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Mittwoch, 31. Oktober 2018

Flexibler Führer


Der Schweizer Winter ist in den letzten Jahrzehnten volatiler geworden. Es gibt Wintermonate, die sind frühlingsmild und grün. Und dazwischen ist es frostig wie in Sibirien mit Frostattacken. Mein Berner Oberländer Wanderfreund Andreas Staeger hat ein neues Buch veröffentlicht, es heisst "Wege im Winter", der Untertitel trägt der Unberechenbarkeit der kalten Jahreszeit Rechnung: "Wandern im Schnee und ohne Schnee." Wobei man das gar nicht werten muss, Andreas tut es auch nicht, im Januar kann eine Wanderung im Flachland durch den einsamen Wald genauso stimmungsvoll wie eine auf gespurtem Weg irgendwo in den Alpen oder wie eine abseitige Schneeschuhtour. Alle drei Kategorien berücksichtigt der neue Führer mit 28 Routen aus der ganzen Schweiz, zu dem auch die GPS-Tracks mitgeliefert werden.

Dienstag, 30. Oktober 2018

Sie ruhen in Frieden

Ausrangierte Grenzsteine im Kirchhof von St. Arbogast.

Altes Fresko in der Kirche.
Vor wenigen Monaten war ich mit dem Grüpplein in Herznach im Fricktal, Kanton Aargau, dort gibt es etwas Seltenes zu sehen, nämlich eine Wehrkirche. Gestern nun kam ich in Muttenz im Kanton Basel-Landschaft vorbei, die haben auch eine Wehrkirche, also ein Gotteshaus, das ganz von einer Mauer umgeben ist und sich so abwehrbereit präsentiert wie eine Burg. Eine zweite Besonderheit von St. Arbogast, wie die Dorfkirche von Muttenz heisst, ist die Grenzstein-Sammlung im Kirchhof. Gut 100 Grenzsteine dokumentieren, wer einst auf Dorfboden Land besass, es waren etwa die Stadt Basel, der Deutschritterorden oder auch das Kloster Klingental, dazu kommen Privatleute. Im Lauf der Zeit verschwanden diese Akteure, es gab Güterzusammenlegungen, die Grenzsteine wurden nicht mehr gebraucht. Nun ruhen sie in Frieden neben der wehrhaften Muttenzer Kirche.
Die Kirche ist ganz von einer Mauer umgeben.

Montag, 29. Oktober 2018

Hochsicherheitshemetli

Die Strafanstalt Gmünden.
Was hat der denn für ein Problem? Das schöne Anwesen in der Gmünden bei Niederteufen ist von einem Hag umgeben, der wiederum ein Drahtgeflecht kaschiert - leben hier Paranoiker? Nun, es gibt eine Erklärung. Das Haus liegt gleich neben der Strafanstalt Gmünden. Die ist für Straftäter gedacht, die weder gemeingefährlich noch sehr fluchtgefährdet sind. An sich. Aber wenn man abends grad gemütlich vor dem Fernseher hockt und ein Glas Wein trinkt, ist es unangenehm, wenn plötzlich einer vor dem Fenster durchschleicht, der Proviant oder eine Jacke braucht, bevor er endgültig das Weite sucht - die Vorstellung ist halt einfach da. Die Gmünden gibt es seit 1884, sie war eine Zwangsanstalt für, wie man damals sagte, liederliche und arbeitsscheue Männer.

Erinnerung aus den 1960-ern: Die Gmünden, Gemeinde Teufen, grenzt an die Sitter. Vis-à-vis liegt Stein, wo ich aufwuchs. Damals gab es in der Strafanstalt den Ausbrecherkönig Dörig, der - eben - ab und zu ausbrach. Wir Kinder lagen damals nachts im Bett mit einer Riesenangst, der Dörig würde bei uns im Schlafzimmer vorbeischauen.

