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Donnerstag, 15. Mai 2025

Immenblatt?

Immer schön, mit einer Person zu wandern, die sich auskennt. Zum Beispiel in Sachen Botanik. Gestern war ich im Züribiet mit M. unterwegs, die so ziemlich jedes Pflänzli und Blüemli identifizieren kann. Mir waren die meisten Gewächse neu, die sie benannte; ganz wenige fotografierte ich, zeige sie hier gern und hoffe, dass mir ihre Namen bleiben werden.

Nie gehört. Das ist das Immenblatt.

Nie gehört: Das ist die Voralpen-Kreuzblume.


Auch schon gehört: Das sind Knospen der Tollkirsche.

Mittwoch, 14. Mai 2025

Mein Kafifreudeli

Die Zuckersäcklein der Appenzeller Kantonalbank mit Mundart-Redewendungen machen mir immer Freude, wenn ich im "Ochsen" in Stein AR einkehre und es nach dem Essen Kafi gibt. Versteht man Lei? Es ist ein altes Dialektwort für Gattung, Sorte, Art. Der Satz lautet also auf Hochdeutsch: "Die Gattungen finden einander."


Dienstag, 13. Mai 2025

Kalkstein, kühler Wind und Enzian

Mein liebstes Foto der Wanderung: Enzian unterhalb des Kronbergs.
Etappe 3 des Alpenpanorama-Wegs ist gemacht, ich habe es gestern erzählt. Für mich war sie altvertraut, die Route von Appenzell via Eischen, Kau, Wasserschaffen, Scheidegg, die Jakobskapelle auf den Kronberg und via Chammhaldenhütte zur Schwägalp. Fünfeinhalb Gehstunden brauchten wir bei 1110 Höhenmetern aufwärts und 545 Höhemetern abwärts, dass ein erfrischend kühler Wind blies, trug dazu bei, dass wir alle am Ende nicht ernsthaft müde waren. Und natürlich war die Strecke abwechslungsreich mit wirklich viel Bergpanorama sowie herrlichen Blumen. So war das, und jetzt freue ich mich auf die nächste Alpenpanorama-Unternehmung. Die findet übernächsten Samstag statt, dann wollen wir von der Schwägalp über den Risipass nach Stein SG gehen.
Entspannendes Wiesen-Intermezzo zwischen Eischen und Kaubad.

Die Jakobskapelle 45 Gehminuten vor dem Kronberg-Gipfel.

Auf dem Kronberg.


Auf der Schwägalp: Zerfurchter Kalkstein prägt die Fluren um den Säntis. 

Montag, 12. Mai 2025

Der Launische

Rast auf dem Kronberg, der Säntis ist nicht mehr zu sehen.
Die Chammhaldenhütte, 40 Gehminuten vor der Schwägalp: Säntis immer noch verdeckt.
Auf der Schwägalp, der Säntis-Sendeturm (rechts der Bildmitte) zeigt sich.
Im Schwägalp-Gasthaus.
Der Olymp ist in der griechischen Antike der Berg der Götter, oft hüllen sich diese in Nebel. Auf dem Säntis wohnen wohl keine Götter, denen wäre der Rummel vermutlich zu gross. Jedenfalls aber hat der Säntis, der König der Ostschweiz, auch diesen Drang, sich zu entziehen. Als wir am Samstag in Appenzell Richtung Kronberg und Schwägalp starteten, Etappe 3 des Schweizer Alpenpanorama-Wegs, war das Wetter tadellos. Wir sahen den Säntis in der Ferne. Dann kamen Wolken auf. Immer mehr Wolken. Während wir in der Wirtschaft Scheidegg eine Gehstunde unterhalb des Kronbergs etwas tranken, war der Säntis im Grau verschwunden. War sicher frustig für die Leute, die mit der Bahn hinauffuhren des gewaltigen Panoramas wegen. Nun, als wir auf der Schwägalp ankamen, lichtete sich der Nebel. Nicht so richtig, aber doch so, dass wir knapp den Gipfel mit dem riesigen Sendeturm sehen konnten. Der Säntis spielt gern mit den Menschlein zu seinen Füssen, zeigt und verbirgt sich nach Belieben. Man nennt ihn nicht von ungefähr "Wetterberg".

