Trockengasse oberhalb Intschi, die Siedlung ist von den Bäumen in der Bildmitte rechts praktisch verdeckt. |
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Mittwoch, 30. Juni 2021
Der Häkchenweiler
Dienstag, 29. Juni 2021
Simse, Seile, steile Flanken
In der Chelli-Laui. |
Schmal waren manche Passagen. |
In der Tiefe sahen wir immer wieder mal die Reuss. |
Lieblichkeit nach der Gefahr: der Arnisee. |
Intschi, das Happy End. |
Montag, 28. Juni 2021
Pepe, Nero und der böse Wolf
Pepe und Nero. Oder Nero und Pepe. |
Der Anti-Wolf-Zaun. |
Blick vom Hoferli auf die Reuss und den Urnersee. Rechts unten unser Startort Erstfeld. |
Sonntag, 27. Juni 2021
Eine Stadt, zwei Stiere
Etwas vom ersten, was ich vor wenigen Wochen in Martigny sah, nachdem ich den Bahnhof verlassen hatte, war ein Verkehrskreisel mit einem Minotaurus: einem Mann mit Stierkopf, als Gestalt bekannt aus der Glaubenswelt der alten Griechen. Die Kreisel der Walliser Stadt sind alle mit Kunst ausgestattet. Etwas vom Letzten, was ich in Martigny sah, war ein paar Stunden später wieder ein Stier. In der Bahnhofsunterführung sind in drei Schaukästen archäologische Fundgegenstände ausgestellt, natürlich handelt es sich um Kopien. Der dreigehörnte Stier – das mittlere Horn fehlt – war Teil der keltischen Mythologie, dieses Exemplar wurde 1883 vor Ort ausgegraben. Ein Stier zu Beginn und ein Stier am Ende: So bleibt mir mein Besuch in Martigny in Erinnerung.
Samstag, 26. Juni 2021
Tortenturm
Turmpräsentation am 22. Juni vor Ort mit Modell. (Youtube) |
Freitag, 25. Juni 2021
Die Gürtelrose – ein Update
Vor kurzem auf dem Kronberg: Widmer wandert wieder. |
PS: Kann sein, dass die Coronaimpfung die Gürtelrose auslöste, also das körperintern schlummernde Virus weckte. Kann sein, dass es Stress war, mein neues Buch gab im Finish in kurzer Zeit enorm viel zu tun. Kann aber auch sein, dass es ein leichter Sonnenbrand nach der Wanderung im Luzernischen war. Oder alle drei zusammen.
Donnerstag, 24. Juni 2021
LIechtensteins Aquädukt
Vaduz, die Kathedrale St. Florin. (Foto: kyselak/Wikicommons) |
Gestern fragte ich mich, woher der Name von Vaduz kommt, dem Hauptort Liechtensteins. Nun, ich schlug das nach. Vaduz liegt aus historischer Sicht im rätoromanischen Siedlungsgebiet. Ein alt-rätoromanisches Wort avadutg (das tg wird als deutsches "tsch" ausgesprochen) steckt im Namen, verwandt mit dem lateinischen aquaeductus, Aquädukt. Gemeint sein könnte in diesem Fall ein Wassergraben, ein Mühlkanal oder ähnlich.
Mittwoch, 23. Juni 2021
Ich wanderte geführt
Thunersee und Niesen (rechts der Bildmitte) von einem Hubel über der Alp Tschuggen. |
Mundete hervorragend! |
Vorgestern war ich im Diemtigtal und nahm dort an einer geführten Wanderung des Naturparks Diemtigtal teil. Startpunkt: die Postauto-Haltestelle bei der Talstation der Wiriehornbahnen. Als erstes hielten wir hinauf zur Chilchflue, Ueli Kammer, diplomierter Wanderleiter, zeigte uns die Pflänzli am Weg von Belladonna bis Nestwurz und erklärte alle Berge am Horizont von Wiriehorn über Mäggisserhorn bis Spillgerten. Von der Chilchflue stiegen wir auf zur Alp Tschuggen, und ich sah den Abendberg direkt vor mir, den ich letztes Jahr von Erlenbach aus erobert hatte. Im Alpbetrieb von Daniel und Marlene Wiedmer stand auf der lauschigen Laube ein Plättli mit Käse und eines mit Fleisch parat, wir schlugen zu, herrlich – und à propos: Diese Wanderung samt Degustation bei Wiedmers kann man, auch ohne Führung, buchen. Im Gespräch mit den Alpleuten erfuhren wir, dass das Diemtigtal geprägt ist von der Milchwirtschaft und also auch Käserei, wohingegen man zum Beispiel im nahen Kandertal eher Mutterkuh-Haltung betreibt und Fleisch produziert. Mit vollem Bauch ging es nach dem Mittagsmahl via Vorders Bergli ins Dorf Diemtigen (hier endet die Alpkäsewanderung offiziell) und weiter hinab zum Bahnhof Oey-Diemtigen. Während ich dort auf dem Perron stand, platschten riesige Tropfen auf den Vorplatz. Der Regen setzte ein.
