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Samstag, 5. Juli 2025

Chimichurri im Sertig

Blick vom Jatzhorn Richtung Süden, links unten das Dischmatal.
Auch künstliche Gewässer können schön sein: der Stadlersee.
Enzian.
Erfrischend war's. Am Mittwoch fuhren wir früh nach Davos, nahmen die Seilbahn aufs Jakobshorn. Es folgte eine dreistündige Tour (270 Hm aufwärts, 970 Hm abwärts), zusammengesetzt aus zwei Teilen. Auf dem Höhenweg via das Jatzhorn, mit 2681 Meter über Meer höchster Punkt der Route, und weiter via das Witihüreli zur Tällifurgga hatten wir einen grandiosen 360-Grad-Blick und sahen Hunderte Gipfel. Von besagter Furgga stiegen wir ab durch den Steilhang mit Alpenrosenbüschen ins Sertig, das war anstrengend. Schön am Ende das Ankommen im Hochtal und der späte Zmittag im Hotel Walserhuus in Sertig-Sand; meine Begleiterin nahm die Capuns, also etwas Einheimisches, während ich Schnödling eine Pouletbrust mit Pommes Allumettes und Chimichurri-Sauce verschlang (grosser Hunger). Meine Essgelüste foutieren sich um Patriotismus.
Tiefblick ins einsame Rüedisch Tälli, ein Seitental des Dischma.

Ankunft im Sertig. Die Wolken verzogen sich wieder, das Gewitter kam nicht.

Freitag, 4. Juli 2025

Der Jakobshorst

Die Bergstation der Seilbahn aufs Jakobshorn in Davos ist eher Zweckbau als Schönheit. Ich stellte das am Mittwoch fest, als wir dort zu einer Tour mittlerer Länge aufbrachen. Während wir uns von der Bergstation entfernten, begann mir diese freilich doch zu gefallen. Sie wurde immer mehr zu einer Art Bergburg. Zu einem Horst, einem tapferen Menschenzeichen in wildem Gelände, 2590 Meter über Meer.



Donnerstag, 3. Juli 2025

Wo die hohen Herren jagten

Menzbergs Wappen.
(Wikicommons)
Menzberg, Teil der Gemeinde Menznau LU, ist das höchste Dorf am Napf; oft wird es "Bergdorf" genannt, was mir bei einer Höhe von knapp über 1000 Metern über Meer doch eher übertrieben scheint. Abgelegen liegt der Ort ganz sicher. Menzbergs Wappen machte mich kürzlich neugierig, als wir dort ankamen. Es zeigt einen Sperber. Die Geschichte des Motivs führt ins Mittelalter und zu einer regionalen Adelsdynastie, den Herren von Wolhusen. Die pflegten offenbar in Menzberg zu jagen, wobei sie Sperber einsetzten. Die Historie lebt auch im Namen des Dorfrestaurants weiter, das "Sperber" heisst. Wobei es im Moment geschlossen ist. Ich hoffe, dass es (bald) wieder öffnet. Wieder fliegt, sozusagen.

Mittwoch, 2. Juli 2025

Thurgauer Quintett

Himbeeren, Erdbeeren, Stachelbeeren, Johannisbeeren, Brombeeren: ein wundervolles Quintett. Gestern bekamen wir auf der Redaktion Besuch. Erwin Sommer (r.) und Urs Wehrle brachten im Namen der Vereinigung Thurgauischer Beerenpflanzer Beeren vorbei. Körbchenweise. Der zäh fliessende Nachmittag mit 29 Grad Raumtemperatur kam grad in Fahrt, ich naschte, ich schrieb, ich naschte, ich schrieb. Schön, haben wir wieder Beerensommer.

Dienstag, 1. Juli 2025

Übertritt ins Bernbiet

Kuhtrio kurz nach Menzberg.
Hügel im Morgenlicht bei Menzberg. Hinten links die Rigi.
Kühlschrank der Alpwirtschaft Lushütte, wo wir assen.
Sechseinhalb Stunden (reine Gehzeit) brauchten wir am Samstag, bei 1100 Höhenmetern aufwärts und 1000 Höhenmetern abwärts, für die Wanderung von Menzberg via Chrotthütte und Stächelegg auf den Napf und weiter über Niederänzi, Hochänzi, Lushütte, Geissgrat, Hohmattgätterli zur Lüdernalp. Wie erwartet, war der Tag sehr heiss, wie nicht erwartet, kühlte uns freilich mancherorts die Bise – übers Ganze war das darum keine Höllenstrapaze, sondern eine zwar anstrengende, doch gleichzeitig wunderbare Wanderung. Notabene war's die Etappe 13 des Schweizer Alpenpanorama-Wegs, auf dem wir nun also vom Luzernischen ins Bernbiet übergetreten sind; falls jemand die offizielle Website des Wegs anschaut, wird er oder sie feststellen, dass wir diesen in eigene Etappen einteilen, wie immer es uns passt. Nach Menzberg brachte uns am Morgen übrigens von Willisau aus ein Taxi, das ich organisiert hatte, von der Lüdernalp fuhren wir am Ende mit dem Bus talwärts nach Wasen. Und jetzt fertig technische und geografische Dinge. Das Wichtigste ist: Diese Unternehmung war von A bis Z abwechslungsreich, der Horizont mit den Berner Alpen derart schmuck, dass es mich nicht gewundert hätte, wenn die Gläser meiner Brille vom intensiven Schauen gesprungen wären.
Verträumtes Blüemli vor Hochänzi.
Ein Bauernhof wie eine Burg: Enziknübeli.

