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Donnerstag, 28. Februar 2019

Ort des tiefsten Sprunges

Ui, ist der hoch! Der Salto Angel. (Foto: Inti/ Wikicommons)
Kürzlich recherchierte ich ein wenig zum Pissevache, einem Unterwalliser Wasserfall. Mir kam in den Sinn: Welches ist eigentlich der höchste Wasserfall der Welt? In der Schweiz bilden die drei Seerenbachfälle am Walensee im Kanton St. Gallen zusammen den höchsten Wasserfall, 585 Meter. Aber global? Ich musste es nachschlagen. And the winner is ... der Salto Angel in Venezuela, Höhe 979 Meter. Er ist benannt nach dem amerikanischen Piloten Jimmy Angel, der ihn 1937 "entdeckte", was soviel heisst wie: Für uns Gringos entdeckte. Die örtlichen Indianer nennen den Fall in ihrer Sprache "Ort des tiefsten Sprunges". Wobei auch der tapferste Indianer den Fast-1000-Meter-Sprung nicht überleben würde.

Mittwoch, 27. Februar 2019

Tag 88

So lustige Füsse möchte ich auch.
Die Störche von Pfäffikon.
Für gestern war vorgesehen: Tessin. Am Morgen früh stellte ich fest: keine Lust auf die lange Reise. Stattdessen fuhr ich nach Pfäffikon ZH und drehte eine Rentnerrunde um den Pfäffikersee. Ich sah: Ried noch und noch, Enten, Störche und andere Vögel, Sumpfflächen, gefrorene Tümpel, Drainagegräben, Bächlein und Bäche. Die Zürcher haben da ein ausserordentlich schönes Gewässer, momoll. Ins Tessin geh ich ein andermal, man hat nicht jeden Tag gleichviel Energie. Nun noch eine wichtige Mitteilung: Gestern war Tag 88 des 90-tägigen Meteorologen-Winters. Und nichts deutet momentan darauf hin, dass der Frühling noch zu stoppen wäre. Nun, wir werden sehen.
An der Schifflände von Pfäffikon, hinten der östliche Teil des Alpenkranzes.
Frühling? Ja! Bloss im Schatten hält der Winter noch Gelände.

Dienstag, 26. Februar 2019

Stadtner?

Schule und altes Rathaus Walenstadt um 1905,
(Wikicommons/ Petar Marjanovic, Paul Gantner)
Facebook wird gern geschmäht, oft nicht zu Unrecht. Gleichzeitig ist es als Wissensquelle eine gute Sache. Gestern brachte Facebook-Freundin Franziska Hidber, eine Ostschweizerin, ein Foto mit Backwaren und schrieb dazu: "Made by Mama". Sowie: "nach altem Stadtner Rezept." Ich fragte Franziska, auf welchen Ort sich das Adjektiv beziehe. Auf Walenstadt, antwortete sie. Eben. Wieder einmal habe ich durch die kalifornische Sozial-Plattform etwas erfahren, was ich nicht wusste.

Montag, 25. Februar 2019

Verena, Anna, Jost, Wendelin, Konrad

Bauernheiliger Wendelin in der Kapelle Hueb zwischen Hellbühl und Ruswil.
Zwei der 14 Nothelfer in der Herrewegkapelle, Ruswil.
Eine Mutter trauert: Kapelle Oberroth, Grosswangen. 

Rindsbraten. Mein Zmittag.
21 Kilometer lang ist er, der Kapellenweg der Luzerner Landschaft, 17 Kapellen und Kirchen lernt der Wanderer in etwas mehr als fünf Stunden kennen. Am Samstag beging ich den Weg: Ich startete in Hellbühl, ging über Ruswil und Rüediswil nach Buttisholz und weiter nach Grosswangen. Dort gönnte ich mir einen Zmittag im Ochsen (sehr gut!) und zog hernach hinüber nach Ettiswil. Am Ziel hatte ich viel gesehen: armselige und protzige Gotteshäuser, Heilige von Verena über Anna, Jost und Wendelin bis Konrad, brennende Kerzchen und vollgeschriebene Anliegenbücher. Doch, das war bereichernd. Auf den Weg gekommen war ich übrigens am Donnerstag, als ich in Buttisholz die Ottilienkapelle aufsuchte; sie liegt ziemlich genau in der Mitte der Route und ist besonders schön (siehe Eintrag vom Samstag). Dass ich in drei Tagen gleich zweimal im Luzernbiet war, hat mit einer Reportage zu tun. Davon will ich später mal erzählen.
Schön, oder? Die St.Anna-Kapelle, Grosswangen.

