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Donnerstag, 31. Oktober 2024
Schlafen im Flughafen
Als ich im Flughafen Zürich auf dem Weg zu meinem Gate das aerodynamisch gestylte Ding sah, dachte ich zuerst: Oh nein, das ist doch diese umstrittene Sterbekapsel. Tatsächlich war es eine harmlose Schlafkabine namens "Recovery Pod" von der Firma GoSleep. Würde ich sie benutzen? Mir würde das zu eng. Wie es in ihr riecht, würde mich interessieren. Im besten Fall nach Desinfektionsmittel und aggressivem Raumspray. Oder täusche ich mich?
Mittwoch, 30. Oktober 2024
Wer kennt Marie Dentière?
2002 eingemeisselt: Marie Dentières Name auf der Seite des ... |
... abseitigen Genfer Blocks, der Ulrich Zwingli gewidmet ist. (Oberes Foto: Ronja) |
Aus Zürisicht ist Ulrich Zwingli der Held der Schweizer Reformation. In Genf sieht man das ganz anders, stellten wir fest, als wir dort am Sonntag im Parc des Bastions das Internationale Reformationsdenkmal besuchten, eine Art Hall of Fame des Protestantismus. Vier gestrenge Herren stehen im Zentrum der grossflächigen Anlage: Calvins Mitarbeiter Guillaume Farel. Jean Calvin selber, der Genfer Reformator. Theodor Beza, der ebenfalls in Genf wirkte. Sowie der schottische Prediger John Knox. Hinzu kommen weitere grosse Gestalten der konfessionellen Umwälzung vor 500 Jahren von Oliver Cromwell bis Friedrich Wilhelm von Brandenburg. Zwinglis Name ist in einen abseitigen, von einem Baum verdeckten Steinblock eingemeisselt, als Skulptur zu sehen ist der Mann nicht. Am selben Block ist die einzige Frau des Denkmals genannt, Marie Dentière. Auch sie begeisterte sich für die Ideale der Reformation und fand damals, Frauen sollten ebenfalls predigen dürfen. Der mächtige Calvin und seine bärtig-gestrengen Compagnons goutierten das gar nicht, Dentière wurde verhöhnt und verleumdet. Sie verliess Genf und eröffnete im grenznahen Frankreich ein Mädchenpensionat. Erst 2002 wurde ihr Name dem Reformationsdenkmal zugefügt.
Die vier Herren, die im Zentrum der Denkmal-Anlage stehen: Farel, Calvin, Beza, Knox (von links). (Foto: Ronja) |
Dienstag, 29. Oktober 2024
Schönes Zeichen
Bei Charrot, 200 Meter vor der Landesgrenze. Hinten ein Wasserturm, dahinter die Krete des auf französischem Boden stehenden Mont Salève. |
Oktoberblume. |
Unser Prosecco. |
Die Grenzbarriere. Die Wanderinnen und Wanderer stehen in Frankreich. |
Montag, 28. Oktober 2024
Tempel mit Bauzaun
Heute vier Fotos, die den Eintrag von gestern illustrieren. Auf dem Schweizer Jakobsweg kamen wir also, gestartet im Februar in Konstanz, am Samstagnachmittag in Genf bei der Kathedrale an. Deren Fassade zum grossen Platz gleicht einem griechischen Tempel, schade, beeinträchtigte ein Bauzaun den Anblick leicht. Wer Fotos macht, hasst Architektur mit Abschrankungen. Im Inneren des gewaltigen Baus stiegen wir auf zu den beiden Türmen. Eben, wie gestern berichtet. Mehr vom Pilgerwochenende in der Region Genf erzähle ich nächstens, zuerst muss ich die rund 300 Fotos sichten und ordnen.
