Ihn gibt es noch, doch auch er ist stark geschrumpft: der Persgletscher, den ich letzten Sommer von der Diavolezza aus fotografierte. Hinten links der Mitte der dreigipflige Piz Palü. |
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Freitag, 30. September 2022
Drei Eiswürfel
Donnerstag, 29. September 2022
Das neue Bähnli
Visualisierung des neuen Fahrzeugs auf der Strecke von Rheineck SG nach Walzenhausen AR. (Quelle: Medienmitteilung von Stadler) |
Man las auch schon, das in die Jahre gekommene Bähnli von Rheineck nach Walzenhausen habe bald mal ausgedient und werde irgendwann durch einen Bus ersetzt werden. Umso mehr freut mich, was ich gestern einer Medienmitteilung von Stadler entnahm: Das Schweizer Unternehmen wird den Appenzeller Bahnen ein neuartiges, sogar leicht futuristisches Zahnradbähnli liefern. Eines, das vollautomatisiert und ferngesteuert ist, Personal wird nicht an Bord sein. Dies sei die "erste vollautomatisierte Überland-Adhäsions- und Zahnradbahn der Welt", schreibt Stadler. Zu betonen ist in der Formulierung das Wort "Überland". Vollautomatisierte Bahnen gibt es bereits in Tunnels oder auf abgeschlossenen Gleissystemen. Die Linie Rheineck–Walzenhausen führt hingegen über freies Gelände. Es könnte sich also womöglich eine Kuh in den Weg stellen. Das heisst, dass eine Überwachung des Fahrzeugs samt Hinderniserkennnung nötig ist. 2026 dürfte das neue Gefährt loslegen, ich freu mich schon auf die Fahrt.
Mittwoch, 28. September 2022
Dalpe liess ich links liegen
Das Eselduo von Cornone. |
Bank oberhalb von Prato mit Blick in die obere Leventina. |
Blauer Himmel, hübsche Wolken, wohlgeformte Berge. Beim Doppelgipfel links handelt es sich um den Pécian (mit Kreuz) und den Pécianett. |
Dienstag, 27. September 2022
Ich sah doppelt
Der Piumogna-Wasserfall in Faido, 15 Gehminuten vom Bahnhof entfernt. |
Bei der oberen Fallkante, Faido im Morgenlicht. |
Montag, 26. September 2022
Gleich knallts
In der Nacht auf morgen Dienstag, gegen ein Uhr, wird es im Weltall rumpeln. Dann nämlich rammt eine Raumsonde, die Ende November in Kalifornien startete, den Asteroidenmond Dimorphos. Der Crash ist geplant, und Sorgen zu machen braucht man sich nicht, Dimorphos ist sieben Millionen Meilen von der Erde entfernt. Die amerikanische Raumfahrtbehörde Nasa will mit dem Experiment testen, ob es möglich ist, die Umlaufbahn eines Himmelskörpers leicht zu ändern, diesen also von seinem Kurs abzulenken. Das könnte wichtig werden, wenn ein solcher Himmelskörper auf unseren Planeten zurast. Zur Erinnerung: Vor 66 Millionen Jahren kam es zum Crash, als ein Asteroid im heutigen Mexiko einschlug. Ein langer Winter war die Folge, damals gingen die Dinosaurier unter.
Eine Darstellung des Künstlers Donald E. Davis aus dem Jahre 1994: Einschlag eines Asteroiden vor 66 Millionen Jahren in Südostmexiko. (Donald E. Davis / Nasa / Wikicommons) |
Sonntag, 25. September 2022
Weycher?
