Andermatt. (Undatiertes Ballonfoto von Eduard Spelterini. Wikicommons/ "Spelterini. Fotografien des Ballonpioniers", Scheidegger & Spiess). |
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Samstag, 31. August 2013
Urlaunsee, Maighelshütte, Lolenpass
Freitag, 30. August 2013
Schon wieder die schönste Wanderung im 2013
Kein Mensch! Der Bergkessel zwischen Fisetenpass und Frittern ist mein. |
Dreckig waren die Wege; am Vortag hatte es übel geregnet. |
Ich entschied mich für das Klausenpass-Gebiet. Punkt 10 Uhr stand ich auf dem Fisetenpass, den man mit der Seilbahn vom Urnerboden erreicht. Dann wanderte ich los. Das Beste an der atemberaubenden Route*, die mich hinab ins Tierfehd und weiter nach Linthal führte: Ich sah die ersten vier Stunden niemanden, hatte einen riesigen Bergkessel, aussichtsreiche Gratpfade, sich aus dem Restnebel schälende Alpweiden und einen aparten Birkenhain ganz für mich (Kühe zählen nicht). Es war toller als toll. Schon wieder war dies die schönste Wanderung des laufenden Jahres.
2013, bitte bring mir noch viele weitere solche Pfade! |
Donnerstag, 29. August 2013
Wieso nicht Capsarius lernen?
Drei Septemberanlässe des Museums Aargau, die die ganze Familie ansprechen und Spass versprechen:
- Am 1. wird auf Schloss Hallwyl getanzt nach Art des Barock, Empire und Biedermeier. Ein Ensemble tanzt vor. In Workshops lernen die Besucher die wichtigsten Schritte und tanzen selber. Kinder ab zehn Jahren dürfen mittun.
- Auf Schloss Lenzburg gibts vom 13. bis 15. einen Mittelaltermarkt, auf dem man Bogen bauen und Bier brauen kann. Kinder spielen Kanzlist und üben sich in der Kalligrafie. Auch Greifvogel-Flugvorführungen sind angesagt.
- Ums Kloster Königsfelden wird am 21. und 22. antike Medizingeschichte inszeniert. Man kann römische Fussbäder ausprobieren. Kinder absolvieren die Ausbildung zum Capsarius, zum Militärsanitäter. Zudem gibt es eine Saftbar nach der Lehre des griechischen Medizinpioniers Galen.
Mittwoch, 28. August 2013
Das Tram im Wald
Hält man von Finsterwald auf dem Burggraben-Wanderweg Richtung Entlebuch hinab, kommt man zum Chilewald. Die Tramhaltestelle dort heisst denn auch "Chilewald". Am Waldrand steht ein Tram, das mit einem Ziegeldach vor der Witterung geschützt ist. Aber wo sind die Schienen? Kurios. Die Sache begann damit, dass einst zu Anfang der Sechzigerjahre die örtliche Jagdgesellschaft einen Unterstand für ihr Revier suchte. Als Luzern sein Tramnetz aufgab, war die Lösung gefunden. Einer der überflüssigen Tramwagen wurde am 25. November 1961 überführt, wobei der Transport auf den holprigen Waldwegen schwierig gewesen sei. Zugfahrzeuge waren ein Traktor und ein Rover; das Tram, nehme ich an, ruhte auf einem Anhänger. Kauf und Transport zusammen kosteten 300 Franken. Ein Schnäppchen!
Dienstag, 27. August 2013
Terror im Gebirge
Als ich am Samstag bei der Schwägalp-Passhöhe den Hauptwegweiser im Wasser liegen sah, blitzte es mir durch den Kopf: Gibt es im Land eine Anti-Wander-Guerilla? Handelt es sich etwa um den initialen Gewaltakt einer Bewegung gegen die Fussgänger, die bald härter zuschlagen wird? Bange erwarte ich die nächsten Tage.
Sonntag, 25. August 2013
Dann kam heftig der Regen
Das vorne sind Kühe. Und das hinten der Stockberg. |
Ebener Boden eine halbe Stunde vor der Mistelegg. |
Im Alpstöbli in der Mistelegg, Gemeinde Hemberg, muss man einkehren. |
Banco del dolce
Ja, ja, der Herr Pfarrer weiss offensichtlich, wie er seine Schäfchen in die Kirche lockt - mit der Verheissung eines Pastahappenings. Und der Frohbotschaft eines Dessertbuffets. Ich sah das Plakat, als ich vor wenigen Wochen im Lavizzaratal von Fusio aus der Maggia flussabwärts folgte. Maccheronata: ein saftiges Wort. Und Banco del dolce klingt gediegen; so könnte auch ein Geldinstitut heissen.