Dienstag, 22. Juni 2021
Das Einhorn von Moutier
Am Samstag führten wir wandernd zusammen, was bald zusammen sein wird. Sozusagen. Wir gingen vom bernischen Moutier, das zum Kanton Jura wechseln will, über die Hügel und Kämme nach Delémont, dem Hauptort ebendieses Kantons Jura. Die Route (Moutier SBB – Aux Arsattes – Montagne de Moutier – La Combe – Neufchamp – Droit de Folpotat – Les Fougies – Châtillon – Abstecher zum Chêne Millénaire und retour – La Fenatte – Rossemaison – Cras de Courroux – Varnet – Delémont SBB, 6 3/4 Stunden, 990 Meter aufwärts, 1100 abwärts) forderte uns, weil der Tag heiss war; vor allem die letzte Etappe von Châtillon nach Delémont war schweisstreibend. Hier vier Fotos von unserer Unternehmung:
Morgens im Speisewagen, Frühstück "Muntermacher". |
Zwischen Moutier und Aux Arsattes: ein Einhorn. |
Halbzeit, wir brätlen. Der Ort im Wald ist lauschig. |
Vor Châtillon führt der Weg am Ruisseau du Sacy durch vier kurze Tunnels. |
Montag, 21. Juni 2021
Il est majestique
Wir waren fasziniert: die "Tausendjährige Eiche" von Châtillon JU. |
Spinnen lieben sie auch. |
Ein Teil des Stammes ist mit Schindeln verkleidet. |
Sonntag, 20. Juni 2021
Kilian und Loredana
Samstag, 19. Juni 2021
Le Mangonneau
Auf La Bâtiaz in Martigny, siehe Eintrag von gestern, gibt es – eine Schweizer Rarität – mittelalterliche Belagerungs- und Verteidigungsmaschinen zu besichtigen. Wurf- und Schleudergeräte, die ich mir kürzlich anschaute. "Le Mangonneau" ist eines von ihnen. Es schleuderte kugelförmige Geschosse rund 150 Meter weit. Allerdings nur armselige zwei pro Stunde. Hatte also ein Projektil des Mangonneau eingeschlagen, konnte man sich auf der Gegenseite mal 30 Minuten entspannen.
Freitag, 18. Juni 2021
Flucht in die Burg
Martignys Wahrzeichen, das Château de la Bâtiaz. Unten der Blick vom Bergfried auf die Stadt. |
Das Interview mit dem Burgenkenner Thomas Bitterli, von dem ich hier vor Tagen erzählt habe, machte mich neugierig. "Gluschtig" darauf, mir ein paar hiesige Befestigungen genauer anzusehen. Unter anderem fuhr ich nach Martigny, ging zur Dranse, folgte ihr flussaufwärts bis zum Pont de Rossettan, stieg steil auf durch die Reben und wanderte im Folgenden wieder nach Norden zum Château de la Bâtiaz, einer gewaltigen, das Bild der Walliser Stadt prägenden Burg. Auf La Bâtiaz machte mir der Blick vom Donjon, dem Bergfried, klar, welches die strategische Absicht hinter dem Bau der Burg im 13. Jahrhundert gewesen war: Sie kontrolliert das Tal der Dranse und damit den Zugang zum Grossen St. Bernhard. Als ich vor der Burg stand, tauchte übrigens ein Heli im Tiefflug auf, der systematisch die nahen Reben mit irgendeiner Substanz besprühte. Wegen des starken Windes geriet ich in den Fallout. Ich floh umgehend ins Innere der Burg. Die dicken Mauern von La Bâtiaz boten mir Schutz.
