Schöne Himbeeren. |
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Freitag, 31. August 2012
Himbeerenärger
Marinello! Mittwoch abend kaufte ich in Ihrer Filiale im Bahnhof Stadelhofen in Zürich ein Schälchen Himbeeren. Sie kosteten über acht Franken. Grundsätzlich kann man mir nun Blödheit vorwerfen; erstens ist der Preis absurd, und zweitens sollte man keine aus Holland importierten Beeren kaufen. Aber hey, ich hatte Beerenlust, der Coop bei mir zuhause hatte um diese Zeit schon zu, ein anderer Laden lag nicht an meinem Heimweg. Und dann kam ich nach Hause, duschte und wollte mir mein Müesli anrichten - doch die Himbeeren waren unten alle grässlich verschimmelt. Das, Marinello, sei Ihnen ebenso mitgeteilt wie, dass ich bei Ihnen nicht mehr kaufen werde. Ihr verärgerter Ex-Kunde Wanderwidmer mit unfreundlichem Gruss.
Donnerstag, 30. August 2012
Mein Besuch bei Gotthelf
Mänziwilegg und hinab nach Wikartswil. Die Route wäre schön, wenn nicht der viele Hartbelag wäre; auch über diese Grundsatzmisere des Schweizer Wanderwegwesens vielleicht ein andermal mehr. Toll war der Beginn, der Besuch im Jeremias-Gotthelf-Zentrum zu Lützelflüh, das so neu ist, dass alles noch nach frischer Farbe riecht. Man besucht mit Vorteil zuerst die Kirche, in der Gotthelf als Pfarrer amtete, ein Bijou von Gotteshaus, spätgotisch, 1505 erbaut. Gleich daneben findet man das 150 Jahre jüngere Pfarrhaus, in dem Gotthelf mit der Familie hauste - und in dem nun das neue Zentrum eingerichtet worden ist. Dem Fazit der NZZ, die gestern berichtete, kann ich mich nur anschliessen: Das Museum zeigt den Autor nicht als besinnliche Retrofigur und Spiegler des Emmentaler Agraruniversums, sondern als wachen Zeitgenossen, der dichterisch erfasste, wie die Industrialisierung auf die Bauernwelt traf und alles sich wandelte. Vorbildlich, wie das gemacht wird in den verschiedenen Räumen, die nichts Dumpfes haben, sondern hell sind und nüchtern und... sorry, hier breche ich ab, sonst wirds zu lang; man gehe hin und schaue, es lohnt sich.
Mittwoch, 29. August 2012
Chapeau, Frau Fischer
Als es kürzlich so heiss war und wir durch den Alpstein wanderten, trug ich ein Allerwelts-Cap. Und Margrit trug einen schönen Strohhut. Das bringt mich zu Sandra Fischer - ich stiess kürzlich auf ihre Homepage. In Dintikon AG fertigt die gelernte Hutmacherin Strohhüte. Diese sind nicht billig, das abgebildete Modell Basel etwa kostet 145 Franken. Aber hey, da steckt Handarbeit drin. Und Liebe. Wers nicht glaubt, schaue sich auf der Homepage den Clip an, der Sandra Fischer bei der Arbeit zeigt - Chapeau!
Dienstag, 28. August 2012
Offiziersabsturz
Zwischen Jona SG und Rüti ZH kamen wir am Samstag im "Usser Wald" an einem Gedenkstein vorbei. Er erinnert an Oberst-Korpskommandant Adolf Hanslin, der am 11. Februar 1971 "Im Dienste der Eidgenossenschaft" verstarb. Mehr erfährt man vor Ort nicht - aber natürlich im Internet. Hanslins Helikopter, Typ Alouette, stürzte im Hörnligebiet ab. Der Pilot überlebte vorerst, starb aber später. Hanslin war tot. Und Mitpassagier Ernst Mühlemann kam mit schweren Verletzungen davon: alle Rippen waren gebrochen, Herzvorderwand und Lunge ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen. "Gott schenkte mir damals ein zweites Leben", sagte Mühlemann im Rückblick; er genas, avancierte zum Direktor des Ausbildungszentrums Wolfsberg der Schweizerischen Bankgesellschaft sowie zum FDP-Nationalrat, den man aufgrund seiner vielen Auslandreisen und -kontakte "Schweizer Schattenaussenminister" nannte. 2009 starb Mühlemann im heimischen Ermatingen; 38 Jahre nach dem Helikopterunfall.
