Gesamtzahl der Seitenaufrufe

Donnerstag, 31. Dezember 2015

Unterwegs im Nebel (VD)

Cudrefins Wahrzeichen ist der Turm, Teil der einstigen Befestigungsmauer.
Gestern wanderte ich. Aber nur zwei Stunden. Und im fetten Nebel. Eigentlich war es eher eine Reko-Tour für mein neues Buch, das im März erscheinen wird. Mehr davon an einem der nächsten Tage, belassen wir es heute bei der Route: Waadtland, von Cudrefin am Neuenburgersee via Montet, Vallamand-Dessus und Cotterd nach Salavaux. Das war speziell, der Nebel dämpfte den Schall, alles war nass und tropfte, ich war ganz allein. Der Seeblick blieb mir verwehrt, der Alpenblick ebenfalls, und von den prachtvollen Rebhängen bekam ich auch nicht allzu viel mit. Machte nichts, ich kenne die Gegend und habe ihre Schönwetterseite schon ausgiebig genossen. Gestern war alles ganz anders, und auch das war gut.

So, das ist der letzte Eintrag des Jahres. Jetzt wünsche ich allen ein gutes und glückliches 2016.

Mittwoch, 30. Dezember 2015

Design im Gebirge

Die Bar im Gebirge. (2013 Engadin St. Moritz Mountains/ Andreas Keller, Altdorf)
Dieses wahnsinnig hippe Ding steht auf dem St. Moritzer Hausberg Corviglia. Die Quattro Bar hat vor einiger Zeit einen renommierten Designpreis gewonnen. Ich finde die Bar wirklich schön. Anderseits frage ich mich: Muss es denn wirklich sein, dass auf 2400 Metern über Meer gelounged wird? Können wir das nicht im Flachland erledigen?

Dienstag, 29. Dezember 2015

Ull und Johann, beide tot

Zwei junge Männer steigen auf in die Hochalpen. Vielleicht spielt die Geschichte in den Glarner Alpen, vielleicht anderswo; Ludwig Hohl, geboren 1904 in Netstal GL und als junger Mann selber ein grosser Berggänger, lässt es offen. Der eine heisst Ull, der andere Johann, der eine ist ein Vorwärtsstürmer, der andere ein Zauderer und Bremser und Schweiger. Im Schneesturm endet ihre Bergpartnerschaft. Johann will wieder hinab, Ull aber will immer noch hinauf. Man trennt sich im Streit. Am Schluss sind sie beide tot, der eine in aussichtsloser Lage nah dem Gipfel abgestürzt, der andere in einem lächerlichen Bergbach fast schon im Tal ausgerutscht - zwei Menschen, zwei Charaktere, zwei Schicksale. "Bergfahrt" heisst der Klassiker der Schweizer Literatur, eine kurze Erzählung von 100 Seiten, die ich nun endlich gelesen habe.

Montag, 28. Dezember 2015

Ein bisschen Schlyfologie

Gestern in der Schlyfi.
Gestern nur ein Spaziergang. Und zwar im Gebiet von Zürich-Witikon. Ich kam bei der Schlyfi vorbei, einer engen Kurve zwischen Witikon und dem Klusplatz im Tobel des Elefantenbaches; auch die dortige Haltestelle des 34er-Busses heisst Schlyfi. Es liegt nahe, dass der Flurname sich auf die Strassenschleife bezieht. Allerdings stimmt das nicht, vermutlich. Auf der Internetseite Alt-Zueri.ch las ich nämlich Folgendes: In der Schlyfi stand am Bach von 1853 bis 1968 eine industrielle Schleiferei. Wasserkraft trieb via ein sechs Meter hohes Wasserrad die Schleifmaschine an. So ist das.

Sonntag, 27. Dezember 2015

Nein, nicht Streisand. Streusand!

Das Goldene Tor lieferte Sand.
Gleich noch ein Nachtrag zur Weihnachtswanderung vom 19. Dezember. Wir besichtigten östlich des Flughafens das sogenannte Goldene Tor, manchmal auch "Goldiges Tor". Einen Weiher. Auf einer Tafel stand, dass das hier aus dem Boden quellende Grundwasser einen speziell feinen Sand aus Muscheln mit sich trägt. Dieser Sand sei einst als Schreibsand genutzt worden.

Schreibsand, auch Streusand oder Löschsand geheissen, wurde in Schul- und Schreibstuben verwendet. Die Tinte von damals trocknete nur langsam. Damit es nicht zu Verwischungen und Schmierflecken kam, streute man auf das Schriftstück periodisch Sand, der die nasse Tinte trocknete. Eine Büchse mit Streusand stand auf jedem Schreibpult. Das Kurfürstentum Brandenburg wurde, dies nebenbei, "Streusandbüchse des Deutschen Reichs" genannt, weil der Boden in Brandenburg besonders sandig war.

Samstag, 26. Dezember 2015

Ihr täuscht euch, Schneeglöggli!