Der Sprühheli. |
Donnerstag, 17. Juni 2021
Ich ging zum Anfang
Stimmungsvoller Ausstellungsraum im Untergeschoss des St. Moritzer Forum Paracelsus mit Trinkbrunnen und den historischen Brunnenröhren aus Lärchenholz. |
Ich trank auch. |
Bronzezeitliche Funde aus der St. Moritzer Quelle. |
Mittwoch, 16. Juni 2021
Bewegte Woche
Gestern um 9 Uhr 18: Bergün aus dem Zug. |
Dienstag, 15. Juni 2021
Immer wieder gut: der Kronberg
Die Wartegg und hinten der Alpstein von der Scheidegg aus. |
Blick vom Kronberg nach Westen. |
Unterhalb Kleinbetten am Wissbach, der AI und AR separiert. |
De Chroberg im Rückblick. |
Zuerst die Fakten zu unserer samstäglichen Kronberg-Wanderung: Appenzell, Bahnhof – Eischen – Kaubad – Wasserschaffen – Scheidegg – Jakobskapelle – Jakobsquelle – Jakobsalp – Kronberg – Dorwees – Kleinbetten – Grossbalmen – Hölzli – Herrendürren – Zimmermanns-Lauftegg – Oberhaumösli – Chräg – Feld – Urnäsch, Bahnhof. 6 1/2 Stunden, 1140 Meter aufwärts, 1100 abwärts. Und dann die Gefühle: Wir waren angetan, begeistert, glücklich vom Weg. Hier ein paar Dinge, die gesondert genannt sein müssen:
- Immer wieder gut, nach der Hälfte des Aufstiegs auf den Kronberg oder ein wenig danach in der "Scheidegg" einzukehren, vor der verblichenen Schindelfassade in der Sonne zu sitzen, den Säntisriegel zu mustern und davor ganz nah den schnurgeraden Kamm der Wartegg.
- Immer wieder gut auch, auf dem Kronberg einzukehren. Wirtsleute wie die auf dem Napf oder auf dem Chasseral könnten sich ein Beispiel nehmen, wie man in einer Ausflugsbeiz arbeitet, ohne sich gehen zu lassen. Wie man gut kocht. Und das für viele Leute.
- Das Gebiet westlich des Kronbergs, Nagelfluhzacken noch und noch, ist faszinierend anzuschauen. Der Abstieg nach Kleinbetten und tiefer hinab zum Wissbach, der Inner- und Ausserrhoden trennt, fühlt sich an, als begebe man sich in eine zeitlose Grube. Und der Weg danach via Grossbalmen und Hölzli nach Herrendürren ist einer der schönsten im Appenzellerland. Ein Waldpfad schlängelt sich auf der Höhenlinie durch eine steile Flanke und will nicht enden. Die Bäche, die wir überschritten, waren noch gefüllt mit schmutzigem Lawinenschnee.
- Auf Kleinbetten trafen wir eine Bauernfamilie, die just an diesem Tag mit dem Vieh zur Alp aufgefahren war. Die Leute sassen am Tisch vor der Hütte. Die Kinder, vier oder fünf, trugen wie die Erwachsenen Tracht. Ein Bub und ein Mädchen übten sich im Schelleschötte, wobei sie die riesigen Glocken nur mit Mühe überhaupt tragen konnten. Das war irgendwie rührend.
Montag, 14. Juni 2021
Ich trank auch
Die Brunnenfassung der Jakobsquelle in der Nagelfluhflanke des Kronbergs. |
Viele Male war ich auf dem Kronberg, verpasste es aber stets, die Jakobsquelle zu besuchen, die in der Steilflanke nordöstlich unterhalb des Gipfels liegt und durch einen kleinen Brunnen gefasst wird, der wiederum durch einen unscheinbaren Wanderweg von der Jakobskapelle her erschlossen ist. Es gibt zwei Legenden. Die eine besagt, dass der Apostel Jakob hier seinen Wanderstab in die Luft schleuderte, der bis zum Pilgerort Santiago de Compostela flog. Gemäss der anderen Legende war es umgekehrt, Jakob schleuderte seine zwei Wanderstäbe in Santiago in die Luft, worauf diese sich am Kronberg nah Appenzell in den Boden bohrten - eine Quelle entsprang. Dass der Kronberg am Jakobsweg nach Santiago liegt, geht jedenfalls auf die Quelle und ihre Legende zurück. Die nahe Kapelle respektive ein Vorgängerbau ist schon für 1464 verbürgt, das Volk stieg auf, betete und ging dann zum Wasser, das gegen Schmalbrüstigkeit, Unfruchtbarkeit und andere Besten helfen soll. Ich trank auch, als wir am Samstag vorbeikamen, schaden kann so etwas nie. Ich bin glücklich, die Jakobsquelle endlich kennengelernt zu haben.
Sonntag, 13. Juni 2021
Jedem sein Vehikel
Wenn ich frühmorgens um sechs die Zeitung aus dem Briefkasten hole, sehe ich für gewöhnlich die Fahrzeuge zweier Menschen, die beide in meinem Haus wohnen: vorn das Velöli des kleinen Mädchens und hinten das Invalidenmobil der älteren Frau, die nicht mehr gut zu Fuss ist. Und jedesmal muss ich an die antike Geschichte der Sphinx denken, eines Ungeheuers, das vor Theben allen Vorbeikommenden dasselbe Rätsel stellt; wer es nicht lösen kann, wird von ihr getötet. Als Ödipus an der Reihe ist, liefert er die richtige Antwort, worauf die Sphinx sich aus Wut umbringt. Hier das Rätsel, das ziemlich bekannt ist. Wer die Lösung nicht findet, kann sie hier nachschauen.