Montag, 27. August 2012
Cabertis, I'm your fan
Seerosenblüte im Itziker Riet zwischen Bubikon und Grüningen. |
- Auf allen Kanälen war im Vorfeld die Rede von Regen gewesen. Es regnete aber nicht. Im Gegenteil war es drückend heiss. In meinen Regenhosen schwitzte ich ordentlich.
- Im Ritterhaus Bubikon tranken wir Kaffee und überlegten uns, wie das damals ausgesehen haben mag, wenn ein Johanniter vom Kreuzzug zurückkam und in voller Rüstung auf seinem Ross um die Ecke bog. Und was der wohl als erstes trank? Wasser? Rotwein? Bier?
- In Grüningen machte uns der Bären sehr zufrieden. Die Wirtschaft ist hablich, schreckt aber nicht ab, man wird nett behandelt auch in Wanderschuhen. Wir assen ein extrem feines Cordonbleu vom Kalb. Die Offenbarung war der Rotwein dazu, gekeltert aus der Cabertis, einer neu gezüchteten, Cabernet-nahen Traube. Sie roch für mich, und ich meine das wirklich positiv, nach Drogerie. Nach Heilkräutern. Ich schleppte dann zwei Flaschen heim.
- Im Weiler Rotblatt kehrten wir im gleichnamigen Besenbeizli ein. Die Wirtin, eine Holländerin, stieg kurz aus der Hängematte, servierte unsere Getränke, erzählte, sie gehe demnächst in die Ferien, Kanal-Bootfahren in Holland, und stieg dann wieder in die Hängematte.
- Um 16 Uhr 33 sollte bei der Emmat die Forchbahn kommen. Um 16 Uhr 28 senkte sich die Schranke. Es fuhr ein historisches Zugskompositiönli von 1912 heran. Die Forchbahn hat halt Jubiläum. Für uns war die unerwartete Fahrt in dem Holzding ein wunderbarer Abschluss.
Die Fahrt im Zug von 1912 kam als Überraschung. |
Sonntag, 26. August 2012
Die Hölzige
Heute Familien-Treffen im Blockhaus Mogelsberg zehn Gehminuten oberhalb des Dorfes. Die Genossenschaft Holz Mogelsberg hat das Haus gebaut, um... nun ja, um den Leuten das Holz, den Wald, die Forstberufe näherzubringen. Für diese Leute hat man in der Gegend ein schönes Wort. Säger, Zimmerleute, Holzer, Förster, Schreiner sind: "die Hölzige".
Samstag, 25. August 2012
Ente, Rind oder Fisch?
Soll ich das Confît de Canard nehmen? Rindsfilet Café de Paris? Oder doch die Bouillabaisse? Wir gehen heute wandern, und ich finde, wir gehören dafür belohnt - eine Regen-Entschädigung steht uns doch wohl zu. Im Auge habe ich fürs Mittagessen den Bären in Grüningen ZH; die Speisekarte gefällt mir ausnehmend gut.
Freitag, 24. August 2012
Giw, Gebidem, Bistine
Die Simplon-Passstrasse zeigt sich mit dem Hospiz (links hinten) und dem Alten Spittel (rechts Mitte) - um das Foto zu geniessen, muss man es anklicken und so vergrössern. Wie gestern angetönt, wanderte ich am Mittwoch im Wallis. Es war herrlich, das Gehtempo freilich von einer Gewitterahnung diktiert, die sich dann nicht bewahrheitete. Meine Wanderung hatte mit einer Sessellift-Fahrt begonnen: von Visperterminen hinauf nach Giw. Von dort stieg ich zum Gebidem-Pass auf und bog in einen Höhenweg ein, der sicher zu den schönsten der Schweiz gehört: Alles über der Baumgrenze, zieht er hoch über dem Nanztal zum Oberen Fulmoos, wobei er immer der Suone folgt, die das Wasser des Gamsagletschers zu den Weiden leitet. Und nun vollzieht der stellenweise schmale, an drei Stellen leicht, aber wirklich nur leicht ausgesetzte Pfad ein U und führt, stets auf gut 2300 Metern, Richtung Bistinepass. Von dort war es dann nicht mehr weit zum Simplon-Hospiz auf der Passhöhe. Die Route (5 1/4 Stunden, je etwas über 700 Meter auf- und abwärts) ist wirklich toll, sie sei allen empfohlen!
