Gesamtzahl der Seitenaufrufe
Samstag, 31. Oktober 2020
Maltesisch
Freitag, 30. Oktober 2020
See, Sand, Seilbahn
Wäre halt schon schön, wenn man ihn umrunden könnte: der Lac Vert von oben. |
Zutritt verboten. |
Court und der Lac Vert. (Screenshot Schweizmobil) |
Donnerstag, 29. Oktober 2020
Das Geburtstagsessen
Ich hatte: Ein Amuse-bouche mit Wild. Eine Ramensuppe mit einem Onsen-Ei. Topinambur an Morchelreduktion mit Trauben und Baumnüssen. Quitten-Parfait mit Butterguetsli und Honig. Dazu trank ich je ein Glas Weissen und Roten sowie am Ende einen Espresso. |
Gestern hatte ich frei, musste am Morgen aber doch kurz ins Büro, um den wöchentlichen Newsletter der "Schweizer Familie" fertigzustellen; à propos freue ich mich sehr, wenn ihn jemand abonniert. Um halb zehn war ich fertig, eilte zum HB Zürich, fuhr (eine spontane Entscheidung) nach Baden, zog dort um viertel nach zehn los. Ich will hier die Route nicht in allen Einzelheiten beschreiben, ich ging nicht durchgehend auf Wanderwegen. Sagen wir es so: Ich hielt ins Bäderquartier hinab, nahm die Brücke auf die Nordseite der Limmat, ging hinauf nach Hertenstein und wählte dort den Gratweg über den Geissberg; der war ein wenig abenteuerlich, weil stellenweise schmal und vor allem sehr feucht wegen des Regens. Via Chalberweid, Haselbuck und Rain gelangte ich nach Ehrendingen. Dort beging ich meinen Geburtstag mit einem fantastischen Essen im Restaurant zur Heimat, wo ich schon einmal gewesen war. Um ein Missverständnis abzuwehren: Nein, ich hatte grad nicht Geburtstag. Vielmehr feierte ich mein Dasein in der Welt kraft meiner Geburt. Kann man immer tun. Nach dem Zmittag zottelte ich - teilweise wieder abseits der Wanderwege - via Langmatt, Hinterlägern, im Winterloch, Rosenquelle Ennetbaden, Schartenfels retour nach Baden. 3 3/4 Stunden hatte meine Wanderung gebraucht, je 415 Meter war ich auf- und abgestiegen, grad richtig für einen halbfaulen Tag.
Vor dem Zmittag: Auf dem Grat des Geissberges. |
Nach dem Zmittag: Baden von Schartenfels aus. |
Mittwoch, 28. Oktober 2020
Meidet Luzern!
Der erste Luzerner Bahnhof im 19. Jahrhundert. (Wikicommons) |
Ein Hinweis an alle, die eine Zentralschweizer Wanderung planen: Am übernächsten Wochenende, am 7. und 8. November, wird der Bahnhof Luzern für den Bahnverkehr vollständig gesperrt, es fahren dort weder Züge ein noch aus. Denn an diesen zwei Tagen wird die Bahn-Stromanlage für die SBB und die Zentralbahn ersetzt. Natürlich kursieren Ersatzbusse. Trotzdem denke ich: Luzern dann meiden ist schlau.
