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Montag, 24. März 2025

Vom frühen Schweizer Bankenplatz

Kaiser Titus, Skulptur in der Glyptothek München.
(Foto: Bibi Saint-Pol / Wikicommons)
Noch vor dem Jahr null unsrer Zeitrechnung bildet der römische Kaiser Augustus im Norden seines Reiches drei Provinzen: Aquitania, Belgica und Lugdunensis. Aventicum, das heutige Avenches im Waadtland, gehört zur Provinz Lugdunensis  mit der Hauptstadt Lyon; in dieser Provinz ist Aventicum Hauptort der civitas Helvetiorum, eines keltischen Stammesgebildes vom Genfer- bis zum Bodensee. Interessant finde ich folgendes Detail: Banker zog die Schweiz offenbar schon damals an. Jedenfalls lebte Flavius Sabinus, der Vater des Kaisers Vespasian, als Geldverleiher in Aventicum. So wie es aussieht, verbrachte Titus, der Enkel des Flavius Sabinus, einen Teil seiner Kindheit in Aventicum beim Grossvater. Später wurde Titus selber Kaiser. In Avenches wurde 1886 die Grabinschrift einer gewissen Pompeia Gemella entdeckt, darin ist die Rede von der "Amme unserers Kaisers". Pompeia starb um 80 nach Christus. Der Kaiser, um den es da geht, ist Titus, der damals regierte.

Sonntag, 23. März 2025

Das Draussen im Drinnen


Wenn man nicht nach draussen kann, holt man sich das Draussen halt ins Drinnen. Ich verbringe das Wochenende damit, mich von einem Schnupfen mit Halsweh und Ohrenweh zu erholen, mein Grüppli machte die lange Etappe des Schweizer Alpenpanorama-Weges von Amden zum Bahnhof Siebnen-Wangen gestern ohne mich. Immerhin hatte ich mir am Freitag zuhause vom nahen Waldrand einen Baumzweig mit noch geschlossenen Knospen geholt und freue mich seither an den grünen Blättlein, die sich immer mehr entfalten.

Samstag, 22. März 2025

Bittersüsser Morgen

In den vergangenen Jahren nahm ich auf dem Weg zur Redaktion stets einen Kafi, seit längerem bevorzuge ich dafür das Belcafe am Bellevue. Leider stellte ich in letzter Zeit fest, dass mir Kaffee auf den Magen schlägt, wenn dieser noch leer ist. Und so musste ich mir ein anderes Morgengetränk suchen. Derzeit schwöre ich auf den Matcha Latte, den ich für gewöhnlich im "Starbucks" am Tessinerplatz gegenüber dem Bahnhof Zürich-Enge trinke. Schön, wie sich die Aromen des pulverisierten Grüntees aus Japan mit der aufgeschäutem Milch in freundlicher Konkurrenz verbinden: zum einen bitterherb, zum einen süss. Und dieses pastellene hellgrüne Färbli! Ob der Matcha Latte auf Dauer mein Morgenliebling sein wird: gut möglich. 
Ganz nebenbei: Ich liebe den Bahnhof Zürich-Enge für seine Architektur.

Freitag, 21. März 2025

Türme vom Bodensee bis zum Genfersee

Eine Seite meines Artikels, im Bild der Sauvabelin-Turm in Lausanne.
Wer mehr sehen und lesen will: Das Heft gibts jetzt am Kiosk.
In der "Schweizer Familie" stelle ich diese Woche sieben Aussichtstürme in der ganzen Schweiz vor – der Artikel konzentriert sich dabei voll auf Städte. Mein Liebling ist ein noch ganz neuer Turm in der Hafenstadt Romanshorn am Bodensee. Nein, halt, es sind in diesem Fall zwei Türme, die mit einer Seilbrücke verbunden sind. Sie stehen auf dem letzten Sommer eröffneten Abenteuerspielplatz "Robins Horn". Und sind, wie ich finde, auch eine Attraktion für Erwachsene.
Die beiden Türme am Hafen von Romanshorn. Der eine ist
7,4 Meter, der andere 15 Meter hoch.

Widmers Schuh in der Seilbrücke, die die Türme verbindet.

Donnerstag, 20. März 2025

"Rosinli", du musst leben!

Schöne Aussicht: ein Foto vom März 2011.
Auf dem Rosinli, einem herrlichen Zürcher Oberländer Aussichtspunkt über dem Pfäffikersee, war ich schon mehrmals. Und jedes Mal kehrte ich ein. Einmal fand im Restaurant das Weihnachtsessen meines Grüpplis statt, es gab Fondue. Das Rosinli, das sind gute Erinnerungen. Umso betrübter war ich, als ich gestern las, dass der Betreiber des Restaurants in Konkurs gegangen ist. Derzeit ist das Lokal zu, ich hoffe, dass sich eine Lösung findet und es wieder öffnen kann.

Mittwoch, 19. März 2025

De Grüüsig

Das ist er!
Ein Schnaps ist das Bindeglied zur Vergangenheit dieses Restaurants. Als ich ein kleiner Bub war, gingen wir in Stein AR manchmal im Sonder etwas trinken, einem abseitigen Weiler. Dort gabs die Wirtschaft Sonder. Die Wirtin, Frau Hugener, hatte ein Herz für Kinder und spendierte uns auch mal zum Coci ein Chrömli, ein süsses Gebäck. Das ist so circa 55 Jahre her. Mittlerweile wirten im Restaurant Bsonderig, wie es heute heisst, Frischknechts, die einige Kilometer entfernt in Bühler mit grossem Erfolg den "Sternen" führen. Am Sonntag kehrte ich im "Bsonderig" mit der Familie ein, das Essen war deftig und gut, für Vegetarier ist das Lokal allerdings nicht geeignet, es gibt Hackbraten, Nierli, Kutteln, Kalbskopf und so weiter, hinzu kamen tagesaktuell Kaninchenleber und Gitzileber. Zum Dessert bestellte ich einen Schnaps, rein wegen seines Namens. Die Zutaten sind geheim, das Gesöff ist unglaublich bitter und heisst ... "De Grüüsig". Erfunden hat es offenbar die Frau Hugener. Mir war es zuvor nicht bekannt gewesen. Wie auch, als Kind interessierte mich Schnaps rein gar nicht.

Frischis Hackbraten mit Kartoffelstock.
Es schneite leicht in Stein, letzten Sonntag.

Dienstag, 18. März 2025

Die Gefängnisschule

Meilen ZH, links oben der Bahnhof, am rechten Bildrand das Gefängnis.
(Schweizmobil, Screenshot)
Am Samstag kamen wir in der Nähe des Bahnhofs Meilen an einem Gefängnis vorbei. Leider sah ich dieses erst etwas später auf der Karte, und so kann ich kein Foto zeigen. Seit dem letzten Jahr ist das Gefängnis, ein Kurzzeitgefängnis, stillgelegt, es genügte modernen Anforderungen nicht mehr. Mittlerweile dient es als Schulungsgefängnis. Vollzugspersonal aus den Kantonen Zürich und Bern übt hier im stilechten Ambiente – die Zellen gibt es nach wie vor – den korrekten Umgang mit Insassinnen und Insassen in normalen und schwierigen Situationen.