Samstag, 24. August 2013
The Last Rose of Summer
Ob wirs heute bis zur Propstei von St. Peterzell schaffen? |
PS: Ich erinnere mich an die Zeit Ende Kanti, Anfang Studium, als ich die irische Band "Clannad" vergötterte. Mein Lieblingslied war "The Last Rose of Summer" - gestern fiel es mir ein, als ich dachte: Samstag ist der letzte Sommertag.
Freitag, 23. August 2013
Drei Schweizer in Russland
Sepp Lussi, einer der drei Auswanderer. (Screenshot) |
Donnerstag, 22. August 2013
Vom ordentlichen Fussgänger
Andreas Mayer, ein Wissenschaftshistoriker, der schon in Cambridge und Chicago dozierte, hat ein Buch geschrieben, das Wanderer interessieren mag: "Wissenschaft vom Gehen. Die Erforschung der Bewegung im 19. Jahrhundert" (S. Fischer Verlag). Die "WirtschaftsWoche" brachte soeben ein Interview mit ihm, hier ein Zitat:
Das Gehen wird vom Bürger - und vom aufgeklärten Adel - im 18. Jahrhundert nicht nur als physiologischer, sondern auch als moralisch-seelischer Vorgang verstanden. Daher das Plädoyer für den demonstrativ aufrechten Gang. "Halt dich gerade!" - das ist ja eine typisch bürgerliche Parole. Und die gilt ja heute noch. Der ordentliche Fussgänger geht nicht mit seitwärts oder nach unten geneigtem Kopf, wie ein Modegeck, der eitel seine Kleider mustert, sondern mit erhobenem Haupt. Er geht gleichmässig ausschreitend, mit leicht auswärts gerichteten Füssen, immer in gerader Richtung, einer klaren Linie folgend.
Mittwoch, 21. August 2013
Drei Männer auf der Flue
Lauschiges Baselbiet: die Ermitage von Arlesheim. |
Dienstag, 20. August 2013
Dr Siebedupf
Heute geht es vom Bahnhof Füllinsdorf-Frenkendorf - hurks, was für ein Wortungetüm! - auf die Schauenburgflue und wieder hinab nach... nun, besprochen ist eigentlich, dass wir nach Arlesheim halten. Aber vielleicht wird es dann auch der Bahnhof Basel sein, an dem wir enden. Man darf sich ja auch einmal von sich selber überraschen lassen, oder?
PS: Hier noch etwas kantonale Heraldik. Die gotischen Rundungen am fürstbischöflichen Krummstab nennt man "Krabben". Es sind sieben. Die Baselbieter nennen ihr Wappen deshalb den "Siebedupf".
PS: Hier noch etwas kantonale Heraldik. Die gotischen Rundungen am fürstbischöflichen Krummstab nennt man "Krabben". Es sind sieben. Die Baselbieter nennen ihr Wappen deshalb den "Siebedupf".
Montag, 19. August 2013
Der Wassertag
Der Wildsee von der Wildseeluggen aus. Hinten die Lavtinahörner. |
Das Paul-Newman-Seelein. |
- war da der Wildsee. Fantastisch sein Anblick von der Wildseeluggen aus. Tiefes Blau und hinten die krümeligen Lavtinahörner: ein Bild, das sich in die Erinnerung brennt.
- passierten wir vor dem Lavtinasattel ein namenloses Seelein von milchigem Gletscherblau. Rita fand für dessen Farbe den Vergleich "wie die Augen von Paul Newman".
- frappierte uns bei Batöni das Beieinander gleich dreier hoher Wasserfälle: Piltschinabachfall, Sässbachfall und Muttenbachfall. Es war ein Rauschen wie am ersten Tag, man vergass alles.
- bereitete es Vergnüngen, in der letzten Wanderstunde dem Gufelbach zu folgen, einem Gewässer wild sondergleichen. Ich stelle mir vor, dass es sich bei Schlechtwetter in ein Monstrum verwandelt. Die Geschiebeablagerungen überall zeugten davon.