Also, das Rätsel lautet:
Es ist am Morgen vierfüssig, am Mittag zweifüssig, am Abend dreifüssig. Von allen Geschöpfen wechselt es allein die Zahl seiner Füsse. Wenn es die meisten Füsse bewegt, sind Kraft und Schnelligkeit seiner Glieder am geringsten.
Samstag, 12. Juni 2021
Whaaat?
Der Titel zum Quiz von "Watson". |
PS: Heute gehts schon wieder ins Appenzellerland. Dabei war eigentlich geplant gewesen, dass wir im Urnerland wandern. Stellte sich aber heraus, dass es von Zürich Richtung Zentralschweiz eine Bahn-Baustelle gibt mit Ersatzbussen zwischen Thalwil und Zug. Das wollten wir uns nicht antun. Urnerland, wir schauen später mal vorbei.
Freitag, 11. Juni 2021
Bitterli und die Wasserfrage
Mein Burgenartikel. Halt mit Werbung im hinteren Teil. |
Für die "Schweizer Familie" führte ich ein Gespräch mit dem Basler Historiker Thomas Bitterli, 69, der nach 25 Jahren als Geschäftsführer des "Schweizerischen Burgenvereins" zurücktritt. Thema? Ja, klar, Burgen! Es geht in dem Interview um Raubritter und die sogenannte Vertikalbewegung des 12. Jahrhunderts, um den Unterschied zwischen Schloss und Burg, aber auch um den Alltag in einer mittelalterlichen Burg. Spezialist Bitterli – er publizierte 1995 den "Schweizer Burgenführer" – spricht schön anschaulich. Man kann das nachlesen, das Heft ist jetzt am Kiosk erhältlich. Auf meine Frage, wie die Burg zu Wasser kam, antwortet Bitterli:
"Man strebte beim Burgbau einen Brunnen an, indem man Richtung Grundwasser bohrte. Doch das führte nicht immer zum Erfolg. Die Alternative zum Brunnen war die Zisterne, wie wir sie heute im Schrebergarten finden. Eine mittelalterliche Burgzisterne, als Hohlraum in den Felsen geschlagen, fasste bis zu 10 000 Liter Wasser. Regenwasser in der Regel. Wo man aus Platzgründen keine oder keine genügend grosse Zisterne einbauen konnte, machte man es wie heute, wo man das Trinkwasser harassweise in Flaschen ins Haus holt. Man schaffte das Wasser in Fässern in die Burg. Heutzutage braucht jede Person 150 bis 180 Liter Wasser pro Tag, zum Trinken, Kochen, Baden, Duschen, für die WC-Spülung, die Geschirr- und die Waschmaschine. Im Mittelalter reichten zwei bis drei Liter Wasser pro Person."
Donnerstag, 10. Juni 2021
Der Duft der Ostschweiz
Ich liebe den zimetflade, weil er ein bisschen altmodisch ist und weil er wohl langsam ausstirbt. Er ist eine bedrohte Spezies, verkörpert den Artenschwund im Süsswarensektor. Gestern hatte ich wieder einmal ein Stück dieser Appenzeller und Toggenburger Spezialität, die auch im "Kulinarischen Erbe der Schweiz" erfasst ist. Das war zuhause bei meiner Mutter, die in Hundwil im Hirschen Brot und Backwaren kauft, einer Ablage der Bäckerei-Konditorei Mühle etwas ausserhalb des Dorfes. Beim Zimtfladen handelt es sich um einen runden Gewürzkuchen, den man recht lange aufbewahren kann, da er von Anfang an ein bisschen trocken ist. Nötigenfalls streiche ich ein wenig Butter auf. Gestern brauchte ich das nicht zu tun, unser Exemplar war frisch. Und duftete fein. Nach Kindheit und nach Ostschweiz.
Mittwoch, 9. Juni 2021
Mondlichtwandern
In der Schweizer Wandernacht läuft einiges. In Blau die Orte mit geführten Wanderungen. |
Die Nacht vom 26. auf den 27. Juni ist wieder einmal die Schweizer Wandernacht. Der Anlass unter Obhut der Schweizer Wanderwege ist doch schon 15 Jahre alt, hat also bereits ein klein wenig Tradition. Veranstalter an vielen Orten der Schweiz bieten eine geführte Nachtwanderung an, insgesamt sind es 79 Anlässe. Wer findet, er wolle nicht im Dunkeln tappen, dem sei mitgeteilt, dass am 24. Juni Vollmond ist. Zwei Tage später wird der Mond auch noch hübsch erhellend wirken.