Gestern war ein heroischer Wandertag. Ich ging den ganzen Zürcher Pfannenstiel-Panoramaweg von der Rehalp am Rande Zürichs bis Feldbach: 28 Kilometer, 450 Meter aufwärts, 550 abwärts. Etwas mehr davon morgen, wenn ich die Fotos verarbeitet habe. Für heute nur dieser Schnappschuss aus dem Weiler Biswind, Gemeinde Herrliberg - momoll, ich finde, der Getränkehändler Freitag hat da einen guten Slogan gewählt.
PS: Blogspot spendet mir, obwohl heute Dienstag ist, zu diesem Eintrag das Datum "Montag". Keine Ahnung, warum.
Gesamtzahl der Seitenaufrufe
Montag, 30. April 2012
Le Montoz und der Mann aus Affoltern a. A.
Auf dem Montoz: Hinten die Métairie de Werdt und der Chasseral mit Schnee. |
- Der Montoz ist der perfekte Wanderberg. Sanft gewellt, endlos lang, mit immer neuen Bauernwirtschaften bestückt. In derjenigen von "Pré Richard/Harzer", dem "Harzer", ass ich die hausgemachte Schwarzwäldertorte; sie enthielt eine erfrischende Schicht tiefgefrorenen Rahmes.
- Immer wieder kamen wir an Schneefeldern vorbei. Auf dem benachbarten Chasseral lag der Schnee, soweit zu sehen, noch hoch. Und anderseits waren da Krokusteppiche in lila und weiss. In der Höhenlage des Montoz, auf 1300 Metern, beginnt jetzt erst der Frühling
- Eindruck machte uns der Typ, den wir in der Métairie de Werdt um 11 trafen. Ein Kasten von Mann, um die 40, freundliches Lachen, gutmütiges Gesicht. Er war mit einem 15-Kilo-Rucksack unterwegs, erzählte, er komme aus Affoltern am Albis, ziehe seit drei Tagen durchs Gelände, wolle noch einige Tage anhängen, habe das Zelt und einen warmen Schlafsack dabei; es sei herrlich, zu campieren, auf dem Kocher Schnee zu schmelzen, sich Nudelsuppe oder auch Kaffee zu bereiten. Und ob wir wüssten, wie das Wetter in den kommenden Tagen sich entwickle? Wir waren alle neidisch auf diese gelebte Freiheit.
Sonntag, 29. April 2012
Guggichweg!
Man hört die Klage ja oft: "Wir schauen nicht hin. Sondern wir schauen weg." Tatsächlich fotografierte ich im Aargauischen kürzlich dieses Strassenschild und dachte: Aha, hier wohnen sie also, die Leute, die es nichts angeht, was passiert.
Samstag, 28. April 2012
Friede auf dem Dach des Montoz
Steile Flanke, flaches Dach: der Montoz auf der Karte. |
Freitag, 27. April 2012
Der Haftungswahn
Ist das nicht übertrieben? Jetzt montieren sie schon an jedem mediokren Baumstamm-Stapel ein "Ich bin im Fall nicht haftbar, wenn etwas passiert"-Schild. Dieses sah ich am Wanderweg zwischen Neppenegg und Ebnet im Appenzell-Ausserrhoder Mittelland.
Donnerstag, 26. April 2012
Die Stockentalroute ist notiert
Vollständig überarbeitet ist jetzt in der Wanderbuch-Reihe der Berner Wanderwege neu erschienen: "Thunersee - Frutigland". Ich habe mir bereits ein paar der 46 Routen vorgemerkt zum Nachwandern. Zum Beispiel die Nummer 18 ("Durch das stille Stockental"). Sie führt von Wattenwil via Blumenstein, Höfen, Reutigen nach Wimmis; dieser Weg ist mir völlig fremd.
Mittwoch, 25. April 2012
Von Wesen und Trieb der Tomate
Zitat aus "Bioterra" April 2012 - aus einem Gespräch mit Amadeus Zschunke vom Biosaatgut-Unternehmen Sativa in Rheinau ZH über Pflanzenrechte. Ich lasse das Zitat einfach mal so stehen, wie es sonst nicht meine Art ist; quasi als Gedankenanstoss.
"Wenn wir die Tomate aus Effizienzgründen nicht im Boden, sondern in Steinwolle ziehen und mit Nährlösung versorgen, handelt es sich um eine aufgezwungene Ernährung, vergleichbar dem Stopfen von Gänsen. Für die Nutztiere gab es in den letzten 30 oder 40 Jahren sehr viele Erkenntnisse, wie eine artgemässe Tierhaltung sein muss. Sie orientiert sich daran, dass das Tier seine Triebe ausleben und sich seinem Wesen gemäss entfalten kann. Wir sollten uns bezüglich der Pflanze ebenfalls überlegen, wie wir das Umfeld gestalten müssen, damit sie sich ihrem Wesen gemäss entwickeln kann."
