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Dienstag, 24. Juni 2025

Die beste Beere von allen ist die ...


Es gibt beim Essen diese schönen markanten Momente im Jahreskalender. Der erste Kürbis, die ersten Marroni, der erste Spargel, die ersten Erdbeeren, die ersten Johannisbeeren. Die vor allem. Gestern morgen machte ich mir ein Müesli, von dem ich nicht sagen könnte, es sei zu klein gewesen. Mit Haferflocken, Banane, Milch und Johannisbeeren, die ich von einem Familienbesuch im Appenzellischen mitgebracht hatte. Direkt aus dem Garten. War herrlich. Wenn man mich fragt: Die Johannisbeere ist die beste Beere von allen.

Dienstag, 22. April 2025

Das Weichei

Widmer beschwingt.
(Foto: BG)
Was hatten wir am Samstag Alpenpanorama auf dem Schweizer Alpenpanorama-Weg! Wir gingen von Buonas via Michaelskreuz, Udligenswil, Adligenswil, Dietschiberg nach Luzern. Die Route, Gehzeit knapp fünfeinhalb Stunden bei je 650 Höhenmetern auf- und abwärts, ist eine grosse Verwöhnung. In der  Tiefe liegen der Zugersee und der Vierwaldstättersee, am Horizont reihen sich Dutzende Gipfel von Mythen bis Mönch, auf der anderen Seite, zum Mittelland, zieht sich die Albiskette mit dem Uetliberg. Wir gingen, wir genossen. Und freuten uns, als die letzten hartnäckigen Dunstschleier ungefähr auf dem Michaelskreuz sich aus dem Himmel verzogen. Was speziell die regionalen Berge angeht, so hatten wir stets entweder den Rossberg oder die Rigi oder den Pilatus vor Augen oder alle drei, in mittlerer Ferne machten wir zudem den Sendeturm auf dem Titlis aus. Im Michaelskreuz-Gasthaus tranken wir Kafi, am Ende in Luzern assen wir im Zunfthaus Pfistern; die Touristenstadt war nach der Ruhe der Wanderwege fast unerträglich, an der Seepromenade hatte es derart viele Leute, dass man Schwimmbewegungen machen musste, um durchzukommen. Ostern halt. Apropos: Auf der Grünfläche bei der Kirche Adligenswil setzten wir uns an den Granittisch, tranken Prosecco und tütschten Eier. Das war speziell schön, auch wenn mein Coop-Bio-Ei gleich einbrach. Was für ein Weichei.

Ein bisschen von extrem viel Alpenpanorama auf unserer Route.

In Luzern, hinten der Pilatus.
Unheimlich: Glotztasse im Zunfthaus Pfistern.

Dienstag, 11. März 2025

Die Osterchüechlischwäche

Letztes Bild des Osterchüechlis, dann war es weg.
Bis Ostern dauert's ja noch sechs Wochen. Und doch stehen beim Grossverteiler schon die Schoggihasen im Regal. Ich gehöre zu denen, die das komisch finden. Oder gar blöd, nie würde ich jetzt schon einen Osterhasen kaufen. Allerdings bin ich nicht sehr konsequent. Vorgestern sah ich beim Beck Hausammann im Zumiker Ortsteil Waltikon Osterchüechli – ich musste einfach eines kaufen.

Donnerstag, 30. Januar 2025

Das letzte Drittel beginnt

So mochte ich den Winter: San Bernardino, Mitte Januar.
Der kalendarische oder auch meteorologische Winter 2024/2025 umfasst die Monate Dezember (31 Tage), Januar (31 Tage) und Februar (28 Tage). Das sind zusammen 90 Tage. Heute haben wir den 30. Januar, starten somit in das letzte Drittel. Ist das nicht eine gute Nachricht für alle, die den Winter nicht mögen? Was mich angeht: Also hier im Flachland bin ich auch kein Fan.