Ein Weycher Haus, der rechte, ältere Teil stammt von 1647. (Foto: Wikicommons) |
Samstag, 24. September 2022
Katholische Reihenhäuschen
Blick zurück aus dem fahrenden Postauto. |
Die Kartause Valsainte im Kanton Freiburg, Luftaufnahme von Walter Mittelholzer aus dem Jahr 1949. (Wikicommons / ETH-Bibliothek) |
Freitag, 23. September 2022
La Patta und die Pilzler
Die letzten Meter zum La Patta. Ein kleiner Bergahorn markiert die Spitze. |
Ob auch Kühe die Aussicht geniessen? Kommt mir so vor. |
Die haben so charmante Wolken dort. |
Donnerstag, 22. September 2022
Das 30-Zentimeter-Ei
In der Schweiz isst jede Person im Durchschnitt 189 Eier pro Jahr. Und: Es leben hierzulande mehr Hühner als Menschen. Die meisten von ihnen werden als Nutztiere gehalten. Kein Wunder, sehen wir das Huhn in der Regel bloss als Nahrungslieferantin und als Nahrung, sind uns allenfalls knapp bewusst, dass es sich um einen Vogel handelt. Ob das Huhn nicht bessere Lebensbedingungen verdienen würde, darüber stimmen wir Ende Woche in Form der "Massentierhaltungsinitiative" ab. Im Zoologischen Museum der Universität Zürich läuft derzeit eine kleine Ausstellung, die geeignet ist, unsere Sicht auf das Huhn zu verändern. Sie zeigt dessen Abstammung vom Dinosaurier, auf den alle Vogelarten zurückgehen, und beleuchtet so dessen Identität und Geschichte. Das Huhn ist mehr als ein kopflos und klamm im Supermarkt liegendes Ding zum Essen.
Mein Foto aus der erwähnten Ausstellung zeigt ein Ei des Elefantenvogels, den es nur in Madagaskar gab. Drei Meter hoch war das straussenähnliche Tier, das vor 300 Jahren ausstarb. Sein Ei war 30 Zentimeter hoch, wog an die12 Kilo und hatte ein Volumen, dass 220 Hühnereiern entspricht. Man beachte auf dem Foto den Grössenvergleich Mensch–Vogel.Mittwoch, 21. September 2022
In Andwil wird gewendet
September 2016, Wanderung mit der Gossauer "Gutenberg Buchhandlung" in die Wissbachschlucht. |
Ist das nun das dritte oder das vierte Mal? Ich bin nicht mehr ganz sicher, es ist doch einige Zeit her, das letzte Mal waren wir vor der Corona-Pandemie unterwegs. Jedenfalls: Am Samstag gehe ich wieder einmal mit den Kundinnen und Kunden der formidablen "Gutenberg Buchhandlung" in Gossau SG wandern und werde während einiger Kurzstopps den einen oder anderen Text aus meinem Buch "Widmers Wortschatz" vorlesen. Zwischenziel und Wendepunkt der Unternehmung ist das Dorf Andwil in den Högern nördlich über Gossau, wo es in der Wirtschaft zur Schönau einen Zvieri gibt. Falls sich jemand interessiert, hier die Ausschreibung.
Dienstag, 20. September 2022
Der Chef hat nicht immer recht
Holzkreuz und Gedenkstein mit den Namen der Opfer: hier prallte das Flugzeug auf. |
Das Denkmal am Haggenberg steht auf Weiacher Boden und ist auf der Karte eingezeichnet. |
Montag, 19. September 2022
Expedition Nagra
Ein Materialschuppen, ein Jägerhochsitz und viel freies Land: das Haberstal, Blick ins Tal hinein Richtung Westen. |
Rechts, mit einem Oval bezeichnet, das Haberstal. |
Sonntag, 18. September 2022
Basler Verwegung
1906, Schrebergärten in Meissen. (Wikicommons) |
Samstag, 17. September 2022
Uns gings dreckig
Widmer unter Tag. |
Grottes de Naye sind ein weitverzweigtes Höhlensystem, der Bergweg führt vom erwähnten Col hin, die Steilwand, in der sie sich befinden, ist nur dank einer extrem steilen Treppe bewanderbar. Diese dient als Umgehungsmöglichkeit, etwas unterhalb der Treppe findet sich ein Höhlenloch, etwas oberhalb der Treppe ein zweites Höhlenloch, beide sind unterirdisch verbunden. Man hat also die Aussen- und die Innenvariante. Ronja und ich stiegen ein, es war stockdunkel und kalt in der Höhle, wir knipsten unsere Lämpli ein. Am Anfang war der Gang niedrig, vielleicht 1 Meter 50 hoch, ich musste gebückt gehen, für Leute mit Platzangst ist das nichts. Schmierig und rutschig war der Kalkstein. Doch immerhin weitete sich die Höhle bald, gabs mancherorts Ketten zum Festhalten und hatten wir dank Lichtreflektoren keine Probleme mit der Wegsuche. Wir kraxelten stetig aufwärts, nahmen zwei kurze Leitern, kamen zu einem Oberlicht, mussten am Ende ein paar Meter absteigen und erreichten nach einer guten Viertelstunde den oberen Ausgang. Dreckig waren wir. Und zufrieden. Diese Höhlenroute ist etwas Besonderes.