Dienstag, 24. April 2012
Mit "Vinum" auf dem Weinwanderweg
Gestern beging ich den Weinwanderweg von Klingnau nach Endingen, Kanton Aargau. Auf der Dreistunden-Route leistete mir ein einstiger Tagi-Kollege Gesellschaft: Daniel Herz, vormals Daniel Böniger, Gastro-Journalist. Eine passendere Begleitung könnte man sich für diese hübsch panoramische Weinroute kaum vorstellen; Daniel macht im Moment eine Ausbildung zum Wein-Akademiker - jawoll, das gibt's. Und er arbeitet bei der Zeitschrift "Vinum".
Montag, 23. April 2012
Der abendländische Beeindruckungsklotz
Unten der Sammelplatz. Hinten Fänerenspitz und (r.) Hoher Kasten. |
- Das Kloster St. Gallen, ein abendländischer Beeindruckungs-Klotz.
- Drei Weihern, die aparteste Badeanlage der Schweiz; das Marzili und dergleichen fällt im Vergleich zu dieser verträumten Natur-Schönheit ab.
- Der Säntis. Gestern war er dem Wanderer näher denn je; man sah jede einzelne Runse und Falte des grossen Alten.
- Das weite, grüne Wiesland zwischen der Waldegg und dem Guggerloch. Immer neue kleine Bauernhöfe zeigten sich; das ist alles reizend verschachtelt; dazwischen sieht man, auf katholischem Gebiet, das eine oder andere Kapellchen sich in eine Mulde schmiegen.
- Das Mittagessen im "Sternen" Bühler, ich hatte ein Spargelsüppli mit Vanillesauce und dann Frischis Hackbraten mit Kartoffelstock; dazu tranken wir einen Roten vom Adank in Fläsch; ich empfehle, das Lokal baldmöglichst zu besuchen.
- Die ehrwürdige Bäckerei im Sammelplatz; nirgendwo anders, abgesehen von der "Mühle" Hundwil, riecht es derart heimelig und geborgen nach Ofen, Brot und Nussgipfel.
- Das Schlussbier nach dem Einkaufsbummel durch die Appenzeller Disneyland-Gassen; natürlich draussen, denn wundersamerweise trat nach dem regenfreien Tag mit Wind und Wolken immer mehr die Sonne hervor. Wie hatten wir uns den Trunk verdient nach dem steten Auf und Ab über die Kreten und durch die Täler!
Sonntag, 22. April 2012
Nacktwanderer willkommen
Ich bin noch müde von gestern, wir kamen nach der Tour St. Gallen - Appenzell spät heim. Morgen mehr - und für heute nur dies: Das war eine besonders schöne, lohnende, grüne Route. Die Sympathieerklärung an alle Nacktwanderer sichtete ich oberhalb Bühler.
Samstag, 21. April 2012
Von Bahnhof zu Bahnhof
Unser Startort: St. Gallen. (Hansueli Krapf/Wikicommons) |
Freitag, 20. April 2012
Was der Widmer so alles ass
Wie meine Kolumnenleser wissen, esse ich bei meinen Wanderungen gern. Aus meinen Gastro-Erlebnissen der letzten 12 Monate - gut und schlecht - habe ich diese Woche eine Seite zusammengestellt, die heute im "Tages-Anzeiger" erscheint. Es geht darin zum Beispiel um...
Also die waren gut: Vermicelles auf der Lüderenalp. |
- Eine Ostschweizer Ex-Genossenschaftsbeiz, die selber Schoggibrügeli macht und diese liebevoll verpackt.
- Eine Bergwirtschaft, ebenfalls Ostschweiz, in der ich Kartoffelsalat ass, und daraufhin wurde mir furchbar schlecht (aus juristischen Gründen betone ich, dass der Kausalzusammenhang zwischen beidem nicht beweisbar ist).
- Ein Gipfel-Panoramarestaurant im Bernischen, in dem ich elf Minuten auf die Serviererin wartete, die in aller Ruhe die Nebentische frisch aufdeckte.
Donnerstag, 19. April 2012
Brugg hat gesiegt, gut so!
Schönes Wanderziel: die Linde von Linn AG. |
Mittwoch, 18. April 2012
Scheidung - und das in Wetzwil!
Das im Hintergrund ist die Kirche von Wetzwil, Gemeinde Herrliberg; sie ist sehr beliebt für Hochzeiten. Trotzdem, als ich zuhause mein Foto dieser Scheune mit dem Baum daneben anschaute, fiel mir spontan als Fotolegende ein: "Scheidung".