Ausgewandert. Das Hotel Bärnsicht auf der Lüdernalp besitzt einen Pool.
Wir hatten noch eine halbe Stunde und gönnten uns auf der Terrasse ein Bier.

Montag, 30. Juni 2025

Ein unauffälliger König

Samstag auf dem Napf.
Einkehren kann man oben auch.
Eine Liebeserklärung ist fällig an den Napf, den wir am Samstag bestiegen. An Höhe ist er nichts Besonderes, 1406 Meter über Meer. Und von weitem hat man Mühe, ihn überhaupt zu erkennen, er ist aus der Ferne bloss ein teilweise bewaldeter, gerundeter Kamm, weswegen er sich ja auch seinen Namen zugezogen hat: Er sieht aus wie ein umgestülpter Napf. Wandert man aber hinauf, packt einen dann doch die Begeisterung, so gings mir bei meinen gut zehn Besuchen jedes Mal. Der Napf mag unauffällig sein, ist aber doch der König eines fast nicht zu durch- und überschauenden Reiches: eine Unzahl an Hügeln und Kämmen mit tiefen Gräben umgibt und schützt ihn, dazu kommen senkrechte Wände aus nackter Nagelfluh, die ihn zur Bastion machen. Wenn ich noch zwei Dinge nennen darf, die mich am Napf faszinieren: Auf ihn kommt man nur durch die eigene Körperkraft, stupide Töfftouristen hat's oben nicht. Und: In diesen grandiosen Berg, von dem man übrigens den perfekten Alpenblick hat, teilen sich zwei Landschaften und Kantone: das Emmental, Kanton Bern, und das Entlebuch, Kanton Luzern. Die über den breiten Gipfelrücken verlaufende Grenze ist eine Konfessionsgrenze; die Kapellen und Bildstöcke auf der katholischen Seite machen die Wanderung noch einmal reicher, der Napf ist sozusagen multikulturell. Mehr von unserer langen und schweisstreibenden Unternehmung will ich morgen erzählen.

Sonntag, 29. Juni 2025

Acht harte Wochen

Mein Alltagsrucksack im Zug.       
Eine Portion Mitleid: Ich kondoliere all den Berufspendlerinnen und Berufspendlern, die täglich auf der Bahnlinie Freiburg–Bern unterwegs sind. Sie befinden sich nun – die Sache hat am 27. Juni begonnen – in jenen acht harten Wochen, in denen die Zugstrecke zwischen den zwei Städten vollständig gesperrt ist. Auf acht Kilometern erneuert die SBB in dieser Zeit Gleise, Unterbau und Leitungen komplett, auch werden zwei Bahnhöfe barrierefrei gemacht. Es kursieren Ersatzbusse, freilich denke ich: Wer nicht muss, verzichtet wohl am besten auf ein Reisli auf dieser wichtigen Achse. Dass die Arbeiten sinnvoll sind, daran zweifle ich nicht.

Samstag, 28. Juni 2025

Wird Blatten auferstehen?

Blick von weiter unten im Tal Richtung Blatten (nicht zu sehen).
Der Schuttkegel ist lang und sehr hoch. Hinten die Lötschenlücke. (Foto: Ronja)

Nach dem Augenschein im oberen Lötschental, siehe gestern, ziehe ich folgende Schlüsse zum Bergsturz, der vor einem Monat Blatten verschüttet hat.