Montag, 27. Januar 2025

Fasnachtsessen

Den Kalender der Fasnacht habe ich nie wirklich begriffen. Als Auftakt gilt der Schmutzige Donnerstag, der in der Regel in den Februar fällt, machmal aber auch in den März. Wenn dann das ganze Land ausgefestet zu haben scheint, ist in Basel Morgestraich. Noch viel verwirrlicher ist, dass auch der 11. November als Starttag der Fasnacht gilt. Sei dem, wie dem sei, am Samstagnachmittag trafen wir im Bahnhof Luzern auf Unmengen von Fasnächtlerinnen und Fasnächtlern. Ein junger Mann war mit einer kleinen Freundesschar unterwegs, er trug nach Art eines Bauchladens ein Tischli mit sich herum, das hübsch gedeckt war. Schliesslich wurde auf dem Perron fünf ein Bänkli frei, das Grüppli setzte sich, der junge Mann und ein Freund assen. Fasnacht macht Spass. Wann auch immer im Jahr.

Mittwoch, 16. Oktober 2024

Baustelle Rom

Zweimal die Engelsburg.

Alle 25 Jahre begeht die katholische Kirche ein Heiliges Jahr. 2025 ist es wieder soweit, rund 45 Millionen Menschen werden nach Rom reisen, um sich einen Ablass ihrer Sünden zu holen oder doch zumindest Segenswirkungen aller Art. Derzeit bereitet sich die Stadt vor, es wimmelt von Baustellen, die Piazza Navona ist praktisch ungeniessbar, im Petersdom stehen Gerüste, am Tiber wird ein Radweg eingerichtet, viele Strassen sind aufgerissen, als Fussgänger macht man riesige Umwege. Und alle hoffen, dass die Arbeiten rechtzeitig fertig sind. Auch den Zugang zur Engelsburg fanden wir – ich bin mit einem Fotografen für eine Reportage in Rom – am Montag von Abschrankungen verunstaltet, aus der Nähe hatten wir immerhin einen ungehinderten Blick auf den Bau, eine riesige Torte mit wulstigen Rändern. Die Anlage startete als Mausoleum, der grosse römische Kaiser Hadrian ruht in ihr; später wurde sie, insbesondere von den Päpsten, mehrfach ergänzt und zur Festung umgewandelt, die mit einer 800 Meter langen Mauer, einem militärisch befestigten Gang, mit dem Vatikan verbunden ist. Beim Sacco di Roma, der Plünderung Roms durch die Soldateska von Kaiser Karl V. im Jahr 1527, floh der Papst durch diesen Gang aus seinen Gemächern beim Petersdom in die Engelsburg. 42 Schweizer Gardisten eskortierten ihn, 147 Schweizer waren zuvor bei der Verteidigung des Papstes umgekommen.

Dienstag, 20. August 2024

6 Uhr 29

Sonnenaufang in der Wüste in Marokko.
(Foto: Wikicommons)
Zwei Monate sind es heute her seit dem längsten Tag des Jahres. Damals ging die Sonne um 5 Uhr 29 auf, heute tut sie dies exakt eine Stunde später, um 6 Uhr 29. Als Wanderer interessiert mich dergleichen, ich schaue mir jeden Tag auf meinem Handy an, wann es hell wird und wann dunkel und so weiter. Natürlich hängt das vom Standort ab, die oben genannten Uhrzeiten beziehen sich auf Zürich. Je weiter man nach Westen geht, desto später wird es hell. In Genf zum Beispiel geht die Sonne eine gute Viertelstunde später auf als in St. Gallen. Dass die Genferinnen und Genfer weniger hell sind als die Leute von St. Gallen – das würde ich nun aber nicht behaupten wollen.

PS: Für heute versprach ich einen Eintrag zur Romandie. Der kommt, ich gelobe es hoch und heilig, morgen.

Samstag, 10. August 2024

Durchs Land von wuy u ay

Die Pilgerferien sind vorbei, heute machen wir uns an die Etappe 19 auf dem Schweizer Jakobsweg, es geht von Schwarzenburg nach Freiburg. Im langen Mittelteil der Wanderung durchqueren wir den Sensebezirk, in dem die Leute eine höchst originelle Sprache haben. Es geht bei ihnen nicht auf und ab, sondern wuy u ay. Das Verb werden ersetzen sie durch das Verb kommen: I bü berüehmt cho. Und für richtig sagen die Seislerinnen und Seisler nur juscht. Ich hoffe, die Kommunikation klappt. Und ich hoffe des weitern, dass uns die Hitze nicht umbringt, die Unternehmung ist bei fünfeinhalb Stunden Gehzeit doch einigermassen lang. Die eigentliche mentale Herausforderung des Tages erwartet uns freilich erst später, nach der Heimreise im Zug. In Zürich ist Street Parade. Das heisst, dass wir uns durch monströse Menschenmassen kämpfen müssen, bis wir ganz zuhause sind.

