Der Kunsthaus-Erweiterungsbau vom Architekten David Chipperfield. |
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Samstag, 29. Februar 2020
Zürichs neuster Neubau
Das Kunsthaus Zürich bekommt bald einen Erweiterungsbau; er soll dieses Jahr vollendet und nächstes Jahr eröffnet werden. Beide Gebäude sind im Untergrund durch einen Gang verbunden, derweil überirdisch eine vielbefahrene Strasse inklusive Tramtrassee sie trennt. Heute wäre Tag der offenen Tür in beiden Häusern, man kann sich also auch den schon ziemlich fertigen Neubau anschauen. Genauer gesagt: dessen riesige Eingangshalle. Ich komme kaum dazu. Denn wie gestern vermeldet, wollen wir an der St. Galler Glatt wandern. Gespannt bin ich, ob wir etwas vom Coronavirus merken werden, ob also zum Beispiel die Züge weniger voll sein werden als üblich.
Freitag, 28. Februar 2020
Glatt ist nicht gleich Glatt
Rümlang, die Grubenmann-Brücke von 1767 über die Zürcher Glatt. (Foto: Paebi/Wikicommons) |
Der Satz ist nicht eindeutig. Es gibt nämlich in unserem Land zwei Flüsse dieses Namens:
- Die Zürcher Glatt. Sie ist mit 36 Kilometern der längere Fluss. Und gleichzeitig ist sie vergleichsweise gesittet. Ein wenig brav. Das zeigt sich in der Höhendifferenz. Nur 100 Abwärtsmeter macht die Zürcher Glatt vom Greifensee, wo sie entspringt, bis zur Einmündung in den Rhein bei Rheinsfelden. Ein Langsamgewässer ist sie, träg, verschlickt. Übel hat man ihr im Übrigen mitgespielt, sie ist ein Agglo- und Industriefluss, der Wallisellen, Dübendorf, Zürich, Opfikon tangiert, von gewaltigen Strassenüberführungen gequert und von unzähligen Kanälen mit dubiosen Inhalten behelligt wird.
- Die Ostschweizer Glatt hat auch gelitten, vor allem im Bereich von Herisau und Gossau, deren Industriebetriebe ihr zusetzten. 24 Kilometer lang ist sie, startet im ausserrhodischen Schwellbrunn und endet bei Uzwil und Oberbüren, also im Kanton St. Gallen, in der Thur. 447 Höhenmeter sinkt sie von Anfang bis Ende, was heisst, dass sie abschnittweise wesentlich schneller fliesst ist als die Zürcher Glatt. Sie hat sich viel tiefer eingefressen und an einigen Stellen Tobel von beachtlicher Wildheit geschaffen. Auch mäandert sie. An dieser Glatt wollen wir morgen wandern.
Donnerstag, 27. Februar 2020
Recycling nach Zuger Art
Dieses historische Gebäude samt dem von einer Mauern mit Zinnen umgebenen Innenhof machte mir kürzlich in Baar Eindruck. Wie schön, dass es das Internet gibt, zuhause fand ich nach kurzer Suche, dass es sich bei dem fünf Gehminuten vom Bahnhof entfernten Ensemble um die Kreuelburg handelt. Die Familie Kreuel wurde im 17. Jahrhundert reich durch die Vermittlung von Söldnern, vor allem Frankreich schätzte die Mietsoldaten aus der Schweiz. Am alten Saumweg von Zug über Inwil und Baar nach Zürich erbauten sich die Kreuels zwischen 1633 und 1654 ein standesgemässes Haus, wobei sie als Material auf die Steine einer Turmruine zurückgriffen. Schlaues Recycling. Allerdings gingen die Kreuels bald nieder, 1761 wurde ihre Burg von der Familie Schmid übernommen, die das Anwesen bis heute hält.
Mittwoch, 26. Februar 2020
Brachiale Putzpraktik
Ich bin bei Academia.edu dabei, einem Dienst, der wissenschaftliche Papers aller Art bereithält und sie gratis verbreitet. Regelmässig bekomme ich - so habe ich mein Abo eingerichtet - Forschungsergebnisse im Bereich der Archäologie in unserem Land zugemailt, zum Beispiel Publikationen der kantonalen archäologischen Dienste. Gestern las ich dies: Im Kaltbrunnental, das bei Grellingen BL ins Laufental mündet, fand man vor 85 Jahren den Weisheitszahn eines Menschen aus der Altsteinzeit. Linker Oberkiefer. Jahrzehnte später hat man den Zahn untersucht. Und man hat die horizontale Furche in ihm gedeutet. Die Forscher sprechen von prähistorischer Zahnhygiene: Mit einem harten Gegenstand, einem Stocher, muss der Besitzer oder die Besitzerin des Zahns regelmässig kraftvoll Speisereste entfernt haben. So kam die Kerbe zustande. Ich denke, ein heutiger Zahnarzt wäre entsetzt über die brachiale Putzpraktik.
