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Mittwoch, 15. Januar 2025

Die Pizzawanderung

Pastellfarbener Januar zwischen Elgg und der Zünikerhalden.
Das einzige Schneeli, das wir sahen.
Ankunft in Frauenfeld: Schloss, Schlossmühlesteg und Murg.
Eine schöne Wanderung mittlerer Länge, die wir letzten Samstag machten: von Elgg ZH via Zünikon (man kommt nicht ganz ins Dorf), Oberschneit, Bewangen, Gerlikon und das Hungersbühl nach Frauenfeld, Hauptort des Thurgaus. In sanft gewelltem Land ist man unterwegs, geht immer wieder mal ein bisschen aufwärts und ein bisschen abwärts, sieht Äcker und kommt durch Wälder, bis sich kurz vor dem Ziel die Murg zeigt. Die ist für mich und mein Grüppli sozusagen eine alte Freundin; wir folgten ihr letztes Jahr, als wir jakobswanderten, von Münchwilen zum Kloster Fischingen. Beim Schlossmühlesteg gelangten wir auf die andere Seite des Flüsschens, hatten nun direkt vor uns Schloss Frauenfeld. Haben wir es besucht? Nein. Wir waren dreieinhalb Stunden unterwegs gewesen und hatten grosse Lust auf Pizza. Die bekamen wir im "Molino" in der Nähe des Bahnhofs Frauenfeld, das Restaurant ist in der alten Post einquartiert und bietet auch am Nachmittag warme Gerichte an. Die Samstagsunternehmung endete mit einer grandiosen Pizza San Daniele.
Meine Pizza (vorne) im "Molino" in Frauenfeld in der ehemaligen Post.

Dienstag, 14. Januar 2025

Wasserverschwendung à la SBB

Im Hygienecenter der SBB im HB Zürich.
Heutzutage nennt man eine solche Anlage "Hygiene-Center". Diejenige im Zwischengeschoss im HB Zürich ist hell und sauber, was ich zu schätzen weiss. Seltsam ist allerdings das Spülwasserregime. Wie mir mehrmals berichtet wurde – mittlerweile habe ich mir das selber angeschaut –, ist die mit einem optischen Sensor gesteuerte Spülung in den Kabinen sozusagen auf hysterisch justiert. Wenn sich der Kunde oder die Kundin im Kabäuschen auch nur ein bisschen bewegt, spült es; pro Besuch kommt das manchmal drei, vier, fünf Mal vor; es beginnt schon, wenn man eintritt. Pure Wasserverschwendung. Nötig wäre sie nicht, die Zürcher Bahnhof-WCs sind auch mit jenem guten alten Knopf ausgestattet, den man drückt, worauf es spült. Einmal.

Montag, 13. Januar 2025

Ein grosser Name

Im Saurer-Museum in Arbon TG.
Nutzfahrzeuge werden bei Saurer in Arbon am Bodensee seit Jahrzehnten nicht mehr produziert. Und doch hallt der Firmenname bis heute nach. Saurer fertigte Lastwagen, Busse, Militärfahrzeuge, Feuerwehrautos und Postautos. Plus Web- und Stickmaschinen. Beide Dinge, Fahrzeuge und Textilmaschinen, sind im Saurer-Mueum in Arbon ausgestellt in alten Fabrikräumen, in denen es herrlich nach Schmiere riecht. Letzten Mittwoch schaute ich mir das an, war um vier Uhr nachmittags der einzige Besucher und war froh darum, weil die Objekte nah beieinander stehen; wenn hier Gruppen unterwegs sind, wird es eng. Toll wars – und falls jemand am Schluss noch mehr sehen möchte: Das Museum unterhält ein Depot, das der Öffentlichkeit ebenfalls offen steht.
Auf dem umgenutzten Saurer-Areal. Das Museum findet man unten am See.