Was für herrlich warme, helle, blitzende Weihnachten. Gleichzeitig kollidiert das unglaubliche Wetter mit den Weihnachten, wie man sie seit der Kindheit verinnerlicht hat: dunkel, kalt, mit Eis und Schnee. Und es steigert die Gefühlsverwirrung, dass der Klimawandel wohl auch mitspielt bei der Mutation des abendländischen Zentralfestes. Eine Wanderfreundin schickte mir gestern obiges Foto, aufgenommen gleichentags im Laufental - vielen Dank! Es handelt sich um Schneeglöcklein, die vermutlich meinen, es sei März oder so.

Freitag, 25. Dezember 2015

Hersche, der Nazi

Zu den Geschenken, die ich gestern bekam, gehört eines, das bzw. dessen Thema mir seltsam irreal vorkommt - kann es sein, dass aus meiner Heimat einst einer aufbrach, um in Nazi-Deutschland ein Standartenführer zu werden? Doch es hat dieses Leben gegeben. Heinrich Johann Hersches Geschichte ist erzählt in "Ein Appenzeller in der Waffen-SS" von Vincenz Oertle. Ich werde heute mit Lesen beginnen. Auch wenn mich solche Stoffe deprimieren.

Donnerstag, 24. Dezember 2015

Auf ein gutes Fest

Wie nennt man es, wenn der Weihnachtsmann im Kamin steckenbleibt? Klaustrophobie! Haha. Mit diesem kleinen Witz wünsche ich allen eine schöne Weihnacht. Ich selber reise mal kurz ins heimatliche Ausserrhoden, die Geschenke führe ich in einem Rollköfferli mit. Auf ein gutes Fest!

Mittwoch, 23. Dezember 2015

Von Zürich in die Pyrenäen mit Hegian

Hegianwandweg? Als ich kürzlich bei dieser Haltestelle im Süden der Stadt Zürich aus dem Bus stieg, unweit des Albisgüetlis, schaute ich unwillkürlich zur nahen Steilflanke des Uetlibergs - gibt es dort eine Wand, die dann doch wohl die Hegianwand wäre? Ich sah sie nicht. Später machte ich mich zuhause kundig. Ist alles ganz anders. Der Flurname hat nichts mit dem alten Vornamen Hegian zu tun. Man muss das Wort so unterteilen: Hegi-Anwand-Weg. Eine "Hegi" ist ein eingezäunter Bereich, von "Hag". Und "Anwand" (es gibt in Zürich übrigens auch eine Anwandstrasse) ist das Ende des Ackers, wo der Pflug wendet. So lebt in der City die alte Landwirtschaft weiter.

PS: Etwas zu "Hegian". In Cambo-les-Bains in den französischen Pyrenäen gibt es eine Firma, die örtliche Pfefferschoten (Piments d'Espelette) verarbeitet und verkauft; die entsprechende Produktelinie heisst Hegian. Nicht ganz klar ist mir, wieso.

Dienstag, 22. Dezember 2015

Spartanisch saunen

Seeb, Mauern des Gutshofes. Hinten ein archäologisches Schutzkonstrukt.
Ein kleiner Teil der Anlage.
Nachtrag zur Weihnachts-Wanderung vom Wochenende. Sie führte auch durch das Dorf Seeb, das zur Gemeinde Winkel ZH gehört. In einem Wäldchen sahen wir vermooste Grundmauern noch und noch, danach kam ein provisorisches Schutzgebäude in Sicht, an ein Gewächshaus gemahnend - Ausgrabungen im Gang. Seeb hat einen römischen Gutshof vorzuweisen, eine Anlage mit Gebäuden von Stall bis Villa. Auf einer Infotafel war das rekonstruierte Ensemble skizziert, ich las das mir unbekannte Wort "Laconicum". Mittlerweile habe ich es nachgeschlagen. Das lateinische Wort "Laconicus" kommt vom griechischen "lakonikos"; ein Lakoniker ist ein Mensch, der wenig spricht. Es waren die kriegerischen Spartaner, die sich durch ihre Kargheit und Sprödheit dieses Beiwort zuzogen. Ein Laconicum ist ein spartanisches Bad. Genauer gesagt: ein Dampf-Sauna-Raum.

