Neuer Turm. (Foto: M. Schlatter) |
Gesamtzahl der Seitenaufrufe
Donnerstag, 30. September 2010
Den Turm will ich sehen
Mittwoch, 29. September 2010
Vier Widmer im Schnee
Gestern Auto-Ausflug mit den Eltern und dem Bruder. 1. Man ass im "Nidwaldnerhof" in Beckenried. Das Seerestaurant schreckt Besucher mit verwittertem Schild und tiefgaragen-artigem Zugang. Doch gekocht wird toll, ich hatte Perlhuhn, Rotkraut, Rosenkohl, glasierte Maroni, Calvados-Äpfel und Schupfnudeln, impeccable. 2. Man nahm die Seilbahn hinauf zur Klewenalp und hatte - Sensation! - die Grossraumkabine hin und zurück für sich allein. Oben waberte Nebel und lag Schnee, es wurde spaziert. Im Restaurant trank man dann etwas, derweil am Nebentisch der Wirt mit einem Foodberater die Glacékarte neu konzipierte. 3. Durch den Seelisbergtunnel fuhr man nach Altdorf. Der Klausen war gesperrt, doch fand man in der Ibergeregg einen Ersatzpass. 4. In Oberiberg kehrte man im urchigen "Hirschen" ein. Dort trank man den ersten Sauser der Saison, der schon wild moussierte. Der Herbst ist da, es lebe der Herbst.
Das Perlhuhn von Beckenried. |
Unterwegs zur Klewenalp. |
Die Klewenalp spielt Winter. |
Sauser zum Abschluss in Oberiberg. |
Dienstag, 28. September 2010
Tückischer Segway
Segway: Outdoor-Sauglattismus mit bis zu 20 km/h. Nun ist der Chef himself mit seinem Scooter tödlich verunglückt. Millionär Jimi Heselden, 62, der Segway vor wenigen Monaten übernommen hatte, war der fahrerischen Herausforderung offensichtlich nicht gewachsen. Die Polizei fand seine Leiche in einem Fluss in Nordengland. Heselden war über eine Klippe gestürzt.
Monstrum Berg
Lektüre dieser Tage: Nadja Klinger, "Über die Alpen", eine Neuerscheinung (Rowohlt Berlin). Amüsant, klug, mit Exkursen zu Goethe, den Römern, dem modernen Alpinismus, Suworow und vielem mehr, während die Autorin vom Bodensee durch die Schweiz an den Comersee wandert. Bemerkenswert: eine Art konzeptuelle Kälte. Klinger, eine Berliner Reporterin, weigert sich, die Berge schön zu finden. Sie will gewissermassen hinter die Verklärung zurück, die zu Beginn der Neuzeit einsetzt, nachdem der Mensch die Natur entmystifiziert hat und dank der Technik zu beherrschen beginnt. In dem patzigen Buch werden die Alpen grundsätzlich für hässlich, sinnlos genommen; dieser alte Blick ist gleichzeitig ein neuer, weil man ihn nicht mehr kennt.
Hässlich und sinnlos? Seealp, Säntisgebiet. |
Montag, 27. September 2010
Morgen, Stein, hingehen
Jahrmarkt mit Viehschau in Stein. (Screenshot www.stein-ar.ch) |
Sonntag, 26. September 2010
Poc? Roc!
Poc de Courroux? Kümmerly + Frey, bitte nehmen Sie sich die digitale Vorlage zur Wanderkarte "Jura" 1: 60 000 vor und ändern Sie das! Ich lege Wert darauf, gestern auf dem Roc de Courroux gewesen zu sein.
Vier Inkontinente auf Reisen
Retemberg, die Pferde suchen im Wald Schutz. |
Val Terbi, Strasse als Bach. (Foto: Liliane Géraud) |
Samstag, 25. September 2010
Wanderleiters Zweifel
Das wäre für heute der Plan gewesen: Braunwald, Kleiner Gumen - Bützi (Foto; hinten der Ortstock) - Erigsmatt - Brunnalpelihöhe - Alp Dreckloch - Alp Chäseren - Klöntal Plätz. Der Regen macht die Unternehmung unmöglich respektive schneit es dort oben. Wir fahren stattdessen nach Delémont, zwecks Jurawanderung. Wir? Der Wanderleiter zweifelt 40 Minuten vor Zugsabfahrt, ob jemand mitkommen wird.
Stinkdrüse, Scheinbiss, Kobrahals
Das will nicht aufhören mit der Obwaldner Würfelnatter, von der ich hier kürzlich schrieb; ich kriege nach wie vor Mails in der Sache.
