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Mittwoch, 12. Februar 2020

Enteist die Gleise, entgreist die Kreise!

Ort des enteisenten Wassers: Mineralquelle Rhäzüns.
(Foto: Roland Zumbühl/ Wikicommons)
Unlängst trank ich, unterwegs mit einem Freund, Rhäzünser. Aus dem Pet-Fläschchen. Im kleingedruckten Inhaltsbeschrieb stand: "Enteisentes Wasser." Interessant, ich dachte zuerst an Eis und dann an eine Ente im Eis, also eine Eisente. Obwohl es doch eigentlich um "Eisen" ging. Sprachlich ist es nicht naheliegend, mit "Eisen" analog zu, sagen wir "Kupfer", ein Verb dieser Art zu bilden: "Entkupfern" geht, "enteisenen" aber klingt seltsam. Doch das Verb steht im Duden. Im Partizip Passiv wirds auch nicht besser: "Entkupfert" versteht jeder, "enteisent" wirkt schief. Über solche Dinge unterhielten wir uns doch gut zehn Minuten lang amüsiert.

Man gerät bei solchen Wörtern schnell ins Blödeln: 

Eine Entente unter Enten: Ententeente. 
Ein enteisenter Senter. Eine enteiste Senterin. Eine Ente aus Sent. Eine Senter Ente.
Eine Eisenente. Eine Eisente.
Enteisende Enteisenung.
Enteisenung ist nicht gleich Enteignung.
Ententante. Tantenente. Tantentinte. Tintentante. Ententinte. 
Fisimatenten unter Enten.
Enteisente Eiszeit, eisige Eisenzeit.
Enteist die Gleise, vereist die Greise, entgreist die Kreise!

So, ich höre auf, sonst wird es immer schlimmer. Ich werde mich nächstens damit beschäftigen, "enteisenen" mal vollständig und korrekt durchzukonjugieren. Vielleicht brauche ich den Ausdruck irgendwann. Dann bin ich froh, ihn im Griff zu haben.

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