Sonntag, 28. Oktober 2018

Natürlich und auch künstlich

Gott sei Dank bin ich nur 1,8 Meter hoch! Schranke beim Eintritt
in den Pfynwald nah der Bushaltestelle Parc de Finges.
Knochentrocken war der Wald. Aber das ist jetzt anders.
Der Pfynwald, la forêt de Finges, der riesige Föhrenwald auf der Sprachgrenze zwischen Sierre und Leuk, wird von der Zivilisation bedrängt. Mal sieht man einen Lastwagen, der von einer Kiesgrube kommt, mal ist da ein Bauernhof, es gibt Kanäle und Strassen und Strommasten und neue Autobahn-Abschnitte; ohnehin entkommt der Wanderer dem Lärm der Autos nicht, die das Rhonetal durchfahren. Das Idyll Pfynwald selber ist in seiner Natürlichkeit ein Stück weit Künstlichkeit, es wird gepflegt und gemanagt und für die Besucher hergerichtet, derzeit läuft gerade eine grosse Aktion zur Bekämpfung von Neophyten. Der Mensch greift ein. Den Wald zu durchwandern, ist bei alledem ein Erlebnis. Vor allem, wenn man früh unterwegs ist. Ich startete um halb neun in Sierre, es war kalt, vier Grad nur, sobald ich den Wald bei der Bushaltestelle Parc de Finges betrat, war ich allein im Reich des Raureifs und Schattens - die Sonne schaffte es erst gegen elf Uhr über den Gorwetschgrat. So war das am Freitag im Wallis.
Das Rosenseeli.

Samstag, 27. Oktober 2018

Oh Gott!

Samstag bis Montag bei www.sma.ch.
Schön! Endlich! Es regnet! Und, wie es aussieht, bleibt das zwei, drei Tage so. Gestern war ich bei bestem Wetter im Pfynwald im Wallis; heute halte ich mich still und will mal häuslich sein. Ich freue mich sehr auf Nässe, Kälte, Nebel. Und hoffe, es gebe nicht gleich Überschwemmungen.

Gestern nahm ich etwas Lustig-Trauriges zur Kenntnis. Quelle: das Radio. Genauer: ein Beitrag im SRF-Regionaljournal Ostschweiz. Im Kloster Maria der Engel in Appenzell leben noch genau zwei Nonnen. Die haben offenbar seit langem Streit miteinander. Vermittlungsversuche nützten nichts. Nun wird die Klostergemeinschaft aufgelöst, was mit dem Kloster passiert, ist unklar, der Stiftungsrat sucht eine Lösung. Und ich dachte immer, das Christentum beruhe auf den Ideen Frieden und Versöhnung.

Freitag, 26. Oktober 2018

Mein Unterwalliser Abenteuer

Weg durch die Galerie Défago (oben). Blick von Champéry zur Galerie mit
dem roten Schriftzug (Mitte). Blick von der Wand auf Champèry (unten).

Belohnung nach dem Abenteuer:
Penne al Tonno in Val d'Illiez.
Uff. Schnauf. Da musst du jetzt durch, Widmer! Ich sah die Felswand auf der anderen Seite der Vièze und den roten Schriftzug "Galerie" gleich, als ich in Champéry aus dem Zug ausgestiegen war. Ein 600 Meter langer Weg führt praktisch horizontal durch die Wand. Die Galerie Défago, wie die Einrichtung handelt, ist soweit ungefährlich, der Weg ist schön breit und mit einem Hag gesichert. Der Fels ist die meiste Zeit überhängend und zwingt an manchen Orten gar zum gebückten Gehen. Dafür ist man vor Steinschlag geschützt. Die Galerie Défago, dies kleine Unterwalliser Weltwunder: Ich bin glücklich, sie kennengelernt und durchwandert zu haben. Das war am Montag. Heute gehe ich gleich wieder ins Wallis.