Mein Foto vom Neujahrstag 2012 zeigt die Sodbachbrügg über die Sense zwischen
Schwarzenburg und Heitenried. Damals zogen wir, wie heute wieder, von Schwarzenburg
nach Freiburg. Dass wir auf dem Jakobsweg gingen, bedeutete uns aber nicht wirklich viel.

Samstag, 3. August 2024

Bin ich ein halber Zürcher?

Sieht man die Schweizerfahne auf meinem nicht so guten Handy-Foto? Tipp: rechts der Mitte suchen.
Es gibt doch diesen Witz über den Zürcher, der zum Mittelmeer reist und sagt: "Ich habe es mir grösser vorgestellt." Bin ich, der ausgewanderte Appenzeller, auch schon ein halber Zürcher? Jedenfalls blickte ich am 1. August von Herisau aus zum Säntis und sah die wie in früheren Jahren in die Felswand gehängte Schweizerfahne, die als grösste der Welt gilt. Ich dachte: "Ich habe sie mir grösser vorgestellt." Wirklich begeistert war ich vom Essen, wieder einmal spiesen wir im Familienkreis im Restaurant Rüti, von dem man so schön hinüber zur Alpstein schaut. Mein Zander an rotem Thaicurry mit Belugalinsen war erstklassig, der Coupe Romanoff ebenfalls.

Herisau isst: Zander auf Belugalinsen.

Herisau schleckt: Romanoff mit hausgemachter Glace und Thurgauer Erdbeeren.

PS: Mein Jakobsweg-Schweiz-Grüppli hat immer noch Pilgerferien. Nächsten Samstag sind sie vorbei, dann soll es von Schwarzenburg nach Freiburg gehen. Für heute ist, was gar nichts mit dem heiligen Jakob zu tun hat, eine Wanderung im Zürioberland-nahen Kanton St. Gallen vorgesehen.

Mittwoch, 14. Februar 2024

Die 4-R-Route

Kurz nach Wanderstart, links die Ron, rechts die Reuss,
in die die Ron gleich (im Rücken des Fotografen) mündet.
Lange Gerade mit der Ron zwischen Root und Buchrain. Hinten der Pilatus.

Als ich am Montag in Rotkreuz umstieg, realisierte ich, dass Fasnacht war, Scharen von Maskierten warteten auf den Zug nach Luzern. Ich selber fuhr mit dem Bummler bis Gisikon-Root, stieg aus und absolvierte im Folgenden eine Route, die ich bald "4-R-Route" taufte nach den Gewässern, denen entlang ich wanderte: zuerst die Reuss, dann die Ron, dann der Rotsee, dann wieder die Reuss. Etwas mehr als dreieinhalb Stunden brauchte ich von Gisikon-Root nach Luzern, der Weg war in der ersten Hälfte nicht wirklich schön, aber interessant, ich beinelte kilometerweit parallel zur Bahnlinie, passierte die Bahnhöfe "Root D4" (der heisst so, wirklich!), Buchrain und Ebikon, Gewerbehallen und Shoppingzentren wie die "Mall of Switzerland" erzählten die Geschichte des Rontals, das sich in unserer Gegenwart gefüllt hat mit Betrieben und modernen Wohnblocks dazwischen. Die Ron selber, das fand ich erfreulich, ist in den letzten Jahren renaturiert worden. Am Rotsee dauerte es danach längere Zeit, bis der Weg am Südostufer endlich hinab zum Wasser führte, fortan fand ich ihn idyllisch. Es folgte ein kleiner Aufstieg zum Kantonsspital Luzern, via die moderne Kirche St. Karli kam ich wieder zur Reuss und ging ihr entlang Richtung Bahnhof. Die letzten zwei Kilometer wimmelte es von Fasnächtlern und Fasnächtlerinnen, so richtig viel Stimmung war noch nicht spürbar, es war ja auch erst Mittag. Lustig fand ich zwei vielleicht 14-jährige Mädchen, die in den "McDonald's" an der Pilatusstrasse wollten. Ein paar Meter vor dem Eingang blieben sie auf dem Trottoir stehen und schrien synchron: "Au nei, Shit, Shit!". Ich folgte ihren entsetzten Blicken und sah, dass eine riesige Gruppe Kostümierter mit ihren Guggeninstrumenten grad das Lokal betrat. Die Mädchen drehten ab, keine Chance, einigermassen speditiv einen Big Mac zu bekommen.