Donnerstag, 23. August 2012
Hejsus? Herr Jesus, was heisst das?
iPhone-Foto (I): Es gab Fondue. |
iPhone-Foto (II): Abricotine. |
Nun noch drei Fakten zu Visperterminen:
- Dieses rühmt sich des höchsten Weinberges Europas. Die Rebe, die auf über 1000 Metern über Meer gedeiht, ist die Heida. Ganz der Wissenschaft verpflichtet, kostete ich natürlich ihren Wein; doch, ein ausgezeichneter Tropfen.
- Die Leute des Dorfes heissen in ihrer eigenen Mundart "Tärbiner".
- Diese Tärbiner Mundart ist speziell, hat viele grammatikalische und lexikalische Eigenheiten gegen andere Mundarten im Wallis. Kostprobe von einer Homepage, die darüber informiert: "Is Chjeli ischschi kaputt ggangu, wjer hejsus mjessu verlochu." - Unsere Kuh ist verendet, wir mussten sie vergraben.
Dienstag, 21. August 2012
Unsere Forchbahn-App ist da!
Es ist vollbracht. Die App fürs iPhone und iPad mit 30 Ausflügen in der Pfannenstiel-Gegend* ist da. Die Forchbahn leistet sich das App zu ihrem Hundertjahr-Jubiläum. Die Wanderungen und Velofahrten absolviert, die Fotos geschossen, die Navi-Vorlagen geliefert haben Spezialisten aus der Region. Nämlich: Tagi-Journalist René Staubli und seine Partnerin Barbara Lukesch, ebenfalls Journalistin. Sowie Widmer, Autor dieses Blogs. Wir hatten mit den Ausflügen viel zu tun und sind glücklich über das Resultat - bitte unter der Kategorie "Reisen" downloaden, das App ist gratis!
* Der Pfannenstiel ist ein Höhenzug am rechten Zürichsee-Ufer. Grosszügig definiert, reicht das Gebiet von der Stadt Zürich bis gegen Rapperswil und von der Goldküste bis zum Greifensee.
* Der Pfannenstiel ist ein Höhenzug am rechten Zürichsee-Ufer. Grosszügig definiert, reicht das Gebiet von der Stadt Zürich bis gegen Rapperswil und von der Goldküste bis zum Greifensee.
Tagesziel Visperterminen
Die Reben von Visperterminen. (Foto: Wandervogel/ Wikicommons) |
Montag, 20. August 2012
Das Kotelett des Jahres?
War schön am Samstag: in gut fünfeinhalb Stunden bei grober Hitze, die doch durch ein feines Lüftchen gemildert wurde, von Brülisau das Brüeltobel hinauf, via Plattenbödeli und Stifel zum Fälensee, zur Saxerlücke und von dort via Staubern zum Hohen Kasten. In Erinnerung bleibt mir vieles; hier nur zwei Dinge davon: der liebliche Fälensee und das splendide Schweins-Kotelett in der Staubern-Bergwirtschaft.
Sonntag, 19. August 2012
Interview mit einem Vogel
"Beobachter Natur" greift in der Augustnummer ein gutes Thema auf: Wie denken Tiere? Die Titelgeschichte kann ich empfehlen, sie referiert sauber den Stand der Forschung. Die Nebenstory finde ich hingegen lächerlich. Eine Tierkommunikatorin "interviewte" im Berner Dählhölzli verschiedene Tiere: einen Moschusochsen. Eine Seehündin. Ein Elch-Weibchen. Einen Affen. Einen Leoparden. Und einen Papageitaucher. Die Viecher klingen alle gleich - es ist die Frau Tierkommunikatorin Helen Gerber Sirin, die aus ihnen spricht. Kleiner O-Ton vom Gespräch mit dem Papageitaucher:
Ursprungshabitat? Redet so ein Vogel? |
"Findest du nicht, dass du etwas klein bist?" - "Wir sind gross genug, um euch Menschen zu zeigen, wie gross die Welt ist." - "Wie wollt ihr uns das zeigen?" - "Indem wir euch hier an unser Ursprungshabitat im Norden erinnern."