Sonntag, 24. Februar 2019

Zwei Säuli

Gestern wanderte ich im Luzernbiet, reportagehalber. Ich ging von Hellbühl nach Ettiswil. Was es mit meiner Route auf sich hatte, möchte ich morgen erzählen. Hier vorerst sieben Schnappschüsse. Ich genoss es übrigens, dass der Vormittag verhangen war und die Bise blies - eine schöne Abwechslung inmitten der strahlenden Tage.
Frische-Center? Spontan taufte ich mich selber "Widmer, das Geh-Center".
Auf diesem Hof brannten sie grad Schnaps, es ...
... rauchte wild. 
Die Luzerner haben Fasnacht. Auch der Pöstler.
Die Blüemlisaison hat begonnen.
Die künstliche Sau vor der Metzgerei in Buttiswil. Die reale Sau ...
war wesentlich misstrauischer. Sie haute ab, als ich nähertrat.

Samstag, 23. Februar 2019

Eine Elsässerin im Luzernischen

Die Heilige. Und ihre Augäpfel.
St. Ottilien ist klein und wirkt doch gross.
Diese Woche war ich in Buttisholz LU. Etwas ausserhalb des Dorfes steht auf einem kleinen Hügel die Kapelle St. Ottilien und zieht seit alters die Pilger an. Es sind in der Regel Leute mit Augenproblemen oder Angehörige derselben, die kommen und um Hilfe bitten. Das Anliegenbuch in der Kapelle war voll mit Anrufungen der Ottilie. Die war übrigens Elsässerin; es mag der Vermittlung der Habsburger, die selber im Elsass wurzeln, zu verdanken sein, dass der Kult ins Luzernische kam. Ottilie war die Tochter eines Herzogs gewesen. Weil sie blind auf die Welt kam, verstiess sie der Vater. Als Mädchen wurde sie getauft und bekam in diesem Moment das Augenlicht geschenkt. Soweit die Legende, die bis in unsere Gegenwart wirkt. Notabene ist St. Ottilien ein Bijou der Baukunst. Der achteckige Grundriss verleiht dem Barockkirchlein etwas Östliches. Ich musste, als ich mich ihm näherte, an eine byzantinische Basilika denken. An ein Modell im kleinen Massstab.

Freitag, 22. Februar 2019

Februarfrisch

Bei Wildhaus-Lisighaus kam ich vorgestern am Café Alpiger vorbei, zu dem auch ein Kiosk gehört; es liegt am Weg zum Sessellift ins Oberdorf hinauf. Frische Erdbeeren? Das Schild brachte mich zum Grübeln. Wie verschieden die Menschen doch die Wörter brauchen! Nach meinem Verständnis ist es unmöglich, im Toggenburg im Februar frische Erdbeeren anbieten zu können. Ausser man besitze einen Jet, der die Erdbeeren flugs aus einem warmen Land herbeitransportiert habe. Ob das in diesem Fall zutrifft? Ich zweifelte.