Dienstag, 25. Februar 2020
Josef Wermelinger und die Burg
Unsere letzten Meter zur Ruine Kastelen. Im Inneren ist der 20-Meter-Turm durch eine Gitterrost-Treppe vorbildlich erschlossen. |
Josef Wermelinger weiss alles über seine Ruine. |
Das alte Waschhaus (links), das Schloss (rechts) und die Burg (hinten). |
Montag, 24. Februar 2020
Krokusse und Eiskaffee
Ein Luzerner Kleinod: der Mauensee nah Sursee. |
Blick von der Ruine Kastelen zu den Alpen. Unten Gettnau. |
Nördlich von Alberswil gibt es bei der Holzbrücke über die Rot einen "Platz des Dialoges". Da war aber niemand. |
Was ich im Rössli ass: ein warmes Geisskäslein mit Salat. Angusbeef an Sauce Béarnaise mit Pommes Frites. Und den famosen Eiskaffee. |
Sonntag, 23. Februar 2020
Die Indianer von Sursee
Gestern war Fasnacht im Luzernischen, wir diskutierten im Grüppchen und waren uneins. Der eine lobte die Basler Fasnacht als viel schöner, die andere fand Fasnacht etwas Verlogenes, weil auf einer Doppelmoral Basierendes, und wieder eine andere erzählte von der Fasnacht in ihrem Heimatkanton Thurgau - die sei einfach vulgär. Sei dem, wie dem sei: Ich mag die Luzerner Fasnacht und mag sie mehr als die Basler Version mit den Pfeifen, pardon, Piccolos, die mir die Zähne ins Surren bringen, als läge ich in der Dentalhygiene. Hier drei Bilder von gestern. Den Götterboten Merkur und den Efeumann fotografierte ich im Zug bei Gettnau, die Indianerfamilie am Bahnhof Sursee.
Samstag, 22. Februar 2020
Die beste Rösti der Schweiz
Juli 2019 im Restaurant Kaiserstock: Nachdem wir den Rophaien erstiegen hatten, gabs diese Bratwurst mit Rösti. |
Freitag, 21. Februar 2020
Rien ne va plus
Das Problemdreieck des Sommers 2020. (Screenshot Schweizmobil) |
- Vom 5. Juli bis 9. August ist wegen Bauarbeiten am Saaneviadukt bei Gümmenen die Strecke von Bern nach Neuenburg unterbrochen.
- Vom 24. Juli bis 9. August wird wegen Bauarbeiten am Senseviadukt zusätzlich auch die Strecke von Bern nach Freiburg gesperrt.
Donnerstag, 20. Februar 2020
Die Ölsardinenfrau
Arnold Böcklin, "Meeresstille", 1887 (Ausschnitt). Ich nenne das Bild "Die Ölsardinenfrau". |
Frank Buchser, "Flutumfangen", 1876 (Ausschnitt). Langweilt sich die junge Fischerin? Ich kann ihre Miene nicht deuten. Und ist sie überhaupt eine Fischerin - und das Ding vor ihr eine Art Reuse? |
Mittwoch, 19. Februar 2020
Mit dem Oltner durch Olten
Das Oltner Stadthaus. Es spielt auf Le-Corbusier-Bauten an. |
Olten hat einen Flugplatz. Wusste ich bis anhin nicht. |
Olten Süd-West. Hinten die einstige Usego-Zentrale. Und dahinter der Jura. |
Dienstag, 18. Februar 2020
Zwei neue gentilés
Letzte Woche war ich an zwei Orten in der Romandie. Routinemässig schlug ich in beiden Fällen le gentilé nach; so lautet der französische Ausdruck für die Bezeichnung der Bewohner eines Ortes. Hier meine zwei neusten gentilés:
Hier wohnen die Loclois und Locloises. |
- Die Bewohner von Le Locle sind les Loclois und les Locloises.
- Die Bewohner von Bex sind les Bellerins und les Bellerines. Es ist wahr, ich schwörs. So kurios es auch klingt.