Samstag, 18. August 2012
Heiheis Nadel
Von Heierlis Nadel habe ich kein Bild. Hier der Hohe Kasten, auf dem unsere Wanderung enden wird. |
Hans Heierli war 1975 bis 1981 mein Chemielehrer an der Kanti Trogen. Ich mochte ihn. Klar, er war ein grobes Kaliber, Oberst im Militär halt; oft schmetterte er seinen Stoff gar laut in die steil gestuften Ränge des Chemiezimmers, wo lauter Sensibelchen hockten, die als Lieblingsbuch "Mars" von Fritz Zorn nannten und dann in der 80er-Jugendbewegung mitzogen. Aber anderseits hatte der "Heihei" einen gutmütigen Humor und quittierte jedesmal, wenn ein Schüler die Antwort auf eine Frage nicht wusste: "Je blanc que je ne blanc rien." Auch die geologische Projektwoche im Alpstein habe ich bis heute nicht vergessen, Heierli war nicht nur Chemiker, sondern auch Geologe, und das mit Leib und Seele. Die Kalkdolinen zwischen Schäfler und Säntis oder auch der gewaltige Sax-Schwendi-Bruch brachten ihn ins Schwärmen; er konnte andere begeistern. Warum ich das erzähle? Weil wir heute im Alpstein an der Heierlinadel vorbeikommen. Sie erinnert an die wissenschaftlichen Verdienste des Geologen Hans Heierli, der 2003 mit 76 verstarb.
Freitag, 17. August 2012
Hirsbrunners Guillotine
Morgen, am 18. August, feiert mein Blog seinen zweiten Geburtstag. Der erste Eintrag handelte am 18. August 2010 von einem unheimlichen Plakat, auf das ich auf dem Wanderweg zwischen Brunnen und dem Gätterlipass sichtete.
Und damit in die Gegenwart. In der "Tierwelt" vom 9. August las ich ein interessantes Porträt. Kathrin Hirsbrunner ist die einzige professionelle Mäusejägerin der Schweiz. Pro Tag marschiert sie zehn Kilometer und geht Hunderte Mal in die Knie; an einem normalen Tag liest sie 150 tote Mäuse auf, die so manche Wiese ruinieren. Hier ein Miniauszug aus der Reportage, der beschreibt, wie Hirsbrunner die Mäuse erwischt:
Arme Maus. Sie wird gejagt. |
"Die Fallen funktionieren wie kleine Guillotinen. Jede besteht aus zwei kurzen Metallrohren, die ineinander geschoben sind. Das innere Rohr ist etwas kürzer und wird mittels einer Feder zurückgespannt. (...) Das nächste Mal, wenn die Maus in ihrem Tunnel auf Nahrungssuche geht, stösst ihr Kopf unweigerlich an den Auslöser."
Donnerstag, 16. August 2012
Böser, böser Biber
Ja, schau nur so harmlos und falte die Pfötchen, als wolltest du beten, Biber! Wir wissen, dass du das Gegenteil deiner Erscheinung bist - ein übler Destruktor. Gestern stand es im "Tages-Anzeiger": In Marthalen im Zürcher Weinland hast du 30 stolze Eichen gefällt, um das Wasser des Mederbaches zu stauen und so deine Spezialnahrung zu züchten, Silberweiden und Sumpfgräser. Eine Fläche von vier Fussballfeldern ist nun überflutet und bildet den grössten Bibersee der Schweiz. Gefragt hast du natürlich keinen, ob du darfst. Ein Anarchist bist du, Biber, ein ganz schlimmer, jawoll!
