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Mittwoch, 25. September 2024

Wir hängen halt an ihm

Bleibt er, verschwindet er? Der Fünfräppler.
(Foto: Wikicommons/Swissmint)
Gestern ging's im Radio, auf SRF1, um den Fünfräppler. Seltsam: Die Bedeutung von Bargeld nimmt in unserem Land seit Jahren ab; auch ich habe mich längst daran gewöhnt, im Laden, am Kiosk, in der Wanderbeiz mit der Kreditkarte oder per Twint zu zahlen. Ist es da nicht ein Widerspruch, dass dieser Tage 25 Prozent mehr Fünfräppler im Umlauf sind als vor zehn Jahren, 1,34 Milliarden Stück sind es derzeit. Das Kuriosum lässt sich erklären. "Umlauf" ist etwas Relatives. Viele Fünfräppler sind faktisch aus der Zirkulation verschwunden. Sie landen in Schubladen oder Sammlerbüchsen oder werden gar zum Basteln verwendet. Was wiederum Sinn ergibt, weil die Minimünze aus viel Kupfer, wenig Aluminium und noch viel weniger Nickel in keinen Automaten passt. Sollte der Bundesrat den Fünfräppler aus dem Verkehr ziehen wie vor fast 20 Jahren den Einräppler? Dafür sprechen die Herstellungskosten, die je nach Metallpreis schwanken, letztes Jahr lagen sie bei 6,9 Rappen, dieses Jahr bei 4,8 Rappen; die Produktion eines Fünfräpplers ist also bisweilen teurer als sein Wert. Gegen die Abschaffung sind Konsumentenorganisationen, die behaupten, die Preise bestimmter Waren würden in diesem Fall aufgerundet. Vor allem aber ist da die Sentimentalität: Viele von uns hängen an dem golden scheinenden Ding.

Sonntag, 11. August 2024

Scheen!

Der Radiojournalist Michael Zezzi aus Lungern ist 48 und hat bisher an 16 verschiedenen Orten gelebt, in Lungern und anderswo. Seine Grossmutter Marie Vogler-Gasser wiederum, 100-jährig, hat ausschliesslich in Lungern gelebt. An drei Orten: Im Elternhaus im Weiler Obsee. Im Dorf, mit der eigenen Familie. Und jetzt im Altersheim. Diese Woche hörte ich mir auf SRF1 Zezzis zehminütigen Radiobeitrag an. Er spricht mit der Grossmutter über ihr Leben. Über die Zeit zum Beispiel, als es im Dorf nur gerade vier Autohalter gab. Über die Verdunkelungspatrouillen im Zweiten Weltkrieg. Über den touristischen Aufschwung nach dem Krieg, als viele Bauern ihre Häuser an Touristen und Touristinnen vermieteten und selber im Keller wohnten. Und heute? Da sehe man im Dorf kaum Leute unterwegs. All das und vieles mehr erzählt Marie Vogler-Gasser in ihrem kräftigen Dialekt. Scheen, dieses Porträt.

Marie Vogler-Gasser und ihr Enkel Michael Zezzi. (SRF-Homepage)

Samstag, 13. Mai 2023

Schneller Käfer

Der Feld-Sandlaufkäfer.
(Foto: Michael Wolf / Wikicommons)
Es war halt Morgen. Ich hörte nur mit einem Ohr hin, als es kürzlich auf Radio SRF 1 um den Sandlaufkäfer ging. Ein Radioredaktor, der in seiner Freizeit als Insektenkundler unterwegs ist, erzählte begeistert von diesem Käfer, den es auch bei uns gibt – er sei das schnellste Insekt weltweit. Später schlug ich das nach. Tatsächlich bringt es der Feld-Sandlaufkäfer auf eine Geschwindigkeit von fast 800 Stundenkilometern. Ein grosser Jäger ist er, der in kleineren Insekten und Spinnen seine Nahrung findet. Zitat aus einem Zeitungsartikel: "Hat ein Sandlaufkäfer ein solches Tier überrascht und überrannt, packt er es mit seinen kräftigen Kiefern, den Mandibeln. Diese sind mit zähnchenartigen Spitzen gesäumt, mit denen er den harten Chitinpanzer seiner Opfer durchbohren kann, um diese dann aufzusaugen." Klingt so ausgeklügelt wie brutal.

