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Montag, 28. Februar 2022
Alpträume in Aarau
Sonntag, 27. Februar 2022
Gallus, Columban und Luke
Gestern schaute ich mir auf "PlaySuisse", der SRG-Gratis-App, "Gallus & Columban" an. Der einstündige Film des Innerschweizer Regisseurs Luke Gasser blendet zurück in die Gründerzeit des hiesigen Christentums. Er erzählt einerseits durch fiktionale Szenen, anderseits dokumentarisch und anhand von Interviews mit Expertinnen und Experten vom Zug der irischen Wandermönche durch Europa und die Schweiz. Columban ist der gestrenge Meister, ein kirchennaher Gläubiger, ein Gründer von Klöstern, in denen eine Regel installiert wird. Gallus wiederum, sein Schüler, ist der Introvertierte, der den Zugang zu den Menschen eher über die Innigkeit oder gar Liebe sucht. Kitschig gesagt: Gallus ist der Mann der Herzen. Im Wald an der Steinach findet er nach der Trennung von Columban seine Bestimmung als Klausner, Berufungen wie die zum Bischof von Konstanz lehnt er ab. Auch aus dem Wirken von Gallus, der 640 als Volksheiliger stirbt, wird freilich später ein Kloster hevorgehen, das Kloster St. Gallen. Luke Gassers Film: Kirchengeschichte auf leichte Art vermittelt.
Gallus im Gespräch mit Gunzo, dem Herzog von Überlingen. Gunzo will ihn zum Bischof von Konstanz machen. Gallus lehnt ab. (Screenshot aus dem Film "Gallus & Columban") |
Samstag, 26. Februar 2022
Das Barabas-Rätsel
Früher eine Zelle, heute ein Hotelzimmer: im "Barabas". |
Der Aufgang zu den Zimmern. |
Bücher in der alten Gefängnisbibliothek. |
Freitag, 25. Februar 2022
Lihapullat in Albligen
Der Bären und was ich dort ass. |
- Albligen liegt links der Sense und gehört doch, anders als die Dörfer rundum auf derselben Seite des Flusses, nicht zum Kanton Freiburg, sondern zum Kanton Bern. In der Sprache des Militärs würde man von einem "Brückenkopf" der Berner reden. Im endenden Mittelalter und der frühen Neuzeit war Albligen Teil einer Gemeinen Herrschaft von Bern und Freiburg, die es abwechselnd verwalteten. Und niederhielten. Nachdem Napoleon das Ancien Régime beendet hatte, kam Albligen zuerst zum Kanton Freiburg und 1803 zum Kanton Bern. Eine Gemeinde ist es seit einiger Zeit nicht mehr, es gehört zu Schwarzenburg BE, nachdem man zuvor auch einen Anschluss an Ueberstorf FR erwogen hatte.
- Albligen hat eine klassizistische Kirche, ein schlichtes Meisterwerk, das ziemlich genau 200 Jahre alt ist. Heute steht die Kirche mit dem ausgegliederten, im Grünen neben dem Gotteshaus stehenden Glockenstuhl unter eidgenössischem Denkmalschutz.
- Albligen hat ein Dorfrestaurant, den "Bären". Dort wirtet seit Jahren ein finnisches Paar. Und so kam es, dass ich zum Schluss meiner Wanderung zu – hervorragenden – Lihapullat kam, Fleischklössen, die auf Kartoffelstock serviert wurden. Und zu einem Bier namens "Karhu". Macht immer Spass, auf einer inländischen Wanderung im Ausland zu landen.
Donnerstag, 24. Februar 2022
Visite beim Baum
Mittwoch, 23. Februar 2022
Nach siebenhundert Jahren
Für ein paar Wochen Exilort des letzten österreichischen Kaisers und seiner Familie nach dem Ersten Weltkrieg: Schloss Wartegg. |
Schloss Wartegg liegt in Rorschacherberg am Wanderweg zwischen Staad und Rorschach. Das Schloss mit dem weitläufigen Park und dem grossen Blick auf den Bodensee ist heute ein Hotel mit biologischer Küche, das sich speziell für Seminare und Tagungen eignet. Im März 1919 war dieses Anwesen, nicht zu verwechseln mit dem etwas höher gelegenen, Luftlinie 800 Meter entfernten Schloss Wartensee, jener Ort, wo Karl I., Österreichs letzter Kaiser, samt seiner Gattin, Kaiserin Zita von Bourbon-Parma, und den gemeinsamen Kindern Zuflucht suchte, nachdem die jahrhundertelange Herrschaft der Habsburger zu Ende gegangen war. Beider Exil begann somit im Kanton St. Gallen, im Mai desselben Jahres ging es weiter nach Prangins am Genfersee. Beim Grenzübertritt in die Schweiz soll Karl übrigens wehmütig zu seinem adeligen Begleiter gesagt haben: "Nach siebenhundert Jahren ..."