  • Erstens kann ich mir nicht vorstellen, dass am selben Ort ein neues Blatten gebaut werden kann. Neun Millionen Kubikmeter Schuttmasse liegen dort. Und zwar am unteren Ende einer Rutschbahn, durch die noch mehr Material talwärts stürzen könnte. Schaut man von weiter unten im Tal Richtung Blatten, türmt sich dieses Material auf wie die Mauer eines Staudammes. Wegräumen unmöglich, rein von der Masse her. Zudem besteht der Schutt zu einem guten Teil aus kompaktem Eis. Bis dieses geschmolzen ist, dauert es Jahre oder gar Jahrzehnte. Diese Art Untergrund ist instabil.
  • Zweitens wäre es vielleicht möglich, im Weiler Weissenried, der am Hang gegenüber der Bergsturzflanke 200 Meter über Blatten liegt, ein neues Blatten zu bauen. Auch andere Weiler stehen für ein solches Projekt zur Debatte. Man frage mich nicht, wie stabil Weissenried aus geologischer Sicht ist. Jedenfalls müsste man in diesem Fall eine neue Zugangsstrasse aus der Gegend von Wiler bauen. Die heutige führt durch Blatten und ist unter dem Schutt begraben.
  • Drittens sind auch die Nachbardörfer talwärts, Wiler, Kippel, Ferden usw., in einer bedauernswerten Lage. Die heutige Strasse nach Blatten hinauf ist eng, hat teilweise keinen Mittelstreifen, ist kurvig. Selbst wenn man nur rudimentäre Sicherungsarbeiten im Bergsturzgebiet ausführt, etwas eine neue Fassung der Lonza, wird der Aufwand riesig sein. Will heissen: Monate oder eher Jahre, in denen Lastwagen durch die erwähnten Dörfer fahren oder auch Spezialfahrzeuge riesige Maschinen hinauftransportieren. Ohne einen Ausbau der neuen Strasse oder einen Strassenneubau ist das kaum zu machen.
Okay, ich bin kein Fachmann und lasse mich in allen drei Punkten gern eines Besseren belehren. An Sympathie für Blatten mangelt es mir jedenfalls nicht; ich erinnere mich an die Zeit vor 35 Jahren, als ich dort einige Male mit Berner Freundinnen und Freunden in einem rührenden Holzhüsli die Wochenenden verbrachte. Die nächsten Monate werden erweisen, was machbar ist, denke ich.

Freitag, 27. Juni 2025

Ja, ich war im Lötschental

Strictly legal und interessant: Unsere Route (schwarz) am Rand der Sperrzone ums Bergsturzgebiet bei Blatten VS. Die Wanderung verlief ganz auf dem vielbefahrenen Strässchen zur Lauchernalp hinauf.
Am Mittwoch reiste ich mit Ronja ins Lötschental, mich mal umschauen. Katastrophentourismus? Ich sag's eher so: Ich wollte mir eine Meinung bilden, wie es dort aussieht und ob man das verschüttete Blatten, das oberste Dorf des Tales, wiederaufbauen kann. Und ausserdem stand in den letzten Tagen in der Zeitung zu lesen, dass der Tourismus in den Dörfern weiter unten am Talfluss Lonza praktisch zum Erliegen gekommen sei. Es ist also nicht so, dass die Leute in Massen ins Lötschental vordringen und dort die Helfer und Helferinnen behindern.
Trister Anblick: Der See, der sich beim verschütteten Blatten gebildet hat.
Folgendes machten wir: Wir fuhren mit dem Bus nach "Wiler, Dorf". Stiegen aus, gingen hinauf zur Kirche, schauten sie an. Und nahmen danach – heiss war's, brutal heiss – das Strässchen, das hinauf zur Lauchernalp kurvt, einem mittelgrossen Ski- und Wandergebiet mit Seilbahn. An den Orten, wo das Strässchen gegen Osten zu vor dem Tobel des Tännbaches eine Spitzkehre vollzieht, sahen wir hinüber ins Bergsturzgebiet, sahen also die sich freikämpfende Lonza, sahen die Rutschrinne vom Kleinen Nesthorn talwärts, sahen schliesslich auch den See beim fast ganz zerstörten Blatten. In zwei dieser Spitzkehren zweigen Fusswege Richtung Osten ab, die freilich gesperrt waren, selbstverständlich respektierten wir das. Es wäre auch schwierig gewesen, in die verbotene Zone überzutreten, wir passierten gleich drei Posten, an denen gelangweilte Jungwalliser (Zivilschützler, glaube ich) unter einem Sonnendach wachten.
Die Lauchernalp ist auch in diesen Tagen ein touristisches Ziel. Mein Foto
vom Bergrestaurant aus zeigt hinten die schneebedeckte Lötschenlücke.

Oben bei der Lauchernalp waren wir wieder im Courant Normal, da gab es doch einige Leute, die wanderten, und im Restaurant neben der Seilbahn waren andere Leute am Essen. Das taten wir auch, bevor wir wieder heimreisten. Und jetzt weiss ich Bescheid und finde, dass ... Halt, der Eintrag wird zu lang. Was ich vom Vorhaben halte, Blatten wiederaufzubauen, erzähle ich morgen.