Reformierter Glaubenstempel: die Genfer Kathedrale St. Pierre. |
Drinnen. |
Aufstieg. |
Die Scheiben in der Turmstube müsste man mal wieder putzen. Aber man sieht den Jet d'Eau ja durchaus. |
Sonntag, 27. Oktober 2024
Am Ziel
Vor wenigen Tagen stieg ich in Rom auf die Kuppel des Petersdoms. Gestern waren die Türme von St. Peter in Genf an der Reihe, sie sind ein wesentlich leichteres Ziel, 10 Minuten, dann ist man oben und hat die Stadt zu Füssen. Wir sind praktisch am Ziel unserer Pilgerei auf dem Schweizer Jakobsweg, die in Konstanz begann und uns nach Genf führte, morgen gehts noch an die Landesgrenze. Mehr von unserem Genfer Wochenende später, Bloggen auf dem Smartphone ist mühsam, Fotos hochladen geht nicht. Allen einen schönen Sonntag.
Samstag, 26. Oktober 2024
Gutes endet
Genfs Kathedrale St. Pierre auf einem Stich aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. (Schweizerische Nationalbibliothek / Wikicommons) |
Freitag, 25. Oktober 2024
Baselstab an der Piazza Navona
Kurt Kochs Wappen an der Kirche Nostra Signora del Sacro Cuore an der Piazza Navona in Rom. Die silbernen Löffel nehmen wohl Kochs Nachnamen auf, zu sehen ist im Wappen zudem der Baselstab. Der rote Hut mit den Quasten ist der Kardinalshut und wird auch "Galero" genannt. |
Wie kommt es, dass das Kardinalswappen des Schweizers Kurt Koch, vormals Bischof von Basel und derzeit Kurienkardinal, also ein hoher Verwaltungsfunktionär der römisch-katholischen Kirche – wie kommt es, dass Kurt Kochs Kardinalswappen in Rom an der Kirche Nostra Signora del Sacro Cuore prangt? Nun, jedem Kardinal wird in Rom eine sogenannte Titularkirche oder Titelkirche zugeeignet. Der Kardinal ist Pfarrer dieser Kirche, übt das Amt aber nicht aus, sondern delegiert es. Die Einrichtung der Titelkirche dient dazu, die enge Verbundenheit der Kardinäle mit dem Papst zu betonen, der ja auch Bischof von Rom ist. Was man nicht alles lernt, wenn man in Rom unterwegs ist.
Donnerstag, 24. Oktober 2024
Das Coopbüsi
Im Eingang zu meinem kleinen Coop wacht oft eine Katze. Die lebt in der Nähe und kommt zu Besuch. Im Sommer lässt sie sich eher draussen nieder, jetzt, wo's kühler ist, macht sie es sich drinnen gemütlich. Ich frage mich jedesmal, wenn ich einkaufen gehe: Sehe ich heute wohl das Coopbüsi?
Mittwoch, 23. Oktober 2024
Goethe übt die Schwindelfreiheit
Das Strassburger Münster. (Foto: Gerd Eichmann / Wikicommons) |
"Ich erstieg ganz allein den höchsten Gipfel des Münsterturms, und sass in dem sogenannten Hals, unter dem Knopf oder der Krone, wie man's nennt, wohl eine Viertelstunde lang, bis ich es wagte, wieder heraus in die freie Luft zu treten, wo man auf einer Platte, die kaum eine Elle ins Geviert haben wird, ohne sich sonderlich anhalten zu können, stehend das unendliche Land vor sich sieht. (...) Dergleichen Angst und Qual wiederholte ich so oft, bis der Eindruck mir ganz gleichgültig ward."
Goethe übt fürs Wandern. Fürs Gebirge. Speziell auf seinen fünf Schweiz-Reisen ab 1775 wird er die Schwindelfreiheit brauchen können. Derzeit lese ich grad den ersten von zwei im letzten Jahr erschienenen Bänden über diese Reisen, es ist eine ergiebige Lektüre, speziell die vielen Zitate aus den Aufzeichnungen des bewegten Literaten faszinieren mich. Band zwei ist ein Führer durch unser Land auf Goethes Spuren, ich bin sicher, ich werde die eine oder andere Strecke nachwandern.