Montag, 21. Dezember 2015

Mit Emil zum Goldenen Tor

Algengemälde: die Glatt nah der Kaserne Bülach.
Der"Hecht" in Winkel.
Unsere Weihnachtswanderung war schön. Sie führte von Eglisau via die Station Glattfelden, wo wir acht die zwei Nachzügler Hürzi und Hund Emil aufpickten, und via den Rand von Bülach nach Winkel. Daselbst kehrten wir im Hecht ein und tranken etwas; die Beiz gefiel mir sehr, eine richtige Beiz eben, riesig, mit robusten Serviererinnen und riesigen Schnitzel-Pommes-Frites-Portionen. Danach wurde das Licht fantastisch, wir zogen am Rand des Zürcher Flughafens durchs Biotop und hielten beim Goldenen Tor inne, einem von quellendem Grundwasser gespiesenen Weiher. Die Jungfrau, die einst einen Hirtenbuben zu sich in die Tiefe gelockt haben soll, zeigte sich allerdings nicht, vielleicht hatte sie an dem Tag frei. Im Flughafen kehrten wir in einer Weinbar ein (oh Gott, all die Badeferien-Eincheck-Zombies!) und beschlossen die Wanderung, indem wir hinüber nach Glattbrugg liefen, genauer gesagt zum formidablen Restaurant Runway 34, dessen Einrichtungen um eine alte Iljuschin gruppiert sind. Das Weihnachtsessen war wirklich gut, aber irgendwie unwirklich: draussen die massive Dunkelheit und drinnen die Flugzeugbestuhlung und eine Lautsprecherstimme: "Die Passagiere nach Atlanta werden gebeten, ihren Tisch einzunehmen." Doch, eine originelle Weihnachtswanderung, die übrigens (6 1/4 h, 26 Kilometer) gar nicht unstreng war.
Das Goldene Tor. Eine schöne Jungfrau soll im Weiher hausen.
Swiss-Maschine gelandet. Und wir bald am Ziel.

Sonntag, 20. Dezember 2015

14 Stunden täglich auf dem Velo

Kurt auf dem schnellen Velo. (Screenshot der Facebook-Page)
Ein Wahnsinniger. Mit markantem Namen. Kurt Searvogel ist Amerikaner und daran, den Weltrekord von 120 805 Velokilometern in einem Jahr zu brechen. Täglich radelt er bis zu 14 Stunden. Er ist im Verlauf der Übung sichtlich gealtert und sieht abgezehrt aus, der Kalorienverbrauch ist enorm, die Erholungspausen fehlen. Aus Little Rock in Arkansas stammt er, Bill Clintons Heimatstadt. Und um eine kleine Begebenheit aus dem grossen Artikel im Tagi zu erwähnen: Am 20. Oktober fuhr er bloss 280 Kilometer. An jenem Tag nämlich heiratete er. Wen? Seine Betreuerin Alicia.

Samstag, 19. Dezember 2015

Stützlifüfzg

Heute laufen wir von Eglisau via die Station Glattfelden und den Rand von Winkel zur Nordspitze des Zürcher Flughafens. Dann geht es östlich das Areal entlang bis zur Südseite des Flughafens und weiter nach Glattbrugg, wo wir im formidablen Restaurant Runway 34 essen werden; es handelt sich um einen Hangar mit einer ausgemusterten Iljuschin - das Restaurant ist um das Flugzeug arrangiert, im Flugzeug gibt es eine Zigarrenlounge. Wenn die Zeit reicht, machen wir am frühen Nachmittag auf der Höhe von Winkel einen Abstecher in ebendieses Dorf hinein. Dort gibt es das Restaurant Hecht, das aus zwei Gründen originell ist. Zum einen handelt es sich um eine der ältesten oder gar die älteste Wirtschaft des Kantons Zürich. Zum anderen trägt der Hecht den Übernamen "Stützlifüfzg", was mit Stützlisex nichts zu tun hat. Offenbar kosteten in der Zeit des zweiten Weltkriegs drei Bier soviel, und die Wirtin beschönigte dann jeweils den Preis, indem sie eben nicht "Eins fünfzig" sagte, sondern in den Diminutiv wechselte. So steht es auf der Homepage.

Freitag, 18. Dezember 2015

Cornu copiae

Fortuna mit dem Füllhorn. (Sailko/Wikicommons)
Kürzlich witzelte ich ein wenig blumig zu meinem Kollegen: "Schüttest wieder das Füllhorn deines Wissens über uns Unbedarfte!" Nachher schaute ich nach, was ein Füllhorn eigentlich ist. Nämlich: Ein trichter- oder auch tütenförmiger Flechtkorb, wie man ihn in der Weinlese verwendete. In der griechischen Mythologie heisst das Füllhorn "Keras Amaltheias", das Horn der Amaltheia; Amaltheia war eine Ziege. Bei den Römern wiederum nennt man es "cornu copiae", Horn der Fülle - es steht als Symbol bei Göttern, die viel zu geben haben, wie Schicksalsgöttin Fortuna oder Reichtumsgott Pluto.

P.S. Morgen endlich wieder eine Wanderung. In der Nähe des Flughafens Zürich wird sie spielen und um sechs Uhr abends im Weihnachtsessen des Grüppleins gipfeln.

Donnerstag, 17. Dezember 2015

Ein Sechstel ist vorbei

Muss nicht sein, oder?
Die wirklich gute Nachricht aus der Sicht des Winter-Nichtmögers ist die: Wenn wir den Winter der Einfachheit halber als Summe der drei Monate Dezember, Januar und Februar definieren, dann ist jetzt ein Sechstel dieses Winters bereits vorbei. Und nach wie vor ist es warm und plagt uns im Flachland kein Schnee. Herrlich, ich verspüre Dankbarkeit.