Donnerstag, 26. Juni 2025

Im Unterlibli Richtung Zürich

Gestern Nachmittag reiste ich von Brig nach Zürich. Die SBB kühlt ja grundsätzlich zurückhaltend, was ich grundsätzlich gut finde; Air-Condition-Eiswind macht krank. In unserem Waggon, der ab Bern zu 99 Prozent besetzt war, schien die Kühlungsanlage aber nicht korrekt zu funktionieren, es war abscheulich heiss und stickig. Das Personal tut in diesem Fall jeweils das – aus seiner Sicht – einzig Richtige, es zieht sich zurück. Macht sich unsichtbar, um nicht angemotzt zu werden. So wars auch diesmal. In meiner Nähe entledigte sich dann gleich nach der Abfahrt in Bern ein Mann seines Hemdes, im Unterleibchen war es ihm, während er auf seinem Laptop arbeitete und geschäftliche Anrufe tätigte, wohl wesentlich wohler, er lächelte zufrieden.

PS: Als ich in Zürich um 17 Uhr aus dem IC ausstieg, fand ich, es sei hier fast heisser als in Brig. In der S-Bahn heimwärts las ich auf SRF, dass im Schweizer Mittelland die höchsten Temperaturen nicht etwa am Mittag oder frühen Nachmittag erreicht werden. Sondern gegen Feierabend. Alles klar.

Mittwoch, 25. Juni 2025

Pulscha?

Wären dies Davoser Kinder, würden sie das, was 
sie am Rücken tragen, "Pulscha" nennen.
(Foto: Aplyonse/Wikicommons)
Am Samstag war ich in Davos mit einer Familie unterwegs, einer Mutter und ihren zwei Mädchen. Irgendwann kamen wir auf die Schule zu sprechen, und eines der Mädchen erwähnte ihre Pulscha. Ich musste nachfragen. Die Pulscha oder Pulsche, das ist in der Landschaft Davos und im angrenzenden Prättigau offenbar der Schulthek. Im Rätoromanischen gibt es denselben Ausdruck für einen Hirtenbeutel oder für einen dicken Bauch, von dort ist er in die Mundart von Davos übergewechselt. Wer es genauer wissen will – hier ein kurzer Radiobeitrag.

Dienstag, 24. Juni 2025

Die beste Beere von allen ist die ...


Es gibt beim Essen diese schönen markanten Momente im Jahreskalender. Der erste Kürbis, die ersten Marroni, der erste Spargel, die ersten Erdbeeren, die ersten Johannisbeeren. Die vor allem. Gestern morgen machte ich mir ein Müesli, von dem ich nicht sagen könnte, es sei zu klein gewesen. Mit Haferflocken, Banane, Milch und Johannisbeeren, die ich von einem Familienbesuch im Appenzellischen mitgebracht hatte. Direkt aus dem Garten. War herrlich. Wenn man mich fragt: Die Johannisbeere ist die beste Beere von allen.

Montag, 23. Juni 2025

Glacetag in Davos

Fotograf Daniel Ammann an der Arbeit. Sorry für die brutal abgedeckten Gesichter.
Richtig anschauen kann man die drei Frauen von Davos bald in der "Schweizer Familie". 
Schön zu sehen ist auf meinem Bild immerhin (links hinten) der Davosersee.
Auf der Ischalp, 1930 Meter über Meer. Zu ihr gehört eine Seilbahn.
Lief gut mit der Wanderreportage aus Davos (siehe Eintrag vom Samstag). Wir waren mit einer Mutter und ihren zwei Töchtern unterwegs, die dort leben, der Vater konnte nicht, er musste an diesem Tag arbeiten. Zusammen stiegen wir vom Kurpark auf die Ischalp und auf einem anderen Wanderweg wieder ab. Die Mädchen, "noch nicht ganz sechs" und acht, trieben jede Menge Schabernack, bastelten sich zum Beispiel aus Huflattichblättern lustige Hüte. Und mit der Mutter gsprächleten wir, ich und der Fotograf, munter. Oben gabs Pommes frites, Nusstorte und Glace. Und am Ende, als wir wieder unten waren, gabs grad wieder Glace, aus fotografischen Gründen. Zwei Glace an einem Tag – die Mädchen fanden das super. Der Artikel, garantiert mit vielen opulenten Fotos bestückt, erscheint Ende Juli, heute will ich ihn, schön gemütlich im Home Office, schreiben. Noch ein Wort zum Gewitter, das ich am Samstag befürchtete. Es kam nicht, jedenfalls nicht, bis wir gegen 15 Uhr fertig waren. Aber der Himmel verdüsterte sich nach der Mittagszeit doch markant, Wolken zogen auf. Wie's weiterging, während ich auf der Heimreise war, weiss ich nicht.