Dienstag, 22. Februar 2022
Andi in der Kapsel
Japan ist das Pionierland des Kapselhotels, das Foto zeigt eines in Tokyo. (Foto: Trueshow 111 / Wikicommons) |
Montag, 21. Februar 2022
Guri-See und Rümbeli
Das Rümbeli. |
Auf dem Guri-See-Rundweg. |
Am Guri-See. |
Im Umland von Andelfingen im Zürcher Weinland wimmelt es von Seen und Weihern, manche liegen ein wenig versteckt und zeigen sich auf der Landeskarte online erst, wenn man vergrössert. Am Samstag machten wir eine fünfeinhalbstündige Tour in der Gegend und wurden immer wieder von herrlichen Kleingewässern überrascht – zwei davon taten es auch durch ihre hübsch abseitigen Namen: "Guri-See" und "Rümbeli". Den Guri-See mochten wir besonders, weil er mit einem Rundweg ausgestattet ist, der durch einen dichten Riedgürtel und über sumpfige Partien führt. Schad, ist noch Winter, gern hätten wir ein Froschkonzert gehört, das sicher ohrenbetäubend ist. Unsere Route: Winterthur-Wülflingen, Bushaltestelle "Schloss" – Chöpfi – Mettlen – Im guete Ried – Hettlingen – Eichmüli – Heimistenholz – Weidhof – Welsikon (Zmittag im Bahnhöfli) – Guri-See – Buecher Weiher – Rümbeli – Holgass – Trottenifang – Eichholz – Thurufer – Holzbrücke – Andelfingen, Bahnhof (5.30 h, 390 Meter aufwärts, 410 abwärts).
Andelfingen, das letzte Foto zur Wanderung. |
Sonntag, 20. Februar 2022
Staunen auf dem Wolfensberg
Anfang Februar schrieb ich hier über die Chöpfi, eine Gesteinsformation auf dem Wolfensberg am Rand von Winterthur, das indirekte Produkt eines prähistorischen Meteoriteneinschlages bei Stuttgart. Gestern Samstag begaben wir uns vor Ort, was gar nicht so einfach war. Zwar ist auf der Karte ein Gebiet auf dem Wolfensberg als "Chöpfi" bezeichnet, doch das geologische Spektakel liegt leicht abseits der Wanderwege. Hinweisschilder gabs keine. Wir irrten eine Viertelstunde herum. Ein Einheimischer brachte uns schliesslich auf die richtige Spur. Als wir fündig geworden waren, staunten wir. Und waren fasziniert von den bizarren Felsköpfen. Wer auch hin will: hier die Koordinaten (zum Beispiel für die Schweizmobil-Karte): 2695013 1263638.
Samstag, 19. Februar 2022
199 000 000 Stunden
Wanderinnen und Wanderer in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in Frankreich. (Eugène Trutat / Wikicommons) |
- Wandern ist am beliebtesten mit, wie bereits gesagt, 56,9 Prozent.
- Auf Platz zwei folgt das Velofahren. 42 Prozent der Leute radeln regelmässig.
- Platz drei belegt das Schwimmen mit 34,9 Prozent.
Freitag, 18. Februar 2022
Neue Linsen, neue Schuhbändel
Unglaublich, wie meine neuen Schuhbändel leuchten. Ist das jetzt die Folge der Operation? Oder sind die Dinger so grell? |
Donnerstag, 17. Februar 2022
Kleine Dinge, grosser Lärm
Bischofszell und (links) der Muggensturm. (Schweizmobil, Screenshot) |
Mittwoch, 16. Februar 2022
Diese Tour wird brutal
Brutalismus im Toggenburg: die Kirche St. Gallus, Lichtensteig. (Foto: Leiju/Wikicommons) |
Brutalismus, grob gesagt, ist eine Architekturströmung ab 1950, die mit rohem Beton arbeitet; "brut" bedeutet genau dies: roh. Bestellen kann man die zwei Karten hier.
Dienstag, 15. Februar 2022
Blutiger Barbier
Am Sonntag kam ich in Zürich beim Bahnhof Stadelhofen an einem Barbiergeschäft vorbei. Seit Männer, vor allem junge Männer, lange Bärte tragen, boomt das Gewerbe. Ich fragte mich vor dem Laden, woher eigentlich die barber poles, die Pfosten mit den diagonalen, blau-weiss-roten Streifen stammen und was sie bedeuten. Im Internet fand ich einen Artikel mit einer möglichen Erklärung für das Branchensignet. Ursprünglich kamen in den Pfosten demnach nur die Farben Weiss und Rot vor. In Amerika wurde später Blau hinzugefügt, weil dies dem Trio der Farben in der US-Flagge entsprach. Rot und weiss wiederum sollen auf frühere Jahrhunderte zurückgehen. Einst waren Barbiere auch Sanitäter, ja Ärzte. Sie öffneten Geschwüre, liessen zur Ader, amputierten gar Glieder. Die weissen Wundverbände hingen nach mancher Behandlung blutbefleckt vor dem Barbierlokal. Ob die Deutung stimmt? Sie klingt jedenfalls hübsch abenteuerlich.