Donnerstag, 25. Oktober 2018

Rückkommensantrag

Gestern am Bahnhof Konstanz. Dessen Markenzeichen
ist der campanile-artige Glockenturm aus Sandstein.
Gestern hatte ich in Kreuzlingen zu tun. Und danach gelüstete mich nach Konstanz, das mit Kreuzlingen bekanntlich zusammengewachsen ist. Ich überquerte also die Landesgrenze. Und wieder einmal durchwanderte ich, derweil sich ein Naturwunder ereignete (es regnete leicht), die Konstanzer Altstadt und erfreute mich an der Pracht der alten Häuser, den bemalten Fassaden, den Kirchen. Ebenfalls nicht zum ersten Mal war die Visite mit einem Gefühl des Bedauerns gekoppelt: Wir, also die Schweiz, hätten Konstanz haben können. Im 15. Jahrhundert wollte es sich der Eidgenossenschaft anschliessen. Deren Landorte verhinderten es, weil sie fürchteten, die Städte könnten im Bund zu mächtig werden. Ist das nicht schade? Ich stelle Rückkommensantrag: Konstanz soll zu uns kommen.

Mittwoch, 24. Oktober 2018

Gelbes Abenteuer

Safran (Crocus Sativus).  (Wikicommons/ Franz Eugen Köhler)
Mund im Wallis wird "Safrandorf" genannt. Oberstammheim ZH ist aber auch ein Safrandorf. Ein Oberstammer Bauernpaar bestellte in Holland versuchsweise 500 Zwiebeln des Crocus sativus, setzte sie im Gemüsegarten ein - und tatsächlich, die Landleute konnten Safran ernten. So begann 2013 ihr gelbes Abenteuer. Wie es weiterging, lese man im Tagi, der gestern einen schönen Artikel brachte.

Dienstag, 23. Oktober 2018

Mauer überwunden

Blick zurück zur Tällihütte und zur Tällibahn-Bergstation. Links die Wand,
die an die Dolomiten erinnert.
Pfeiler verschönern die Krete vor uns.
Der Aufstieg zum Sätteli ist streng.
Das Bähnli zur Tällihütte.
Wenn man von Innertkirchen Richtung Sustenpass fährt, hat man zur Linken von Nessental an eine 14 Kilometer lange Wand aus Kalk mit Gipfeln wie dem Mähren, den Wendenstöcken, dem Reissend Nollen und dem Titlis. Für Bergwanderer gibt es genau einen Übergang ins Gental und zum Kessel der Engstlenalp: Beim Sätteli ist die Wand ein wenig eingetieft, neckische Pfeiler schmücken sie in diesem Abschnitt. Ich erzählte am Samstag bereits ein wenig von unserer Unternehmung, will aber noch einmal auf sie zurückkommen, da jetzt die Fotos sortiert sind. Ronja und ich nahmen letzten Freitag den Weg von der Tällihütte via Sätteli hinüber zum Engstlensee unter die Füsse; senkrecht die Fluhen, die wir vor Augen hatten, nicht von ungefähr spricht man auch von den "Hasli-Dolomiten". Für mich war es eine der besonders aussichtsreichen Wanderungen in dieser Saison.
Auf der anderen Seite, tief unten das Gental. 
Da wirke eindeutig ein Gletscher.
Alphütten auf der Scharmad, noch 30 Minuten bis zur Engstlenalp.

Montag, 22. Oktober 2018

Notre-Dame du Scex!