Sonntag, 11. Mai 2025

Spaaaaargel

Der "Sternen" in Flaach im Zürcher Weinland einmal von aussen und einmal von innen.
Ronja nahm zum Spargel Schinken (Foto: Ronja), ich Zanderfilets vom Grill.
Die Wanderung vom Mittwoch, die in Teufen begann, hatte ein klares Ziel und einen klaren Zweck: Flaach ansteuern und dort im "Sternen" örtlichen Spargel essen. Dass das möglich war, ist nicht ganz selbstverständlich. Vor sieben Jahren hatten Kerstin und Thomas Rüegg, die den weitum bekannten und geschätzten Familienbetrieb in dritter Generation führen, nämlich angekündigt, dass sie aufhören. Denn zum einen konsumieren Restaurantgängerinnen und -gänger heutzutage weniger Wein als früher, das schlug ebenso auf den Umsatz wie die schlechte Anbindung von Flaach an den öffentlichen Verkehr am Abend. Zum anderen verdiente das Wirtepaar speziell auch in der Hauptsaison, der Spargelzeit von Mai bis Juni, weniger; der Flaacher Spargel ist derart gefragt, dass einige Bauern die Anbaufläche ausweiteteten oder gar Spargel-Besenbeizli gründeten – die Konkurrenz rüstete auf. Und also kam es 2018 zur schlechten Nachricht, dass der "Sternen" schliesse. Nun zur guten Nachricht: Er funktioniert seither als Pop-up-Restaurant, das an gewissen Wochenenden im Jahr öffnet und in der Spargelsaison gar an sechs Tagen pro Woche die Gäste verköstigt. Die Einkehr war ein Erlebnis: Die Gaststube rustikal, der Service freundlich und flink, der Spargel grandios, auch der Wein mundete. Und also hoffe ich, dass in Flaach noch lange aufgepoppt wird.

Samstag, 10. Mai 2025

Bunkerwandern

Auf der Tüfels Chanzel, unten strömt der Rhein.
Poppige Camouflage: einer der Bunker auf dem Ebersberg.
Die Wanderung war mit einer Gehzeit von knapp drei Stunden bei 330 Höhenmetern aufwärts und 420 Höhenmetern abwärts weder lang noch streng. Aber abwechslungsreich war sie. Am Mittwoch gingen wir von Teufen über den Irchel nach Flaach. Züribiet also. Wir bekamen serviert:

  • zwei Aussichtspunkte, zuerst die Hochwacht auf dem Irchel und dann die Tüfels Chanzle auf dem Ebersberg.
  • eine Höhle, die Brueder-Lienert-Höhle, von der ich gestern erzählt habe.
  • eine Serie von Bunkern des Artilleriewerks Rüdlingen auf dem Ebersberg. Apart, wie sie in den Hang eingepasst sind. Und diese poppigen Camouflagefassaden.
  • Flaacher Spargel. Wo genau wir diesen zu uns nahmen, wird morgen ausgebreitet.
    Süss, oder? Das Bänkli vor der Bäckerei Schneider in Flaach.

Freitag, 9. Mai 2025

Zwei Brüder und eine Maus

Um die Brueder-Lienert-Höhle am Hang des Irchel oberhalb von Teufen ZH – übrigens ist sie auf der Landeskarte eingezeichnet – ranken sich viele Geschichten, die alle darauf abzielen, den Namen des Ortes zu deuten. Zum Beispiel heisst es, eine Hungersnot sei einst über die Gegend gekommen. Zwei Brüder der Familie Lienert hätten damals Haus und Hof verloren. Sie hätten fortan in der Höhle gehaust, seien sich aber eines Tages in die Haare geraten, weil sie beide Hunger litten; sie erschlugen sich angeblich gegenseitig wegen einer Maus. Klingt das plausibel? Hm. Jedenfalls schauten wir uns die Höhle am Mittwoch an, als wir auf einer Wanderung den Irchel überquerten. Sie ist hübsch. Aber wie das bröckelt und bröselt. Nagelfluh halt.