- liegt hinter dem Restaurant Gemse in Weisstannen SG ein kleiner Teich. Touristisch ist er nicht interessant und auch kein Wanderziel. Aber er beherbergt Fische, eine Zucht. Ich ass eine Forelle blau mit Salzkartoffeln - das passende Gericht zu diesem Tag des Wassers.
Drei Wasserfälle auf einen Streich bei Batöni.
Sonntag, 18. August 2013
Eine Heimat für alle Landeier
Samstag, 17. August 2013
Gipfel der Sonne
Ein grosser St. Galler: der Pizol. |
PS. Gewusst, dass "Pizol" von "Piz Sol" kommt, also "Gipfel der Sonne"?
Freitag, 16. August 2013
Entlebucher Schnapsidee
Nein, das sind keine Schnapswanderer. Aber das hinten ist Flühli. |
Donnerstag, 15. August 2013
Das Grossprojekt vom Urnerboden
Bald wird auf dem Urnerboden mehr Wert geschöpft. (Wikicommons/ Roland Zumbühl) |
PS: Heute im "Tages-Anzeiger" mein grosses Interview mit dem Schriftsteller Adolf Muschg zur Frage: Sind wir Schweizer Europas Oberrassisten?
Mittwoch, 14. August 2013
Der Anruf kam in Lützelflüh
Ich startete gestern Dienstag um 8 Uhr 10 in Burgdorf, zottelte gemütlich der Emme entlang, passierte um 10 Uhr in Lützelflüh diesen Fischer - da klingelte mein Handy. Dran war ein namhafter Schweizer, dem ich am Vortag eine Nachricht hinterlassen hatte mit der Bitte um Rückruf. Doch, er hätte Zeit für das Interview zu dem vorgeschlagenen Thema, sagte er, "aber nur heute". Danach verreise er für zwei Tage. Ich freute mich, schlug 17 Uhr vor, beendete das Gespräch. Hernach drehte ich ab zum Bahnhof Lützelflüh-Goldbach, nahm den nächsten Zug, war um 13 Uhr wieder zuhause, duschte und bereitete alsbald das Interview vor. Es ist, finde ich, gut ausgefallen, morgen kann man es in der Zeitung lesen. So bewegt ist das Reporterleben. Meine Emmewanderung will ich irgendwann noch weiterführen.
PS: Sorry für die Geheimniskrämerei punkto Person und Thema. Redaktionsgeheimnis halt.
PS: Sorry für die Geheimniskrämerei punkto Person und Thema. Redaktionsgeheimnis halt.
Dienstag, 13. August 2013
Garten Eden (AG)
Fricktal, du bist schön! Auf dem Hügel rechts der Mitte steht der Cheisacherturm. |
Montag, 12. August 2013
Zweimal vertikal im Unterwallis
Wenn man um 5 Uhr 10 das Haus verlässt und vier Stunden reist, retour dasselbe, und das für eine Wanderung von gut drei Stunden, dann muss diese Wanderung schon toll sein, mit einem Versprechen locken, Sensationen bereithalten. Die Route Veysonnaz - Hérémence - Euseigne im Unterwallis leistet das locker. Insbesondere zwei himmelwärts strebende Monumente machten mir am Samstag, abgesehen von der lauschigen Bisse de Vex, grossen Eindruck.
Zum einen die Kirche von Hérémence, Hauptort des gleichnamigen Tals. Das Gros der Häuser ist aus geschwärztem Holz, die üblichen Chalet- und Speicher-Bejahrtheiten. Mitten drin sitzt das Gotteshaus aus Beton, ersonnen vom Architekten Walter Förderer, fertiggestellt 1970. Ist es schön? Ich glaube nicht. Ist es hässlich? Ich finde nicht. Kraft hat es, denke ich; man nennt den Stil nicht von ungefähr "Brutalismus". Die Wirtin vom Café du Relais in Euseigne, wo ich einkehrte, sagte mir: "Keine Kirche in der Gegend hat eine bessere Akustik."