Dienstag, 27. Oktober 2020
Charmante Nebelchen und teuflische Rampe
Nach der ersten halben Wanderstunde, oberhalb Court. |
Vor dem Lac Vert gibts eine Treppe. |
Champoz hockt hübsch in einer Senke am Moron. |
Lang war unsere Samstagswanderung: gut 6 1/2 Gehstunden, 835 Meter aufwärts und 1005 Meter abwärts. In Court, eine Bahnhaltstelle vor Moutier, starteten wir. Charmant die Nebelchen, die die Landschaft verrätselten. In einer weiten Schleife via Pont de Masse gelangten wir in die Forêt du Droit, erreichten den Lac Vert und den Mont Girod und unser erstes Zwischenziel, das idyllische Kleindorf Champoz. Dort, dies nur nebenbei, lebt der Berner Gesundheitsdirektor Pierre-Alain Schnegg. Es folgte ein zweiter, ziemlich steiler Aufstieg nach Près du Haut de la Charrière auf einer langen Geraden, die ich "Rampe des Teufels" taufte, weil mir vorkam, als wolle sie nicht enden. Danach ein Abstieg auf unmarkierten Forstwegen nach Les Ecorcheresses. Und gleich mussten wir wieder hinauf nach Sur la Côte, wo es endlich Zmittag gab, siehe Eintrag von gestern. Herrlich war später das Nachmittagslicht, in der Ferne machten wir das Kloster von Bellelay als weissen Fleck im Gelände aus. Über Belle Etoile und Mont Dedos kamen wir ins Dörfchen Undervelier. Weil grad kein Posti fuhr, verlängerten wir von hier und gingen an der kraftvoll fliessenden Sorne über schlüpfrige Wurzeln und Kalk nach Berlincourt. Das letzte Stück über die Ebene zum Bahnhof von Bassecourt machten wir dann tatsächlich per Bus. Letzter Akt: die Heimfahrt via Basel mit einem Bier im Speisewagen von Basel nach Zürich. Wieder einmal hatten wir viel gesehen. Wieder einmal hatten wir gut gegessen. Wieder einmal hatten wir reichlich geschwitzt.
Kurz vor Berlincourt an der Sorne. |
Montag, 26. Oktober 2020
Das Restaurant war nicht da
Mein Zmittag. Zum Fleisch auf dem heissen Stein gabs Pommes Frites. Und Salat. |
Sonntag, 25. Oktober 2020
Texasdeutsch
Diese Amerikanerin spricht Texas German. (Screenshot Wikitongues) |
Samstag, 24. Oktober 2020
Totengässlein 3
Venezianisches Apothekerdiplom von 1732. |
Vogelspinnen und Schlangenhäute und getrocknete Kröten und Mumienteile und Fett von gewaltsam getöteten Menschen: Sie dienten in früheren Jahrhunderten als Heilmittel und wurden verabreicht gegen diverse Leiden von Schwindsucht bis Herzschwäche. Am Donnerstag war ich in Basel und besuchte dort das Pharmaziemuseum, das reich dotiert ist und zum Beispiel mit alten Apotheken-Intérieurs aufwarten kann. Aber eben auch mit gruseligen Dingen in alten Flaschen und verstaubten Behältnissen. Entstanden ist das Museum aus der akademischen Sammlung des Josef Anton Häfliger, der es 1924 gründete. Wer sich für Heilkunde interessiert und vielleicht auch ein wenig das Schaurige mag, dem oder der sage ich: ab nach Basel! Die Adresse passt: Totengässlein 3.
Freitag, 23. Oktober 2020
Der Tempel von Baden
In Badens Bäderquartier wird derzeit gegraben, was das Zeug hält. Das neue Botta-Bad entsteht, die Leitungen werden verlegt. Vor Monaten wurde bekannt, dass im Gefolge der Arbeiten römische Relikte zutage getreten waren. Im Tagi las ich diese Woche, es zeichne sich aufgrund zusätzlicher Funde ab, dass bei der Heisswasser-Quelle am heutigen Kurplatz in der Antike eine Kultanlage stand. Also ein Tempel, wohl ein Rundtempel. Fragt sich, was die Stadt damit macht. Der einfachste Weg ist, die Reste abzuschreiben, also sie mit dem neuen Bad zu überdecken. Klingt ein wenig lieblos. Schwieriger und vielleicht aus Kostengründen gar nicht machbar wäre es, ebendiese Reste sichtbar zu machen. Sie zu inszenieren. Wie es weitergeht - wir bleiben dran.
Das Bäderquartier von Baden auf einer Postkarte von 1904. Gern hätte ich eine Postkarte aus der Römerzeit gezeigt, fand aber keine. (Wikicommons) |
Donnerstag, 22. Oktober 2020
Jerusalem und Dübendorf
Mittwoch, 21. Oktober 2020
Weltrekordvogel
Dienstag, 20. Oktober 2020
Unser Walliser Samstag
Auf dem Höhenweg zwischen Eggerberg-Eggen und Brich. |
Schwarz um die Nase. |
Route: Eggerberg-Eggen - Burg - Howang - Brich - Bodmen - Lengmatta - Mund - Furustadel - Unter Warbflie - Haltjini - Driesta - Rossegga - Rhonebrücke bei Naters - Brig, Bahnhof. 6 Stunden. 905 Meter aufwärts, 1260 abwärts.