PS: Wer "Brueder Lienert Höhle" googelt, findet zuoberst den Link zu einer informativen Seite, die die verschiedenen Geschichten zur Höhle erzählt.

Donnerstag, 8. Mai 2025

Meine Wurmkur

Linkes Foto: "Sepps Wurmkur", ein klarer Schnaps. Hinten ein Kafi Lutz.
Rechtes Foto (von BG): Widmer hat grad die "Wurmkur" getrunken.
Sepp (Foto oben: Ronja) und seine
Alp, die Alp Furgglen.
Vor Wochen machte ich die übliche periodische Vorbeuge-Darmspiegelung, alles bestens. Nichtsdestotrotz schlug ich auf der Alp Furgglen zu, die hoch über Amden liegt. An diesem Ort waltet und wirtet mit seiner Familie der Älpler Sepp. Er bietet "Sepps Wurmkur" an, einen Schnaps, der in einem Plastikbecherli serviert wird, wie man es in einer Arztpraxis bekommt, wenn man eine oder mehrere Tabletten schlucken muss und dafür Wasser braucht. Diesen Ein-Franken-Schnaps musste ich einfach probieren. Er schmeckte bitter, aber keineswegs extrem bitter, ich vermeinte, Gelben Enzian zu erkennen, bin aber nicht sicher. Jedenfalls bin ich jetzt garantiert gegen Würmer aller Art gefeit. Gell, Sepp?

Mittwoch, 7. Mai 2025

Der Regen war ein Entertainer

Satte Farben oberhalb von Stein SG.
Der Dürrenbach, der nach Stein hinab fliesst, wurde mit Verbauungen gezähmt.
Nah der Vorder Höhi, Blick zu den Churfirsten. (Foto: Ronja)
Ruppige Passage vor der Furgglenalp.
Bergkiefern vor der Hinter Höhi. Hier lag bis vor kurzem noch Schnee.
Belohnungsrösti am Ziel in Amden.
Als wir am Samstag die Etappe 5 des Schweizer Alpenpanorama-Weges machten, also von Stein nach Amden zogen, suchte uns zweieinhalb Mal der Regen heim. Kurz nach dem Start nieselte es, das dauerte vielleicht eine Viertelstunde. Auf den offenen Alpböden unter der Vorder Höhi kam ein richtiger Guss, eine Stunde vor Wanderende folgte ein zweiter, während wir auf Niederschlag – was für ein passender Flurname – zuhielten. Schön war, dass der Regen nicht mit übermässig viel Dunst verbunden war, die Sicht blieb okay, wir genossen den Anblick der markanten Gipfel rundum von Säntis und Altmann über Mürtschenstock und Glärnisch bis Leistchamm, Mattstock, Speer; die Churfirsten zeigten sich ebenfalls. Erfreulich fanden wir auch den Weg selber durch eine vielgestaltige Landschaft mit Steilwald, Moorböden, Alpweiden, speziell gefiel uns der Abschnitt Vorder Höhi–Hinter Höhi, der Bergkiefern wegen. Am Ende, in der "Sonne" in Amden, fanden wir: Der Regen hatte uns die Unternehmung (knapp 5 Stunden, 825 Hm aufwärts, 750 Hm abwärts) nicht vermiest, sondern sie unterhaltender gemacht.