Und damit zu einem ganz anderen Thema. Gestern morgenbloggte ich beim Tagi und stiess dabei auf einen Artikel aus der New York Times, der neue Wörter des laufenden Jahres vorstellte. Und zwar solche aus der Welt der Restaurants und des Essens. Hier drei davon:
Hangry: Das Adjektiv ist gebildet aus «hungry» und «angry», hungrig und verärgert. Es bezeichnet exakt diesen Zustand - Genervtheit, weil es nichts zu essen gibt.
Cat Café: Offenbar ist es ein Trend in Asien und neuerdings auch in New York, dass es Cafés gibt, in denen Katzen herumlaufen. Man freut sich als Gast am Schnurren, man darf sie streicheln. So sie sich dazu hergeben, denn Katzen sind bekanntlich launisch.
Climatarian: Dieses Wort kann man eins zu eins ins Deutsche übertragen. Ein Klimatarier ist einer, der möglichst klimafreundlich isst und trinkt. Verschmähen wird er also, beispielsweise, per Flugzeug oder Lastwagen aus dem Ausland importierte Ware.

Mittwoch, 16. Dezember 2015

Sechten

Das Horgner Jahrheft 2011 ist mir in die Hände gefallen. Sein Thema sind Waschhäuser, von denen es in der grossen Zürcher Seegemeinde noch etliche gibt, natürlich sind sie allesamt umgenutzt. Ein Wort, das ich bei der Lektüre gelernt habe: sechten. Die Waschhäuser heissen auch Sechthäuser nach dem mittelalterlichen Verb, das jene Prozedur bezeichnet, bei der die schmutzige Wäsche wiederholt mit Asche übergossen und in Aschewasser gelaugt wird. Im Zusammenhang damit eine Redensart von 1824:
"Wenn eine kann ein Mehlmus machen, eine Wasch sechten und kneten, so darf sie einen Mann nehmen."

Dienstag, 15. Dezember 2015

Zürich ganz unten

Die Zürich-Redaktion des "Tages-Anzeigers", zu der ich gehöre, hat einen digitalen Adventskalender realisiert: jeden Tag ein Türlein zum Anklicken. Das Türlein zum 14. Dezember, betreut von Kollege Werner Schüepp, ist besonders interessant. Es findet sich in der Realität draussen im Altstetter Wald. Hinter ihm liegt das Wasserreservoir Lyren mit einer unterirdischen Halle, die aussieht wie eine säulengestützte Parkgarage, nur dass sie teilweise geflutet ist. Das Lyren-Reservoir fasst 60 000 Kubikmeter Wasser und ist damit das grösste weitum; man kann mit seinem Inhalt 375 000 Badewannen füllen. Ebenfalls bemerkenswert: Ein Schacht führt 123 Meter hinab in einen Raum, der 34 Meter unter dem Zürichsee-Spiegel liegt. Er ist Zürichs tiefster begehbarer Ort.

Montag, 14. Dezember 2015

Rundweg um den See? Haha!

Das Dezemberheft von "Schweiz - Das Wandermagazin" ist da, eine gute Sache an sich, wieder einmal bekomme ich eine Ladung Wandertipps aus allen möglichen Regionen von Aargau bis Jaunpass serviert. Schwerpunkt der Ausgabe ist das Wägital, eine meiner Lieblings-Wandergegenden, unvergessen die halsbrecherische Wanderung, die mich einst auf den Fluebrig führte, auch sie ist besprochen. Nur etwas Klitzekleines irritiert mich in dem Heft. Nämlich: Ich finde es jedesmal, wenn ich das Wägital hinauf reise, schade, dass der Bus ab Bahnhof Siebnen-Wangen nicht bis zur Südspitze des Sees fährt, in Innerthal am Nord-Ende ist Schluss. Mehrere Male schon musste ich auf Asphalt die knapp sechs Kilometer zurücklegen und hasste das umso mehr, als man am Strassenrand geht und permanent Autos an einem vorbeikarren. Richtig deprimierend ist das. Ich schrieb deswegen auch schon an den Verkehrsverein, info@waegital.ch. Eine Antwort auf die Frage, ob man je eine Verlängerung des Buskurses erwogen habe, bekam ich nie. Und nun lese ich also im Wandermagazin unter den Kurzinfos  zum Wägital folgenden Tipp für einen Dreistünder - und denke, dass er so nicht hätte erscheinen dürfen:
"Rundweg um den See Der schöne Spaziergang mit allenfalls Picknick und Badeplausch eignet sich dank Hartbelag für Familien mit Kleinkindern, Rollstuhlgängige, Velofahrer und Inlineskater. Einkehr in den Gasthäusern Stausee, Oberhof und Au (...)"

