Imperatoribus dominis nostris Gallo et Volusiano piis felicibus Augustis consulibus perpetuis Aventico leug VII.
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Eine Transkription der durchgehend aus Abkürzungen bestehenden Inschrift auf der Säule in der Krypta. Quelle: "Die Amsoldinger Inschriften" googeln, Aufsatz von 1875. |
Soweit die lateinische Inschrift auf der Säule in der Krypta der Basilika von Amsoldingen, die wir letzten Samstag besuchten. Es braucht schon einen Spezialisten, eine Spezialistin, um die Abkürzungen auszudeuten. Die Säule ist zeitlich einordbar aufgrund der zwei Personennamen, sie fällt in die Regierungszeit der römischen Co-Kaiser Gallus und Volusianus, Vater und Sohn, die zusammen von 251 bis 253 nach Christus herrschten und von den eigenen Truppen ermordet wurden. Wichtig ist an der Inschrift des weitern die Ortsangabe: Die Säule stand in Aventicum, dem heutigen Avenches. Genauer gesagt, war sie von Aventicum sieben Leugen entfernt; die Masseinheit Leuge bezeichnete in der Regel die Distanz, die ein Mensch in einer Stunde zu Fuss zurücklegen kann. Die Säule von Amsoldingen ist eine Spolie; dieses lateinische Wort kursiert für ein Bauteil oder sonst einen Überrest, etwa von einer Skulptur, der in einem neuen Werk wiederverwendet wurde. Nicht klar ist mir, wie die Spoliensäule konkret aus der Broyeregion in die Gegend des Thunersees kam.
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