Dienstag, 6. Mai 2025

Neckische Zähne

Zuerst zwei, dann drei, dann vier:
alles eine Frage des Standpunktes. (Fotos oben und Mitte: Ronja)
Darf ich vorstellen: die Goggeien. So heissen vier Felszähne, die zwischen Stein SG und Amden SG isoliert in der Gegend stehen. Anders gesagt: Die Goggeien – Südschär, Nordschär, Mittler Goggeien und Vorder Goggeien – sind ein Wahrzeichen, das von weitem auffällt. Als wir am Samstag von Stein auf dem Schweizer Alpenpanorama-Weg nach Amden wanderten, hatten wir die Goggeien eigentlich permanent vor Augen. Wobei, halt! So einfach ist das nicht. Wir sahen im Aufstieg zuerst nur zwei Zähne. Sahen danach länger, auch vom Pass Vorder Höhi aus, drei Zähne. Bis sich endlich in der Gegend der Hinder Höhi Zahn Nummer vier auch zu zeigen geruhte. Neckisch, diese bröseligen Spitzen. Ihr Name kommt vom Verb guggen gleich gucken. Goggeien bezeichnet einen Ort, von dem aus man weit in die Runde blickt. Im Fall der Toggenburger Goggeien müsste man allerdings zuerst eine ziemliche Kraxelei auf sich nehmen.

Montag, 5. Mai 2025

Der neue Calatrava

Als ich am Samstagmorgen im Bahnhof Zürich Stadelhofen auf dem Perron stand und auf den Zug Richtung Rapperswil wartete, stellte ich fest, dass das Haus zum Falken bereits weitgehend realisiert ist. Es ersetzt ein älteres Gebäude gleichen Namens, mit dem zu meinem Leidwesen auch das Café Mandarin untergegangen ist, ein Hort der Gemütlichkeit an diesem geschäftigen Ort. Den neuen Bau ersonnen hat der bekannte Architekt Santiago Calatrava, ein Spanier, der einst an der ETH Zürich studierte und doktorierte ("Zur Faltbarkeit von Fachwerken"); er lebt und geschäftet – teilweise – in der Stadt und kreierte schon den Bahnhof Stadelhofen. Was das Haus zum Falken angeht: Es ist fürs Gewerbe, für Betriebe und Büros und Arztpraxen ausgelegt, im Untergeschoss entstehen 800 Veloparkplätze. Noch im laufenden Jahr soll das Haus fertiggestellt sein. Einziehen wird auch die Confiserie Bachmann. Ob sie es schafft, mir das "Mandarin" zu ersetzen? Wir werden sehen.

Sonntag, 4. Mai 2025

Das Neuenburger Doppelspektakel

Im Abstieg vom Bahnhof Chambrelien zum Pont de Vert über die Areuse.
Die Passerelle Expo.02, eine formschöne Holzbrücke.
Sie wurde im Rahmen einer Areuse-Schluchtweg-
Erneuerung im Expo-Jahr 2002 erstellt.
Champ-du-Moulin, der Bahnof liegt
gleich hinter der Kurve. Hinten zu sehen
ein Teil des Creux-du-Van-Canyons.
Der Weg durch die Areuseschlucht von Boudry oder Bôle via Champ-du-Moulin hinauf ins Val de Travers ist ein Klassiker. Weniger bekannt ist die parallel im Hang oberhalb verlaufende Strecke von Chambrelien nach Champ-du-Moulin. Am Mittwoch machten Begleiterin Ronja und ich eine Rundtour ab Chambrelien, die beide Routen verband. Wir stiegen zuerst ab zur Areuse, gingen durch die Schlucht hinauf nach Champ-du-Moulin, vollzogen dort eine Spitzkehre und begingen im Folgenden den Hangweg, bis wir wieder in Chambrelien landeten. Mit zwei Abstechern, der eine ausgeschildert und zu einem Findling führend, der andere nicht ausgeschildert und sich dem Wasserfall Chute de la Verrière annähernd, brauchten wir für die Unternehmung knapp drei Stunden bei je 410 Höhenmetern auf- und abwärts. Am Ende waren wir uns einig: Der Hangweg verdoppelt das Spektakel des Schluchtweges. Diese Aussicht, diese leicht, aber wirklich nur leicht abenteuerlichen Passagen mit Seilsicherung bzw. Geländer, dieser Blick auf den Neuenburgersee – man muss auch den Hangweg gemacht haben.
Auf dem Hangweg retour nach Chambrelien sind die Alpen zu sehen
plus ein charmantes Stücklein Neuenburgersee. (Foto: Ronja)

Der Hangweg ist ein rot-weiss markierter Wanderweg und gut gesichert.
Eine Tafel warnt beim Einstieg vor Steinschlag.