Sonntag, 13. Dezember 2015

Kohlendreieckbrücke, ich komme

Die habens heute und morgen streng.
(Wikicommons)
Heute habe ich Sonntagsdienst, die meisten werden diesen Eintrag lesen, wenn ich bereits unterwegs bin. Das Thema des Tages ist der Fahrplanwechsel, die SBB laden zur Pressefahrt, kurz nach sechs geht es in Zürich los. Mit an Bord ist Jeannine Pilloud, Leiterin Personenverkehr der SBB, die Reise führt über die neue Kohlendreieckbrücke nach Zürich Altstetten zum Zmorge und wieder retour nach Zürich; dort kann man das Operation Center Personenverkehr besichtigen. Das ist interessant und uninteressant zugleich, denn richtig hart wird es für die Leute in der Einsatzzentrale ja erst morgen Montag, wenn die Schweiz wieder berufspendelt. Ich bin jetzt gespannt, wie sich die Kohlendreieckbrücke anfühlt bzw. fährt.

P.S. Die nächsten Wochen und Monate sind sozusagen Umprogrammieren des Hirns. Als Viel-Bahn- und Bus-Fahrer wird man auf allen möglichen Bahnhöfen feststellen, dass die Anschlüsse und Abfahrtszeiten ganz anders sind; dies ist ein wirklich umwälzender Fahrplanwechsel.

Samstag, 12. Dezember 2015

Schnelle Mähne


Heute wird nicht richtig gewandert. Allenfalls liegt ein Wanderüngli drin; ich habe Sonntagsdienst und bin auch schon heute Samstag arbeitsmässig eingespannt. Gestern war ich in der Ostschweiz, die Mutter besuchen. Vom Coiffeur im ersten Stock über dem Neumarkt-Migros in St. Gallen rührt obiges Foto, nicht übel, das Angebot. Leider hatte ich die fünf Minuten nicht, um mir eine Mähne verpassen zu lassen, ich lief nur vorbei und war in Eile. Die Aufnahme unten stammt vom Bahnhof Stadelhofen in Zürich, wo ich auf der Rückreise kurz in den neuen kleinen Coop in der unterirdischen Passage ging. Angesichts der offenen Eiswanne dachte ich so für mich selber: So wird das nie etwas mit Zürich und der 2000-Watt-Gesellschaft.

Freitag, 11. Dezember 2015

Ich hoffe, die NSA ist beeindruckt

Vor einiger Zeit kaufte ich mir ein neues iPhone, ein 6. Dass darauf eine App installiert ist, die die Bewegungen des Besitzers misst, wusste ich nicht. Ein Kollege wies mich darauf hin, die App heisst "Health". Beim Wandern öffne ich sie nie, im Alltag selten - gestern aber schuhte ich derart intensiv durch die Stadt (Weihnachts-Geschenkli-Scouting), dass ich am Abend wissen wollte, wie weit ich gelaufen war. Über 10 Kilometer! Nun hoffe ich, dass sie bei Apple in Cupertino, bei der NSA oder wo immer meine Zu-Fuss-Daten landen und ausgewertet werden - dass sie dort auch beeindruckt sind. Vielleicht landen jetzt personalisierte Angebote auf meinem Handy: "Besohlen Sie ihre Turnschuhe neu mit 20 Prozent Rabatt". Oder so.

Donnerstag, 10. Dezember 2015

Post vom Zeitungsmann

Eine Neujahrskarte vom Zeitungsverträger samt der Fotokopie eines persönlichen Briefes. Der Verträger bedankt sich, "dass ich für euch arbeiten darf". Und: "Ich entschuldige mich für meine Fehler." Die passierten allerdings. In meinem Haus gibt es nämlich zwei Haushalte Widmer, die nicht dieselbe Tageszeitung haben; immer wieder mal kommt es deswegen frühmorgens zur Falschsortierung. Nun ja, vergessen und vergeben. Natürlich zielt der Mann, dessen Namen ich hier wegretuschiert habe, mit seinem Brief, der auf der Morgenzeitung im Briefkasten lag, auf Geld ab. Bekommt er es? Ja. Ich bin ein rührbares Gemüt.

Mittwoch, 9. Dezember 2015

Rätselhafte, schöne Hydria

Wie kam die Hydria wohl einst von Tarent, einer griechischen Koloniestadt in Unteritalien, über die Alpen? War sie Handelsgut, war sie Kriegsbeute, war sie Gastgeschenk Mächtiger an Mächtige? Wissen wir alles nicht. Was wir wissen, ist: Die Hydria, 1851 in Grächwil in der Gemeinde Meikirch BE in einem frühkeltischen Grabhügel entdeckt, ist ein rares und besonders grossartiges Beispiel für frühen grenzüberschreitenden Zivilisationsverkehr oder auch Kulturaustausch. 57 Zentimeter hoch ist das Wassergefäss (Hydria auf Deutsch) und geschmückt mit einer Göttinnenfigur vom Typus Herrin der Tiere, der griechischen Artemis angenähert. Beschauen kann man das wunderbare Ding im Historischen Museum in Bern; ihm ist übrigens ein ganzes Buch gewidmet.