Dienstag, 22. Oktober 2024
Es war wohl die Rooftop-Bar
Blick von der Rooftop-Bar "Terrazza Les Etoiles" zum Petersdom. |
Montag, 21. Oktober 2024
Die Königin der Strassen
Hier marschierten die Legionäre: die Via Appia Antica. Die Leute auf dem Velo zur Linken bevorzugen das neuzeitliche Pflaster. |
Die Via Appia der Römer (weiss) führte von Rom nach Brindisi. In Rot die Via Traiana, eine später gebaute Variante. (Karte: Wikicommons) |
Ein Letztes noch zu meinem Rombesuch in der vergangenen Woche, es passt zum Grossthema dieses Blogs, dem Wandern. Südlich von Rom trafen wir nach dem Besuch der Calixtus-Katakombe auf die Via Appia. Genauer gesagt, erblickten wir einen Abschnitt der Via Appia Antica, so wird die alte Strasse dort genannt, wo die originale Pflästerung erhalten geblieben ist; über weite Strecken ist dies nicht der Fall und ist die Via Appia der Römer dem heutigen Autoverkehr ganz und gar überschrieben. Das Bauwerk wurde 312 vor Christus begonnen, wurde um 190 vor Christus bis zur Hafenstadt Brindisi verlängert; insbesondere gelangten auf der Via Appia Waren und Güter aus dem Orient nach Rom. So wichtig war die 540 Kilometer lange Fernverbindung, dass sie den Beinamen "Regina Viarum" erhielt, Königin der Strassen. Gern wäre ich auf ihr einen Tag gewandert. Das freilich ging nicht, keine Zeit.
Sonntag, 20. Oktober 2024
Drei Räder für den Papst
Blick vom Papstpalast in Castel Gandolfo auf den Albaner See. |
Der Hauptplatz mit der Kirche. |
So schlafen Päpste. |
Johannes Paul II., der polnische Papst, in der Galerie des Palastes. |
Das Städtchen Castel Gandolfo liegt auf einem Hügelkamm in den Albaner Bergen etwa 25 Kilometer südöstlich von Rom, letzten Donnerstag lernte ich es kennen und fand es wunderschön mit dem kreisrunden See unterhalb und der langgezogenen Flaniergasse, die auf den Hauptplatz und den Palast ganz zuoberst zuführt. Dieser ist seit Jahrhunderten die Sommerfrische der Päpste, was dem Ort mit 8600 Einwohnerinnen und Einwohnern zu Einkünften aus dem Tourismusgeschäft verhilft. Und also war man in Castel Gandolfo gar nicht erfreut, als 2016 offiziell bekanntgegeben wurde, dass der drei Jahre zuvor angetretene Papst Franziskus an Ferien nicht besonders interessiert ist und den Palast nicht nutzen will. Was tun? Nun, man hat die Räume des Papstpalastes zum Museum umfunktioniert mit Absperrungen, die jederzeit entfernbar sind, falls Franziskus doch einmal anreisen möchte. Auf unserem Rundgang sahen wir so einiges, die Gemäldegalerie, den Audienzsaal, den Schreibtisch, die Bibliothek und gar das Bett des Papstes. Draussen faszinierten uns im Innenhof diverse Papamobile, also Vehikel für den Papst bei Auftritten vor viel Volk.
Ein Piaggio-APE 400 Calessino, eine Spezialanfertigung für Benedikt XVI. Das Dreirad-Vehikel steht neben anderen Papamobilen im Innenhof des Palastes. |
Samstag, 19. Oktober 2024
Blutiges Nyon
Das Amphitheater von Nyon. Es wurde übrigens erst 1996 entdeckt. |
Freitag, 18. Oktober 2024
551 Stufen, 14'000 Tonnen, 133 Meter
Der Petersplatz von der Kuppel des Petersdomes aus gesehen. |
Die äussere Panoramagalerie auf halber Höhe. Zu ihr hinauf kann man den Lift nehmen. |
Wer auf die Kuppel will, braucht Geduld. |
Auf Michelangelo geht die Petersdom-Kuppel zurück. |
Donnerstag, 17. Oktober 2024
Roms Klageort
Der Pasquino erinnert ein wenig an den Speakers' Corner im Londoner Hyde Park, wo jeder und jede grosse Reden schwingen darf. Auch aggressive, auch aufrührerische. Beim Pasquino, dem Rest einer 1501 entdeckten antiken Figurengruppe in der Nähe der Piazza Navona in Rom, handelt es sich um eine sogenannte "sprechende Statue", die letzte noch genutzte der Stadt. Woher ihr Name kommt, ist unklar. Aber jedenfalls heften Bürgerinnen und Bürger an den Sockel der Statue seit einem halben Jahrtausend ihre Klagen und Schmähungen gegen alles und jedes. Als ich eben vorbeikam, war da ein Blatt Papier, auf dem eine anonyme Person in – recht höflichen – Worten ein allgemein bekanntes Problem benannte. Die Schmutzigkeit und, ich zitiere, "vergiftete Luft" von Rom. Ob die örtliche Politik das zur Kenntnis nimmt?