Montag, 14. Februar 2022
Kalt, kälter, Kryosauna
Sonntag, 13. Februar 2022
Ich kam nicht bis zur Eibe
Die Eibe. (Wikicommons) |
Im Moment wandere ich nicht, das operierte und das noch nicht operierte Auge bekriegen sich, Schwindel und ein seltsam schwummriges Lebensgefühl sind die Folge. Doch warum nicht ein Ausflug? Gestern reiste ich Richtung Freiburg mit dem Plan, mir bei Ueberstorf, 15 Gehminuten ausserhalb des Dorfes, eine berühmte Eibe anzuschauen und sie zu fotografieren. Für einen Artikel. Auf der Höhe von Aarau schaltete sich der Zugführer zu und deklarierte, dass man ab Olten die längere Strecke über Burgdorf fahren werde. Nach Olten meldete er sich wieder und gab durch, dass der Zug nur bis Bern fahre statt nach Brig. Dort sei Endstation, ein technisches Problem mit einem Waggon … In Bern hatten wir 17 Minuten Verspätung, exakt so viel, dass ich den Zug nach Flamatt verpasste und somit auch den Anschlussbus nach Ueberstorf. Den nächsten, zwei Stunden später verkehrenden Bus abzuwarten, darauf hatte ich keine Lust. Ich nahm den nächsten Zug retour nach Zürich und war um halb elf wieder zuhause. Die Eibe von Ueberstorf werde ich halt später aufsuchen.
Samstag, 12. Februar 2022
Der Schrumpfberg
Das Fletschhorn heute (oben) und im Jahr 1900. (Swisstopo-Zeitreise, Screenshot) |
48 Viertausender hat die Schweiz. Die Liste war einst länger. Um das Jahr 1900 war auch das Fletschhorn im Kanton Wallis ein Viertausender: 4001 Meter über Meer. Doch setzten ihm dann Erosion und Eisschmelze zu. Hinzu kamen genauere Messmethoden. Auf der Landeskarte ist heute noch eine Höhe von 3985 Metern vermerkt. Ende der 1980er-Jahre wollte der Gemeindepräsident von Saas Grund eingreifen und den Berg wieder über die magische Marke von 4000 Metern heben. Saas Grund legte dem Kanton ein Baugesuch vor, das die Errichtung eines Aufbaus auf dem Gipfel vorsah. Die kantonale Baubehörde sagte nein. Und so bleibt das Fletschhorn ein Dreitausender.
Freitag, 11. Februar 2022
Schneefallen
Auf Mittelallalin, knapp 3500 Meter über Meer, hoch über Saas-Fee, fotografierte ich kürzlich das Allalinhorn. Auf dem Bild zu sehen ist auch, ganz rechts, die Skipiste. Und im Zentrum eine Reihe langer, parallel laufender, mit dem Pistenfahrzeug geschaffener, seltsamer Rinnen. Ich erkundigte mich beim zuständigen Bergbahn-Unternehmen, wozu sie dienen, und erfuhr, dass da "Snow Farming" betrieben wird. Wenn es dieser Tage windet, füllen sich die Rinnen mit Schnee. Er bleibt liegen und wird später zur Präparierung der Skipisten im Sommer verwendet. Die Rinnen von Mittelallalin sind Schneefallen und Schneelager.
Donnerstag, 10. Februar 2022
Ruedins Dorf
Les Bois, eine Luftaufnahme von 1958. (Foto: Werner Friedli, ETH-Bibliothek / Wikicommons) |
Mittwoch, 9. Februar 2022
Meine zwei Abenteuer
Nein, das ist nicht der Augenarzt. Sondern Arabist Burton um 1850. (Foto: Wikicommons) |
Dienstag, 8. Februar 2022
Der Datenbunker
Südlich von Rafz kamen wir am Samstag in einer Gewerbezone an einem Gebäude neueren Datums vorbei, die Umgebung ist noch nicht fertig gestaltet. Die mattschwarze Fassade lässt den Blick ins Innere nicht zu, das Areal mit zwei weiteren Bauten ist abgesperrt, Wachleute patrouillieren, es gibt Kameras und, wie ich in einem Artikel des "Zürcher Unterländers" lese, einen Retina-Scanner für die, die Einlass begehren. Um eine Server Farm handelt es sich, einen Datenbunker der Firma "Safe Host" aus Genf, die an mehreren Standorten Anlagen unterhält. Die erwähnte Zeitung berichtet, im Rafzer Rechen- und Speicherzentrum sei ein einziges Grossunternehmen eingemietet, "Microsoft" angeblich. Bei der Gemeinde Rafz weiss man auch nichts Genaues.