Samstag, 3. Mai 2025

Araignée zum Zmittag

Im "La Loco" am Bahnhof Chambrelien mit dem Neuenburgersee und den Alpen vor Augen.
Die Araignée de boeuf. (Foto: Ronja)
Wenn Chambrelien, eine Ortschaft der Gemeinde Rochefort NE, für etwas bekannt ist, dann für ihren Spitzkehrenbahnhof an der Strecke von Neuenburg hinauf nach La Chaux-de-Fonds. Am Mittwoch starteten wir hier zu einer Rundtour von drei Stunden im Gebiet der Areuse-Schlucht. Und assen dann hervorragend im Bistro La Loco, dem Bahnhofbuffet. Meine Begleiterin hatte eine Araignée de boeuf, ein selten angebotenes Stück vom Rind, das sie nur loben konnte, es sei schön kräftig im Gout, aber auch fein. Ich, wenig experimentierfreudig in Sachen Fleisch, gönnte mir ein Entrecôte an einer Morchelsauce. War auch ausgezeichnet. Wir sassen draussen auf der Veranda, man sieht von diesem Ort hinab auf den Neuenburgersee und hinüber zum Alpenkranz von Glärnisch über Jungfrau bis Mont Blanc – man will eigentlich gar nicht mehr aufstehen. Wobei man ja nur so circa zwanzig Schritte braucht bis zum Zug heimwärts.
Das erste Foto der Rundtour: morgens um neun am Bahnhof
von Chambrelien. Hinten der formschöne Berg Grande Ecoeurne.

Freitag, 2. Mai 2025

Der Superlativ von Malters

Luzerner Nadel: der Turm der Kirche Malters, 97,6 Meter.
(Foto: Roland Zumbühl / Wikicommons)
Ich realisierte letzten Samstag erst zuhause, dass wir in Malters ein Gebäude mit Superlativ besucht hatten. Ab 1883 besass die Pfarrkirche St. Martin den höchsten Turm der Schweiz, sie war damit das höchste Gebäude unseres Landes. Zehn Jahre später wurde der Turm des Berner Münsters in voller Länge fertiggestellt, mit 100,6 Metern überflügelte er den Malterser Kirchturm um drei Meter. Bis heute kann sich Malters immerhin rühmen, in der Schweiz den höchsten Turm einer katholischen Kirche zu besitzen. Was immer noch gut klingt.

Donnerstag, 1. Mai 2025

Noch einmal davongekommen

St. Jost in Blatten bei Malters LU.
Der heilige Jakob, Freund aller
Pilgerinnen und Pilger. (Foto: Ronja)
Was für eine riesige Kirche, gemessen am kleinen Weiler, in dem sie steht. St. Jost findet sich in Blatten, einem Mini-Ort drei Kilometer östlich von Malters. Am Samstag kamen wir auf dem Alpenpanorama-Weg vorbei an dem mehrfach erweiterten Gotteshaus mit seinen Seitenkapellen und dem Beichthaus. Draussen trafen wir ein junges deutsches Pärli beim Picknicken, Jakobspilger. Und freuten uns drinnen, unseren alten Freund Jakob zu sehen, den Pilgerheiligen, der mit Bart und Schlapphut stets ein wenig aussieht wie ein Waldschrat. Dass es diese reich ausgestattete und geschmückte Kirche gibt, hat mit dem Bauer Hartmann Krämer zu tun. Er wurde 1367 auf der Wallfahrt zum Schrein des heiligen Jost in der Picardie in Frankreich von einem Räuber überfallen, kam mit dem Schrecken davon und gelobte, zuhause auf seinem eigenen Land eine Kapelle zu errichten. 1391 wurde sie geweiht.
Drinnen. (Foto: Ronja)