Suone an der Lötschberger Südrampe. |
Das Wanderende ist nahe, wir sehen den Bahnhof von Brig. |
Montag, 19. Oktober 2020
Die Safranexperten
Mund, Kanton Wallis, ist das Schweizer Safrandorf. Seit Jahrhunderten wird dort die Gewürzpflanze mit dem arabischen Namen - "safra" gleich gelb - angebaut. Am Samstag waren wir in Mund, besuchten das in einem Stadel aus dem Jahr 1437 untergebrachte Safran-Museum (Foto), assen im Restaurant Safran Gerichte wie Safransuppe und Safranrisotto und beschauten hernach unterhalb des Dorfes die Safranfelder. Derzeit ist Ernte, wir sprachen mit einem Ehepaar, das grad daran war, einige der Krokuspflanzen aus dem Boden zu zupfen; wir durften zu ihnen aufs Feld. Auf dem Heimweg dann, im Zug von Brig nach Zürich, assen wir vom Safrankäse, den ich in Mund gekauft hatte. Er mundete. Und wir sieben Samstagswanderer sind nun alle Safranexperten.
Mund und sein Safran sind somit auch die Lösung des gestrigen Rätsels. Beeindruckend: Betti Hildebrandt mailte bereits um 5 Uhr 25 die korrekte Antwort. Ebenfalls richtig lagen Ursi Brem, Stefan Brauchli, Werner Ammann, Christine Lienhart-Racine, Barbara Pfenninger, Annemarie Saladin-Waldburger, Barbara Sutter, Karin Stahl, Benno Scherrer.
Sonntag, 18. Oktober 2020
Gesucht: ein Dorf und sein Gewächs
Heute wieder einmal ein Rätsel. Ein sehr schwieriges, denke ich. Wer die Lösung weiss, mailt mich an unter widmerwandertweiter@yahoo.de - ich wünsche allen einen schönen Sonntag.
Hier das Rätsel:
Das Dorf heisst gleich wie der Ort, in dem landet, was im Dorf wächst. Das Dorf liegt in der Schweiz, das Gewächs hat jedoch etwas Arabisches.
Samstag, 17. Oktober 2020
Zigariblogg
- Bei den Chrummen Würm handelt es sich um eine markante, schlangenförmig gekrümmte Felsfaltung am Vorderen Glärnisch unterhalb des Vrenelisgärtli
- Zigariblogg steht für ein Haus in Glarus, in dem früher Zigarren hergestellt wurden. Man hätte eher an Ziger gedacht, das Glarner Nationalprodukt.
- Schräjeli ist abgeleitet von "Schräje" gleich stiebendes Wasser, Wasserfall. Das Schräjeli findet sich im Hang nördlich der Ostspitze des Klöntalersees.
Freitag, 16. Oktober 2020
Napoleons Wunderwerk
Die Kaserne aus der Napoleonzeit in der Gondoschlucht; sie ist ... |
... mittlerweile ein Simplonpass-Museum. |
Im Hotel Post in Simplon Dorf, das als Unterkunft für französische Offiziere begann. |
Donnerstag, 15. Oktober 2020
Schlauch mit Matterhorn
Diesen Winter wird der Halsschlauch überall in den Skigebieten präsent sein als Fortsetzung der Maske im Gebirge. Der Anbieter werden viele sein. Die Walliser Touristiker ("Valais/Wallis promotion") haben mit dem Visper Unternehmen "hä?wear" einen Halsschlauch entwickelt, der den Bundesvorgaben entspricht und entsprechend zertifiziert ist. So las ich es grad eben in einer Pressemitteilung. Ich finde das Modell mit der Matterhorn-Silhouette für 29 Franken 90 recht hübsch. Ausgeliefert wird allerdings erst Mitte Dezember. Ich denke, bis dann habe ich mich schon anderswo eingedeckt.