Luftige Treppe... Aufstieg zur Kapelle.
Uff, endlich oben!
Amé, der Heilige.
Ursi Brem, Stephan Eckert, Betti Hildebrandt, Kurt Landolt, Marlis Motschi, Monika Reize, Monika Schlatter, Andrea Tonella und Peter Zistler wussten die Lösung zum gestrigen Sonntagsrätsel, ich gratuliere. Um die Kapelle Notre-Dame du Scex über St-Maurice im Unterwallis handelt es sich (Scex kommt von lateinisch saxum gleich Fels). Ich machte das Foto heute vor einer Woche von einem Perron des Bahnhofs St-Maurice aus, um dann den Pilgerweg unter die Füsse zu nehmen. Eine knappe halbe Stunde braucht man für den Aufstieg, nimmt dabei 487 Treppenstufen, macht immerhin 135 Höhenmeter. Das Gotteshaus bietet einen grossartigen Tiefblick auf die Ebene der Rhone und die Berge gegenüber. Auch gibt es eine kleine Parkanlage mit der Statue des Heiligen Amé, der den Ort gegründet haben soll, an dem seit dem 7. Jahrhundert fromme Einsiedler lebten. Sicher ist das eine der eindrücklichsten Gebets- und Wallfahrtsorte im Land.
Die Kapelle, gut getarnt (Bildmitte), fotografiert vom Bahnhof St-Maurice.
Der umgekehrte Blick: Von der Kapelle aus sehen wir den Bahnhof.

Sonntag, 21. Oktober 2018

Gotteshaus in der Felswand

Heute wieder mal eine Sonntagsfrage. Und zwar diese: In welchem Ort ist dieses Foto aufgenommen,  und wie heisst die Kirche in der Felswand? Einziger Hinweis: Schweiz! Wer die Antwort weiss, mailt mich an auf die Adresse widmerwandertweiter@yahoo.de. So, jetzt wünsche ich allen einen schönen Sonntag.

Samstag, 20. Oktober 2018

Sonniger Freitag im Haslital

Die Jungibachfälle im Gental, fotografiert aus dem Bus.
Ihre Wasser schiessen aus Löchern in der Felswand.
Hier isst man gut: Hotel Engstlenalp.
Das war gestern eine beglückende Wanderung unter einer Sonne, die wärmte, als sei es August. Die Sache spielte sich in der Region Haslital ab. Von der Tällihütte hoch über Gadmen, die man per Seilbahn erreicht, wanderten wir via das Sätteli zur Engstlenalp - ein Klassiker unter den Berner Oberländer Bergwegen. An- und Rückreise waren lang, je gegen vier Stunden. Erst gegen zehn Uhr abends war ich wieder zuhause in Zollikerberg und konnte meine 285 Fotos nicht mehr sichten und ordnen, das mache ich heute. Und also bringe ich hier vorerst einmal drei Bilder vom Schluss der Wanderung. Das Ende kündigte sich mit dem Engstlensee an, der derzeit ziemlich wenig Wasser hält. Auf der Engstlenalp assen wir kurz danach in dem schönen alten Hotel hervorragend, Kotelett nach Jägerart mit Pfifferlingen und Speck. Und die Busfahrt das Gentäli hinab nach Meiringen im beginnenden Abend war Sonderklasse. Auch wenn die Jungibachfälle ebenfalls weniger Wasser führten als gewöhnlich. Mehr von dieser Unternehmung werde ich später erzählen. Aber nicht morgen Sonntag. Da gibt es wieder mal ein Rätsel.
Der Engstlensee oberhalb des Hotels Engstlenalp war auch schon besser gefüllt.

Freitag, 19. Oktober 2018

Die gepiercte Maria


Schon krass, oder? Und wie erklärt man so etwas Kindern? Die Kapelle von Gormund an der Strasse von Luzern nach Beromünster heisst "Maria Mitleiden". Seit 500 Jahren kommen Leute hierhin in der Hoffnung, irgendein Problem, ein Gebresten, eine Krankheit loszuwerden. Den Schmerz bei Maria zu deponieren, die zeigt, wie man mit Schmerzen lebt.

Donnerstag, 18. Oktober 2018

Gruseln in Zürich

Kurios. Das Zürcher Grossmünster gehört dem Kanton Zürich, der Kreuzgang des Grossmünsters aber der Stadt Zürich. Kürzlich war ich wieder einmal im Kreuzgang, das war schön, in der Kirche selber ballten sich die Touristenscharen, gleich nebenan hatte ich meine Ruhe. Besonders hübsch fand ich all die Fratzen und Gruselszenen aus Sandstein an den Säulen und Bögen.

