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Schöner Wohnen, schöner Winzern: das Schlössli in Schafis.
(Screenshot von der Homepage des Weingutes) |
Ein kleiner Nachtrag zum Wochenende - wir wanderten am Samstag in Biel, so habe ich das unlängst vermeldet. Am Vorabend war ich in Schafis am Bielersee von einer grosszügigen Freundin zum Treberwurst-Essen eingeladen, derzeit ist Saison. Das Prozedere geht so: Man kann als Gruppe bei einem der örtlichen Winzer Plätze buchen, es gibt dann eine Führung durch den Weinkeller, ein Apero und danach die im Marcnebel gedünstete Treberwurst samt natürlich reichlich Wein. Am Ende schwankt man zufrieden und wunderbar vollen Bauches zur Bahnstation, wo schon Scharen anderer Treberwurstianer stehen und auf den Zug heim warten - ganz Biel frönt jedes Jahr diesem Plaisir. Unser Essen mit einer Gruppe von 20 Leuten fand im Keller der Winzersippe Teutsch statt; das Gut heisst
Schlössli. Der junge Besitzer, Fabian, war knapp verhindert, weil eben aus den Skiferien heimgekommen. So erzählte der frühere Chef, Heinz, fünfte Generation auf dem Gut, einiges über Wein, Reben, Marc. Für das Kulinarische war anschliessend Sebastian, sechste Generation, Fabians Bruder, zuständig; seine Freundin half, beide haben eine Gastroausbildung. Die siebte Generation trat endlich an den Tisch, als aufgetragen war. Andrin, sechsjährig, goss reichlich Marc über die Würste und zündete sie an - der Juniorflambeur von Schafis.
PS. Interessant war eine Bemerkung von Heinz Teutsch während der Führung. Früher habe man den Traubenschnaps "Grappa" genannt, sagte er. Das dürfe man jetzt nicht mehr, der Name sei geschützt. Seit man dieselbe Flüssigkeit als "Marc" verkaufe, sei der Umsatz um 80 Prozent zurückgegangen. Grappa ist beliebt, den Marc kennt kaum einer.