Donnerstag, 21. Februar 2019

Mir gehen die Wörter aus

Die Churfirsten. Nicht alle, aber doch eine solide Mehrheit.
Der Wildhauser Schafberg. Ich war mal oben. Uff.
Die Kreuzberge.
Das Skihaus Gamperfin. Es öffnete
um 11 Uhr 30. Ich war um 11 da.
Der anhaltende Hochdruck bereitet dem Wanderblogger Probleme. Ihm gehen die Adjektive, Partizipien, Verben aus, um das Wetter einigermassen originell schildern zu können; er kann ja nicht jedesmal "gleissend" und dergleichen bringen. Da bleibt nur eines: Nüchternheit. Also: Gestern fuhr ich nach Wildhaus und nahm den Sessellift hinauf nach Wildhaus-Oberdorf. Von dort winterwanderte ich auf einer perfekt gewalzten Piste zum Skihaus Gamperfin und retour. Die Drei-Stunden-Route führte schnell von den nervigen Skifahrern weg in die Stille. Rundum hatte es Berge in allen Formen. Und die Sonne schien, schien, schien. Okay, wir schliessen hier - wäre gut, wenns dann doch gelegentlich wieder mal Sturm gäbe. Oder Nebel. Oder Regen. Ich sehne mich nach sprachlicher Abwechslung.
Mein Weg.
Haus unter Druck.

Mittwoch, 20. Februar 2019

Der Heimlichmaler von Glattfelden

Schild in Glattfelden ZH.
(Bild: Adrian Michael, Wikicommons)
Recht am eigenen Bild? Privatsphäre und potenzielle Verletzung derselben durch ein Bild? Diskussionen darum gabs schon vor dem Aufkommen der Fotografie, stellte ich dieser Tage fest, als ich Gottfried Kellers Roman "Der Grüne Heinrich" (erste Fassung, um 1850) las. Der Titelheld Heinrich Lee verbringt als Jüngling einen Sommer in Glattfelden, nachdem er in Zürich von der Schule geflogen ist. Auf dem Land tut es ihm die feine, schöne Anna an; er, der gerade die Malerei entdeckt hat, konterfeit sie. Heimlich, aus dem Gedächtnis. Seine kecken Basen entdecken das Bild und stellen ihn zur Rede. Heinrich sagt dies: "Ich erklärte, dass das Blatt mein Eigentum und ich keiner sterblichen Seele eine Verantwortung darüber schuldig wäre, gleichviel ob es ans Tageslicht getreten oder noch im Verborgenen liege, wo ich künftig meine Sachen zu lassen bitte.» Die Basen replizieren derart, dass ich als heutiger Leser das Gefühl habe, die Szene spiele in der unmittelbaren Gegenwart, in der derartige Diskussionen allgegenwärtig sind: "Es könne ihnen nicht gleichgültig sein, sagten sie, ob ihre Bildnisse heimlich und zu unbekanntem Zwecke angefertigt würden. Ich müsste also bestimmt erklären, für wen ich besagtes Werk angefertigt habe oder was ich damit zu machen gedenke; denn dass ich es für mich behalten wolle, sei nach meinen bisherigen Verhältnissen nicht wohl anzunehmen, auch wäre dies nicht zu gestatten.»

Dienstag, 19. Februar 2019

Schals? Mützen?


Aufstieg zum Lindenberg, wir kommen ein erstes Mal ins Schwitzen.
Später auf dem Berg: Blick zu den Berner Alpen.

Gewitztes Viechli am Wegrand.
Im Osten das Bünztal. Und im Westen das Seetal mit dem Hallwilersee und dem Baldeggersee. Dazwischen zieht sich über 20 Kilometer der Lindenberg. Ihm widmeten wir uns am Sonntag wieder einmal. Wir starteten in Boswil AG, stiegen auf nach Buttwil, überquerten den Kamm unseres Berges, kamen nach Müswangen, nahmen dort in der Linde den Zmittag, um schliesslich in Ermensee LU zu enden. All das spielte sich ab unter einer blitzenden, blendenden, gleissenden Sonne und in einer Wärme, die die mitgebrachten Schals und Mützen lächerlich machte. In den höheren Lagen gingen wir, vor allem im Wald, über gefrorenen Schnee. Doch gleichzeitig wanderten wir im Frühling. Es war eine beglückende Verwirrung der Sinne.

Montag, 18. Februar 2019

Blume und Stein

Blume und Stein ergibt Blumenstein.
Schwellung und Brunnen ergibt Schwellbrunn.
Schwarz und Burg ergibt Schwarzenburg.