Fünf Minuten nach dem Col de Bonaudon. Der untere und der obere Stern markieren den Höhleneingang bzw. Höhlenausgang. Mit dem Oval habe ich die Umgehungstreppe bezeichnet. |
Freitag, 16. September 2022
Rigi der Romandie
Rochers de Naye, Blick vom Gipfel auf die Kombination von Restaurant und Bergstation des Zuges (links unten). Der Weg am Grat zur Rechten führt zum Alpenpflanzen-Garten. |
Deftige Kost: die Käseschnitte im Gipfelrestaurant. |
Der Genfersee, links das französische Ufer. |
Schau nach Süden und Südosten. Die zwei Zacken hinten rechts der Mitte sind die Tour de Mayen (l.) und die Tour d'Aï bei Leysin. |
Donnerstag, 15. September 2022
Lè j'armayi di Kolonbètè
Zum gestrigen Eintrag über das Wort "armailli", "Senn" auf Französisch, kam von mehreren Leuten der Hinweis, dass das Wort gleich zu Beginn des "Ranz des Vaches" vorkommt, eines der berühmten Volkslieder der Schweiz. In der Tat beginnt dieses so:
Lè j'armayi di Kolonbètè / Dè bon matin chè chon lèvâ.
Aus dem Patois ins Französische übertragen:
Les armaillis de Colombettes / De bon matin se sont levés.
Der Ranz des Vaches stammt aus dem südlichen Kantons Freiburg. 2019 stand zur Debatte, ihn zur offiziellen Freiburger Hymne zu machen. Die Idee wurde verworfen mit dem Argument, es stehe einem zweisprachigen Kanton schlecht an, sich quasi in einer dritten Sprache zu feiern. Dem Patois eben.
Wer sich den "Ranz des Vaches" anhören will: hier eine wunderbare Version von 1977, die ich auf Youtube fand. Der Screenshot stammt von dort. |
Mittwoch, 14. September 2022
Un armailli, c'est quoi?
Zwei "Armaillis" in den Freibergen, zwischen 1900 und 1930. (Foto: Eugène Cattin / Wikicommons) |
Weiss jemand, was ein "armailli" ist? Ich habe das Wort gestern erst kennengelernt und bin erstaunt, dass es mir nie zuvor begegnete, obwohl ich immer wieder mal einen französischen Text oder Zeitungsartikel las, der vom Alpwesen handelt. Ein "armailli" ist ein Senn, der Ausdruck gehört vor allem in die Voralpen und Alpen der Romandie, wird aber auch in Savoyen gebraucht.
Dienstag, 13. September 2022
Napoleon und das Maultier
"Bonaparte franchissant le Grand-Saint-Bernard" von Jacques-Louis David, 1800. (Wikicommons) |
Im Mai des Jahres 1800 überquert Napoleon Bonaparte am Grossen Sankt Bernhard von Lausanne kommend die Alpen, bald darauf wird er am 14. Juni bei Marengo in Norditalien den österreichischen Truppen eine schwere Niederlage zufügen. Was ist wahr am Gemälde von Jacques-Louis David, das Napoleon am Berg zeigt? Nun, das Kunstwerk ist Propaganda von der grossen Pose bis ins Detail. So hat sich Napoleon zuvor gern als Schlachtenführer konterfeien lassen mit gezogenem Degen. Neuerdings ist ihm das zu kriegerisch, denn er hat vom Militär in die Politik gewechselt und ist nach einem erfolgreichen Staatsstreich seit einem halben Jahr Erster Konsul der Republik Frankreich. Dass er immer noch in die Schlacht zieht, ist eigentlich nicht vorgesehen, denn er ist nicht mehr General. Seiner neuen offiziellen Rolle entsprechend – Politiker, nicht Militär – will er nicht mehr mit der Waffe in der Hand dargestellt werden. Vor allem aber hat Napoleon den Grossen Sankt Bernhard nicht auf einem Pferd überquert. Sondern auf einem Maultier, das von einem Bergführer gelenkt wird. Er ist in hässliches Ölzeug gekleidet, des Wetters wegen. Am Pass stürzt er beinahe in einen Bach, als sein Maultier ausrutscht. Der Bergführer bewahrt ihn vor der Peinlichkeit, wofür er später mit einem prachtvollen Maultier belohnt wird, bis anhin hat er kein eigenes besessen. Die französische Öffentlichkeit hat fortan aufgrund des Werks von Maler David das Bild von Napoleon im Kopf, wie er heroisch im Sattel seines Pferdes über die Alpen reitet, es ist eines von vielen gezielt geschaffenen und verbreiteten Bildern. So las ich es eben in der Biografie des Polen Adam Zamoyski, die insbesondere darlegt, wie Napoleon das eigene Image gezielt steuerte.