Mittwoch, 15. August 2012
Gestern war ich ein Hindu
Im Senseoberland: der Schwarzsee vom Sessellift aus. |
Käse auf der Riggisalp. Nicht im Bild: die Fliegen. |
Dienstag, 14. August 2012
Das ForumS9 und der Erdmannlistein
Screenshot mit ForumS9-Tipp Erdmannlistein. |
Montag, 13. August 2012
Niederschlagsfreier Samstag
Die Samstagswanderung war ein Abenteuer, wobei An- und Heimfahrt mitgemeint sind. Die Züge waren proppenvoll. Das Bähnlein von Gitschenen hinab nach St. Jakob kaputt. Und als ich in der vollgequetschen Forchbahn wieder heimfuhr, sass mir gegenüber ein Gymischüler oder so, ein Streetparade-Opfer; er war betrunken, hatte die Augen zu, schluckte schwer, kämpfte sichtlich mit dem Brechreiz. Ich war froh, am Schluss niederschlagsfrei mein Haus zu erreichen.
Unser Weg von Niederrickenbach NW via Brisenhaus, Steinalper Jochli und Gitschenen nach Isenthal UR (6 Gehstunden, 1000 Meter auf- und 1350 abwärts) war von unwirklicher, geradezu abartiger Schönheit. Die Bise hielt uns frisch und trieb der fressgierigen Sonne immer wieder mal etwas Wolkenfutter zu. Was mich neben der Landschaft beeindruckte, siehe Fotos: zum einen die vielen Ex-Voto-Tafeln in der Wallfahrtskirche von Niederrickenbach. Und zum anderen ganz am Schluss die Bärentatzen in einer Vitrine in Isenthal. Es handelt sich um die Pranken des letzten Bären, der (1820) auf Urner Boden geschossen wurde. Mir fiel bei seinem Anblick die Episode aus "Winnetou" von Karl May ein, in der Old Shatterhand einen Bären geschossen hat und nun dessen Tatzen brät.
Unser Weg von Niederrickenbach NW via Brisenhaus, Steinalper Jochli und Gitschenen nach Isenthal UR (6 Gehstunden, 1000 Meter auf- und 1350 abwärts) war von unwirklicher, geradezu abartiger Schönheit. Die Bise hielt uns frisch und trieb der fressgierigen Sonne immer wieder mal etwas Wolkenfutter zu. Was mich neben der Landschaft beeindruckte, siehe Fotos: zum einen die vielen Ex-Voto-Tafeln in der Wallfahrtskirche von Niederrickenbach. Und zum anderen ganz am Schluss die Bärentatzen in einer Vitrine in Isenthal. Es handelt sich um die Pranken des letzten Bären, der (1820) auf Urner Boden geschossen wurde. Mir fiel bei seinem Anblick die Episode aus "Winnetou" von Karl May ein, in der Old Shatterhand einen Bären geschossen hat und nun dessen Tatzen brät.
Sonntag, 12. August 2012
Denner mit Stil
Samstag, 11. August 2012
Marias Segen für das Steinalper Jochli?
Das blaue Bähnli trägt uns heute von der Engelberger Aa hinauf nach Niederrickenbach. Ich bin gespannt auf dessen Benediktinerinnen-Kloster Maria-Rickenbach - und sicher wird es nichts schaden, wenn auch der Reformierte die Marienstatue besucht; vielleicht entfaltet sie auch auf ihn segensreich Wirkung und geleitet ihn hernach sicher über das Steinalper Jochli.
Freitag, 10. August 2012
Der Arbeitslose und die Langhornbiene
Franz Hohler, 69, fussgängert wieder. "Spaziergänge", sein neues Buch, vereint 52 Texte - die Summe eines Jahres, in dessen Verlauf Hohler jede Woche eine Strecke ging. Das Buch liest sich leicht und schnell, gerade weil die Texte gekonnt reduziert sind aufs Minimale und Prägnante; sie sind eine Art Prosa-Aquarelle. Ein typischer Hohlerscher Satz, lakonisch, doch auch tiefsinnig:
"Beim Umsteigen im Bahnhof Hardbrücke kaufe ich einem Arbeitslosen, den ich kenne, eine Strassenzeitung ab und erfahre, dass die Langhornbiene zum Tier des Jahres erklärt wurde."PS: Auf Youtube gibts bereits eine Leseprobe; der Autor trägt vor.