Mittwoch, 16. Oktober 2024
Baustelle Rom
Zweimal die Engelsburg. |
Alle 25 Jahre begeht die katholische Kirche ein Heiliges Jahr. 2025 ist es wieder soweit, rund 45 Millionen Menschen werden nach Rom reisen, um sich einen Ablass ihrer Sünden zu holen oder doch zumindest Segenswirkungen aller Art. Derzeit bereitet sich die Stadt vor, es wimmelt von Baustellen, die Piazza Navona ist praktisch ungeniessbar, im Petersdom stehen Gerüste, am Tiber wird ein Radweg eingerichtet, viele Strassen sind aufgerissen, als Fussgänger macht man riesige Umwege. Und alle hoffen, dass die Arbeiten rechtzeitig fertig sind. Auch den Zugang zur Engelsburg fanden wir – ich bin mit einem Fotografen für eine Reportage in Rom – am Montag von Abschrankungen verunstaltet, aus der Nähe hatten wir immerhin einen ungehinderten Blick auf den Bau, eine riesige Torte mit wulstigen Rändern. Die Anlage startete als Mausoleum, der grosse römische Kaiser Hadrian ruht in ihr; später wurde sie, insbesondere von den Päpsten, mehrfach ergänzt und zur Festung umgewandelt, die mit einer 800 Meter langen Mauer, einem militärisch befestigten Gang, mit dem Vatikan verbunden ist. Beim Sacco di Roma, der Plünderung Roms durch die Soldateska von Kaiser Karl V. im Jahr 1527, floh der Papst durch diesen Gang aus seinen Gemächern beim Petersdom in die Engelsburg. 42 Schweizer Gardisten eskortierten ihn, 147 Schweizer waren zuvor bei der Verteidigung des Papstes umgekommen.
Dienstag, 15. Oktober 2024
Der viel zu frühe Widmer
Gestern morgen, ein Selfie aus dem "Sprüngli" im Duty-Free-Bereich des Flughafens Zürich. |
Montag, 14. Oktober 2024
Die Frau mit den Aluschuhen
Sonntag, 13. Oktober 2024
Roastbeef als Happy End
Blick über den Greyerzersee zum Moléson (links der Mitte). |
Typische Neogotik: die Kirche von Pont-la-Ville. |
Die Staumauer des Greyerzersees. Die Häuser hinten gehören zu Rossens. |
Samstag, 12. Oktober 2024
Meine neuste Hängebrücke
Freitag, 11. Oktober 2024
Auge in Auge mit der Madonna
Maria und Sohn in der Kirche Scherzligen in Thun. |
Blick zum Chor mit der modernen Rundbank. |
Die Kirche Scherzligen in Thun liegt am alten Jakobsweg. Der wird durchaus noch bewandert, auch wenn das Gros der Leute heutzutage bei Merligen über den Thunersee setzt und Thun umgeht. |
Ein Letztes zu meinen beiden Ausflügen nach Thun, ich gelobe, mich danach wieder anderen Exkursionen in andere Regionen des Landes zu widmen, dies ist ja kein Bernensia-Kanal. Aber die Kirche von Scherzligen, die längst zur Stadt Thun gehört und vom Bahnhof in 15 Minuten Gehminuten erreicht ist – diese Kirche verdient einen eigenen Eintrag. Mitte des 8. Jahrhunderts taucht sie erstmals in einer Urkunde auf, ist aber wohl viel älter; oder es stand an diesem Ort eine Vorgängerkirche. Und die folgte mit einiger Sicherheit auf eine antike Kultstätte, was Münzenfunde belegen. Ich traf vormittags um zehn, als die Mesmerin öffnete, ein, hatte