PS: Eigentlich wollte ich heute wandern. Stattdessen muss ich ins Büro. Wenigstens bekomme ich so mehr von den Bundesratswahlen mit, als wenn ich von Murten nach Cudrefin laufe.

Dienstag, 8. Dezember 2015

Langsamer Widmer

Am Sonntag spazierte ich mal kurz von Zollikerberg nach Zumikon und retour, das dauerte gut 45 Minuten. Auf Zumiker Boden sah ich diesen Geschwindigkeitsmesser. Vier Stundenkilometer? Nur? Ich war auch schon schneller unterwegs. Auf dem Rückweg beschleunigte ich rechtzeitig und kam auf sechs Stundenkilometer. Ha!

Montag, 7. Dezember 2015

The Afrika Reich

Dünkirchen im Frühsommer 1940, Evakuation britischer Soldaten. (Wikicommons)
Was wäre, wenn...? Aus dieser Frage entstehen immer wieder Bücher. Nehmen wir Dünkirchen in Nordfrankreich. Im Mai und Juni 1940 fällt Hitlers Wehrmacht derart schnell und vehement in Frankreich ein, dass die Verteidiger überrumpelt sind. In Dünkirchen sammeln sich an der Küste 400 000 alliierte Soldaten, das Gros davon Briten. Die Versprengten, Überrumpelten, Eingekesselten werden schliesslich in einer Blitzaktion nach England verschifft - ein Rätsel ist bis heute, warum die Deutschen, die sich in diesem Krieg sonst nicht durch Barmherzigkeit auszeichnen, nicht zugeschlagen haben; sie hätten die Eingeschlossenen vernichten können. Darüber wurde viel geschrieben und spekuliert. Ich lese gerade den Roman "The Afrika Reich" von Guy Saville aus dem Jahr 2011. Die Geschichte setzt bei Dünkirchen an, ihr Fiktion ist diese: Die Alliierten zu Dünkirchen sind alle tot. In England muss Kriegspremier Winston Churchill zurücktreten, sein Nachfolger tritt mit Hitler in Verhandlungen ein, ein gegenseitiges Sich-in-Ruhe-Lassen ist die Folge. In Amerika setzen sich die Isolationisten durch, so dass Amerika nicht in den Krieg eintritt. Das bolschewistische Russland fällt. Somit gehören den Deutschen und ihren Verbündeten grosse Teile der Welt. In Afrika entsteht eine Kolonie namens Deutsch Kongo; just in diesem Gebilde spielt der Thriller um einen Engländer, der 1952 von einem rhodesischen Minen-Tycoon beauftragt wird, den deutschen Generalgouverneur von Deutsch Kongo zu töten. Mehr will ich nicht erzählen, hier nur noch dies: Die Handlung ist ziemlich clever entworfen und umso beklemmender, der Roman bekam auch gute Kritiken. "Was wäre, wenn...?": eine abgründige Frage.

P.S. Ja, sorry, hüstel, trotzig-blick, ich weiss, das hat mit Wandern eigentlich nichts zu tun. Aber Wanderer wandern halt auch im Kopf, sie ziehen aus in die Geschichte, sie reisen durch Bücher; sie sind, kurz gesagt, keine eindimensionalen Rotsocken-Trottel. Für den Mittwoch plane ich trotz Bundesratswahl wieder eine Wanderung, mehr davon in diesem sich nicht beengen wollenden Blog.

Sonntag, 6. Dezember 2015

Es ward Licht

Gestern machten wir eine kürzere Wanderung: von Küsnacht durch das Küsnachter Tobel nach Chüelenmorgen und zur Pfannenstiel-Hochwacht. Dort assen wir deftig und stiegen dann ab nach Uetikon am See. Die ganze Unternehmung dauerte nur 3 3/4 Stunden. Sie war spannungsvoll. Das Spektakel des Tages ergab sich aus dem Widerstreit zweier Kräfte: auf der einen Seite Nebel und Herbsttrübe, die unten am See und sowieso im Tobel dominierten, auf der anderen Seite Sonne und Licht, die höher oben warteten. Magisch der Moment, als in der Gegend von Chüelenmorgen die Sonne aufblitzte, auf einmal hatten wir blauen Himmel. Oben im Restaurant zeigte sich, dass der Kampf nicht entschieden war. Immer wieder einmal sahen wir den Alpenkranz und all die Höger des Zürcher Oberlandes, und immer wieder schlug der Dunst zurück und machte alles wieder grau. So wogte das im Viertelstundentakt hin und her.

Samstag, 5. Dezember 2015

Visite bei Herrn Oken

Erinnert an Oken: Findling mit Tafel auf dem Pfanennstiel,
hinten das Restaurant Hochwacht. (Wikicommons/ Roland zh)
Heute besuchen wir einen alten Freund, den Pfannenstiel. Für mich ist das wie Heimkommen, ich war dort oben schon so oft. Ich freue mich auf Raschellaub im Küsnachter Tobel, auf den Weitblick vom Hochwacht-Turm, auf den Oken-Gedenkstein gleich beim Pfannenstiel-Hochwacht-Restaurant; Lorenz Oken war übrigens der Gründungsrektor der Universität Zürich. Ein Deutscher, der sich zuhause der liberalen Sache angenommen hatte, der in einen Dauerstreit mit den Konservativen und Monarchisten geriet, der in Deutschland nicht frei sein konnte. In Zürich leistete er früh einen grosssen Beitrag zum Aufbau der Hochschule, die ihm viel verdankt. Oken, wir werden deiner gedenken. Aber zuerst gibt es im Restaurant zu essen, denke ich.