Zum anderen bin ich froh, die Erdpyramiden von Euseigne nun endlich aus der Nähe gesehen zu haben; es war eine Begegnung mit religiösem Einschlag, eine Wallfahrt in Stein. Sie hocken am Eingang zum Val d'Hérens, ein wenig phallisch, sehr prähistorisch, dinosaurisch irgendwie; sie sind ein Zeichen der Ewigkeit, Boten des Beginns. Aber auch der Vergänglichkeit, denn irgendwann, in vielen Tausend oder auch Zehntausend Jahren, wird der eine oder andere Pfeiler einstürzen, oder ein Deckstein wird fallen. Aber solange sie da sind, Kappadokien im Wallis, bewirken sie Ehrfurcht.
Zum einen die Kirche von Hérémence, Hauptort des gleichnamigen Tals. Das Gros der Häuser ist aus geschwärztem Holz, die üblichen Chalet- und Speicher-Bejahrtheiten. Mitten drin sitzt das Gotteshaus aus Beton, ersonnen vom Architekten Walter Förderer, fertiggestellt 1970. Ist es schön? Ich glaube nicht. Ist es hässlich? Ich finde nicht. Kraft hat es, denke ich; man nennt den Stil nicht von ungefähr "Brutalismus". Die Wirtin vom Café du Relais in Euseigne, wo ich einkehrte, sagte mir: "Keine Kirche in der Gegend hat eine bessere Akustik."
Zum anderen bin ich froh, die Erdpyramiden von Euseigne nun endlich aus der Nähe gesehen zu haben; es war eine Begegnung mit religiösem Einschlag, eine Wallfahrt in Stein. Sie hocken am Eingang zum Val d'Hérens, ein wenig phallisch, sehr prähistorisch, dinosaurisch irgendwie; sie sind ein Zeichen der Ewigkeit, Boten des Beginns. Aber auch der Vergänglichkeit, denn irgendwann, in vielen Tausend oder auch Zehntausend Jahren, wird der eine oder andere Pfeiler einstürzen, oder ein Deckstein wird fallen. Aber solange sie da sind, Kappadokien im Wallis, bewirken sie Ehrfurcht.
Sonntag, 11. August 2013
Kleinlützel, die Fortsetzung
Ich schrieb kürzlich über den Dorfnamen Kleinlützel, der "Kleinklein" bedeutet. Offen blieb, wie es zu diesem Namen kam. Blogleser und Blogger Beat Studer fragte bei der Schnabelweid nach, der SRF-Dialektsendung, die einen Briefkasten unterhält. Redaktor Markus Gasser antwortete umgehend und kompetent:
Kleinlützel ist wirklich auf den ersten Blick ein sonderbarer Name, wenn man – wie offenbar Sie auch – weiss, dass „lützel“ ein altes deutsches Wort ist für „klein“.Kleinlützel heisst also wörtlich „Kleinklein“.Das ist so gekommen:Zuerst hiess das Flüsschen die „lützelaha“ (ahd. *luzzilaha, zu ahd. luzzil = klein und ahd aha, mhd ach = Bach, also „Kleinbach“), in der romanisierten Variante die „lucelle“.Der Name ging auf das alte Kloster ganz hinten im Lützeltal, heute direkt hinter der Grenze in Frankreich, über (gestiftet 1123 oder 1124): Kloster Lützel oder Lucelle.Später gab es vorne, beim heutigen Dorf Kleinlützel, nochmal ein Kloster, zweitweise eine Frauenkongregation und viel kleiner als die Zisterzienserabtei weiter hinten (noch heute gibt es eine Kapelle und den Flurnamen „Chlösterli“ am Dorfrand).Also wurden die zwei Klöster unterschieden in „Grosslützel“ und „Kleinlützel“.Eine völlig logische Namengebungsfolge führt zu einem scheinbar völlig unlogischen Namen.Der „Trick“: Im Moment, als der Name „Kleinlützel“ vergeben wurde, wurde „lützel“ nicht als Wort für „klein“ betrachtet, sondern als Klostername. Kleinlützel ist also einfach „das kleinere der beiden Lützel“.
Samstag, 10. August 2013
Visite à Euseigne
Die Erdpyramiden von Euseigne. (Wikicommons/ Gabriele Delhey) |
Freitag, 9. August 2013
Kleinklein SO
Kleinlützel kommt in Sicht. |
Donnerstag, 8. August 2013
Roggenburg und der Berner Mutz
Verblichene Sympathie für Bern in Roggenburg BL. |
Mittwoch, 7. August 2013
Die Pest ist da!