Sonntag, 22. Juni 2025

Wasser, Wein, Abendbrise


Stilvolle Sache. Säulen flankieren den Eingang zum Seebad meiner Wohngemeinde Zollikon, was an ein Stadttheater erinnert oder an ein Gymnasium mit Geschichte. Nun, dieses Bad gibt es ja auch schon seit über 110 Jahren, zudem mag es die Goldküste halt ein bisschen pompös. Am Mittwoch habe ich die Seebadi kennengelernt, ich war da zum Essen verabredet. Das Restaurant gehört zum Imperium des Zürcher Gastronomen Michel Péclard, dem man vorwirft, dass bei ihm alles immer so teuer sei. Auf das Wienerschnitzel trifft das zu, 52 Franken mit Pommes Frites als Beilage finde ich happig. Anderseits ist da der Fleischkäse mit Kartoffelsalat von einem bekannten Küsnachter Metzger, den ich bestellte, weil ich Fleischkäse liebe: 18 Franken 50. War schön saftig, das Ding. Im Übrigen ist es einfach toll, in dieser Badi im ersten Stock zu sitzen, über das Wasser zu schauen, einen regionalen Weissen zu trinken und sich von der Abendbrise kühlen zu lassen.

Samstag, 21. Juni 2025

Davos, ich freue mich

Heute früh fahre ich nach Davos, wie jedes Jahr mache ich die Voraus-Reportage zum Nationalen Wandertag der "Schweizer Familie" im September, letztes Jahr gings nach Willisau, heuer ist nun also die Alpenstadt Davos Gastgeberin. Mit meinem Fotografen treffe ich am Vormittag eine Familie, die im Ort lebt, zusammen werden wir eine der Routen des Wandertages erkunden, es geht vom Kurpark hinauf auf die Ischalp und wieder hinab, eine Rundtour von knapp drei Stunden. Wir werden freilich mehr Zeit brauchen, weil ja eben fotografiert wird, auch will ich spontan Leute ansprechen, die dann, quasi als Nebenpersonal, im Artikel vorkommen. Ein bisschen Sorgen macht mir, dass es in der zweiten Tageshälfte gewittern könnte. Trotzdem: Davos, ich freue mich. Die Repo kommt dann in unsere letzte Ausgabe im Juli.

Der Davosersee, gesehen vom Bergweg unter dem Gross Schiahorn.

Freitag, 20. Juni 2025

Schaffe ich es diesmal?

Nachts wandert man mit Vorteil in Gesellschaft.
(Foto/Copyright: Schweizer Wanderwege)
Seit 2006 findet einmal im Jahr die "Schweizer Wandernacht" statt. Vom 12. auf den 13. Juli ist es heuer soweit – das ist zwei Nächte nach Vollmond, etwas Licht wird vorhanden sein. Werde ich es schaffen, auch an einer der 100 geführten Gruppenwanderungen im ganzen Land teilzunehmen? Letztes Jahr taten das 2500 Personen, die Wandernacht ist durchaus beliebt. Hübsch auch das Rahmenprogramm, im Val d'Illiez im Wallis wird am Schluss der Unternehmung ein Kräuterfondue serviert, in einem Unterengadiner Badesee kann man um Mitternacht baden gehen, und zur Bergwanderung im Glarnerland gehört ein Livekonzert. Klingt toll.

Donnerstag, 19. Juni 2025

Da kommen sich zwei näher

Die Innerrhödler haben mehr Berge, die Ausserrhödler mehr Hügelland samt Bodenseeblick. Die Innerrhödler haben das ein wenig disneyhafte Appenzell mit seinen farbigen Häusern, die Ausserrhödler das stille Trogen mit den Palazzi der Textilbarone von einst. Die Innerrhödler haben Prozessionen und Barockkapellen und das Wildkirchli, die Ausserrhödler haben die berühmte Alder-Streichmusik-Dynastie und das noch viel berühmtere Silvesterchlausen. Den Säntis aber, den höchsten Gipfel des Alpstein-Gebirges, teilen sich die zwei Kantone, wobei in diesem Fall noch ein dritter Kanton hinzukommt, St. Gallen. Ist es wirlich sinnvoll, dass die beiden Appenzell separate Tourismusorganisationen betreiben? Ab 2026 verstärken diese ihre Zusammenarbeit, weswegen die Ausserrhoder Geschäftsstelle in Herisau schliesst, während die Innerrhoder Zentrale in Appenzell bestehen bleibt; Ausserrhoden betreibt aber weiter die Niederlassungen in Urnäsch und Heiden. Für Ende 2028 prüfen die Partner eine vollständige Fusion, wurde diese Woche des Weitern lautbar. Finde ich gut: Es gibt zwei Appenzeller Kantone, der eine reformiert, der andere katholisch. Aber es gibt nur ein Appenzellerland.

Karte des Appenzellerlandes von Bartholomäus Bischofberger, 1682.
Oben links Herisau (HE), unten in der Mitte Appenzell (AP).
(Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden / Wikicommons)
Ab 2026 vermarkten Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden ihre Region touristisch unter einer gemeinsamen Organisation. Die beiden bisherigen Tourismusorganisationen rücken enger zusammen, prüfen eine Fusion bis Ende 2028.

