brücken sind Einspurbrücken. Wer im Zug von Bern oder Basel Richtung Zürich fährt und kurz vor der Ankunft meint, die Brücken kämen jetzt grad, täuscht sich. West-Ost geht nicht. Nur Ost-West.
- Man setze sich im Doppelstöcker oben. Vor allem auf der Kohlendreieckbrücke fährt der Zug in einer hohen Betonwanne, ich nehme an, das dient dem Lärmschutz. Man sieht nur knapp über den Rand der Wanne.
- Man setze sich gegen die Fahrtrichtung. Wenn das Wetter gut ist, hat man bei der Ausfahrt aus Zürich voll die Glarner Alpen im Auge. Grandios.
Dienstag, 5. Januar 2016
Eckologie (II)
Montag, 4. Januar 2016
Postauto und PostAuto
Da fehlt doch ein "der"! Nenei Sie, das ist Neudeutsch. |
Sonntag, 3. Januar 2016
Eckologie (I)
Vorgestern bekam ich ein Mail. Andrea Tonella, ein begeisterter Wanderer seit vielen Jahren, wies mich auf eine politgeografische Besonderheit hin. Südwestlich von Kleinlützel gibt es ein scheinbares Vierländereck, an dem freilich nur drei Gebietskörperschaften beteiligt sind, der eine der Kantone aber gleich doppelt. Basel-Landschaft ist vertreten durch die Gemeinden Roggenburg (eine Baselbieter Exklave) und Liesberg. Solothurn ist vertreten durch die Gemeinde Kleinlützel (eine Solothurner Exklave). Und Jura ist vertreten durch die Gemeinde Soyhières.
Kompliziert ist die Sache in der zeitlichen Betrachtung, denn es gab Kantonswechsel. Liesberg, Roggenburg und Soyhières lagen einst alle im Kanton Bern. Soyhières wechselte 1979 zum neu gegründeten Kanton Jura, die beiden anderen Gemeinden gingen 1994 zu Basel-Landschaft. Betrachten wir unser - "unechtes" Vierländereck auf der Zeitachse in zwei früheren Jahren:
Kompliziert ist die Sache in der zeitlichen Betrachtung, denn es gab Kantonswechsel. Liesberg, Roggenburg und Soyhières lagen einst alle im Kanton Bern. Soyhières wechselte 1979 zum neu gegründeten Kanton Jura, die beiden anderen Gemeinden gingen 1994 zu Basel-Landschaft. Betrachten wir unser - "unechtes" Vierländereck auf der Zeitachse in zwei früheren Jahren:
- 1970. Kleinlützel: SO. Die anderen drei Gemeinden: BE. Das Vierländereck ist bis 1979 also ein simpler Punkt auf der Grenze zweier Kantone.
- 1980. Kleinlützel: SO. Soyhières JU. Liesberg und Roggenburg BE. Von 1979 handelt es sich anderthalb Jahrzehnte lang um ein Dreiländereck.
Uff. Vertrackte Sache, ich hoffe, ich habe das korrekt abgehandelt, mir schwirrt der Kopf. Morgen oder übermorgen will ich übrigens ein Fast-Vierländereck vorstellen.
Samstag, 2. Januar 2016
Der Säntis ist nicht heilig
Gern möchte ich auf eine Seite von mir hinweisen, die an Silvester in der Zeitung war. Ich widme mich in dem Artikel der Etymologie von Bergnamen, erkläre also zum Beispiel, woher der Name "Eiger" kommt, nämlich von... Man lese es nach. Eine superexakte Wissenschaft ist das nicht, bei vielen Namen gibt es mehrere Deutungen. Zum "Säntis", der laut den Germanisten von "Sambutinus" herrührt, dem Namen eines am Sabbat, also Samstag, geborenen Alpbesitzers, schrieb mir ein Leser aus dem Appenzellerland. Säntis komme von "sanctus" gleich heilig, behauptete er. Das klingt gut, widerspricht aber den frühesten Namensformen diametral. Der Säntis taucht als Wort 850 das erste Mal auf in der Formulierung "iugum Sambutinum", sambutinisches Joch. Nichts von "iugum sanctum".
Freitag, 1. Januar 2016
MEIN BUCH
Das gibt noch einmal gewaltig zu tun. Dabei habe ich in mein neues Buch schon massiv Zeit investiert. Ich bin ein Frühaufsteher, im 2015 stand ich meist um fünf auf und arbeitete dann so circa von Viertel vor Sechs bis Viertel nach Sieben am Buch; an meinen freien Tagen war ich sowieso dran. Das Konzept? Ausflüge zu staunenswerten Dingen in der ganzen Schweiz. Und nun ist der Text also gesetzt, er kam (Foto) kürzlich in Papierform zurück zu mir. Ich schätze, dass ich für den Finish circa zehn Arbeitstage brauche: Korrekturen aus dem Lektorat anschauen und übertragen, eigene Korrekturen anbringen, Vorwort überarbeiten, zwei Register erstellen, Koordinaten und sowieso alle Fakten checken, Klappentexte schreiben. Das Buch wird im März oder so erscheinen. MEIN BUCH. Ich liebe den Gedanken. Soweit mein erster Eintrag in diesem Jahr - ich wünsche allen ein zufriedenes 2016.
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