Samstag, 11. März 2023

Ausgesendet

Gestern war ich auf dem Areal des Schweizer Fernsehens in Zürich-Leutschenbach, ich hatte einen Termin bei Radio SRF, das dort  neuerdings zu grossen Teilen untergebracht ist von Radio SRF 1 über Radio SRF 3, Radio SRF Musikwelle und Radio SRF Virus bis zum Regionaljournal Zürich-Schaffhausen. Den Weg zurück in die Stadt nach dem Termin legte ich im Gemütlichmodus zurück, fuhr die ganze Strecke im Elfertram, statt die S-Bahn zu nehmen, und … schreckte auf, als kurz vor dem Bucheggplatz beim Brunnenhof die Haltestelle "Radiostudio" angekündigt wurde. Ein Radiostudio gibts an diesem Ort nicht mehr. Letzten August war Schluss mit Sendungen vom Brunnenhof, man zügelte, eben, aufs Leutschenbach-Areal in die sogenannte "Radio Hall". Was das gute alte Haus Brunnenhof angeht: Hier sollen Sekschülerinnen und Sekschüler unterrichtet werden. Und die Verkehrsbetriebe Zürich werden die nahe Haltestelle bald umbenennen in "Brunnenhof".

Gestern Vormittag in Zürich, das Foto aus dem Elfertram
zeigt das ehemalige Brunnenhof-Radio-Gebäude.

Freitag, 6. November 2020

Erfolgreicher "Putsch"

Züriputsch: Auf dem Paradeplatz stossen aufständische
Leute vom Land mit Regierungstruppen zusammen.
(sidonius, Zentralbibliothek Zürich/ Wikicommons)
Nur wenige Dialektausdrücke konnten wir Schweizer exportieren. Das Müesli kennt man weltweit. Die Rösti - die Deutschen wissen jedenfalls, um was es sich handelt. Das Chuchichäschtli taucht immer wieder mal auf, wenn Leute im Ausland sich über die kratzige Seite unserer Mundarten amüsieren. Dazu kommt ein viertes Wort - Markus Gasser, Dialekt-Experte bei Radio SRF 1, erwähnte es gestern. Putsch. Jawohl, Putsch! 1839 ereignete sich im Kanton Zürich der Züriputsch Konservativer gegen die Liberalen. Darüber berichteten auch ausländische Zeitungen. So begann die internationale Karriere dieses Wörtlis, das "Stoss" und "Zusammenstoss" bedeutet.

Der Eintrag im Macmillan Dictionary.

Samstag, 19. Oktober 2019

Ich bin jetzt ein echter Kulturmensch

.In Grosshöchstetten will ich auch
von diesem Stein erzählen. Er
steht auf der Mörlialp OW.
Am 2. November habe ich am Nachmittag einen Auftritt in Grosshöchstetten im Kanton Bern. Im Rahmen eines Volkshochschul-Kurses werde ich mein Buch "Hundertundein Stein" vorstellen und eine Stunde zu einigen markanten Schweizer Steinen sprechen; natürlich zeige ich auch (siehe rechts) einige Fotos. Danach gibt es, falls das Wetter mittut, eine Exkursion zum nahen Lychleustein. Der kam in diesem Blog auch schon vor. An ihm hielten einst Leichenzüge auf dem Weg zur Kirche und zum Friedhof einen Moment inne. Man wollte die letzte Reise des Toten gemächlich gestalten.

Da wir schon beim Thema Auftritte sind: Zuvor bin ich am 29. Oktober um 7 Uhr 50 auf dem Kultursender Radio SRF 2 zu hören. Es handelt sich um das 15-minütige Dienstagmorgen-Gespräch. Der Eingeladene wird zu sich selber befragt und zu seinem Beruf. Zudem geht es auch um einen oder zwei aktuelle Zeitungs-Artikel oder ähnlich, die den Gast in den Tagen zuvor beeindruckten. Das Ganze wird bis circa 8 Uhr 30 in drei Live-Blöcken gesendet. Ich freue mich echt, im "Zwei" war ich noch nie, jetzt bin ich ein echter Kulturmensch.

Zunächst freue ich mich jetzt auf etwas anderes. Auf unsere heutige Samstagswanderung nämlich. Es geht wieder, wie letzten Dienstag, ins Prättigau.

Mittwoch, 4. Mai 2016

Berner Namedropping

Da bin ich heute zu Gast.
Ein schöner Artikel, den ich kürzlich las, handelt von Michel von Fischer.  Er ist Bereichsleiter der Berner Wanderwege und als solcher einer jener dienstbaren Geister, die regelmässig mit Pinsel und gelber Farbe, Putzlappen und Putzmittel, Leiter und Heckenschere ins Grüne ausziehen, um Wanderwegschilder zu säubern, nachzukolorieren oder wieder freizulegen. Geschrieben hat das Porträt Christine Nydegger, eine alte Kollegin von der "Berner Zeitung". Und da wir jetzt beim bernzentrierten Namedropping sind: Roger Spindler ist Studienleiter an der Schule für Gestaltung Bern und Biel. Dort gab ich in seinem Bereich einige Jahre lang Schreibkurse, von da kennen wir uns. Nebenbei macht Roger seit ewigen Zeiten bei Radio RaBe mit, dem alternativen Berner Radio; er führt dort lange Gespräche. Derzeit ist sein Sender zu Gast an der Messe Bea in Bern. Heute Mittag unterhält sich Roger von 12 bis 13 Uhr dort live mit mir; es wird vor allem um die Wanderei und mein neues Ausflugsbuch "Schweizer Wunder" gehen.