Dienstag, 17. April 2012
Und ewig rauscht das Hochzeitsfest
Wieder mal ein Müsterli mit Touristiker-Werbeprosa; es ist bereits eine schöne Tradition, dass ich dergleichen Gruselspeak hier wiedergebe. Eine Frage: Warum müssen Hochzeitsfeste immer "rauschen"? Wie wärs mal mit brausen, knallen, surren, prickeln, funken ... irgendetwas, nur bitte, bitte nicht immer diese gnadenlose Rauscherei!
PS: Schön auch die "grosse Vielfalt"! Kennt jemand eine kleine Vielfalt?
Montag, 16. April 2012
Büschn schattig!
Katrin auf dem Etzel, hinten erscheint das Gasthaus. |
* "Bisschen". - Man spricht das sch als sch aus und nicht als s-ch.
Sonntag, 15. April 2012
Der Grosse Navigator
Der blaue Punkt (ich) wandert im Abseits der routen Route. |
PS1: Wanderfreund und Ebenfalls-Blogger René P. Moor hat sehr hübsch auf meine letzte Zeitungskolumne geantwortet; ich ging auf den Bözingenberg und widmete mich dabei auch dem Bielerdeutschen. Selbstverständlich hat René als Bieler auf Bielerdeutsch repliziert.
PS2: Zu besagter Bözingenberg-Kolumne wird mir online von einer Leserin vorgeworfen, es grenze an Rassismus, über eine verschleierte Muslima zu schreiben, sie habe mich "freundlich gegrüsst" - die Formulierung zeige, dass ich vom Gegenteil ausginge. Das stimmt: Verschleierte Musliminnen grüssen in der Regel keine fremden Männer. Deshalb fand ich es auffällig, dass eine grüsste. Und das darf doch wohl beschrieben werden, heieiei!
Samstag, 14. April 2012
Wetter schlägt TV
Das war am Mittwoch: Es wird Abend über der Steinleuten. |
Die Säntiskette vom Hüsli aus. |
Freitag, 13. April 2012
Balz-Battle in Goldau
Lauter Balzer: der Kranich. |
Donnerstag, 12. April 2012
Stadtwanderer Longchamp
Longchamp (www.gfsbern.ch) |
"als ich ipod und kopfhörer zurückbringe, werde ich freundlich nach meinen eindrücken gefragt. gerne geb ich sie auch hier weiter: informativ, abwechslungsreich, auf neuankömmlinge ausgerichtet, und doch nicht einfach nur oberflächliches wie in manch gedruckten stadtführern."
Mittwoch, 11. April 2012
Trachslers Prismen
Heinz Trachsler, ein Thurgauer Lehrer im Ruhestand, erneuert für die Schaffhauser Wanderwege die Signaturen im Gelände. Wir trafen ihn kürzlich auf der Hochfläche des Randen. 3000 Rhomben seien es seit 2007, erzählte er uns, jeden Rhombus müsse er dreifach malen und dazwischen warten, bis die Farbe trockne. So circa fünf Jahre halte ein solches Zeichen dann. Ob es Vandalismus gebe? Aber ja, sagte er und berichtete von Wegweisern, die mit der Kettensäge traktiert werden. Es gibt viel Wahnsinn im Land!
Dienstag, 10. April 2012
Der alte Lächler
Was dies soll? Nun, es handelt sich um das erste Gesicht der Schweiz. Der Menhir, drei Meter hoch, drei Tonnen schwer, steht im "Laténium" in Hauterive bei Neuenburg. Der Grossstein wurde beim Autobahn-Bau in Bevaix-Treytel NE aus der Erde geborgen und datiert aus der Jungsteinzeit, circa 4500 vor Christus. Alles über die Menhire am Neuenburgersee, die neolithische Revolution und den Lächler im Laténium steht im Artikel, den ich für den "Tages-Anzeiger" verfasst habe - heute in der Zeitung.
PS: Das an den Schultern sind die Hände, man sieht jeden Finger. Aber das auf der Brust? Entweder sind es Rippen oder ein Brustharnisch, so die Wissenschaft.
PS: Das an den Schultern sind die Hände, man sieht jeden Finger. Aber das auf der Brust? Entweder sind es Rippen oder ein Brustharnisch, so die Wissenschaft.
Montag, 9. April 2012
Batik für Arme
Jetzt war ich also im Zürcher Haus Konstruktiv, Frau G. kam mit, wir schauten uns die Kunst von Helen Mirra an. Ich schrieb hier kürzlich vor dem Ausstellungsbesuch einen Eintrag darüber, war skeptisch, was das Verfahren der Amerikanerin bringt, die auf ihren Wanderungen Äste, Stauden, Gräser mit Tinte beschmiert und Abdrücke fertigt. Meine Antwort: Es bringt herzlich wenig. Wir fanden beide, Frau G. und ich, die Ausstellung läppisch und belanglos. Frau G. sagte: "Das ist das Turiner Leichentuch für Pflanzen." Und ich sagte: "Es ist Batik für Arme." Wir hielten das Ganze überhaupt nur aus, indem wir Schabernack trieben. Frau G. machte Ausdruckstanz und spielte Hostess. Und ich tat so, als bereitete mir das Anschauen Bauchweh.