Soweit das Sonntagsrätsel bzw. seine Lösung - gesucht waren drei Gemeinden. Perfekte Antworten erreichten mich gestern von: Andrea Tonella (um 7 Uhr 03!). Pius Amrein. Stefan Brauchli. Ursi Brem. Isabelle Catherine. Marianne Jeker.

PS: Gestern gingen wir von Boswil über den Lindenberg nach Ermensee. Darüber soll hier noch berichtet werden. Vorerst nur ein Foti.
Ein Foto von gestern: Fasnacht in Müswangen LU.

Sonntag, 17. Februar 2019

Wer weiss es?

Heute wieder einmal ein Sonntagsrätsel. Ein Rebus. Ein Bilderrätsel der Art, dass man zum Beispiel das Wort "Autobahn" darstellt, indem man das Foto eines Autos und einer Bahn zeigt. In den sechs Bildern unten - die Reihenfolge ist willkürlich - sind die Name dreier Schweizer Gemeinden in der Deutschschweiz enthalten. Je zwei Fotos ergeben eine Gemeinde. Wer die drei Orte findet, kann mir die Lösung gern mailen auf widmerwandertweiter@yahoo.de. Schönen Sonntag!

Samstag, 16. Februar 2019

Bünzen!


Heute wird nicht gewandert. Aber morgen. Im Kanton Aargau. Bei der Station Boswil-Bünzen werden wir starten. Bünzen? Da fällt mir grad die Nummer "Das Telefon" von Cés Keiser ein, in der einer ... Aber man höre selber. Lustiger war ein Schweizer selten.

Freitag, 15. Februar 2019

En Schlegel

E Schlegeli Bier.
Gestern hatte ich einen Herrn Schlegel am Telefon. Mir fiel ein, was "Schlegel" im Dialekt bedeutet, einmal abgesehen vom "Trommelschlegel" und ähnlichen Ausdrücken, die mit dem Verb "schlagen" verbunden sind. In der Mundart oder zumindest in meiner Mundart ist ein Schlegel auch eine Flasche: "en Schlegel Moscht", "e Schlegeli Bier" und so weiter. Allerdings brauche ich das Wort nicht mehr aktiv. Während ich derlei Dingen nachsinnierte, merkte ich, dass ich Herrn Schlegel gar nicht mehr zuhörte. Ist Sprache nicht faszinierend?

Donnerstag, 14. Februar 2019

Muss das sein, Air Zermatt?

Ich dachte, der sei zum Retten da: Air-Zermatt-Heli.
(Elisabeth Klimesch/ Wikicommons)
Air Zermatt kam hier schon einmal vor anlässlich einer Fernsehserie über heroische Bergrettungen. Weniger sympathisch ist, was ich heute über Air Zermatt zu berichten habe, nachdem ich gestern einen entsprechenden Tagi-Artikel las. Die Walliser wollen wohl ihre Helis besser auslasten. Jedenfalls bieten sie neuerdings den "schnellsten Skilfit der Welt". Für 1665 Franken können maximal fünf Skifahrer folgendes Package buchen (das macht 333 Franken pro Person): Fahrt im Luxus-SUV ab einer beliebigen Hertz-Mietauto-Station nach Raron, Umsteigen auf den Helikopter, Flug zu den Pisten rund ums Matterhorn, einen Tag Skifahren. Muss das sein, Air Zermatt?

Mittwoch, 13. Februar 2019

Wer kennt Aquatis?

Den Alligatorhecht gibt es im Aquatis auch, unter anderem.
(Stan Shebs/ Wikicommons)
Man verliert bisweilen den Überblick über das touristische Angebot in diesem Land – speziell meine ich die Dinge, die neu sind. Gestern hörte ich zum ersten Mal von Aquatis in Lausanne - so heisst das grösste Süsswasser-Aquarium Europas. Seit Oktober 2017 gibt es die Anlage, einen futuristischen Rundbau mit angegliedertem Hotel. Aquatis zog im ersten Jahr 379 000 Besucherinnen und Besucher an und ist damit bereits eine der grössten Attraktionen der Romandie. Womit ich wieder meine Lieblings-Schlussfloskel platzieren darf: Man muss da hin!