Zwei Dinge sind interessant. Zum einen ist die Würfelnatter aus dem Tessin importiert. Eine hübsche Geschichte, die im Internet kursiert, se non è vera, è ben trovata: ein Arzt aus der Zentralschweiz erlebte vor Jahrzehnten im Tessin, wie des öftern Würfelnattern totgeschlagen wurden. Kurz entschlossen sammelte er im Maggiatal 20 Tiere des einen Geschlechts ein, brachte sie mit dem Velo über den Gotthard nach Alpnach, setzte sie aus und wiederholte das Ganze mit 20 Tieren des anderen Geschlechts; seither gibt es am und um den Alpnachersee Würfelnattern.
Zum anderen ist da die faszinierende Körperlichkeit dieser Tiere, die man auch in der Wikipedia nachlesen kann. Sie schwimmen virtuos und haken sich unter Wasser an Steine, um der Strömung zu widerstehen, so fangen sie Fische. Werden sie angegriffen, flachen sie nach Art der Kobra den Hals ab. Oder sie richten sich auf, zischen laut und schnellen mit dem Kopf vorwärts, als wollten sie zubeissen. Werden sie ergriffen, entleeren sie ihre Stinkdrüsen oder schmieren sich mit dem eigenen Kot voll, damit man (eine Ratte etwa) sie nicht frisst. Ein andrer Trick aus ihrem Repertorium: Sie stellen sich mit hängender Zunge tot und lassen bisweilen gar einige Mundkapillaren platzen; mit Hilfe des Blutes ahmen sie Verletzungen und Hilflosigkeit nach.
Zwei Dinge sind interessant. Zum einen ist die Würfelnatter aus dem Tessin importiert. Eine hübsche Geschichte, die im Internet kursiert, se non è vera, è ben trovata: ein Arzt aus der Zentralschweiz erlebte vor Jahrzehnten im Tessin, wie des öftern Würfelnattern totgeschlagen wurden. Kurz entschlossen sammelte er im Maggiatal 20 Tiere des einen Geschlechts ein, brachte sie mit dem Velo über den Gotthard nach Alpnach, setzte sie aus und wiederholte das Ganze mit 20 Tieren des anderen Geschlechts; seither gibt es am und um den Alpnachersee Würfelnattern.
Zum anderen ist da die faszinierende Körperlichkeit dieser Tiere, die man auch in der Wikipedia nachlesen kann. Sie schwimmen virtuos und haken sich unter Wasser an Steine, um der Strömung zu widerstehen, so fangen sie Fische. Werden sie angegriffen, flachen sie nach Art der Kobra den Hals ab. Oder sie richten sich auf, zischen laut und schnellen mit dem Kopf vorwärts, als wollten sie zubeissen. Werden sie ergriffen, entleeren sie ihre Stinkdrüsen oder schmieren sich mit dem eigenen Kot voll, damit man (eine Ratte etwa) sie nicht frisst. Ein andrer Trick aus ihrem Repertorium: Sie stellen sich mit hängender Zunge tot und lassen bisweilen gar einige Mundkapillaren platzen; mit Hilfe des Blutes ahmen sie Verletzungen und Hilflosigkeit nach.
Freitag, 24. September 2010
Gleich noch eine Hängebrücke
Die Spassgesellschaft erobert die Berge, mit immer neuen Hängebrücken und gruseligen Plattformen über dem Abgrund. Darüber schrieb ich vor gut zwei Wochen eine Seite im "Tages-Anzeiger". Hier die neuste Meldung: Auch die Bergbahnen Sörenberg wollen eine Event-Hängebrücke bauen, über den Eisee unterhalb des Brienzer Rothorns. Wenn das so weitergeht, kann der letzte Tourismusort, der nicht mitmacht, bald für sich werben mit dem Slogan: "garantiert hängebrückenfrei".
Das erfolgreichste Kraut der Welt
Mittelalter-Männerheim: Ritterhaus. |
Donnerstag, 23. September 2010
Schlangenrätsel gelöst
Heute morgen postete ich Monika Schlatters Schlangenfoto mit der Frage, um was genau es sich da handle. Es kamen einige Antworten, die meisten davon per Mail und Facebook - zwei Fraktionen bildeten sich, die Ringelnatterfraktion und die Würfelnatterfraktion. Ich kontaktierte daraufhin http://www.schlangenforum.ch/. Koryphäe Patrick Kunz stellt knapp und deutlich klar: "Dies ist eine natrix tessellata." Und nachdem ich Wikipedia aufgesucht habe, kann ich übersetzen: Würfelnatter. Eine ungiftige Schlange, in Mitteleuropa recht selten. Fall geklärt.
Die Schlange von Obwalden
Die befreundete Wanderin Monika Schlatter hat diese Schlange fotografiert. Und zwar gerade eben, am Wanderweg zwischen Ächerli und Kerns nah Feltschi. Uns würde jetzt interessieren, was das für ein Gewürm ist. Eine Kreuzotter? Wir sind nicht sicher und bitten um sachdienliche Hinweise.