Montag, 12. September 2022
Eine rätselhafte Höhle
Rechts oben das Dorf, links unten das Loch. |
Sonntag, 11. September 2022
Bergwandern im Thurgau
Das Gipfelrestaurant auf dem Nollen. |
Querrinne auf dem Wanderweg vor Zuzwil. |
Samstag, 10. September 2022
Mein Wandertag
Da wird heute intensiv gewandert: Trub. |
Freitag, 9. September 2022
Planeten und Zahnrädli
Die astronomische Uhr von Joachim Habrecht aus dem Jahr 1564 am Fronwagturm in der Schaffhauser Altstadt. (Foto: Buchstapler/Wikicommons) |
Basel, Bern, Chur, Solothurn, Zürich, Dresden, Kopenhagen, London, München, Nancy, Paris, Regensburg, Strassburg, Toulouse, Ulm. Die Liste der Orte überall in Europa, an denen Vertreter der Schaffhauser Uhrmacherdynastie Habrecht über sechs Generationen grosse astronomische Uhren gefertigt haben – sie ist noch viel länger. Gestern fand ich im Büro einen grossformatigen Band vor. Der Schaffhauser Maschineningenieur Silvio Marugg, Jahrgang 1956, ein passionierter Uhrenbauer, zeichnet die Geschichte der Habrechts nach, deren erster Meister Joachim Habrecht als junger Mann 1519 die Berner Zytglogge-Uhr reparierte und Jahrzehnte später die astronomische Uhr am Schaffhauser Fronwagturm baute. Autor Marugg stellt dazu die Grundlagen aller Uhrenarten seit der Antike vor. Und er erzählt vor allem von den einzelnen Grossuhren, die die Habrechts schufen oder flickten. Wer sich für Zeitmessung interessiert, für raffinierte Technik, für Uhren und Uhrwerke, für Planetenbahnen und Zahnrädli, wird diese opulent bebilderte Neuerscheinung lieben.
Donnerstag, 8. September 2022
Der Nichtexpress
Vallorcine (F), umsteigen! |
Der Zug, in dem wir am Montag von Martigny hinüber nach Chamonix fuhren, heisst in der Marketingsprache Mont-Blanc-Express, so nennen ihn zumindest die Bahnbetreiber auf der Schweizer Seite. Ein Express ist das aber nicht, kurz nach der Grenze muss man im französischen Vallorcine umsteigen, was mühsam ist, wenn man viel Gepäck dabei hat. Die vermeintliche Linie besteht aus zwei Linien mit zwei verschiedenen Betreibern. Und will man retour ins Wallis, stellt man im Bahnhof von Chamonix fest, dass auf dem Perron-Bildschirm nur "Vallorcine" angegeben ist, "Martigny" taucht nicht auf, obwohl viele Reisende den Ort als Ziel haben. Sicher könnte man die länderübergreife Kooperation optimieren. Im Übrigen ist die Strecke grossartig, vor allem auf der Schweizer Seite, dort fährt man stellenweise hart an der Kante der Trient-Schlucht.
Mittwoch, 7. September 2022
Auf die Nadel
Nach der Talfahrt gabs in Chamonix Poulet Kung-pao. |
Dienstag, 6. September 2022
Moderner witzeln
Es darf gelacht werden. Familie auf dem Witzwanderweg. (Foto: Witzwanderweg) |
Kein Witz! Der Appenzeller Witzwanderweg im Appenzeller Vorderland, der 2023 seinen 30. Geburtstag begeht, zieht. Pro Jahr begehen ihn rund 40 000 Menschen. In den nächsten Monaten wird der Weg mit den Witztafeln im Hinblick auf das Jubiläum laut einer Pressemitteilung "neu inszeniert, damit Wanderinnen und Wanderer das Unesco-Kulturerbe 'Appenzeller Witz' künftig mit allen Sinnen erleben können". Rund 1,3 Millionen Franken kostet die Modernisierung.
Montag, 5. September 2022
Baselbieter Mix
Blick zurück auf Eptingen, wo wir, siehe unten, sehr gut assen. |
Zmittag nach Baselbieter Art. |