Mittwoch, 18. Juni 2025

Also mir gefiel sie

Die Kapelle St. Anna auf dem Steinhuserberg.
Die sechsstündige Wanderung auf dem Alpenpanorama-Weg von Malters nach Menzberg zerfällt in zwei ganz verschiedene Teile. Teil eins folgt von Malters der Kleinen Emme und erhebt sich erst ab Werthenstein ein paar Höhenmeter über sie. Teil zwei wiederum beginnt in Wolhusen und führt ins Hochland am Napf, die Kämme reihen sich, tiefe Gräben sind erahnbar, am Horizont sind die Berner Alpen zu sehen, wenn der Himmel nicht grad derart dunstig ist wie an unserem Tag, dem Sonntag. Um zwei Dinge herauszupicken, die wir auf dieser langen Etappe mit Interesse registrierten: Erstens kamen wir kurz vor Wolhusen beim Hof Hinder Höchweid an einer blühenden Linde vorbei. Drei Generationen Bauersleute waren am Pflücken. Toll, das gebe sicher einen feinen Tee, sagten wir, worauf sie erwiderten, nenei, die Blüten gingen an den Kräuterbonbon-Hersteller Ricola. Zweitens schauten wir uns auf dem Steinhuserberg, also auf dem Plateau nach Wolhusen, die St.-Anna-Kapelle an – eine Überraschung in diesem ländlichen Ambiente. Sie wurde 1971 eingeweiht, "der stilvolle und moderne Betonbau gab damals Anlass zu Diskussionen", steht auf der Kirchen-Website zu lesen. Auch wir debattierten im Grüppli, meine zwei Gspänli fanden die Kapelle na ja, mir hingegen gefiel sie.

Dienstag, 17. Juni 2025

Wir sassen, wir hydrierten

P. trinkt vom Gnadenbrünneli beim Kloster Werthenstein LU.
Am Sonntag machten wir Etappe 12 des Schweizer Alpenpanorama-Wegs. Knapp sechs Stunden brauchten wir für die 21 Kilometer von Malters via Werthenstein und Wolhusen nach Menzberg (710 Meter aufwärts, 190 Meter abwärts). Gegen das Ende zu waren wir geschlaucht, die Sonne hatte uns zugesetzt. Hier vorerst die vier Orte, an denen wir etwas zu uns nahmen.

  1. Zum Wallfahrtskloster Werthenstein, das so schön auf einem Hügelsporn über der Kleinen Emme thront, gehört das Gnadenbrünneli, 1638 zum ersten Mal erwähnt. Eine Tafel deklariert dort: "Wasserqualität ist einwandfrei – Wasserzusammensetzung ist unerklärlich." Natürlich tranken wir, Freund P. füllte grad auch sein leeres Mineralfläschli.
  2. Am Bahnhof von Wolhusen kauften wir uns im "Avec" Glace. Der Laden war derart gekühlt, dass ich nicht länger als eine Minuten hätte drinnen verweilen wollen; man könnte sich da glatt eine Lungenentzündung holen.
  3. Gross war im Folgenden, während wir zum Steinhuserberg aufstiegen, die Hitze. Schwül wars auch. Ronja und ich hatten kein Wasser mehr, und es dauerte dann doch zwei Stunden, bis wir beim Hof Tschoppen – ein Tobel trennt ihn von Menzberg direkt gegenüber – einen Kiosk entdeckten. Mit kalten Getränken. Herrlich die Pause im Schatten der Bäume, wir sassen und hydrierten.
    Rettung in höchster Not: Kiosk "Edelweiss" bei Tschoppen.
    Links der segensreiche Kühlschrank.

  4. Eine knappe Stunde später trafen wir in Menzberg ein. Im gleichnamigen Hotel fanden wir die Terrasse, die normalerweise in der Wandersaison Tag für Tag gut bis total besetzt ist, praktisch verlassen vor. Wir mutmassten, dass die Wetterprognose daran schuld war, die für die Mitte des Nachmittags – unsere Ankunftszeit – Gewitter verheissen hatte. Nun, wir hattens gemütlich, assen feine Dinge, ich zum Beispiel kaltes Roastbeef mit Pommes Frites. Als wir zahlten, windete es heftig und begann auch gleich zu regnen. Allerdings legte sich der Spuk nach einer Viertelstunde. Fast ein wenig enttäuschend war das. Es gibt nichts Besseres, als nach einer langen Wanderung durch einen Sturm heimzureisen.
    Im Hotel Menzberg liessen wir es uns am Ende gutgehen: mein Roastbeef.