Mittwoch, 22. September 2010
Morgen im Radio...
Vor Wochen war ich mit der Radiojournalistin Susanne Sturzenegger wandern, natürlich in meinem Ausserrhoden, morgen kommt die Sendung, die zwischen Bendlehn, Neppenegg, Trogen Dorf entstand - ob ich sie empfehlen soll, weiss ich nicht, weil ich ja nicht weiss, was Susanne aus meinen Voten im Gelände gemacht hat. Hiermit sei ganz wertneutral auf die Ausstrahlung hingewiesen: "WortOrt", DRS1, 14.05 Uhr.
Ich suche einen Menschen
Diese Woche von einem Freund die Broschüre "Der Wanderverführer" zugeschickt bekommen - oh Graus! Schweiz-Tourismus-Marketingslang trifft auf UBS-Sponsoringrhetorik. Das Resultat ist Seelenlosigkeit im Quadrat, auch wenn sich Chefbanker Lukas Gähwiler fürs Editorial des Anzugs entledigt hat und in kariertem Hemd und Outdoorjacke gefühlig spricht: "Die vielfältige und einmalig schöne Schweiz liegt uns am Herzen." Die 32 Routen der Broschüre, die es in jeder UBS-Filiale gibt, sind Mainstream. Das ist okay. Was hingegen wirklich weh tut, ist die standardisierte Agenturprosa der Empfehlungen; man denkt, dass vermutlich ein Schreibroboter eingesetzt wurde: das Verzascatal ist "wildromantisch", die Nationalparkwanderung "traumhaft schön", die Tour im Tessin "zauberhaft". Und der Caumasee hat natürlich "mediterranes Ambiente". Mir fällt Diogenes ein, der einmal am hellichten Tag mit angezündeter Laterne über den Marktplatz ging. Als man ihn fragte, was er da tue, sagte er: "Ich suche einen Menschen."
Dienstag, 21. September 2010
Zurrimutzi ist böse
Puppe wird Frau. (www.artfilm.ch) |
Montag, 20. September 2010
Hainbuche, yesssss!
Sonntag, 19. September 2010
Schloss Wehrlistein
Schloss Wildenstein. (Foto: www.burgenseite.ch) |
Samstag, 18. September 2010
Orientierungsware
Etwas Gescheites fällt mir dazu nicht ein, daher wird das bloss eine frugale Kurzmeldung: Swisstopo hat drei Wanderkarten 1: 50 000 neu herausgegeben, 226 T Rapperswil. 246 T Klausenpass. 255 T Sustenpass.
Freitag, 17. September 2010
Von Rousseau zu Barbie
Chasseron-Croûte (Foto: T. Kramer) |
Barbie lebt neuerdings in der Waadt. |
Donnerstag, 16. September 2010
Plan B
Poëta Raisse. (Foto: Nick Luft. www.flickr.com/photos/flutty/46492240/sizes/m/in/photostream/) |
Weil die Schlucht so schön ist, gleich noch ein Bild. (Foto: Keith Vertanen) |
Sprachbarock von Schweiz Tourismus
Kürzlich schnödete ich über schwafelnde Touristiker. Hier ein frisches Beispiel aus einer "Schweiz Tourismus"-Medienmitteilung. Besonders fällt die Tendenz auf, jedes noch so starke Substantiv ("Romantik") mit einem Adjektiv zu überladen ("verträumt"). Das Prinzip führt, wenn man es repetiert, direkt in den Schwulst.
Das Zitat:
"Die Schweiz schickt herbstliche Grüsse hinaus, lockt ihre Besucher mit allen Sinnen und heisst sie in ihrer bunten Pracht willkommen. Kulinarisches Schlaraffenland und verträumte Romantik, traditionsreicher Erntedank und goldenes Naturschauspiel: die sinnliche Palette der herbstlichen Genüsse und Erlebnisse in der Schweiz entfaltet sich auf MySwitzerland.com/herbst."
Gefahr vor Quinten
Ausriss aus "Gesundheitstipp" 9/10. |
Mittwoch, 15. September 2010
UFO über der Bettmeralp
Gilihüsine auf der Bettmeralp in den 1950er-Jahren. |
Dienstag, 14. September 2010
Die Walliser können's
Suone an der Lötschberg-Südrampe. |
Suone bei Ernen. |
Montag, 13. September 2010
Border Collie: Supplement
Das geht ja zackig: Kaum den Beitrag über Border Collie Ela und ihren Meister Urs Imhof gepostet - da kommt via Facebook der Hinweis von Freund David Meili: Im "Beobachter" war letztes Jahr auch eine grosse Repo um Ela und Imhof, anlässlich der Hütehunde-Schweizermeisterschaften im zürcherischen Andelfingen. Hier gehts zum Text "Unschlagbare Briten".