Vorsicht, nicht betreten: die Lucelle. |
Peste de l'Ecrevisse heisst die Seuche auf Französisch. |
Dienstag, 6. August 2013
Weisstannen goes panoramic
Das war im letzten Herbst: Weisstannen SG und ein paar Kinder beim Spielen. |
Montag, 5. August 2013
Mein viertes Mal
Totalverkalkter Hang zwischen Bützi und Erigsmatt. |
Erigsmatt mit Schäferhütte. Der Schäfer bietet übrigens Bananenshakes an. |
Die Schafe liegen derzeit am liebsten auf dem Schnee. |
Klöntalersee und Glärnisch aus dem Bus. |
Sonntag, 4. August 2013
Urner zieht Leine
Man muss wirklich nicht immer in die Ferne schweifen. Warum denn zum Beispiel nach Neapel reisen, um hernach von den Wäscheleinen zu schwärmen, die dort so malerisch bestückt sind? Gibts bei uns auch - im Schächental, Kanton Uri.
Samstag, 3. August 2013
Die Barke von St-Léonard
Das Dorf St-Léonard westlich von Sierre hat genau eine Touristenattraktion. Aber eine starke. 100 000 Menschen besuchen jedes Jahr St-Léonards unterirdischen See, den grössten natürlichen Europas. Gestern taten wir das auch. Wir fanden inmitten der Rebberge den Kiosk mit dem Café, zahlten, stiegen ab zur Barke unter Tag, liessen uns vom Führer über den See rudern. Seine Form ist dafür optimal, er ist nur 20 Meter breit, dafür 300 Meter lang. Wir waren beeindruckt: das glasklare Wasser, das immer 11 Grad warm (oder kalt) ist. Die Buchten zu beiden Seiten und die Aushöhlungen über unseren Köpfen. Die fetten Forellen, für die die Guides stets Futter mitführen. Wir erfuhren dann auch, dass sich im Jahr 2000 ein fetter Zwei-Tonnen-Block von der Decke gelöst hatte. Darauf blieb der See für drei Jahre geschlossen, in denen man das Wasser abpumpte, Baumaschinen auffuhr und die Decke aufwändig für 2.5 Millionen Franken befestigte. Tatsächlich, beim genaueren Hinschauen erkannten wir Armierungseisen und riesige, schraubenähnliche Verankerungen. Ganz so natürlich ist dieser See also nicht. Aber hey, er ist ein Spektakel, das ich allen empfehle. Und St-Léonard braucht ihn halt einfach ganz fest.
Freitag, 2. August 2013
Operation Beton
Gestern Ausflug per Bus zur weltweit höchsten Gewichts-Staumauer, der Grande Dixence im Wallis. Vor Ort buchten wir eine Tour ins Innere der Mauer, durchschritten glitschige Galeriegänge, stiegen eine Treppe mit 40 Zentimeter hohen Stufen hinauf, die "Todestreppe", fuhren mit der alten Werksseilbahn hinauf auf die Mauerkrone. Auch einen Kurzfilm von 1954 gab es zu sehen, einen Sechzehnminüter über die herkulischen Bauarbeiten. Er stammt von keinem Geringeren als dem Schweizer Jean-Luc Godard, der damit als Regisseur debütierte. Leider kann ich den Film nicht linken, man findet ihn aber auf Youtube leicht unter seinem Namen: "Opération 'Béton'."
Donnerstag, 1. August 2013
Am Abgrund
Gestern ein Wanderklassiker der Romandie: vom Lac de Derborence über den Pas de Cheville nach Anzeindaz und Gryon. Der Tag begann mit der Postautofahrt meines Lebens. Wir tuckerten von Sion den Hang hinauf nach Aven - und dann nahm uns die Schlucht. Ein V. Die Strasse hoch über der schäumenden Lizerne extrem schmal und in ihrer Horrorhaftigkeit über Kilometer sich ziehend. Im Bus kam es zur Umschichtung: Die einen Passagiere flohen von ihrer Plätzen zur Linken, um nicht in den vorsintflutlichen Abyss blicken zu müssen; die abgehärteten Gemüter schnappten sich die freien Plätze und taten genau dies. Endlos währte die Gruselei, bis der See von Derborence auftauchte, umstanden von einem Fôhrenurwald. Unser Leben war ganz in der Hand bzw. in den Händen eines Walliser Chauffeurs gewesen.
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