Mittwoch, 17. Oktober 2018

Da drin hats für jeden etwas

Selbstbildnis in der Alhambra. Der Alhambra von Luzern.
Hausmodelle der Schweiz.
Heuer war ich zwei Mal in Luzern unterwegs. Das erste Mal besichtigte ich das Löwendenkmal, das Alpineum und das Bourbaki-Panorama. Inzwischen bin ich ein zweites Mal hingefahren. Ich ging in den Gletschergarten, den ich noch nicht kannte. Mir gefiel das sehr: mitten in der Stadt die Gletschertöpfe als Relikte der Eiszeit. Auch das alte Wohnhaus der Familie Amrein von 1874 auf dem Areal mochte ich mit allem, was in ihm von Mineralien über Schweizer Hausmodelle bis topografische Reliefs ausgestellt ist. Im Alhambra-Spiegelkabinett war ich auch und nahm dann den Findlingsweg, der zur höchsten Stelle der Anlage führt, wo ein Aussichtsturm den Blick über die Stadt erlaubt. Der Gletschergarten: ein witziges Sammelsurium. Da drin hats für jeden etwas.
Blick in einen Gletschertopf.

Dienstag, 16. Oktober 2018

Fluss überquert Fluss

Das Sitterstollenrohr über die Urnäsch zwischen Stein und Herisau.
Irgendwie ein bisschen verrückt. Die Urnäsch, ein Appenzeller Fluss, wird von der Sitter, einem anderen Appenzeller Fluss, gekreuzt. Die Sitter tut das nicht freiwillig, ein Teil ihres Wassers ist in einem langen Stollen gefasst, der einen Kilometer westlich von Stein bei Wilen steil zur Urnäsch abfällt und diese überquert, um am anderen Ufer ebenso steil wiederaufzusteigen. Die Leitung führt danach zum Gübsensee, einem St. Galler Stausee, der keine Zuflüsse hat; er wiederum hat die Aufgabe, Wasser ins nahe Kraftwerk Kubel einzuspeisen. Zurück zu jenem Ort, an dem die entführte Teil-Sitter in ihrem Rohr über die Urnäsch setzt: Technisch gesehen handelt es sich um einen Siphon. Gemäss dem Prinzip der kommunizierenden Röhren muss das Wasser auf beiden Seiten des Hanges gleich hoch stehen, so kommt es, dass im Westen steigt, was zuvor im Osten fällt.

Schild in der Wilen, Stein.
Am Wochenende nahm ich den Weg, der bei Wilen dem Rohr mit der gefassten Sitter hinab zur Urnäsch führt und am andereren Ufer wieder hinauf. Ein Gutteil besteht beidseits aus sehr steilen Metalltreppen, ein Schild warnt, dass man auf eigene Gefahr geht, ein Wanderweg ist das nicht. Und man muss bei Wilen überhaupt den Einstieg am Waldrand des Tobels finden. Immerhin ist der Weg hinab zum "Sipho" (mit kurzem O), wie die Einheimischen sagen, auf der Karte von Schweizmobil eingezeichnet. Ich genoss das Abenteuerli, das letzte Mal war ich an diesem Ort vor gut 45 Jahren mit dem Vater, der ganz in der Nähe aufgewachsen war und bisweilen mit uns wandern ging. Hier die ganze Route, die ich machte: Niederteufen - Wonnenstein - Gmünden - Sitter, Badeplatz Strom - Stein, Rose - Haltenweid - Wilen - Siphon - Burg - Sturzenegg - Gübsensee, Bahn.
Die Treppe neben dem Rohr ist steil.