Der kann auch verträumt: zwei Impressionen vom Rotsee.

Dienstag, 6. Februar 2024

Agatha und ihr Brot

Agatha im Kerker.
(Foto: Akela/Wikipedia)
Zum Eintrag von vorgestern muss ich etwas nachschieben. Er handelte von Grosswangen LU und dem Pfarrer, der dort am 5. Februar in der Bäckerei das Brot segnet. Was ich nicht bedacht hatte, ist der kirchlich-kalendarische Hintergrund dieser Handlung. Der 5. Februar ist der Tag der heiligen Agatha, ihr zu Ehren wird in manchen Orten das Brot, eben, gesegnet, man spricht vom "Agathabrot". Der Hintergrund des Brauches ist makaber. Laut der Legende bedrängte in der Antike der römische Statthalter von Catania Agatha, eine Christin, die sich Keuschheit verordnet hatte und standhaft blieb. Der Statthalter liess ihr die Brüste abschneiden, sie starb als Märtyrerin. Es gibt Bäckereien im Land, die fertigen am 5. Februar darum das Agathabrot in Gestalt einer weiblichen Brust. Andere Bäckereien formen an diesem Tag konventionelle Brote, auch sie werden gesegnet. 

PS: Ich danke jenen zwei Lesern, die mich auf die Sache mit Agatha aufmerksam machten.

Sonntag, 14. Januar 2024

Halbzeit!


Zurück von einer sonnenreichen Wanderung, fotografierte ich gestern Nachmittag in Zürich den Stadelhoferplatz, hinten ist der Zürichsee erahnbar. Just an diesem Ort und zu diesem Zeitpunkt fiel mir ein, dass wir bereits die Hälfte des Winters hinter uns haben. Wenigstens nach der Definition der Meteorologie, die den Winter als die Spanne der kombinierten Monate Dezember, Januar, Februar versteht. Das sind normalerweise* 90 Tage. Heute sind 45 Tage vorbei. Mir ist das recht so, ich gestehe, dass ein Teil von mir, so circa 51 Prozent, sich jeden Winter nach dem Frühling sehnt.

* Es gibt da eine kleine Komplikation. Heuer ist der meteorologische Winter einen Tag länger, weil wir ein Schaltjahr haben mit einem zusätzlichen Februartag. Ganz, ganz streng genommen, ist die Hälfte des Winters also erst am Montagmittag erreicht. Damit kann ich leben.

Montag, 3. April 2023

Den Osterhasen sahen wir auch

Bei Egg im Mettauertal.
Die Kapelle St. Nikolaus in Leidikon.
Vermooste Waldpiste kurz nach dem Zmittag.
In diesem Gebiet gabs keine Wandermarkierungen.

Das Fricktal ist eine katholische Gegend, wir sahen Kirchen, Kapellen, Kreuze. Wir sahen aber auch Rehe, einmal zwei, dann drei, der starke Regen schien ihnen nichts auszumachen. Vermooste Wälder und triefende Bäume sahen wir, sahen Bächlein, Tümpel und Teiche, sahen den Weiher am Rande Laufenburgs und sahen den riesigen Rhein. Doch, das war am Samstag eine abwechslungsreiche Route, die übrigens zum kleineren Teil auf unsignalisierten Pfaden verlief; zum Fischergut Rheinsulz, wo wir zu Mittag assen, führt nämlich kein Wanderweg. Ah ja, was mir noch einfällt: Den Osterhasen sahen wir auch. Er kam uns, siehe Foto unten, ein wenig ungeschlacht vor.

Schwaderloch, Bahnhof (Bus) – Obere Egg – Egg – Hintere Egg – Mettau – Usser Hofer – Wejeplatzhof – Leidikon, Kapelle – Fischergut Rheinsulz –  Ribiwinkelhütte – Hinter Chalchofe – Waldhaus – Ebnihalde – Schollenhalden – Laufenburg, Bahnhof. 4 Stunden, 610 Meter aufwärts, 605 abwärts.