Donnerstag, 9. August 2012
Kondi, zieh nen Stehkragen an!
Ich ging gestern um 5 Uhr 40 aus dem Haus, kam um 19 Uhr 10 zurück. Dazwischen liegen gut fünf Stunden Bus- und Bahnfahrt; der Zug, der mich am frühen Abend von Chur heimtrug, war pumpenvoll und ein Ersatzzug. Ein altes Modell, noch mit Plumpsklo. Mit furchtbar unbequemen Sitzen. Und natürlich ohne Klimaanlage und ohne Restaurant. Ich schwitzte mehr als auf der Wanderung. Ein Passagier sagte dem Kondukteur: "Sie, Sie tragen das falsche Tenü!" - "Wieso?" - "In diesem uralten Zug müssten Sie doch eigentlich eine Uniform mit einem Stehkragen anhaben!"
Ist das nun Lamento? Nei, nei, nei. Ich würds wieder tun. Die Route war die Reisestrapaze wert: von Thusis in 5 1/2 Stunden 1000 Höhenmeter hinauf zum Glaspass und dann 500 hinab nach Safien-Platz. Dabei hatten wir den magischen Beverin vor Augen. Ein weiter Himmel wölbte sich über dem Pass, wie man ihn sonst Patagonien zuschreibt. Der Nolla im Aufstieg bot uns eine Schlucht, die Urwelt war: mit breitem Geschiebebett, von Pestwurz überwucherten Wegen, drei Meter hohen Kerbelstauden und Königskerzen, deren Blütenstände exakt auf meiner Augenhöhe waren, so dass ich den Bienchen von nahe beim Absaugen des Nektars zuschauen konnte. Und die Anlage des alten Säumerwegs durch den Steilwald und dann den nackten Fels hinab ins Safiental war ingeniös. Doch, es hat sich gelohnt.
Auf dem Glaspass, in der Wirtschaft. Hinten die Spitze des Piz Beverin. |
Ist das nun Lamento? Nei, nei, nei. Ich würds wieder tun. Die Route war die Reisestrapaze wert: von Thusis in 5 1/2 Stunden 1000 Höhenmeter hinauf zum Glaspass und dann 500 hinab nach Safien-Platz. Dabei hatten wir den magischen Beverin vor Augen. Ein weiter Himmel wölbte sich über dem Pass, wie man ihn sonst Patagonien zuschreibt. Der Nolla im Aufstieg bot uns eine Schlucht, die Urwelt war: mit breitem Geschiebebett, von Pestwurz überwucherten Wegen, drei Meter hohen Kerbelstauden und Königskerzen, deren Blütenstände exakt auf meiner Augenhöhe waren, so dass ich den Bienchen von nahe beim Absaugen des Nektars zuschauen konnte. Und die Anlage des alten Säumerwegs durch den Steilwald und dann den nackten Fels hinab ins Safiental war ingeniös. Doch, es hat sich gelohnt.
Okay, ich gebs zu. Der Schweissfleck auf der Bank ist von mir. |
Mittwoch, 8. August 2012
Der Zinsli am Glaspass
Josua Zinsli war der letzte Säumer des Glaspasses; das Foto stammt aus der Zeit vor 1880. Heute gehe ich mit Wanderfreund Peter über den Glaspass, der das Safiental mit dem Domleschg und Thusis verbindet. Bevor 1883 die Strasse nach Versam hinab kam, war dies die Verbindung der Menschen im Safiental zur Aussenwelt; die auf 1846 Metern über Meer kulminierende Route blieb auch im Winter geöffnet. Und eben, Säumer nutzten sie zum Warentransport.
Dienstag, 7. August 2012
Die Insel im Ticino
San Nicolao, Giornico. Und ein SBB-Mietvelo. |
Montag, 6. August 2012
Die Adilettenalp
Valspus, hier kann man einkehren. |
Brunnentrog mit sauberen Adiletten. |
A propos "Valspus": Sowohl das Rheintal bis zum Bodensee als auch das Tal der Seez bis zum Walensee waren einst rätoromanisches Siedlungsgebiet; Flurnamen zeugen davon. Auf und an unserer Route etwa auch: Muntaschin, Guscha, Gamperfin.
