Die Innerrhödler haben mehr Berge, die Ausserrhödler mehr Hügelland samt Bodenseeblick. Die Innerrhödler haben das ein wenig disneyhafte Appenzell mit seinen farbigen Häusern, die Ausserrhödler das stille Trogen mit den Palazzi der Textilbarone von einst. Die Innerrhödler haben Prozessionen und Barockkapellen und das Wildkirchli, die Ausserrhödler haben die berühmte Alder-Streichmusik-Dynastie und das noch viel berühmtere Silvesterchlausen. Den Säntis aber, den höchsten Gipfel des Alpstein-Gebirges, teilen sich die zwei Kantone, wobei in diesem Fall noch ein dritter Kanton hinzukommt, St. Gallen. Ist es wirlich sinnvoll, dass die beiden Appenzell separate Tourismusorganisationen betreiben? Ab 2026 verstärken diese ihre Zusammenarbeit, weswegen die Ausserrhoder Geschäftsstelle in Herisau schliesst, während die Innerrhoder Zentrale in Appenzell bestehen bleibt; Ausserrhoden betreibt aber weiter die Niederlassungen in Urnäsch und Heiden. Für Ende 2028 prüfen die Partner eine vollständige Fusion, wurde diese Woche des Weitern lautbar. Finde ich gut: Es gibt zwei Appenzeller Kantone, der eine reformiert, der andere katholisch. Aber es gibt nur ein Appenzellerland.
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Karte des Appenzellerlandes von Bartholomäus Bischofberger, 1682. Oben links Herisau (HE), unten in der Mitte Appenzell (AP). (Kantonsbibliothek Appenzell Ausserrhoden / Wikicommons) |
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