Der Hase – Osterhase – vor der Hütte
beim Waldhaus oberhalb Laufenburg.

Samstag, 31. Dezember 2022

Tagträume



Ich mache das gern und regelmässig: durch ein Stadtquartier mit schönen Häusern gehen und mir vorstellen, wie es wäre, reich zu sein und mir eine schmucke Villa zu kaufen und dann etwas Schönes mit ihr zu machen. Nicht nur in ihr zu wohnen, sondern in ihr auch irgendein Projekt anzusiedeln. Etwas Sinnvolles und Nützliches. In meinem Leben wird das wohl nichts mehr, ausser ich gewinne sehr, sehr viel Geld im Lotto, das ich ja aber nicht spiele. Träumen macht jedenfalls Freude, wie ich kürzlich wieder einmal feststellte, als ich in Zürich vom Hegibachplatz hinab ins Seefeldquartier ging und, siehe Foto, etliche Gebäude passierte, die mich inspirierten. Nun wünsche ich allen ein frohes neues Jahr. Und gute Träume aller Art – ob sie nun wahr werden oder nicht.

Donnerstag, 1. September 2022

Bringt mir die Motorsäge!

Gestern kaufte ich ich mir einen Butternut-Kürbis. Aus dem mache ich heute ein Süppli, wir haben den ersten September, meteorologischer Herbstbeginn, das will kulinarisch gewürdigt sein. Ich brate Zwiebeln mit etwas Curry an, schneide den Kürbis in Würfel, gebe auch Rüebli und Kartoffeln in gleicher Grösse bei, lösche mit Bouillon ab, allenfalls wird am Ende mit etwas Cognac verfeinert. Was mir wichtig ist: dass die einzelnen Gemüsestücke noch als solche erkennbar sind und nicht etwa total verkocht oder gar püriert. Froh wäre ich im Übrigen, ich hätte das blasse Ding bereits zerteilt, ein solcher Kürbis ist ja steinhart. Garantiert werde ich heute Mittag in der Küche schreien: "Bringt mir die Motorsäge!"

Samstag, 30. Juli 2022

Es waren die Auslandschweizer

Der rote Lampion als Markenzeichen:
1. August in Reinach vor 17 Jahren.
(Foto: Roland Zumbühl, Picswiss / Wikicommons)

Am Montag ist Nationalfeiertag. Ich las gestern ein wenig nach zum Thema. Interessant: Die Bundesfeier wurde erst 1891 erstmals begangen, 600 Jahre nach 1291, das als Gründerjahr der Eidgenossenschaft gilt. Diese erste Bundesfeier von 1891 war als einmaliges Ereignis gemeint. Acht Jahre später aber wurde der Anlass doch fix in den Kalender des Bundesstaates eingebaut. Auslandschweizerinnen und Auslandschweizer hatten das gefordert. Sie wollten dem Quatorze Juillet der Franzosen und Kaisers Geburtstag der Deutschen ein eigenes patriotisches Fest entgegenhalten. Der 1. August war zunächst ein Werktag, einzelne Kantone beförderten ihn dann zum Feiertag, 1993 wurde er gesamtschweizerisch zum arbeitsfreien Tag.

Sonntag, 26. Dezember 2021

Archeologia rupestre

Als ich gestern nach der Weihnachtsfeier im Familienkreis wieder Richtung Zollikerberg fuhr, war mein Rollköfferli gut gefüllt mit Geschenken. Teure Pralinen aus Berlin, "Appenzeller" von der Schaukäserei in Stein, ein Mocken Mostbröckli vom Metzger Heis in Walzenhausen, ein Kalender fürs nächste Jahr mit Schweizer Bergszenen. Freude bereitet mir auch jenes Buch, das ich mir gezielt gewünscht hatte. Der Autor Franco Binda hat in jahrzehntelanger Arbeit im Tessin und in Südbünden Steine aufgesucht und katalogisiert, auf denen die Menschen der Prähistorie und folgender Zeitalter Zeichen hinterlassen haben, Kreuze, Schalen, Strichmenschlein, Sonnen, Sterne und so weiter. In "Il mistero delle incisioni. Archeologia rupestre nella Svizzera Italiana" breitet er seine schönsten Funde aus, erzählt zu jedem eine kleine Geschichte und deutet mit jener Zurückhaltung, die den Forschergeist vom Esoschwärmer scheidet. Auch die jeweiligen Koordinaten liefert Binda, bereits habe ich mir ein paar Orte herausgesucht, die ich bald besuchen will. Neu war mir übrigens im Untertitel des Buches das Adjektiv "rupestre". Lateinisch "rupes" bedeutet Fels, weiss ich unterdessen. Das Buch heisst somit auf deutsch: "Das Rätsel der Gravuren. Felsarchäologie in der italienischen Schweiz". Ich bin sicher, es wird in diesem Blog den einen oder anderen Eintrag zeitigen.