Montag, 11. Mai 2015

Auf einmal waren sie weg

Beromünster vom Schlosswäldli (Waldkathedrale) aus gesehen.
Samstag: von Sursee via Schenkon und Grüt auf den Blosenberg zum stillgelegten Turm des einstigen Landessenders Beromünster und auf dem "Radioweg" und durch die Waldkathedrale nach Beromünster. Daselbst Zmittag. Hernach weiter zur Wendelkapelle und über den bewaldeten Erlosenkamm nach Römerswil und hinab nach Hochdorf (6 1/4 Stunden, 24 km, 530 m aufwärts, 550 abwärts). Ein paar Dinge:
Sieht gut aus, oder?
  • In Sursee schauten wir uns den Pranger am Rathaus an. Eine Frau fragte uns, ob wir die für die Stadtführung angemeldete Gruppe seien. Sie sei die Führerin. Hätten wir ja gesagt, wäre es gleich losgegangen.
  • In Greuel sahen wir neu gebaute Häuser, die zum Namen dieses Ortsteils von Schenkon passten.
  • Auf dem Grüt gsprächleten wir mit einem alten Bauern. Er sagte, früher sei er viel in die Berge und habe einmal in Italiens höchster Berghütte übernachtet. Sie liege auf 6700 Metern.
  • Auf dem Blosenberg sichteten wir bei Hörstation 7 des Radiowegs eine pendelartig aufgehängte Kugel. Kunst? Wer dazu etwas weiss, bitte melden!
  • Die Waldkathedrale kurz vor Beromünster war toll und untoll zugleich. Die Prachtanlage, angelegt für die Chorherren des Stifts zu Beromünster und deren Lustwandeleien, war einst eine Art englischer Garten mit niedrigen Bäumen, Hecken, Rasen. Weil man sie später dem freien Wachstum überliess, ist die geometrische Herrlichkeit nur noch erahnbar.
  • Sehr gut das Essen im Hirschen, einem charismatischen Gemäuer neben dem Stift. Ich hatte ein Kalbssteak mit Morchelsauce, Spargeln, Frühkartoffeln, dazu gab es Rotwein.
  • Im Erlosenwald kamen wir zum Vogelmoos. Eine traumhafte Naturfläche; zuhause fand ich heraus, dass sie gar nicht alt ist. 
  • Selbst die allerrobusteste Blase der Welt kann an ihre Grenzen stossen. Nach Römerswil musste ich pinkeln und schlug mich kurz in die Büsche. In der Zwischenzeit schaffte es mein Grüpplein, vom rechten Weg abzukommen. Ich langte allein in Hochdorf an, trank ein geeistes Sagres und koordinierte per Handy das Wiedersehen mit den anderen im Zug Richtung Lenzburg.
    Im Vogelmoos.

Samstag, 9. Mai 2015

Blosenberg, wir kommen

Schmuck, der Blosenbergturm.
(Wikicommons/ Rekoki)
Heute geht es von Sursee direkt in die Mediengeschichte. Wir wollen zum Blosenbergturm, einst Hauptsendeturm des Landessenders Radio Beromünster, das 1931 startete und 2008 stillgelegt wurde. Vom Blosenberg soll es auf dem jungen Radioweg - einem Themenweg mit Hörstationen - hinab nach Beromünster gehen. Ich freue mich.

P.S. Zürich stimmt bald einmal ab, ob es an ein Zürich-Museum zahlen will; es geht um eine Ausstellungsfläche im bestehenden Landesmuseum, auf welcher die Stadt ihre Geschichte, Gegenwart und Zukunft darstellen würde. Ich und zwei Tagikollegen schauten uns in diesem Zusammenhang in Bern, Basel, Lausanne und Genf um: Wie präsentieren sie dort ihre Historie? Der Artikel ist interessant geworden, meine ich; hier kann man ihn nachlesen.