Europameister im Schafhüten
Border Collie Ela benimmt sich wie ein gewöhnlicher Hund. Ausser sie sieht Schafe. Dann duckt sie sich ins Gras, "gibt keinen Laut von sich und spannt die Muskeln ihres schlanken Körpers, als schiesse sie sogleich mit einem Satz auf ein Beutetier zu". Ela, heute samt ihrem Herrn Urs Imhof im Tages-Anzeiger stimmig porträtiert, ist ein Schaf-Hütehund - in dieser Disziplin ist das Duo Mensch-Tier kürzlich Europameister geworden. Imhof, ein Walliser Biobauer: "Der Hund führte aus, was ich erst im Kopf hatte." Und: "Ela und ich verstehen uns eben blind."
Urnerboden und das Autofrei-Anliegen
An sich tolle Velostrecke: Klausenstrasse auf dem Urnerboden. |
Sonntag, 12. September 2010
Bernd liest Spuren wie ein Indianer
Der Wissenschaftsjournalist Mathias Plüss, mit dem ich gelegentlich wandern gehe, war mit seiner Freundin zu Besuch bei dem berühmten amerikanischen Naturforscher Bernd Heinrich. Nicht in dessen Büro, sondern in einer Blockhütte in Maine, mitten in einem riesigen Wald, wie es ihn hierzulande gar nicht gibt. Der Artikel im Magazin ist das Porträt eines faszinierenden Einzelgängers, der mehrere US-Rekorde im Ultramarathon hält, seine Kaffeetasse wochenlang nicht wäscht und immer wieder mal auszieht, um Tiere zu beobachten. Diesmal in Begleitung der beiden Schweizer: "Bernd liest Spuren wie ein Indianer. Da, Fressspuren des Elchs. Dort, Trinklöcher des Spechts. Darüber, Kratzspuren des Baumstachlers. Das ist eine Art amerikanisches Stachelschwein, das Bernd grosse Sorgen macht: Es klettert auf Bäume, frisst Rinde, beisst Äste ab und bringt so den ganzen Baum langsam zum Absterben."
9/11 nach Art des Wanderers
Widmer, gezeichnet, am Foo. (Bild: L. Géraud) |
1. Zu sagen, es sei schön gewesen, wäre die Untertreibung des Jahres. 2. Dem Fahrer des Busses von Sargans nach Weisstannen sei gedankt. Er nahm die (fahrplanmässige) Verlängerung nach Weisstannen-Vorsiez unter die Räder, obwohl ein Alpabtrieb samt Strassensperrung angekündigt war. Und es reichte knapp, das ersparte uns den Asphalt zu Beginn; so waren es nur sieben statt acht Gehstunden. 3. Selten soviele Wasserfälle gesehen wie am Foopass von Weisstannen nach Elm, nie soviele Munggenpfiffe gehört. 4. Ein Panadol und ein Aleve hielten die Erkältung grandios in Schach, und ich blieb den ganzen Weg über trittsicher (erst jetzt zuhause tropft die Nase wieder). Nur der Puls, der war doch ein wenig erregt. 5. Kein anderes Gestein ist so sexy wie schwarzer Schiefer. 6. Die Glarner Hauptüberschiebung sieht grandios aus, aber könnte sie mir jemand mal erklären; wirklich erklären, so dass ich es verstehe? 7. Ich habe wieder einmal festgestellt: Ich brauche weder Käsesandwiches noch Tuttifrutti oder Äpfel; es reicht mir an Wanderproviant ein Sack Haselnussstängeli (am liebsten die biologischen von der Migros). 8. Wie es wohl dem Amerikaner ergeht, den wir trafen? Er will in 15 Tagen die ganze Alpenpassroute machen, deren erster Teil besagter Foopass ist. 340 Kilometer, 19 Pässe, 18 000 Höhenmeter - und kein einziger Ruhetag! Und was, wenn es mal regnet oder schneit? Glück auf, Amerikaner, Glück auf!
Samstag, 11. September 2010
Foopass, werde ich dich schaffen?
Heute gehts von Weisstannen nach Elm. Genauer: von Weisstannen-Vorsiez nach Elm; an Wochenenden in der Wandersaison fährt der Bus von Sargans nämlich weiter hinauf als nur ins Dorf. Und das ist gut so, weil - von Vorsiez sind es immer noch sieben Stunden über den Foopass nach Elm. Werde ich es schaffen? Normalerweise sind mir 1100 Meter hinauf und 1200 Meter hinunter kein Kummer. Ich habe den Pass vor Jahren auch schon gemacht, er ist technisch leicht. Aber die halbe Woche war ich stark erkältet, habe heute morgen noch Resthalsweh und zweifle an meiner Verfassung. Es ist das typische Problem des halbkranken Wanderers: Man will unbedingt, aber reicht die Kondition? