Das Foto (sorry für die schlechte Qualität; iPhone) zeigt Vals gestern Nachmittag, nachdem ich zwei Dinge getan hatte. Erstens bewanderte ich unter einer Prachtsonne den Höhenweg Gadastatt - Zervreila-Stausee. Und zweitens schlittelte ich von See hinab ins Dorf; sieben Kilometer auf einer steilen, vereisten Strasse mit Gegenverkehr. Ich überlebte. Mehr zur Route und einem grandiosen Abendessen bald in meiner Zeitungskolumne.
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Donnerstag, 31. Januar 2013
Mittwoch, 30. Januar 2013
Ich freue mich auf Vals
Das letzte Mal, als ich beim Zervreila-Stausee durchkam, war Sommer. |
Heute fahre ich nach Vals, werde den bekannten Panoramaweg von der Gadastatt zum Zervreilasee bewandern, will des weitern mit dem Schlitten wieder hinab ins Dorf fahren oder aber denselben Weg zu Fuss zurücklegen, um im Hotel Therme mein Zimmer zu beziehen und am Abend im Roten Saal ein hoffentlich absolut köstliches Mahl zu mir zu nehmen; das Restaurant ist immerhin mit 15 Gault-Millau-Punkten ausgezeichnet, und ich erinnere mich an eine frühere Gaumenfreude, die mich dort ereilte. Ich glaube, das wird ein guter Tag.
Dienstag, 29. Januar 2013
Hälfte des Lebens
Als wir am Wochenende - man lese den Eintrag von gestern - am Rhein unterwegs waren, unter einem weiten Himmel von hellem Grau, bei Eiseskälte und Bise, da musste ich immer wieder an Hölderlins Gedicht "Hälfte des Lebens" denken, an seine "klirrenden Fahnen" vor allem. Hier ist es - und wer nun einwendet, dass es derzeit eher taut: Ich bin sicher, der Frost wird gleich anschliessend wieder in voller Härte zurückkommen.
Hölderlins Gedicht erschien 1804. (Wikicommons) |
Montag, 28. Januar 2013
Von Grau auf Blau
Der Rhein bei Diessenhofen. |
Stein am Rhein mit dem Schloss Hohenklingen. |
Der Abend naht. Unterstammheim auch. |
Sonntag, 27. Januar 2013
Brislach rezykliert
Die nette Blogleserin M. schickt mir - danke! - dieses Doppelfoto aus Brislach BL. Es zeigt denselben Wanderrhombus einmal von vorn - hübsch! Und von hinten - wäcks! Man kann es beim Rezyklieren übertreiben, finde ich.
Samstag, 26. Januar 2013
Too much information
Ob das Städtchen heute immer noch so schön ist? Stein am Rhein in einem Stich von Matthäus Merian, 1642. (Wikicommons) |
PS: Sensationsmeldung des Morgens: Die "Tagi"-Wetterkarte zeigt für Mittwoch 13 Grad an! Über Null, versteht sich.
Freitag, 25. Januar 2013
Ueli und seine Karten
Im Gletschergarten Luzern hockt ein 73-Jähriger an einem Tisch und zeichnet hochkonzentriert. Er ist der Schöpfer der Landkarten, die im Museum zurzeit und noch bis in den September hinein ausgestellt sind. Er ist aber auch selber, indem er vor Publikum zeichnet, Teil der Ausstellung. "Ueli's Maps" heisst sie, Ueli Läuppi, Geologe und Bauingenieur, arbeitet seit mehr als 25 Jahren an seinem Kartenatlas, der die ganze Welt abbildet. Nicht mit dem Computer, sondern von Hand eben tut er dies, wobei er ungeheuer sorgfältig vorgeht; Läuppi sieht sich selber nicht als Künstler, sondern als Wissenschaftler. Ich glaube, ich muss mir das vor Ort anschauen, die Rede ist von einem Wunderwerk der Exaktheit.
PS: Leider kann ich nicht mit einem Kartenfoto aufwarten, ich müsste es klauen. Hier der Link zu einem Bericht, der eine Fotostrecke enthält.
PS: Leider kann ich nicht mit einem Kartenfoto aufwarten, ich müsste es klauen. Hier der Link zu einem Bericht, der eine Fotostrecke enthält.
Donnerstag, 24. Januar 2013
Frankreich vs. Amerika 1:0
Die Jakobspilger in "Saint Jacques... La Mecque". |
Mittwoch, 23. Januar 2013
Schluss, aus, vorbei
Dienstag, 22. Januar 2013
Eier à la 68
Onsen-Ei in einem japanischen Restaurant. (Wikicommons) |
Onsen-Ei? Onsen klingt entfernt wie Nansen, löste bei mir eine Polarforscher-Assoziation aus. Ein Onsen-Ei wäre demnach eine Expeditionskapsel für Tauchgänge im arktischen Wasser. Bloss ist das falsch. Wobei - das mit dem Wasser hat etwas.
Onsen ist japanisch und bezeichnet eine heisse Quelle. Und ein Onsen-Ei ist ein Ei, das in einer heissen Quelle gegart wurde. Rund eine Stunde dauert das, die Temperatur sollte zwischen 60 und 70 Grad betragen, und das Resultat ist, dass sowohl Eiweiss wie auch Eigelb nur leicht gerinnen und wachsig werden. Weil die Onsen in der Regel mineralhaltig sind, hat das darin gekochte Ei einen salzig-schwefligen Geschmack.
Onsen-Ei. Was es nicht alles gibt auf dieser Welt. Mittlerweile hat die hiesige Spitzengastronomie die Methode übernommen und gart Eier auf diese Art, natürlich nicht draussen in der Quelle, sondern in der Küche. Der "Spiegel" berichtete mal über die Zubereitungsart und fand den süffigen Titel: "Eier à la 68".
Montag, 21. Januar 2013
Grosse Kleine
Schön wars am Samstag an der Kleinen Emme. Vier Stunden dauerte die Wanderung von Schüpfheim nach Wolhusen. Wir waren froh um die zwei Zentimeter feuchten Neuschnees auf dem Weg; sie halfen abwärts beim Bremsen dort, wo Trepplein mal kurz vom Fluss wegführen und dann wieder hinab zu ihm. Als spektakulärstes Wegstück stellte sich der mittlere Abschnitt heraus, von dem auch die Fotos stammen; zwischen Entlebuch und der Chappelbodenbrücke geht man durch ein Idyll mit hohen Nagelfluhwänden, weiten Auenflächen, Engstellen, wo der Fluss die Felsen kunstvoll gerundet und geschliffen hat. Ah ja, nicht vergessen werden darf das Mittagessen im "Bahnhöfli" Entlebuch: Das wirklich nette Wirtepaar und der wirklich feine Hackbraten werden mir noch lange in Erinnerung bleiben.
Sonntag, 20. Januar 2013
Stiller Has
Das Verbreitungsgebiet des Schneehasen. (Wikicommons) |
Samstag, 19. Januar 2013
Wenn Malaysier Schnee sehen
Hier war ich eben: Gstaad. (Wikicommons/ R. Zumbühl) |
Freitag, 18. Januar 2013
Meine Spuren im Schnee
Am Mittwoch fuhr ich von Gstaad mit der Gondelbahn auf die Wispile, einen sanften Bergrücken. Und dann nahm ich den Winterwanderweg zum Chrinepass und hinab nach Gsteig. Die Drei-Stunden-Route mit viel Gefälle (gut 850 Meter im Abstieg) war herrlich - vor allem der erste Teil, der in leichtem Auf und Ab auf besagtem Rücken Richtung Süden führt. Und was ich auch sehr genoss: Ich war der erste Wanderer, der an diesem Morgen die perfekt gewalzte Piste beging, man sieht das auf meinem obersten Foto.
Donnerstag, 17. Januar 2013
Ist ein Arzt im Zug?
Dieser Mann weiss, wie man im Zug richtig schläft! |
Gestern reiste ich von Zollikerberg nach Gstaad und retour, das waren sieben Stunden Fahrt. Man erlebt im Zug so einiges - hier vier Dinge (mehr von meiner wunderbaren Winterwanderung im Vorfeld eines Interviews voraussichtlich morgen):
- Gegen 6 Uhr 45 meldete sich der Zugführer: "Ist ein Arzt im Zug? Dann soll er bitte in den Speisewagen kommen! Bitte ein Arzt in den Speisewagen!" Meine Phantasie begann zu arbeiten, Gipfeli verschluckt und so. Oder ungeschickte Gabelanwendung. Oder doch ein Herzinfarkt? In Bern wartete die Sanität. Weil ich kein Voyeur bin, kann ich jetzt nicht sagen, was das Problem war.
- Die Lautsprecherstimme gab in Bern die Anschlüsse durch und sagte etwas von Regensdorf. Gemeint war doch wohl Jegenstorf.
- Ich hörte einer Frau zu, die telefonierte, ein Gespräch unter Müttern. Sie sagte ohne Begrüssung: "Du, deine Kinder haben die Nissen. Und ich habe gehört, sie kommen auch. Wenn deine kommen, kommen meine nicht! Ich habe schon genug Stress ohne Nissen! Nissen muss ich jetzt wirklich gar nicht haben!" Keine Ahnung, ob es um ein Skilager ging, aber jedenfalls sind Mamis knallhart.
- Eine Gruppe von Skifahrern, allesamt Frühsäufer, erzählte sich Witze. Etwa diesen: Eine Frau zu einer anderen Frau: "Hey, ich kann keine Kinder kriegen!" - "Echt? Hat das der Arzt gesagt?" - "Nein, mein Chef!"
Mittwoch, 16. Januar 2013
Böser, böser Schwabe
Fidele Sache: Homepage Hilariverein Laufen-Uhwiesen. |
Und für den bösen Ritter
gilt der Hilarimann
er wird am End des Festes
verbrannt an einer Stang.
Denn wär er nicht geflohen
samt seinem wilden Tross,
so hätten unsere Ahnen,
erhängt ihn auf dem Schloss.
Dienstag, 15. Januar 2013
Notruf in der Zürcher S-Bahn
Vor zwei Wochen in einer S-Bahn vom Bahnhof Stadelhofen zum HB Zürich: eine Touristin drückt versehentlich den Knopf der Notruf-Einrichtung. Und nun hört der ganze Wagen, weil der Lautsprecher der Anlage sich eingeschaltet hat, wie der Anruf durchgestellt wird... Spannung... wer weiss, vielleicht braucht man den Notruf ja selber irgendwann... gut zu wissen, wie das geht und wer da antwortet ... es dauert einen Moment... eine Stimme meldet sich... es ist ein Band! "Im Moment sind alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter besetzt." Danach kommt... das Besetztzeichen.
Montag, 14. Januar 2013
Neid auf die Saucissonfraktion
Januarfrühling auf Schloss Laupen, mit Sonne und der glitzernden Sense. |
Sonntag, 13. Januar 2013
Ein Haus spricht
Hey, Leute, ich bin ein Haus im Gontenmoos zwischen Gontenbad und Jakobsbad, AI. Wenn Ihr den Barfussweg gemacht habt, kennt ihr mich. Ich stehe mitten im Golfplatz, daher der Schutzzaun. Wer will schon, dass ihm steinharte Bälle an die Fassade knallen!
Samstag, 12. Januar 2013
Berns Schicksalsort
Spiezer Chronik, 1485: Vor der Schlacht von Laupen beten die Berner. Eine Predigt gibt es auch. Vor dem Altar mit Wappenschild Ritter Rudolf von Erlach. |
Freitag, 11. Januar 2013
Mein Göschenen-Ritual
Ich mag den Bahnhof Göschenen. Er ist einer der wenigen Bahnhöfe, die einem keinen schlanken Anschluss bieten; man muss warten. Auf der Hinreise von Zürich nach Andermatt und Realp hatte ich vorgestern 24, auf der Rückreise dann gar 26 Minuten Aufenhalt. Ich tat, was ich dort immer tue. Das eine Mal besuchte ich die Bahnhofs-Buvette am Gleis eins, wo man so schön die Bähnler bei ihren Alltagsgesprächen belauschen kann. Und das andere Mal ging ich kurz hinüber ins Dorf, das ein unglaublicher Absteiger-Ort ist, gemessen an der Verkehrs-Herrlichkeit von einst. Göschenen war sozusagen ausgestorben, ich sah auf meinem Spaziergang keinen Menschen.
PS: Zum Eintrag über Starterkulturen im Mostbröckli bekam ich informative Zuschriften, vielen Dank dafür. Eine, die von Efraim Lieberherr, sei hier wiedergegeben:
Keine Sorge! Starterkulturen sind ganz liebe, kleine und natürliche Käferli, die der Fleischreifung, dem Geschmack und dem Äusseren deines Mostbröcklis dienlich sind (für mikrobiologisch Interessierte: http://www.agroscope.admin.ch/fleischverarbeitung/01070/02317/index.html?lang=de). Starterkultur heisst, dass wenige dieser Bakterien zum Produkt (eben als Start) zugefügt werden und sich dann nachher selbst vermehren und ihren Zweck erfüllen. Neben der Fleisch- sind ähnliche Bakterienkulturen in der Milchverarbeitung zentral. Also lieber nochmals ein gutes Stück Mostbröckli und Alpkäse geniessen, bevor du Ihnen die Liebe dann ganz aufkündest... Viel fraglicher sind doch die Geschmacksverstärker, die ein wirklich gutes Mostbröckli nicht nötig hätte. En Guete!
PS: Zum Eintrag über Starterkulturen im Mostbröckli bekam ich informative Zuschriften, vielen Dank dafür. Eine, die von Efraim Lieberherr, sei hier wiedergegeben:
Keine Sorge! Starterkulturen sind ganz liebe, kleine und natürliche Käferli, die der Fleischreifung, dem Geschmack und dem Äusseren deines Mostbröcklis dienlich sind (für mikrobiologisch Interessierte: http://www.agroscope.admin.ch/fleischverarbeitung/01070/02317/index.html?lang=de). Starterkultur heisst, dass wenige dieser Bakterien zum Produkt (eben als Start) zugefügt werden und sich dann nachher selbst vermehren und ihren Zweck erfüllen. Neben der Fleisch- sind ähnliche Bakterienkulturen in der Milchverarbeitung zentral. Also lieber nochmals ein gutes Stück Mostbröckli und Alpkäse geniessen, bevor du Ihnen die Liebe dann ganz aufkündest... Viel fraglicher sind doch die Geschmacksverstärker, die ein wirklich gutes Mostbröckli nicht nötig hätte. En Guete!
Donnerstag, 10. Januar 2013
Wirt walzt Weg
So eine Passstrasse hat schon was. Vor allem im Winter. |
Das Restaurant Tiefenbach, gleich wird gegessen. |
Mittwoch, 9. Januar 2013
Hoher Tiefenbach
Der Tiefenbach liegt in der Höhe, es geht von Realp immerhin gut 600 Meter aufwärts. Schon lange wollte ich mal im Winter hinauf zum gleichnamigen Gasthaus an der - natürlich gesperrten - Furka-Passstrasse; der Beizer macht sich immerhin die Mühe, die gewalzte Winterwanderstrecke zu unterhalten. Heute ist es soweit. O hoher Tiefenbach, ich komme - stell mir bitte schön viel Sonne bereit!
Dienstag, 8. Januar 2013
Starterkultur (AI)
Mein Mostbröcklibröckli. |
Montag, 7. Januar 2013
Toobe?
Unterwegs im Gontenmoos Richtung Jakobsbad. |
Torfziegel im Toobemuseum. |
Die "Scheidegg" auf dem Grat zum Kronberg. Wir waren die einzigen Gäste. |
Sonntag, 6. Januar 2013
René, Lukas, Tom und die Mohrin
Vor kurzem schrieb ich darüber, dass es in der Schweiz mehrere Gemeinden mit dem Mohren im Wappen gibt, einem schwarzen, klischiert afrikanischen Kopf. Mein Blogkollege und Wanderfreund René P. Moor aus dem Gürbetaler meldete sich darauf - er mailte mir sein Familienwappen (siehe links) und merkte dazu an: Die Mohrs lebten ursprünglich in Deutschland und waren von eher dunkler Hautfarbe, weshalb ein Vorfahre überhaupt mit diesem Namen bedacht wurde. Im Laufe der Zeit wurde aus "Mohr" dann "Moor". Vielen Dank, René "Il moro"! Und da wir nun noch einmal beim Thema gelandet sind: Sehr lesenswert ist der Roman "Die Mohrin" vom Berner Lukas Hartmann. 1763 kauft ein Schweizer Offizier in der Karibik eine schöne Sklavin namens Marguerite und nimmt sie mit zu sich und seiner Familie nach Bern. Dort gebiert Marguerite zum Schrecken der alten Patriziersippe einen kleinen Buben namens Louis... Und ebenfalls empfehlen kann ich den neuen Roman von Tom Wolfe, "Back to Blood". Er spielt in Miami und führt an einer Handvoll Figuren die Obsession der Amerikaner mit der Hautfarbe vor.
Samstag, 5. Januar 2013
Wintergewandert? Gewinterwandert?
Unser Ziel: der Kronberg (Bildmitte). Hinten der Säntis. (Hansueli Krapf) |
So, hier der Artikel:
Rodelpiste
statt Skilift
Das Obwaldner Skigebiet LungernSchönbüel warb in den letzten Jahren für sich mit dem Wort «Panoramawelt». Die geschäftlichen Aussichten verdüsterten sich allerdings zusehends – nun haben die Betreiber gehandelt: Als kürzlich die Wintersaison begann, blieben die Skilifte stehen. LungernSchönbüel hat sich vom Skigeschäft abgewandt. Stattdessen wird geschlittelt und gewinterwandert. Auch ein Hunde-Rundweg ist beschildert.
Gleiches ist am Kronberg passiert, einem weitherum bekannten Appenzeller Hoger: Traditionell fuhr man winters mit der Seilbahn auf den Gipfel, um Ski zu fahren. Doch in den letzten Jahren nahmen die Betreiber zu wenig ein. Dass Kinder den Lift gratis nutzten, brachte auch nicht sensationell mehr Kundschaft. Mittlerweile hat der Kronberg umgestellt. Diese Saison ist die zweite, in der er sich als Schlittel- und Winterwanderparadies darbietet.
Beide Beispiele zeigen den Kampf kleiner Skigebiete. Und das Grundproblem der Branche. Erstens sind die Einnahmen stark abhängig vom Wetter. So rutschte Meiringen-Hasliberg nach dem warmen, schneearmen Winter 2010/11 direkt in die Liquiditätskrise. Zweitens führt der hohe Frankenkurs in Kombination mit der Wirtschaftskrise dazu, dass viele Leute hiesige Anlagen meiden. Und drittens spitzt sich der Wettbewerb zu. Halten kann sich nur, wer dauernd investiert. Im Fall von Meiringen-Hasliberg fanden sich nach der Nachlassstundung zwei Unternehmer aus der Region, die Geld einschossen, etwa für eine Beschneiungsanlage.
Entweder man wächst: Im Raum Arosa–Lenzerheide und auch am Oberalppass zwischen Andermatt und Sedrun wollen Skigebiete fusionieren. Oder man versucht sich mit einem schlauen Konzept zu positionieren: Meiringen-Hasliberg möchte speziell Familien ansprechen. Oder man lässt vom Skiwesen ab und setzt auf das Schlitteln und das ökologisch sanftere Winterwandern; beides braucht weniger Arbeitskräfte und Aufwand.
Auf dem Kronberg, der laut Eigenwerbung die längste Schlittelpiste der Ostschweiz bietet, war die erste skiliftlose Saison ein Erfolg: An Spitzensonntagen trug die Bahn über 1000 Schlittler in die Höhe.
(TA, 4. Januar 2013)
Gleiches ist am Kronberg passiert, einem weitherum bekannten Appenzeller Hoger: Traditionell fuhr man winters mit der Seilbahn auf den Gipfel, um Ski zu fahren. Doch in den letzten Jahren nahmen die Betreiber zu wenig ein. Dass Kinder den Lift gratis nutzten, brachte auch nicht sensationell mehr Kundschaft. Mittlerweile hat der Kronberg umgestellt. Diese Saison ist die zweite, in der er sich als Schlittel- und Winterwanderparadies darbietet.
Beide Beispiele zeigen den Kampf kleiner Skigebiete. Und das Grundproblem der Branche. Erstens sind die Einnahmen stark abhängig vom Wetter. So rutschte Meiringen-Hasliberg nach dem warmen, schneearmen Winter 2010/11 direkt in die Liquiditätskrise. Zweitens führt der hohe Frankenkurs in Kombination mit der Wirtschaftskrise dazu, dass viele Leute hiesige Anlagen meiden. Und drittens spitzt sich der Wettbewerb zu. Halten kann sich nur, wer dauernd investiert. Im Fall von Meiringen-Hasliberg fanden sich nach der Nachlassstundung zwei Unternehmer aus der Region, die Geld einschossen, etwa für eine Beschneiungsanlage.
Entweder man wächst: Im Raum Arosa–Lenzerheide und auch am Oberalppass zwischen Andermatt und Sedrun wollen Skigebiete fusionieren. Oder man versucht sich mit einem schlauen Konzept zu positionieren: Meiringen-Hasliberg möchte speziell Familien ansprechen. Oder man lässt vom Skiwesen ab und setzt auf das Schlitteln und das ökologisch sanftere Winterwandern; beides braucht weniger Arbeitskräfte und Aufwand.
Auf dem Kronberg, der laut Eigenwerbung die längste Schlittelpiste der Ostschweiz bietet, war die erste skiliftlose Saison ein Erfolg: An Spitzensonntagen trug die Bahn über 1000 Schlittler in die Höhe.
(TA, 4. Januar 2013)
Freitag, 4. Januar 2013
Murgen I bis III
Der Murgbach in einer Farbstiftzeichnung von 1868. (Julius Jacob der Ältere, Galerie Bassenge/Wikicommons) |
- Die Murg im Raum Oberaargau - siehe Kolumne. Sie bildet sich, indem zwei Flüsse zusammenkommen, die Rot und die Langete. Später darf die Murg auf zwei Kilometern Grenze (zwischen Bern und Aargau) spielen. Murgenthal liegt an dieser Murg, die in der Aare aufgeht.
- Die Murg in der Ostschweiz. Sie ist 34 Kilometer lang, ein stattlicher Fluss. Vom Hörnli oben kommt sie her, ist eine St. Gallerin, mutiert aber bald zur Thurgauerin. Auf ihrem Weg Richtung Frauenfeld hat sie in der Vergangenheit alle möglichen Mühlen angetrieben und Fabriken inspiriert. Schliesslich endet sie in der Thur.
- Last not least gibt es den Murgbach, ebenfalls Kanton St. Gallen. Sein steiles Tal, das Murgtal, durchsteigt man meist eilig, wenn man nicht gar von Murg am Walensee aus mit dem Wandertaxi in die Höhe fährt; man will möglichst schnell zu den wunderschönen Murgseen.
Donnerstag, 3. Januar 2013
Ein guter Beginn
Schneearmer 1. Januar: Toggenburg mit Churfirsten vom Bendel aus. |
Völlig im Grünen der Wasserfluh-Passweiler. |
Die Route: Krummenau - Schluecht - Wintersberg - Bendel - Schofbüchel - Forrersschopf - Salomonstempel - Fürschwand - Heiterswil - Scherrer - Hänsenberg - Waldschwilerberg - Köbelisberghöhe - Wasserfluh - Graben - Schwanden - Weid - Oberhelfenschwil - Niederholz - Wigetshof - Neudietfurt - Dietfurt. Gehzeit bei guten Verhältnissen 6 1/4 Stunden. 850 m auf, 950 ab. Ideal auch für Schneeschuhler.
Mittwoch, 2. Januar 2013
Le Gamin Volant
Der Vater war Weinhändler. Und Gemeindepräsident von Vallamand VD, einem Winzerdorf in den Reben über dem Murtensee; dort steht der Gedenkstein, den ich kürzlich fotografierte. Ernest Failloubaz verlor dann beide Eltern schon sehr früh, mit zehn war er Vollwaise. Er erbte ein Vermögen und versuchte, kaum erwachsen, in Avenches eine Flugzeugfabrik und eine Flugschule zu etablieren. 1910, da war er 18, flog er mit einer Blériot von Avenches nach Payerne, der erste Von-Stadt-zu-Stadt-Flug der Schweiz; man nannte ihn "Le gamin volant", den fliegenden Knaben. Am Ende scheiterte Failloubaz, der Schweizer Pilot mit dem Flugbrevet Nummer eins, total; er verarmte und starb mit 27. Nein, er stürzte nicht ab. Die Tuberkulose holte ihn!
Dienstag, 1. Januar 2013
Haben wir einen Deal, Ostschweiz?
Die Wetterprognose für heute lautet: Im Osten noch Föhn, während sich aus Westen Regen anschleicht. Die zweite Tatsache, die der Planer Widmer bedenken musste: In den Bergen ist über den Jahreswechsel der Teufel los. Aus beidem folgt theoretisch, dass man im Osten wandern, dabei aber einen Bogen um die Skigebiete machen muss. Und praktisch hat sich daraus eine Route ergeben, die uns in die Gegend des Salomonstempels und Köbelisbergs führen wird. Toggenburg und Neckertal, ihr habt die Ehre, meinem Grüpplein als erste Wandergegend im 2013 herhalten zu dürfen! Benehmt euch doch bitte entsprechend, stellt passable, nicht allzu dreckige Wege zur Verfügung, sorgt für eine anständige Bauern-Beiz alle zwei Stunden und lasst es euch nicht einfallen, uns eines jener giftigen Ostschweizer Hündli auf die Fersen zu hetzen, die man mit euch gemeinhin assoziiert! Deal?
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