Mittwoch, 30. April 2025

Gibraltar – die Erklärung

Dieser Schweizmobil-Screenshot zeigt Luzern, links das Gebiet Gibraltar.
Ich danke allen, die gestern Ideen beisteuerten, wie das Luzerner Stadtquartier Gibraltar zu seinem Namen gekommen sein könnte. Am selben Tag erreichte mich das Antwortmail vom Stadtluzerner Quartierverein Säli Bruch Obergütsch, zu dem Gibraltar gehört und bei dem ich nachgefragt hatte. Co-Präsidentin Marlis Ledermann konnte helfen, hier ihre Erklärung; sicher wird diese gelegentlich auch in meine Wanderkolumne in der "Schweizer Familie" einfliessen.

Guten Tag Herr Widmer
Vielen Dank für Ihr Mail.

Im Jahr 2024 feierte unser Quartierverein sein 100-jähriges Bestehen. In diesem Zusammenhang habe ich im Stadtarchiv zur Geschichte recherchiert, weil ich einen dreiteiligen Bericht dazu für unsere Quartierpost schrieb. Dabei bin ich auch auf den Namen des Gibraltars gestossen.

Der Name Gibraltar und auch Gibraltarstrasse stammt wahrscheinlich aus dem späten 19. Jahrhundert. Damals gab es im Gebiet, unterhalb des Hotels Gütsch, Pensionen, zum Beispiel die Pension Viktoria Britannia, die viele englische Touristen beherbergten. Die grossen Hotels am See gab es noch nicht.

Um in die Stadt und zum See zu gelangen, führte der Weg entlang dem Steinbruch. Vermutlich hat die Situation mit dem steilen Felsabbruch die Engländer an den Felsen von Gibraltar erinnert und sie nannten die Strasse entsprechend. Der Name wurde übernommen und ist bis heute in Gebrauch.

Dienstag, 29. April 2025

Ich war in Gibraltar

Am Samstag kamen wir hier vorbei.
Ab und zu erlaubt sich der Blogger, seine Ignoranz einzugestehen und auf die Schwarmintelligenz seiner Leserschaft zu hoffen: Weiss jemand, woher der Name des Stadtluzerner Quartiers Gibraltar stammt? Bis jetzt fand ich keine Erklärung, habe deswegen gestern jenen Quartierverein angeschrieben, von dem ich denke, dass er die Information haben könnte. Und eben – vielleicht kann jemand helfen, der grad diese Zeilen liest. 

Montag, 28. April 2025

Etappe 11

Eine halbe Stunde nach dem Start am Bahnhof Luzern.
Die Standseilbahn von Kriens auf den Sonnenberg.
Zwischen Blatten und Malters an der Kleinen Emme.
Die Bauernbratwurst war schön saftig. Im "Muoshof"
kochen sie übrigens auch am Nachmittag warm.
Und: An mehreren Tischen wurde gejasst.
Knapp vier Stunden brauchten wir am Samstag für die Etappe 11 des Schweizer Alpenpanorama-Wegs. Die Strecke von Luzern nach Malters, 480 Meter aufwärts, 420 Meter abwärts, bot uns jede Menge Schönes, auch wenn der Himmel bedeckt war und die Luft kühl. Wir sahen zum Beispiel schon bald nach dem Start, während wir am Luzerner Stadtrand aufstiegen, hinab auf den Vierwaldstättersee. Gsprächleten auf dem Sonnenberg munter mit dem Operateur – ist dies das richtige Wort? – des charmanten Belle-Epoque-Standseilbähnlis hinab nach Kriens. Genossen die Schleichwege direkt an der Kleinen Emme zwischen Blatten und Malters. Und assen in Malters deftig im Restaurant Muoshof. Alles in allem: eine tolle Wanderung. Auch wenn wir das Ränggloch hatten umgehen müssen, der Schluchtpfad ist wegen Unterhaltsarbeiten bis Ende Juni gesperrt.