Mittwoch, 28. Januar 2015

Bachtel und boykottiertes B

Wetterkino im Abstieg vom Bachtel.
Ronja macht mal kurz Pause vom Stapfen.
Dieser Beizenboden wird bald herausgerissen und entsorgt.
Gestern vormittag gingen Ronja und ich nach einer Nacht, in der es ausgiebig geschneit hatte, auf den Bachtel. Wir hatten Glück, zwei Leute hatten kurz vor uns die Direttissima vom Örtchen Wernetshausen auf den Gipfel eingeschlagen. Dank ihrer Spur hielt sich die Anstrengung des Aufsteigens im tiefen Schnee in Grenzen. Oben assen wir sagenhaft; nicht zum ersten Mal hatte ich Kotelett und Rösti, wieder einmal war ich begeistert. Der junge Kellner, glaubs ein Kroate, erzählte uns, warum die Wirtschaft vom 12. Februar bis 6. März Betriebsferien macht: Umbauarbeiten. Insbesondere wird der 50 Jahre alte Kunststoffboden durch einen neuen Parkettboden ersetzt. Der Abstieg nach Wald war dann noch viel schöner als der Aufstieg. Das Wetter zeigte uns, was es alles kann. Mal erschien kurz die Sonnenscheibe im grauen Himmel, mal wallten Wolken wild aus Südwest heran und türmten sich zu gewaltigen Gebilden; dazwischen inszenierte sich der Januar klassisch mit wattierten Tannen, von denen im Wald gewaltige Schneefuder auf uns stürzten. Stellenweise war das Wandern anstrengend, wir sanken bis zu den Knien ein. Unten in Wald gab es in der Bleiche, einem umgenutzten Industrieareal mit Restaurant, Kafi Schnaps respektive Bier - so endete das Abenteuer. Ah ja, noch dies: Einen Schlitten sahen wir am Vormittag, der auf einem von Orn her kommenden, ebenaus verlaufenden Forststrässchen vorbeischoss. Er wurde gezogen von, wenn ich recht gesehen habe, zehn Huskies. (Wernetshausen - Bachtel - Unterbachtel - Bachtelspalt - Forhalden - Tänler - Bleiche - Bahnhof Wald. 3 Stunden, 405 Meter aufwärts, 510 abwärts.)
In Wald kehrten wir in der Bleiche noch einmal ein. Das B boykottierte ich.

Dienstag, 5. August 2014

Extremfrühaufsteher Widmer

Ich bin ein Frühaufsteher. Und heute bin ich sogar ein Extremfrühaufsteher. Auf 6 Uhr nämlich bin ich ins Zürcher Radiostudio am Bucheggplatz geladen, um in der Morgenshow von SRF1 zu plaudern - natürlich übers Wandern. Also Tagwache um 4 Uhr 30.

PS: Wo reportiert wird, passieren Fehler. Letzte Woche schrieb ich zweimal über die Cröt, die Steiniglus im Puschlav. So nannten wir sie fälschlicherweise in unserem Grüppli; keine Ahnung, wie wir auf das Ö kamen. Sie heissen korrekt, im Singular und im Plural, Crot. Oder, auf italienisch, Crotto im Singular und Crotti im Plural.

PS2: Gestern schrieb ich über den Lagh da Caralin, an dem wir letzten Donnerstag waren. Jetzt stellt sich heraus: Die "Freizeitfreunde", ein anderer Wanderclub, besuchten den See drei Tage später, am Sonntag. Hier ihr Bericht.

Sonntag, 30. Juni 2013

Scherrer nonstop

Scherrer zu Fuss. (Screenshot retoscherrer.ch)
Morgen gibts im "Tages-Anzeiger" von mir einen "Kopf des Tages" mit Reto Scherrer. Der Thurgauer TV- und Radiomoderator, Wirtesohn aus Weinfelden, wandert ab Montag für Radio SRF1 und dessen Sendung "Querfeldeins" eine Woche lang durch die Ostschweiz. Er berichtet live, SRF1 räumt dafür sein Programm aus. Es bringt jeden Tag (abgesehen von den Nachrichten, dem "Rendez-Vous" und Musik) Scherrer nonstop.

Donnerstag, 14. Juli 2011

Wandern mit Gion

Der Silvaplanersee. Bild: H. Krapf, Wikimedia Commons
DRS1 bewandert unter dem Motto "Chrüz und quer dur d'Schwiiz" diese Woche das Oberengadin. Heute ist mein Freund Gion Mathias Cavelty als Gast mit von der Partie. Er muss vorerst die Mordsstrecke von Surlej dem Silvaplanersee entlang Richtung Sils Maria meistern. Von dort nehmen er und sein Interviewer Dani Fohrler die Bahn nach Furtschellas hinauf und laufen dann hinab nach Crasta im Fextal. Ich bin gespannt, Gion zwischen 14 und 15 Uhr live zu hören - und ich hoffe natürlich auf eine kreative Anti-Wander-Tirade. Schliesslich ist Gion ein Wanderhasser. Gib heute alles, Gion!