Mittwoch, 22. Dezember 2021

Lichtarmer Tag? Ja? Wirklich?

Auf halbem Weg.
Beim Chrüz. Hinten das Nebelmeer im Rheintal.

Gestern war der kürzeste Tag des Jahres. Ich beschloss, mir möglichst viel Licht zu geben, fuhr nach Amden und weiter hinauf zum Arvenbüel hoch über dem Walensee. Von dort nahm ich den Winterwanderweg zur Vorder Höhi unter die Füsse, setzte mich am Ziel auf das Bänkli beim Chrüz und liess mich von der Sonne wärmen. Lichtarmer Tag? Davon habe ich nichts gemerkt.
Perfekte Wegverhältnisse. Links der Gulmen.

Mittwoch, 7. April 2021

Eier tütschten wir auch

Kurz vor Wanderschluss bei Le Pied-d'Or.
Hallo Welt, hier sind wir: Krokusse.

Freude in Coronazeiten: brätlen.
Kalt war sie, unsere Osterwanderung am Samstag in den Freibergen. Eine starke Bise blies auf dem Plateau, drang durch die Kleider in die Knochen. Dafür sahen wir keine anderen Wanderer bis ganz kurz vor dem Schluss. Start war in Les Bois, wir zogen, vorbei am Pestfriedhof von Le Boéchet, nach Le Creux-des-Biches und Le Noirmont.  Dort deckten wir uns im Coop mit Würsten und Rotwein ein. Einige Zeit später fanden wir unterhalb der Krete südlich des Ortes im Wald einen windgeschützten Platz. Das Feuer wärmte. Die Würste wärmten. Der Rotwein wärmte. Das war eine gute Sache. Eier tütschten wir auch. Und zogen dann weiter via Le Peu-Girard und Les Breuleux zur abseitig platzierten Zughaltestelle Le Pied-d'Or. Im letzten Drittel hatte die Sonne geschienen, ohne viel Wärme abzugeben. Gut, kam gleich die Bahn. Während wir nach Tavannes hinab tuckerten, dachte ich: lieber Bise als Gedränge. Das war eine tolle einsame Unternehmung.
Gehzeit 5 Stunden. 360 Meter aufwärts, 385 abwärts.
Markenzeichen der Gegend: Windturbinen auf den Höhenzügen.

Montag, 4. Januar 2021

Neues Jahr, neue Route

Der reiche Pankraz Toggenburger erwarb in der Barockzeit bei Marthalen ein
stattliches Anwesen. Zu diesem gehörte ein Rebhäuschen auf dem Guggenbüel.
Einer von Marthalens Riegelbauten.

O du kaltes, nasses, erdiges, schönes Weinland! Am 1. Januar machten wir unsere traditionelle Neujahrswanderung. Sie führte von der Station Marthalen via Marthalen, das Niederholz mit dem Bibersee, die Thurauen und den Thurhof nach Flaach. Am Dorfbrunnen stoppten wir dort für unseren Neujahrsapèro, es gab Cava und dazu Nüssli, Hummuschips, Alpkäse. Sicher mag der eine oder andere Anwohner uns aus der warmen Stube mit Misstrauen gemustert haben - doch verhielten wir uns untadelig, hielten also brav Abstand und nahmen den Abfall wieder mit. Die zweite Hälfte der Route war etwas coupierter. Wir zogen ins Nachbardorf Volken, hielten hinauf Richtung Desibach und über den Schindlenberg nach Henggart. Nach 5 1/4 Stunden Gehzeit kamen wir am Ziel an, waren doch 320 Meter gestiegen und 300 abgestiegen. Das Wanderjahr 2021 ist offiziell eröffnet.
Vor Volken, Blick zurück nacb Flaach, hinten der Rhinsberg (l.) und der Buchberg.