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Ich denke, die fanden mich bizarr. |
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Kein Loch für mich zum Verkriechen. |
Gestern morgen kam ich mir sehr souverän vor. Total clever fand ich mich als Wanderer. Fähig, auch schwierigen Wetterlagen das Beste abzutrotzen und trockenzubleiben durch Wahl der richtigen Gegend. Im Zug nach Basel checkte ich kurz vor acht noch einmal das
Regenradar: Doch, da wälzte sich ein Regenband von Frankreich her über den Jura Richtung Mittelland. Der Projektion für die nächsten Stunden entnahm ich, dass die Gegend nördlich von Delémont ab neun Uhr wieder regenfrei sein würde. Dort wollte ich hin, genau deswegen. Zwischen Basel und Delémont schiffte es wie wild, in Delémont auch, alles nach Plan. Als ich freilich nördlich von Delémont bei Bourrignon um neun Uhr aus dem Bus stieg, schiffte es immer noch wie wild, das Regenband verhielt sich nicht so wie in der Simulation der Meteorologen. "Bonne chance", rief mir der Postifahrer nach, ich war sein einziger Fahrgast gewesen. Ich zottelte los, es regnete immer bösartiger, der heftige Guss dauerte über zwei Stunden, ich wurde pflotschnass, die gute Jacke nützte nicht viel. Du solltest dich nicht auf das Regenradar verlassen, du Depp, dachte ich. Schlimmer war, dass über mir ein Gewitter, nein, nicht vorbeizog, sondern innehielt; stellenweise blitzte es ziemlich nahe, sicher eine halbe Stunde war das unangenehm und gefährlich. Eine Hütte zum Unterschlüpfen sah ich grad keine, mir blieb nichts anderes übrig, als weiterzuzotteln. Dabei fiel mir ein, dass ich vor ziemlich genau einem Monat eine
Jörg-Kachelmann-Kolumne in diesem Blog lobend erwähnt hatte samt Kachelmanns Schlüsselsatz, der mir damals eingeleuchtet hatte: "Nur Deppen werden vom Gewitter überrascht."
P.S. Etwas mehr zu der - an sich - tollen Route morgen oder so.