Freitag, 4. Dezember 2015

Wieder mal ein Fall von Adjektivitis

Kürzlich schrieb ich hier über den Literaturnobelpreisträger Ernest Hemingway; er ist der Ansicht, dass Texte stärker sind, in denen es keine oder nur wenige Adjektive hat. Recht hat er. Hier ein Beispiel eines Textes, der mit Adjektiven überladen ist: Eigenwerbung des Restaurants Rössli in Marthalen, wo wir letzten Samstag einkehrten und gut assen. Die Adjektive sind erstens total erwartbar gesetzt und konkurrenzieren sich zweitens ("in unserer idyllischen Gartenwirtschaft unter der lauschigen Eiche").

Donnerstag, 3. Dezember 2015

Unterwegs mit dem Therapie-Alpaka

New York. Ein junger Typ, gut, aber nachlässig gekleidet, betritt einen Getränke-Laden. In der Tür bemerkt er nach hinten zu seiner Begleiterin, die man noch nicht sieht: "Alison, wenn dich jemand fragt, bist du über 21." Eine Anspielung auf die Alkohol-Verkauf-Regelungen. Alison grunzt. Dann wird sie sichtbar. Ein Alpaka. In New York gibt es über 11 000 Tiere, die als therapeutische Menschenbegleiter registriert sind, als certified emotional support animals. Als Einsamkeitsvertreiber und so weiter. Der lustige Kurzfilm, den ich auf der Website der Zeitschrift "The New Yorker" fand, führt vor, wie das ist, wenn man mit einem solchen Tier ins Restaurant, in die luxuriöse Hotellobby oder eben in den Laden will - aber nicht mit einem gmögigen Minihund, sondern mit einem exotischen Tier. Um die Übung ein bisschen zu komplizieren, hat der Mann gezielt jene Orte ausgesucht, die mit einem Schild verkünden, dass sie keine Tiere wollen. Der Film ist wirklich lustig.

Mittwoch, 2. Dezember 2015

Die Sehnsucht eines Mannes

Im Sommer 2014 wanderten wir in und durch Paris. Jetzt lese ich Hemingway, und jene Woche kommt mir obsi - ich meine das positiv. Ernest Hemingway, der spätere Literaturnobelpreis-Träger, war zwischen 1921 und 1926 mit seiner Frau in Paris und beschreibt jene Zeit. Seine (relative) Armut. Die legendäre Buchhandlung "Shakespeare and Company" der Sylvia Beach, in der die englischsprachigen Literaten verkehren. Die schlecht beheizten, dafür spottbilligen Hotelzimmer. Die irren Schriftsteller wie F. Scott Fitzgerald, der Hemingway klagt, sein Penis sei zu klein (Hemingway nimmt ihn mit ins Museum und zeigt ihm griechische Statuen). Oder die Lesben-Ikone Gertrude Stein, die Hemingway erklärt, warum Sex unter Männern schmutzig ist, Sex unter Frauen aber göttlich. Sehr amüsant. Und was mich als Journalist besonders anspricht: Immer wieder geht es auch um das gute Schreiben, um überflüssige Adjektive, um Hemingways Technik, Sätze und Passagen aus dem Manuskript zu streichen, weil das Weggelassene auf magische Weise eben doch bleibt und wirkt. "A Moveable Feast" ("Paris - ein Fest für Leben") schrieb Hemingway übrigens erst zwischen 1957 und 1960, kurz vor seinem Tod, auch das macht das Buch besonders - man spürt die Sehnsucht eines Mannes fast am Ende seines Lebens nach dem Damals, der Jugend, dem Entschwundenen. Dem einfachen Schönen und schön Einfachen.

Dienstag, 1. Dezember 2015

Zeitenwende im Zuckerwesen

Jeden Morgen um fünf stehe ich auf und mache mir als erstes einen Earl-Grey-Tee mit etwas Milch und zwei Stück Zucker. Den Adeligen dieses Namens hat es übrigens wirklich gegeben. Charles Grey war der zweite Earl Grey und in den 1830er-Jahren englischer Premier. Angeblich soll ihm ein chinesischer Mandarin eine Gabe haben zukommen lassen: mit Bergamotten-Öl parfümierten Tee, von dieser Begebenheit hat die Sorte ihren Namen. Und nun zur Hauptbotschaft des Tages: Eine Zeitenwende ist heute zu vermelden, nichts weniger! Eben öffnete ich eine neue Packung Würfelzucker vom Coop. Und was sehe ich: eine Rille in jedem Würfel. Man kann ihn neu brechen und die Zuckerdosis halbieren. Eine gute Sache. Aber schon sehr einschneidend, wie sich da einleuchtendes, über Jahrzehnte bewährtes Design ändert. Ich bin erschüttert.