Dienstag, 12. Februar 2019

Unser Frauenproblem

Hier isst man gut: die "Linde" in Teufen.
Gestern fuhr ich zu einem Geburtstagsessen im Appenzellerland, mmmmm, war das wieder einmal gut in der Linde in Teufen. Am Morgen hatte ich im Radio vernommen, dass an diesem Tag in Ausserrhoden Regierungsratswahlen stattfänden. Am Abend, als ich zurück im Züribiet war, hörte ich, dass ein SP-ler und ein SVP-ler neu in die Regierung einziehen. Was mich bei näherer Überlegung schmerzlich berührte: In meiner Heimat Appenzell Ausserrhoden sitzt keine einzige Frau in der fünfköpfigen Exekutive. Plus halten Frauen nur gerade ein Viertel der Sitze im Kantonsrat. Zudem sind auch die beiden Ausserrhoder Vertreter in Bern Männer. Andrea Caroni sitzt im Ständerat. Und David Zuberbühler im Nationalrat. David Zuberbühler? Nie gehört! Vielleicht könnte man ihn demnächst durch eine Frau ersetzen. Das wäre ein Anfang.

Montag, 11. Februar 2019

Storch oder Stein?

Hat er nicht etwas Tempelhaftes?
Den Chindlistein von Heiden besuchte ich letztes Jahr zum ersten Mal in einem Januar, der sich in meiner Erinnerung anfühlt wie ein April; damals lag kein Schnee. Am Samstag waren wir wieder oben, im Gepäck hatten wir Schneeschuhe, die wir aber nicht brauchten, weil frühere Wanderer freundlicherweise den Weg durch den tiefen Schnee gespurt hatten. Oben war die Sicht herrlich, zu unseren Füssen zog sich der Bodensee, dahinter waren die Dörfer des Schwarzwald-Plateaus klar auszumachen. Die Sonne trat hervor, nachdem es zwischenzeitlich ein bisschen geregnet hatte. Der Chindlistein, 940 Meter über Meer, heisst so, weil er angeblich die Fruchtbarkeit von Frauen förderte, die ihn deswegen aufsuchten. Oder weil die Leute in den Dörfern rundum ihren Kindern erklärten, die Neugeborenen kämen von diesem Stein. Das wäre dann die Konkurrenzmeinung zur Behauptung, dass der Storch die Babys bringt.

Sonntag, 10. Februar 2019

Die Sonntagsidee


Hat jemand noch keinen Plan für heute Sonntag? In dem Fall empfehle ich die Filmversion des Gottfried-Keller-Klassikers "Kleider machen Leute". Also die Geschichte des armen, doch gutgekleideten Schneiders Wenzel Strapinski, der für einen Grafen gehalten wird, allmählich Gefallen an der Rolle findet und sich mit einer höheren Tochter verlobt - um dann doch entlarvt zu werden, womit sich die Frage stellt, wie die Geschichte wohl endet. Auf Youtube ist der Film mit dem trefflichen Heinz Rühmann in der Hauptrolle greifbar. Also, wer noch keinen Plan für heute Sonntag hat ... Ich selber habe einen, ich reise ins Appenzellerland zum Zmittag. Dort war ich gestern schon, zwecks Wanderung. Aber das ist wieder eine andere Geschichte.

Samstag, 9. Februar 2019

Der Wanderkaiser


Toni Kaiser, der das "Wandermagazin Schweiz" leitet, ist ein ausgesprochen robuster und aktiver Wanderer. Gestern ging mir die neuste Ausgabe des Magazins zu, die vor allem auf Fotos setzt. Kaiser  dokumentiert seine vierte Schweiz-Durchquerung. Diesmal ging es von Basel via Brugg, Morschach, Erstfeld, Disentis, Juf, Pontresina nach Tirano im grenznahen Veltlin. Das sind 28 Wandertage. Nützlich, dass alle Etappen hinten im Heft aufgelistet sind samt den jeweiligen Eckdaten; auch herunterladen kann man sie. Und jedenfalls ist Kaiser der Wanderkaiser.