Montag, 15. Oktober 2018

Kindheitswanderung

Der Säntis im morgendlichen Herbstlicht.
Badeplatz "Strom" an der Sitter.
Die erste Alpsteinkette samt Säntis und Hohem Kasten vor Augen, wanderte ich am Wochenende im Herbstlicht. Zart der dunstige Himmel, wild die Route mit steilen Tobeltreppen und gar einer Leiter; abseits der Dörfer begegnete ich nur zwei Menschen.  Der eine war ein Bauer, der grad einen Hag steckte. Und die andere Person, das war die Frau meines Onkels. Sehr verwunderlich war das nicht, denn meine Wanderung führte durch den Teil von Ausserrhoden, wo ich aufgewachsen bin und meine Familie haust - Appenzeller Hinterland, mehrheitlich, das ich durchstreifte. In Niederteufen startete ich, am Gübsensee, knapp schon im St. Gallischen, war Schluss, dazwischen querte ich die Tobel der Sitter, der Urnäsch und des Stösselbaches. Zum mittleren Tobel, dem der Urnäsch, will ich morgen noch etwas mehr erzählen und dabei gleich die ganze Route genauer definieren: Ich nahm nämlich einen abenteuerlichen Nichtwanderweg, auch er Teil meiner Erinnerungen. Also, bis morgen.
Ein perfektes Ferienhüsli in Stein.
Huch! Treppe aus dem Sittertobel hinauf nach Stein.

Sonntag, 14. Oktober 2018

Endlich!

Endlich! Kürzlich jammerte ich hier, dass seit gefühlten Ewigkeiten auf der Strecke St. Gallen - Teufen statt der Appenzeller Bahn ein blöder Ersatzbus verkehrt - nervig! Nun, seit einer Woche ist das vorbei, die Schienen sind wieder verlegt und der neue Ruckhaldetunnel zwischen St. Gallen und dem Riethüsli eingeweiht. Gestern morgen fotografierte ich am Bahnhof St. Gallen die Bahn, die nun wieder fährt, das Ding links daneben, das ist die Trogenerbahn. Bald werden die zwei sich vereinigen, denn im Dezember steht der zweite Modernisierungsschritt an, dann entsteht eine Durchmesserlinie. Nachdem ich fotografiert hatte, fuhr ich gestern Richtung Teufen - in einer total neuen Komposition, übrigens, deren Polster noch nach Fabrik rochen. Das Fahrgefühl ist völlig anders, früher ruckelte, zuckelte, schnaufte das Bähnli zahnradmässig ins Riethüsli hinauf. Im neuen Tunnel wird die Strecke schneller und unspektakulärer zurückgelegt. Unromantischer auch. Effizient halt. Aber hey, ein bisschen schneller ins Appenzellerland kommen ist immer gut. A propos: Könnte man bitte gelegentlich die Strecke Gossau - Herisau - Waldstatt - Urnäsch - Appenzell - Wasserauen beschleunigen? Schweizerdeutsch gesagt, bekommt man ja Vögel, bis man endlich am Alpstein ankommt und loslaufen kann. Mir würde eine Art Metro vorschweben. Appenzeller Bahnen, bitte planen!

Samstag, 13. Oktober 2018

Zwei Brüder namens Lü und Gü

Jö, Lü!
(Foto: Adrian Michael/ Wikicommons)
Lü ist ein Dorf im Val Müstair, Kanton Graubünden. Und Gü ist ein Flurname, den es laut der Datenbank der Schweizer Ortsnamen in der Schweiz gleich mehrfach gibt, zum Beispiel in Küsnacht im Kanton Zürich. Lü und Gü zusammen - das klingt wie ein chinesisches Brüderpaar. Und jetzt wünsche ich allen ein schönes Wochenende, das Wetter ist ja wieder einmal sehr gut. A propos: Gibt es neben mir noch andere Leute, die finden, es dürfte jetzt dann mal zwei, drei Wochen am Stück regnen?