die Kirche ganz für mich, verweilte darum länger, genoss die Stille, schaute mir alles in Ruhe an, insbesondere die gotischen Fresken mit Szenen aus dem Leben der Gottesmutter. Kaum lösen konnte ich mich von der Maria mit Kind hinter Glas in einer Nische – dieser Blick! Die Statue geht freilich auf eine Schenkung aus der Gegenwart zurück, steht hier nur zu besonderen Zeiten, ist nicht ursächlich mit dem Gotteshaus verbunden. Zufrieden in der umlaufenden elegant-modernen Holzbank* im Chor sitzend, las ich auch ein wenig nach über das mit der Kirche Scherzligen verbundene Lichtphänomen. Eigentlich sind es mehrere Phänomene, so geht zum Beispiel zur Wintersonnwende die Sonne exakt über dem Gipfel der Jungfrau auf, und alsbald durchmisst ihr Morgenlicht die Kirche in der Diagonale.
*Schön, wie manchmal die Dinge zusammenkommen. Die Kirche Scherzligen steht am alten Jakobsweg von Interlaken nach Thun. Vor gut 20 Jahren wurde sie saniert, die Neumöblierung besorgte Kurt Sigrist. Der Obwaldner Künstler führte mich vor längerem durch Sarnen für einen Artikel in der "Schweizer Familie". Und als wir, mein Grüppli und ich, diesen Frühling auf dem Schweizer Jakobsweg in Obwalden durchzogen, trafen wir Kurt auf einen Kafi. Eben: Schön, wie manchmal die Dinge zusammenkommen.
Donnerstag, 10. Oktober 2024
Ein Morgen in Thun
Menschen und ihre morgendlichen Verrichtungen: kleiner Ausschnitt des Thun-Panoramas von 1814. |
Zur roten Rotunde mit dem Panorama ist 2014 ein Erweiterungsbau gekommen. |
Thun, hinten die Kette mit dem markanten Stockhorn. |
Schloss und Stadtkirche Thun. Besucherinnen und Besucher betrachten das Rundpanorama von einer erhöhten Plattform in der Mitte. |
Mittwoch, 9. Oktober 2024
Xanadu VD
Die Ruinen von Xanadu. (Foto: Flaumfeder/Wikicommons) |
Dienstag, 8. Oktober 2024
500 Frauen auf 1000 Metern
Katharina von Zimmern, eine in Süddeutschland geborene Adelige, wird 1496 Äbtissin des Fraumünsterklosters in Zürich. Im November 1524 übergibt sie die Abtei dem Rat der Stadt Zürich, der sich der Reformation angeschlossen hat; der Rat gewährt Katharina von Zimmern im Gegenzug das Wohnrecht im zum Verwaltungsgebäude umfunktionierten Kloster und zahlt ihr eine Rente. Bald heiratet Von Zimmern einen deutschen Adelsmann, der später an der Seite des Zürcher Reformators Zwingli in der Schlacht bei Kappel am Albis sein Leben lassen wird. 500 Jahre nach der Übergabe des Klosters an die Stadt gedenkt Zürich der letzten Äbtissin mit dem Katharinenturm, einem zweiten Turm der Fraumünsterkirche auf Zeit. Wobei der Turm eher nach Baugerüst aussieht, Massiveres lag nicht drin, es handelt sich um ärchäologisch sensiblen Boden. Das Erinnerungskunstwerk steht bis zum 10. Dezember, ist 40 Meter hoch und mit einem 1000-Meter-Stoffband umwickelt. Auf ihm stehen die Namen von 500 Frauen, die Zürich prägten oder prägen. Deren Porträts kann man auf einer Website nachlesen.