Der hä?wear-Halsschlauch. (Foto: Valais/Wallis Promotion) |
Mittwoch, 14. Oktober 2020
Die Transitwanderung
Kapuzenmann Widmer in der Gondoschlucht. |
Im Passdorf Simplon gabs Zmittag. |
Vor Gondo gingen wir auf dem Dach der Strassengalerie. Die Sonne beleuchtete den Einschnitt des Zwischbergentals. |
Einer der Fussgängertunnels von Fort Gondo. |
Dienstag, 13. Oktober 2020
Vom Winter in den Herbst
Giftkalt wars gestern Morgen um zehn Uhr auf dem Simplonpass, auf 2000 Metern über Meer. Schnee lag noch keiner. Doch war der Winter schon erahnbar. Raureif überzog die Steine und Gräser, stellenweise waren die Pfade überfroren, wir schlotterten während der ersten Gehminuten. 1350 Höhenmeter legten wir in den folgenden fünf Stunden im Abstieg nach Gondo zurück und eroberten uns Schritt für Schritt etwas mehr vom Herbst zurück, wundervoll waren die goldenen Lärchen. Die Kapuzen freilich behielten wir praktisch die ganze Zeit über an, denn es blies eine böse Bise. Das war ein starker Tag gestern mit Eindrücken, die bleiben werden.
Montag, 12. Oktober 2020
Rousseau war da - wir auch
Hierhin lustwandelte Rousseau gern: der Wasserfall und die Grotte von Môtiers. |
Wir starteten am Samstag in Fleurier, durchquerten den Ort, zwei Häuser gefielen Leuten in meinem Grüppli so sehr, dass sie grad Kauf- und Umzugsvisionen entwickelten. Durch die Forêt des Raisses kamen wir zuerst zum Schloss (Privatbesitz) und dann zur Grotte von Môtiers; der Schriftsteller und Philosoph Jean-Jacques Rousseau, der drei Jahre in Môtiers verbrachte, lustwandelte offenbar gern zu diesem stimmungsreichen Ort im Wald, zu dem auch ein Wasserfall gehört. Es begann der Aufstieg hinauf nach Les Plânes, wo wir - siehe Eintrag von gestern - einen opulenten Zmittag nahmen; markant war die enge Combe Lacherel. Nach der Völlerei hielten wir hinüber nach La Banderette und stiegen wieder ab durch steiles Gelände zur Areuse. Es folgte die letzte Etappe der Wanderung: Am trägen Flüsschen entlang hielten wir nach Couvet und Môtiers. Und kauften dort, bevor wir wieder heimreisten, Absinth. Lustig: Ich bin kein grosser Absinthfan. Trotzdem kehre ich praktisch jedesmal mit einer Flasche heim, wenn ich im Val de Travers wandere. Es gibt nicht nur Kraftorte, es gibt auch Kraftschnäpse. 5 1/4 Stunden, 575 Meter aufwärts, 580 abwärts.
Herbst an der Areuse. |
"Môtiers" kommt von "monasterium" gleich Kloster. Das ehemalige Kloster des Ortes ist von imposanter Grösse. |
Sonntag, 11. Oktober 2020
Die Jägerin von Les Plânes
Nachdem wir drei Stunden gegangen waren, kamen wir gestern hoch über dem Val de Travers auf 1100 Metern zum Restaurant Les Plânes. Ich denke, wir waren dort die einzigen Wanderer, alle anderen schienen mit dem Auto gekommen zu sein. Das Lokal war voll, angesagt war Wild, die Serviererin an unserem Tisch, eine Französin aus Pontarlier, trug die passende Bekleidung, ein Jägergilet mit Flintenpatronen (danke für das Foto, Brigit!). Mit meinem Essen war ich dann sehr zufrieden: Ich hatte gezupftes Wildschwein mit karamelisierten Feigen, gebratenem Foie gras und weiteren Beilagen sowie Spätzli - alles impeccable. Doch, das Plânes ist eine Entdeckung, ich kann es nur empfehlen. Nebenbei lernte ich ein neues französisches Gastrowort: "gezupft" heisst effiloché.