Freitag, 8. Februar 2019

Das Landgut des Artinius

Ankunft im Löwen in Herznach AG.
Letzten Herbst waren wir in Herznach im Fricktal, kehrten in der Dorfbeiz Löwen ein und assen gut. Kürzlich fragte ich mich, warum der Ort so heisst, wie er heisst. Ist das Dorf besonders herzig? Durchaus. Doch oft ist es ja so, dass die offensichtliche, die erste, die sich aufdrängende Deutung eines Ortsnamens nicht stimmt. Weswegen ich die Theorie entwickelte, dass sich in "Herz" "Erz" verbirgt; in Herznach wurde nämlich früher Eisenerz geschürft. Leider ist meine Spekulation nicht korrekt. Herznach, fand ich auf ortsnamen.ch, der wissenschaftlich gestützten Datenbank, birgt in sich einen Personennamen aus galloromanischer Zeit. Artiniacum: So hiess einst das Landgut eines Herrn Artinius.
Im Siloturm der alten Eisenmine Herznach ist heute ein B&B eingerichtet. 

Donnerstag, 7. Februar 2019

Wie weiter mit der Alp Babental?

Letzten November assen wir in der Alp Babental zu Mittag.
Ich schrieb in diesem Blog auch schon über die Alp Babental, die in einiger Entfernung vom Dorf Schleitheim auf 600 Metern über Meer liegt und jeden Sommer 140 Stück Vieh aufnimmt. Dies ist die einzige Schaffhauser Viehweidegenossenschaft, die Alpbeiträge des Bundes bekommt; schliesslich handelt es sich bei Schaffhausen nicht um einen Bergkanton. Zur Alp gehört eine Wirtschaft, in der ab und zu Volksmusik-Konzerte stattfinden; auch dient sie als Ziel für Carausflüge Pensionierter und verköstigt Wanderer und Biker. Eben stellte ich fest, als ich etwas über die Alp Babental schreiben wollte: Dort steht eine Zäsur bevor. Heinrich «Heiri» Roth, der den ganzen Betrieb seit langem leitet, hört gegen Ende Monat auf, er mag insbesondere nicht mehr wirten. Die Genossenschaft muss einen Nachfolger suchen, wie es darum steht, weiss ich nicht. Als gelegentlicher Randenwanderer bin ich gespannt auf Nachrichten von einer der tiefstgelegenen Schweizer Alpen, auf der der Alpsommer doppelt so lang dauert wie hoch oben im Gebirge.

Mittwoch, 6. Februar 2019

Halbwinterwanderung

Am Türlersee.
Auch am Türlersee.
Auf dem Albispass.
Farbe tut gut: in Mettmenstetten.
Oben auf den Kreten, besonders auf dem Albispass, lag Schnee. Nicht viel. Aber doch knapp zehn Zentimeter. Und manche Feldwege und Strässchen waren tückisch vereist. Bei der Kniebreche, vor dem Albispass, passte ich speziell auf, nicht auszurutschen - der Flurname klingt nach Operation, Gehen am Stock und zehn Wochen Reha. Unten aber, im Säuliamt, das im Kanton Zürich das mildeste Klima geniesst, war der Frühling spürbar am Samstagmorgen. Die Vögel schienen offensiver zu zwitschern als an wirklich frostigen Tagen. Die Sonne, die sich am Dunst tapfer abarbeitete, wärmte ein wenig; das Licht kommt langsam zurück. In Mettmenstetten war ich gestartet, dem Dorf, das zwei ineinander verschlungene Einhörner im Wappen trägt. Ich stieg auf halbe Höhe des Hombergs, bog ab nach Rifferswil, kam nach Vollenweid. Dann der Türlersee, ein Gewässer, um das den Kanton Zürich der Rest der Schweiz beneiden sollte, mit schüchternen Enten, die quakend flohen, als ich an das Ufer trat. Hinauf zum Albis, hinab nach Langnau, noch einmal hinauf (zum Etzliberg) und noch einmal hinab, dann war ich in Thalwil. Eine Winterwanderung war das nicht. Aber eine Halbwinterwanderung.