Sonntag, 5. August 2012
Baum & Schild
Unheimlich, oder? Ich machte das Foto gestern im Gebiet des Voralpsees SG (mehr über die Route morgen). Offenbar gerieten wir da in einen Wald, der Wanderwegschilder entweder verschluckt oder, gerade umgekehrt, sie der Welt schenkt. Sachdienliche Deutungen werden gern entgegengenommen, liebe Blogleserin, lieber Blogleser.
Samstag, 4. August 2012
Unbekannter See, beruhigendes Lied
Der Voralpsee und hinten das St. Galler Rheintal. |
Wir*: Mein "Fähnlein Fieselschweif" ist momentan total reduziert; Sommerferien, Filmfestival Locarno, Familiäres. Immerhin, eine Person will mitkommen. Passende Melodie dazu: "You'll never walk alone".
Freitag, 3. August 2012
Die Nadel
Sehr schön: Die Internetabteilung des Tagi hat mein Quiz zur Schweiz aufgenommen, das am 1. August in der Zeitung war. Sie hat es online-tauglich gemacht, indem man zu jeder der 100 Fragen zwei Antworten serviert bekommt und die richtige ankreuzen muss.
Und damit zur Konkurrenz: Die Serie "Kantonsmittelpunkte" in der NZZ fand ich bislang öd; bei etlichen Beiträgen merkte man, dass die Korrespondenten keine Lust hatten. Und manche Mittelpunkte liegen in einem absurden Niemandsland und geben kaum etwas zum Erzählen her. Beitrag Nr. 18 hingegen in der gestrigen NZZ: wirklich interessant. Der Mittelpunkt von Graubünden liegt im Albulatal auf dem Gemeindegebiet von Surava gleich neben einer markanten Felsnadel. Die Nadel (Foto) heisst Crap Furò - und es ist zu ihr folgendes zu sagen:
- Sie ist 60 Meter hoch und bildet oben ein "Nadelöhr" von gut zwei Metern.
- Sie besteht aus Rauwacke, auch "Zellenkalk" genannt, einem porösen Sedimentgestein, das wasserlöslichen Gips enthält; daher auch das Loch zuoberst, das vom Regen ausgewaschen wurde.
- Sie verlangt Kletterern einiges ab, weil der Fels messerscharf ist. Die Erstbesteigung gelang erst in den 1930er-Jahren. Der bayrische Kletterpionier Hans Steger klemmte Keile aus Föhrenholz in die Risse im Stein, an denen er seine Seile und Karabiner befestigen konnte.
Donnerstag, 2. August 2012
Neuenburgs segensreiche Areuse
Wasserschloss des Kantons Neuenburg: Areuse-Schlucht. (Michel Ouiki) |
Mittwoch, 1. August 2012
Ich fühlte mich unterwandert
Grün die Wiesen, schneebedeckt noch die höheren Lagen, graublau die Berge. Und der Himmel kein Langweiler, sondern eine Kinoleinwand mit einem schnellen Wolkenfilm. So präsentierte sich gestern die Fürenalp über Engelberg. Ich brauchte für die Route von Engelberg Bahnhof via Ende der Welt, Ober Zieblen, Dagenstal hierhin knapp vier Stunden und musste gut 950 Höhenmeter aufsteigen. Doch als ich oben war respektive mit der Seilbahn wieder niederfuhr, war es erst früher Nachmittag. Und auf der ganzen Heimfahrt plagte mich eine Empfindung, die ich mit einem Wort beschreiben kann, das kürzlich R. fallen liess, nachdem wir den Pragelpass absolviert hatten. Jene Unternehmung dauerte zwar fünf Stunden. Und doch fand R. am Schluss unten in der Richisau, er fühle sich noch "unterwandert". Das passt auf meine gestrige Gemütslage: Irgendwie fand ich mich, gerade angesichts des Prachtswetters, ein wenig unterwandert.
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