Sonntag, 8. April 2012
Bella, die Buche, der Schnee
Beim Restaurant Hohe Buche. Draussen sitzen? Nein danke! |
Samstag, 7. April 2012
Ottilie und der kommunistische Gartenzwerg
Fast sechs Gehstunden waren wir gestern unterwegs von Nottwil via Mittelarig und den Soppensee nach Geiss und weiter über den Wellbrig - toller Höhenweg! - nach Ettiswil. In Geiss assen wir gut im "Ochsen", tranken ein wenig viel, Prosecco, Rotwein, Kafi Schnaps; dann offerierte uns der Wirt auch noch einen Karfreitags-Grappa. Mehr über die ganze schöne Unternehmung bald in meiner Kolumne - und jetzt noch ein Wort zu den zwei Fotos. Der Gartenzwerg am Weg mit der geballten Faust ist offensichtlich Kommunist. Und die Heilige Ottilia von St. Ottilien ist Hardcore-Katholizismus, wie sie ein Paar Augen herumträgt und zur Schau stellt, was natürlich auf ihre Vita anspielt: Sie wurde blind geboren und erlangte mit sechs Jahren nach einer Salbung das Augenlicht.
Freitag, 6. April 2012
Soppensee und Bözingenberg
Klein und hübsch: der Soppensee. |
Donnerstag, 5. April 2012
Käsbissen zum Weisswein?
Mittwoch, 4. April 2012
Das Kofferwort Radom
Der Hagenturm, ein 40 Meter hoher Stahlbau, markiert den höchsten Punkt des Kantons Schaffhausen (912 Meter über Meer) auf der Hochfläche des Randen. Letzten Samstag bestiegen wir ihn. Als ich dann zuhause den Wikipedia-Eintrag zum Turm las, lernte ich einen neuen Begriff: "Radom". Es handelt sich um ein Kofferwort für "Radar dome", also Radarkuppel. Eine solche, militärischen Ursprunges, gibt es zuoberst auf dem Turm.
Und hier noch ein paar weitere Kofferwörter, denn auch dieses Wort war mir neu:
Jein (Ja und Nein)
Bollywood (Bombay und Hollywood)
Merkozy (Merkel und Sarkozy)
Brunch (Breakfast und Lunch)
Dienstag, 3. April 2012
Der Diemberger kommt!
In Amden (Bildmitte) gibts Literatur. (Audriusa/Wikicommons) |
Montag, 2. April 2012
Also dekorativ ist der Bärlauch, momoll
Am Samstag war perfektes Wanderwetter. Wir zogen von Bargen via Hagenturm und Siblinger Randenhaus in 5 1/2 Stunden nach Schaffhausen. Wir sahen oben auf dem Plateau Hasen und - ganz nah und nicht von uns lassend - einen Milan. Wir trafen einen Wanderprismen-Erneuerer von den Schaffhauser Wanderwegen (mehr davon bald). Und wir assen im Randenhaus hervorragend, Rita hatte den Rehburger. Doch, der Samstag war gross und weit.
PS: Ich mag keinen Bärlauch, hätte Ritas Bärlauchspätzli (als Beilage zu einem Rehburger) nicht gewollt. Aber ich bin bereit zu konzedieren, dass Bärlauch den Waldboden massiv verschönert.
PS: Ich mag keinen Bärlauch, hätte Ritas Bärlauchspätzli (als Beilage zu einem Rehburger) nicht gewollt. Aber ich bin bereit zu konzedieren, dass Bärlauch den Waldboden massiv verschönert.
Sonntag, 1. April 2012
Wann ist ein Wald ein Wald?
Ist das jetzt ein Wald? |
rechtlichen Sinne, untersteht es der Waldgesetzgebung. Das heisst: Bäumefällen darf man nur mit Bewilligung des Forstamtes. Roden sowieso. Und Bauten müssen einen Mindestabstand zum Waldrand einhalten. Eben begegnete mir das Wort "Waldfeststellung". Es bezeichnet jenes Verfahren, das klärt, ob ein waldähnliches Bodenstück auch wirklich ein Wald sei, wobei zu den Kriterien zum Beispiel eine Mindestfläche gehört. Aber auch das Alter der sogenannten Bestockung, also des Baumbestandes, wird geprüft. Uff. Wann ist ein Mann ein Mann, singt bekanntlich der Grönemeyer. Vielleicht würde er besser singen: Wann ist ein Wald ein Wald?
Abonnieren
Posts (Atom)