Sonntag, 12. Januar 2025

Im Zeppelin über den Everest

Das Brettspiel von 1929. Auf dem Spielbrett ganz rechts in der Mitte der Mount Everest. 
Im Sommer 1929 umrundete das deutsche Zeppelin "Graf Zeppelin" die Welt – eine internationale Sensation. Deutschland jubilierte. Ein Verlag aus Mainz lancierte damals das Brettspiel "Im Zeppelin um die Welt", in dem die Flugroute sogar über den Mount Everest und den Nordpol führte – reine Fantasie. Am Mittwoch besuchte ich das "Zeppelin Museum" in Friedrichshafen, ein Riesengebäude, in das auch eine begehbare Rekonstruktion des Zeppelins "Hindenburg" eingebaut ist. Nicht nur die grossen Dinge gefielen mir, sondern eben auch die kleinen. Nebensächeli wie die diversen Spiele, die in der Zeit der Zeppelinbegeisterung aufkamen.
Der Rumpf der "Hindenburg" im Museum.

Die nachgebaute "Hindenburg"-Passagierlounge mit Bauhaus-Möbeln.

Samstag, 11. Januar 2025

Über das Seemeer

In Romanshorn bestieg ich das Schiff "Graf Zeppelin".
Von Friedrichshafen retour nahm ich später die Autofähre.
Diesen Raum hatte ich auf dem Hinweg für mich allein.
Der Säntis im Föhnlicht.
Am Donnerstag hatte ich in Romanshorn TG zu tun und kam dabei auf die Idee, ich könnte doch mal kurz das deutsche Ufer besuchen und in Friedrichshafen vorbeischauen. Ich nahm das nächste Schiff, war fast allein, auch auf dem Rückweg hatte es nur wenige Leute. Vermutlich, weil ein Sturm angekündigt war, auf dem Hinweg erzählte mir ein Mann von der Besatzung, es könnte sein, dass man in ein paar Stunden den Betrieb einstellen müsse. Nun, während ich unterwegs war, wirkte ein Rest von Föhn, der Säntis schien enorm nah, gestaffelte Reihen von Schneegipfeln sah ich Richtung Vorarlberg und Allgäu. Was mir an meiner Unternehmung auch gefiel: Man fährt von Romanshorn nach Friedrichshafen fast eine Stunde. In der Mittelphase sind die Ufer beidseits weit weg, der Schiffsmotor summt monoton und berauscht das Gemüt, man hat immer wieder mal das Gefühl, auf einem Meer zu sein. Vor allem, wenn man die Augen zusammenkneift und die Berge ausblendet. Etwas Letztes: In Friedrichshafen stieg ich auf den 22-Meter-Turm beim Hafenbecken, die Aussicht auf die Schiffe und Boote und das Seemeer tat es mir an.
Der Turm im Hafen von Friedrichshafen.

Blick vom Turm. Links an der Schifflände das Zeppelin-Museum.

Freitag, 10. Januar 2025

Andreas kehrt ein

Grossartig. Derweil ich und mein Grüppli ausgepilgert haben, geht mir ein unlängst erschienenes Buch zu, dessen Autor Andreas Staeger ich kenne und schätze. "Natur und Einkehr" präsentiert Wanderungen zu Schweizer Pilgerorten, von denen ich gut die Hälfte kenne, während mir andere neu sind; oder dann habe ich sie noch nicht besucht. Eine gute Sache, dieses Buch mit Einkehr-Zielen wie der Antoniuskirche in Egg ZH, der Grotte de Sainte-Colombe in Undervelier JU und der Kapelle Maria Sieben Schmerzen in Salgesch VS. Auch wenn "Einkehr" in diesem Fall nichts mit Gastronomie zu tun hat.

Donnerstag, 9. Januar 2025

Das Nasenmalheur

Heieiei, hat der Mann eine spitze Nase!
Eine Anekdote noch zu unserer Besichtigung des Klosters Einsiedeln kurz vor Weihnachten. Im Barocksaal der Bibliothek schmücken die Gesichter von Königen und Päpsten in Form von Reliefs die Wände seitlich der Fensternischen. Uns fiel auf, dass einige der dargestellten Personen kurios weit vorspringende Nasen haben. Unser Führer erklärte uns, warum das so ist. Erstens: 1798 fielen die Franzosen in der Schweiz ein. In Einsiedeln wüteten sie auch im Kloster, beschädigten in der Biblithek ein paar der Reliefs. Und zweitens: Ein mässig begabter Handwerker machte sich später daran, die abgeschlagenen Nasen zu ersetzen. Dabei gerieten ihm ein paar Nasen halt zu gross.