Montag, 16. Juni 2025

Normal und schmal

Am Donnerstag war ich für ein Interview in Chur. Am Bahnhofplatz trank ich am Morgen vor dem Termin noch einen Kafi und dachte, dass in diesem Bahnhof ganz schön viel zusammenkommt. Aus dem Unterland fahren die Züge der SBB heran, aus mehreren Richtung diejenigen der RhB. Normalspur trifft Schmalspur, eine Besonderheit ist die Arosabahn der RhB, die oberirdisch durch die Stadt gondelt, was mittlerweile eine Rarität ist. Auch ist da der grosse Postauto-Terminal über den Schienen. Als der Bahnhof 1858 in Betrieb ging, lag er noch ausserhalb der Stadt, er diente als Endstation der Linie von Rorschach her. Das heutige Aufnahmegebäude, siehe mein Foto, ist das zweite, ist im Kern noch das von 1878. Betreiber des Churer Bahnhofs waren in den Anfangsjahrzehnten übrigens die Vereinigten Schweizerbahnen, die 1902 verstaatlicht wurden und in den SBB aufgingen. Dazu ein hübsches Aperçu: 1896 wurde die Schmalspurstrecke Landquart–Chur–Thusis der RhB eröffnet. Die strebte in Chur einen eigenen Bahnhof an. Der Bundesrat entschied anders, die RhB musste mit dem bestehenden Bau der Vereinigten Schweizerbahnen vorliebnehmen.

Sonntag, 15. Juni 2025

Die Schwertträger

Das Wappen der Gemeinde
Brenzikofen BE. (Wikicommons)
Brenzikofen, an Fläche die kleinste Gemeinde des Amtes Konolfingen, hat etwas rührend Harmloses. Lieblich liegt der Ort, den ich diese Woche erwanderte. Sein Wappentier ist allerdings ein militanter Löwe, aufgerichtet, die Krallen ausgefahren, er schwingt ein Schwert und züngelt. Ein Einschüchterungstier. Es handelt sich um das Wappen des alten Stadtberner Geschlechts Brenzikofer, das ursprünglich aus Brenzikofen stammt. Im Namen der Ortschaft steckt im Übrigen der alemannische Vorname Brant oder Branti, den wir aus Zusammensetzungen wie Hildebrant kennen. Das Wort bedeutet Schwert, Brenzikofen meint somit übersetzt: Bei den Höfen der Schwertträger. Ganz schön kämpferisch.

PS: Heute wandern wir wieder auf dem Alpenpanorama-Weg. Unsere zwölfte Etappe steht an, es soll von Malters via Wolhusen hinauf nach Menzberg gehen.

Samstag, 14. Juni 2025

Heimenschwands erster Polizist

Die Kirche von Heimenschwand.
Heimenschwand, wo ich am Mittwoch loswanderte nach Brenzikofen, gehört zur weitläufigen Gemeinde Buchholterberg im Verwaltungsbezirk Thun; es ist deren Hauptsiedlung. Lange hatte das Dorf keine Kirche. Die Leute mussten am Sonntag zum Gottesdienst in Diessbach (heute Oberdiessbach) gehen, ein weiter Weg. Manche stärkten sich zuvor im Wirtshaus so intensiv, dass sie die Predigt ganz verpassten. 1837 änderte sich alles, die Kirche von Heimenschwand wurde eingeweiht, ein einfacher Kastenbau, die Gegend und ihre Menschen waren arm. Ein imposanterer Bau lag auch darum nicht drin, weil 1798 Napoleons Truppen beim Einfall in die Schweiz den Berner Staatsschatz geklaut hatten, auch dem bernischen Staat fehlte es an Geld. Mit der Kirche kamen gleich weitere Neuerungen. Heimenschwand erhielt zum Beispiel einen eigenen Polizisten mit Pistole. Sowie ein Sittengericht. Dieses musste als erstes sechs hängige Vaterschaftsklagen bearbeiten. Woher ich das alles weiss: Aus der in der Kirche aufliegenden Broschüre "Geschichte der Kirche Heimenschwand und der Kirchgemeinde Buchholterberg".

Freitag, 13. Juni 2025

Das Hamburgermenü

Man muss ja nicht immer teuer essen.
Meine Wanderung vom Mittwoch, eine "Ersatzwanderung" sozusagen (Eintrag von gestern), gefiel mir bestens. Auch wenn ich tatsächlich wegen des Waldbrand-Rauches aus Kanada keine Fernsicht hatte. Nördlich von Steffisburg war ich unterwegs, im Grenzland, wo die Region Thun, das Aaretal und das Emmental zusammenstossen. Ich startete in Heimenschwand, stieg auf zum Wald nördlich oberhalb des Dorfes und zog nun westwärts. Via die Schafegg – schöner Kammweg – kam ich zur Falkenfluh; im Abstieg von ihr nach Brenzikofen traf ich auf die Gämse, von der ich gestern erzählt habe. Drei Stunden dauerte die Unternehmung und endete mit einem simplen, doch guten Essen im Gasthaus zum Bahnhof in Brenzikofen. Ich hatte das Hamburgermenü: ein Hamburger, Pommes-Frites und ein Salat an einer pikanten Sauce. Unschlagbar der Preis: 18 Franken 50.
Weg hart an der Kante der Falkenfluh. Hier sah ich die Gämse.