Montag, 17. Februar 2020
Salziger Ausflug
Abstieg in die Tiefen des Salzbergwerks von Bex. |
Hinter dieser Glasscheibe entsteht das Edelsalz "Fleur des Alpes". |
Mineurvehikel für die langgezogenen Kavernen. |
Knaller zum Schluss: Die Führerin öffnet einen Hahn und zündet das Wasser an. Es enthält Methangas. |
Sonntag, 16. Februar 2020
Der TGV von Bex
Das war gestern ein begeisternder Ausflug. Wir besuchten das Salzbergwerk von Bex am Rand des Rhonetals im Kanton Waadt. Hier ein paar Fotos von der Fahrt in den Berg. Die Frau, die uns führte, war spassig. Sie nannte das Minizügli, das uns unter Tag trug, "TGV". Das heisse: "Train à Grande Vibration." Gleich darauf rief sie: "Haben wir Leute aus Frankreich in der Gruppe?" Zwei Frauen meldeten sich. Die Führerin stellte ihnen die Frage: "Was ist der Unterschied zwischen unserem und Ihrem TGV?" Die Pointe kam schnell: "Bei uns gibts keine Streiks." Mehr über unsere Salzexkursion morgen oder übermorgen - halt sobald ich dazu komme, das alles zu verarbeiten. Denn heute steht grad die nächste Unternehmung an. Diesmal in Olten.
Samstag, 15. Februar 2020
Habt ihr Ähnlichkeiten im Haus?
Hopedale heute. (Foto: Michel Meunier/ Wikicommons) |
Freitag, 14. Februar 2020
La Clepsydre du Locle
Gestern fuhr ich nach Le Locle, um mir die Klepsydra des Ismail al-Dschazari anzuschauen. Eine Wasseruhr, die dort im Musée d'Horlogerie in einer alten Prachtvilla oberhalb der Stadt ausgestellt ist. Es war ein beruflich bedingter Ausflug. Ismail al-Dschazari war ein Tüftelgenie und lebte vor 800 Jahren zur Zeit der Abbasiden, einer arabischen Dynastie, die ein Grossreich kontrollierte; er dürfte auch Leonardo da Vincis technische Visionen beeinflusst haben. Al-Dschazari konstruierte grosse hydraulische Systeme, bei denen mit Pumpen und Schaufelrädern Wasser über weite Strecken geleitet wurde. Ebenso mochte er aber die kleinen Apparate und Maschinen, er kreierte zum Beispiel eine automatische Teedienerin. Und eben - eine berühmte Uhr, die Elefantenuhr. Jede halbe Stunde bewegt sich der Mann auf dem Rücken des Elefanten, Vogelfiguren rühren sich, ein Gong erklingt. Wie das möglich ist, kann man hier nachlesen. Gestern im Uhrenmuseum von Le Locle war ich ein wenig enttäuscht: Al-Dschazaris Klepsydra ist im Winter nicht in Betrieb und wird derzeit revidiert. Ah ja, dies noch: Es handelt sich nicht um das Original, sondern um einen Nachbau.
Das Musée d'Horlogerie in Le Locle ist im Château des Monts untergebracht. |
Donnerstag, 13. Februar 2020
Die Stadt Wald
Wald im 18. Jahrhundert. (Wikicommons) |
- Der Kanton Zürich wächst stark, kennt man ja. 1 534 600 Einwohnerinnen und Einwohner hat er neu. 1850 machten die Zürcher gut einen Zehntel der Bevölkerung der Schweiz aus. Heute mehr als einen Sechstel. Die Schweiz wird immer mehr zu Zürich.
- Besonders stark steigen im Kanton die Einwohnerzahlen im Knonauer Amt, im Unterland und in der Stadt Zürich.
- Wald im Zürcher Oberland hat jetzt mehr als 10 000 Einwohner und ist eine Stadt; der Kanton hat somit neu 32 Städte.
- Der Ausländeranteil an der Wohnbevölkerung im Kanton Zürich beträgt 26,9 Prozent.
- 27,1 Prozent der Leute im Kanton Bevölkerung sind reformiert, 24,8 katholisch. Beide grossen Konfessionen haben wieder massiv verloren.
Mittwoch, 12. Februar 2020
Enteist die Gleise, entgreist die Kreise!
Ort des enteisenten Wassers: Mineralquelle Rhäzüns. (Foto: Roland Zumbühl/ Wikicommons) |
Man gerät bei solchen Wörtern schnell ins Blödeln:
Eine Entente unter Enten: Ententeente.
Ein enteisenter Senter. Eine enteiste Senterin. Eine Ente aus Sent. Eine Senter Ente.
Eine Eisenente. Eine Eisente.
Enteisende Enteisenung.
Enteisenung ist nicht gleich Enteignung.
Ententante. Tantenente. Tantentinte. Tintentante. Ententinte.
Fisimatenten unter Enten.
Enteisente Eiszeit, eisige Eisenzeit.
Enteist die Gleise, vereist die Greise, entgreist die Kreise!