Falls die einen Tag der offenen Tür veranstalten, geh ich hin. (Foto: Ronja) |
Montag, 7. Februar 2022
Die Tour de Rafzerfeld
Blick vom Schürlibuck auf einen Teil des Rafzerfeldes. |
Die Grafen von Sulz, ein süddeutsches Geschlecht, waren in Geldnot. 1651 verkauften sie ihren Schweizer Nachbarn deswegen definitiv ein riesiges Stück Land. So kam der Kanton Zürich zum Rafzerfeld nördlich des Rheins, das an Deutschland und an den Kanton Schaffhausen stösst und heute aus vier Gemeinden besteht. Am Samstag erkundeten wir das Rafzerfeld in einer knapp fünfeinhalbstündigen Wanderung. Wir zogen vom Bahnhof Hüntwangen-Wil via das Amphitheater von Hüntwangen nach Wasterkingen, stiegen auf zum Hof Bergheim hart an der Landesgrenze, hielten durch einsames Land, meist im Wald, via Forsthütte und Hochenstich nach Hüsliholz, leisteten uns einen Abstecher auf den Schürlibuck, stiegen ab nach Rafz, setzten fort über Waldhof und Galgenbuck – ein zweiter Abstecher auf einen Aussichtspunkt – nach Eglisau. Auf den 21 Kilometern der Route sahen wir viel. Einen Teil des Alpenkranzes mit dem Säntis, Schienen mit alten Kiesloren, prächtige Fachwerkbauten in den Dörfern. Und Haselzötteli en masse, deren Pollen unserer Allergikerin zusetzten. Bloss die Bise erinnerte uns auf manchen Abschnitten daran, dass wir im Winter unterwegs waren und nicht im Frühling.
Sonntag, 6. Februar 2022
Das Holcim-Theater
Amphitheater, hinterlassen von den Römern, gibts einige im Land. Hüntwangen, ein Dorf auf dem Rafzerfeld im Norden des Kantons Zürich, hat auch eines, wie wir gestern entdeckten. Allerdings handelt es sich nicht um eine antike Anlage. Die Firma Holcim, die in der Gegend Kies abbaut, spendierte der Gemeinde zu deren 750. Geburtstag im Jahre 2004 dieses Amphitheater. Es ist in eine rekultivierte Kiesgrube eingepasst und bietet 700 Sitzplätze. Vor allem kommunale Anlässe, etwa solche von Vereinen, werden an dem, wie wir fanden, stimmungsvollen Ort durchgeführt.
Samstag, 5. Februar 2022
Frühlingsbotin in Nöten
Sing im Flug: die Feldlerche. (Foto: BirdLife Schweiz / Beat Rüegger) |
Wer sich anhören will, wie die Feldlerche singt: Hier der Link zur Vogelwarte Sempach.
Freitag, 4. Februar 2022
Winterthur und der Meteoriten-Einschlag
Die Chöpfi-Kegel. (Foto: Adrian Michael / Wikicommons) |
Donnerstag, 3. Februar 2022
Es schneiberlet, es beierlet
Das Kinderlied, das so anfängt, kennen wir doch alle. Sangen es ja in der Schule.
Es schneielet, es beielet, es goht en chüele Wind.
Darum gehts hier heute.
(Foto: Stöhrfall (talk) / Wikicommons)
Das Verb "beiele" habe, las ich gestern in der neuen "Schweizer Familie", zu tun mit "Beieli" oder "Beili", also Bienen. Dies, weil die tanzenden Schneeflocken an schwärmende Bienen erinnerten. Leuchtet mir ein. Neben der schweizerdeutschen Variante gibt es, fand ich in der "Alemannischen Wikipedia", auch einige andere alemannische Versionen.
Oberrheinalemannisch:
Es schneielet, es beielet, es goht e kiehle Wind.
Schwäbisch:
Es schneielet, es beielet, es goht an kalder Wend.
Mittelschwäbisch:
Es schneiberlet, es beierlet, es ghot an kualer Wind.
Mittwoch, 2. Februar 2022
Zürich will auch
Ein Bild aus dem Januar: Basels Roche-Türme 1 (rechts) und 2 (links, im Bau). (Foto: Silesia711 Wikicommons) |
Dienstag, 1. Februar 2022
La guette
Kassandra auf einem Gemälde von John Collier, undatiert. (Wikicommons) |