Montag, 30. November 2015

Wildsau, Lama, Biber

Die erste Winterwanderung liegt hinter uns: Von Langwiesen ZH via die Wildensbucher Hochwacht nach Wildensbuch, Rudolfingen, Oerlingen, Marthalen. Daselbst Zmittag im Rössli, moll, doch, war gut, das Wienerschnitzel. Und dann weiter zum Kloster Rheinau und nach Lottstetten, einem deutschen Dorf mit Schweizer-S-Bahn-Anschluss und einem Schweizer Bahnhof. Das Wetter an unserem Samstag war abwechslungsreich, wir hatten Schneeregen, Schnee, ganz leichten Regen, Giftbise und - gegen Ende der Unternehmung - sogar etwas Sonne. Und wieder einmal muss ich im Rückblick sagen: Das Zürcher Weinland ist landschaftlich einfach erste Klasse, mit einsamen Wiesen, Äckern und Wäldern, in die ab und zu ein Riegelbau-Dorf eingestreut ist. (6 Stunden, 365 m aufwärts, 327 abwärts, 23,5 km).
Wildschweine, einmal Männlein, einmal Weiblein.
Was für ein kokettes Lama. Oder ist es ein Alpaka?
Vom Biber sahen wir nur die Spuren. Schauderhaft, der Vandale!

Sonntag, 29. November 2015

Der Spezialstuhl

Hey Leute, falls ihr euch im HB Zürich mal verspannt oder verstreckt fühlt - es gibt dort jetzt, im Zwischengeschoss, wo auch die WCs sind, mehrere Massagestühle. 10 Minuten kosten 3 Franken. Ich hätte gestern Morgen durchaus Lust gehabt, hatte aber keine Zeit, ich musste auf den Zug.

P.S. So war es gestern, herrlicher Winter (oberhalb von Wildensbuch ZH). Mehr über unsere Wanderung von Langwiesen nach Lottstetten morgen.

Samstag, 28. November 2015

Hochwacht und Musikinsel

Da kommen wir am Nachmittag hin: das Kloster Rheinau ZH.
Ich denke, das wird heute gut. Die Route passt in der Länge, sechs Stunden Gehzeit, wie gewohnt. Ein gutes Restaurant liegt (Marthalen) genau in der Mitte der Strecke Langwiesen - Wildensbuch - Oerlingen - Marthalen - Rheinau - Lottstetten. Es reihen sich am Weg interessante Dinge, etwa die Hochwacht über Wildensbuch oder das alte Kloster Rheinau, das durch Blochers Geld eine Musikinsel geworden ist. Und das Wetter wird uns sicher gut unterhalten. Doch, das ist alles bestens geplant, ich freue mich.

P.S. Lustig. Am Mittwoch soll die Temperatur wieder auf 11 bis 12 Grad klettern. Gegenoffensive des Herbstes, der Winter muss noch einmal ins Quartier, sich neu sammeln.

Freitag, 27. November 2015

Etwas Politgeografie

Stein AR, schmucke Häuserzeile im Dorf.
Rechts käme nach der Lücke das Haus meiner Grosseltern.
(Foto: Wikicommons/ Roland Zumbühl)
Eine Bemerkung zur politischen Geografie meines Kantons. Als Ausserrhoder braucht man eigentlich permanent, wenn es um die eigenen Dörfer geht, die Begriffe Hinterland, Mittelland, Vorderland. Hinterland, das sind zum Beispiel Urnäsch, Herisau, Stein. Mittelland: Teufen, Trogen, Gais usw. Vorderland: Heiden, Rehetobel, Walzenhausen usw. - die Einteilung vollzieht sich von West nach Ost. Seit 1995 ist diese alte Bezirkseinteilung mit den drei Landesteilen zwar offiziell abgeschafft. Doch sie lebt weiter - ich zum Beispiel bin und bleibe ein Hinterländer (in Stein und Hundwil aufgewachsen, Bürger von Stein). Warum ich das erzähle? Keine Ahnung, einfach so, damit es gesagt ist.

Donnerstag, 26. November 2015

Der Stein und sein Nachfolger

Der alte Dreibündenstein steht im Museum in Chur.
Das ist der junge.
Im Rätischen Museum in Chur traf ich auf den Dreibündenstein. Auf den alten von 1722. Vor hundert Jahren ersetzte ihn die Sektion Rätia des SAC vor Ort durch einen neuen. Seither steht an dem Punkt auf dem Furggabüel, wo auf 2160 Metern die Territorien der drei alten Bündner Bünde zusammenkamen, ein phallischer Obelisk, den wir diesen Herbst besuchten. Nun kenne ich also beide. Vater und Sohn quasi.