So, ich höre auf, sonst wird es immer schlimmer. Ich werde mich nächstens damit beschäftigen, "enteisenen" mal vollständig und korrekt durchzukonjugieren. Vielleicht brauche ich den Ausdruck irgendwann. Dann bin ich froh, ihn im Griff zu haben.
Dienstag, 11. Februar 2020
Wo die Funggi-Esser leben
Hier leben die Funggi-Esser: Solothurn. |
Montag, 10. Februar 2020
Raureif, Kirchen und Thaifood
Blick zurück nah Rotkreuz auf den Pilatus (links). |
Es ist Fasnacht im Zugerland. |
Wart, Gemeinde Hünenberg: St. Wolfgang, Spätgotik auf dem Lande. |
Sonntag, 9. Februar 2020
Alte neue Wirtschaft
16 Gault-Millau-Punkte. Eingekehrt bin ich nicht. Aber bewundert habe ich das Gesellenhaus Wart gestern ausgiebig. Wart ist ein Ortsteil der Zuger Gemeinde Hünenberg. Das Gesellenhaus heisst so, weil in einer mittelalterlichen Schrift von einem Vogt und seinen Gesellen die Rede ist, die hier tagten. 1539 und 1684 wird neu gebaut. 1703 schon wieder. Diesen zwei Jahre später vollendeten Bau haben wir heute vor uns. Die neue Wirtschaft ist also über 300 Jahre alt.
Samstag, 8. Februar 2020
Rum Express
Die Fotos zu diesem Eintrag stammen von Freund Erwin Sommer, vielen Dank! Sie zeigen die "Train Bar" der SBB, in der Erwin kürzlich unterwegs war. Das Bahnunternehmen hat die alten Starbucks-Wagen zu Barwagen umgebaut, die seit kurzem zu gewissen Zeiten auf der Strecke Romanshorn - Brig verkehren; Drinks mit Namen wie "Roter Pfeil" und "Rum Express" werden unter anderem serviert. Dies bis März, danach wollen die SBB entscheiden, ob die "Train Bar" definitiv eingeführt wird oder wieder verschwindet. Ich hoffe, sie bleibt. So kann ich mich wenigstens stilvoll betrinken, wenn der Zug wieder mal grässlich verspätet ist.
Freitag, 7. Februar 2020
Rodo und Raedo
Es gibt Rodersdorf, und es gibt Raedersdorf. Die beiden Dörfer liegen nur gerade knapp sieben Kilometer auseinander. Freilich gehört Rodersdorf, das man von der Stadt Basel aus mit dem Tram Nr. 10 erreicht, zum Kanton Solothurn, während Raedersdorf auf französischem Boden liegt. Im Sundgau. Und nun würde ich gerne einen gemeinsamen Ursprung der zwei Orte konstruieren: Es war einmal ein alemannisches Brüderpaar, Rodo hiess der eine, Raedo der andere. Bloss kann ich solches nicht belegen, womit dieser Blogeintrag praktisch schon zu Ende ist. Er schliesst mit dem festen Vorsatz, dass ich gern bald einmal von Rodersdorf nach Raedersdorf wandern würde. Weit ist da ja nicht.
P.S. Es gab einst beim Schweizer Fernsehen einen Charles Raedersdorf. Er co-moderierte die Sendung über die Mondlandung. Später wurde er Chef des Schweizerischen Katastrophenhilfecorps. Der Mann muss einen Ahnen gehabt haben, der in Raedersdorf lebte.
P.S. Es gab einst beim Schweizer Fernsehen einen Charles Raedersdorf. Er co-moderierte die Sendung über die Mondlandung. Später wurde er Chef des Schweizerischen Katastrophenhilfecorps. Der Mann muss einen Ahnen gehabt haben, der in Raedersdorf lebte.
Die zwei Wappen: links Rodersdorf und rechts Raedersdorf. |
Donnerstag, 6. Februar 2020
Einmal Pole, immer Pole
Sonderlich türkisch wirkt das nicht: Tanzfest in Polonezköy. (Foto: Nevit Dilmen/ Wikicommons) |
Mittwoch, 5. Februar 2020
Baar und Zürich
In Baar, im Quartier Schutzengel, fotografierte ich einen Pavillon. Leider versäumte ich es, mich zu erkundigen, zu was genau er dient. Kindergarten, Quartiercafé, Künstlerbude? Jedenfalls erinnerte mich die kolorierte Fassade ein wenig an den Pavillon Le Corbusier im Zürcher Seefeld: Corbusiers letztes Werk wurde 1964 begonnen und ist heute als Museum hergerichtet.
Einmal Baar und ... |
... einmal Zürich. (Unteres Foto: Wikicommons/ Museum für Gestaltung Zh.) |
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