Brenzikofen unter einem milchigen Himmel.

Donnerstag, 12. Juni 2025

Das Panorama war weg

Meine ganz persönliche Gämse.
Gestern wollte ich aufs Niederhorn, den Ausflugsgipfel über dem Thunersee. Für eine Wanderreportage zum Thema Panorama. Vor Thun realisierte ich im Zug, dass das nichts werden würde, der Himmel war unglaublich milchig – der Rauch von den Waldbränden in Kanada wirkte, ich sah nicht einmal das nahe Stockhorn klar, geschweige denn die berühmten Berner Oberländer Eisriesen. Und also fasste ich vor dem Bahnhof Thun einen neuen Wanderplan. Etwas traurig war ich schon, weil ich mich so nebenbei auf die Steinböcke und Gämsen auf dem Niederhorn gefreut hatte. Doch dann stand da zweieinhalb Stunden später an einem ganz anderen Ort auf meinem Wanderweg tatsächlich eine Gämse. Sie war nicht sonderlich scheu, schaute immer wieder mal zu mir, verharrte ein paar Minuten, bis sie doch entschwand. Ein schönes Geschenk. Wo es mir zuteil wurde und ich durchwanderte, berichte ich morgen.
Gestern morgen am Bahnhof Thun. Nicht einmal
das Stockhorn war richtig zu sehen.

Mittwoch, 11. Juni 2025

Trocken bis zum Schluss

Samstag im Züribiet: dunkler Himmel zwischen Ottikon und Ettenhusen.
Auf der Kyburg, unten das Dorf.
Der Falke ist eine Attrappe.
Das Wetter verhielt sich am Pfingstsamstag gegenüber der Prognose sozusagen spiegelverkehrt. Nicht am Vormittag kübelte es, sondern am Nachmittag. Gut, ist man flexibel. Ronja und ich beschlossen um zehn Uhr vormittags in Effretikon spontan, umzustellen. Zuerst wandern, dann Schlossmuseum, dann Zmittag, dann mal schauen. Wir nahmen also nicht den Bus wie geplant, sondern liefen los, kamen nach Ottikon und nach Ettenhusen, fanden beide Dörfer samt der  Landschaft rundum schmuck und erreichten schliesslich nach knapp zweieinhalb Gehstunden die Kyburg. Dort schauten wir uns die Ausstellung an, machten uns also kundig über all die hohen Herren und Damen, die in der weitläufigen Anlage einst gelebt hatten, beschauten uns speziell fasziniert die Eiserne Jungfrau, in der man nicht landen möchte. Und gingen alsbald gemütlich essen in der rustikalen "Linde" in der Nähe. Gut wars. Während wir gegen zwei Uhr noch den restlichen Wein schlürften, begann es draussen zu schütten. Und also fuhren wir per Bus hinab nach Effretikon – so endete diese gutgelaunte Kurzunternehmung in Trockenheit.
Mein Gegenüber hatte Zürigschnätzlets. Mit Nüdeli.
Sei ausgezeichnet, sagte sie. (Foto: Ronja)

Im Bus von Kyburg hinab nach Effretikon. Es regnet heftig.

Dienstag, 10. Juni 2025

Eiserne Lady

Die Eiserne Jungfrau auf der Kyburg.
Panzerhandschuh aus dem 14. Jh.
Die Kyburg, auf einem Geländesporn hoch über der Töss gelegen, gab es schon 1027; wir wissen das von einer Urkunde. An diesem Ort wurde die mächtige Dynastie der Kyburger-Grafen begründet, später übernahmen die Habsburger, schliesslich kaufte die Stadt Zürich Schloss und Grafschaft und richtete eine Landvogtei ein. Heutzutage gehört die Kyburg dem Kanton Zürich und ist ein Museum. Am allerberühmtesten unter den vielen Dingen, die es enthält, ist die Eiserne Jungfrau, die Generationen von Zürcher Kindern das Fürchten lehrte. Allerdings stammt das Tötungsinstrument gar nicht aus dem sogenannt finsteren Mittelalter. Die Eiserne Jungfrau war, wie es aussieht, eine Erfindung des 19. Jahrhunderts, in dem die Leute in Burgen und Schlössern den gepflegten Grusel suchten. Das Exemplar auf der Kyburg wurde in Kärnten produziert und kam 1876 ins Züribiet. Verrückt, was der Mensch an Schreckensfantasien produziert.
Das Tor zur Burg.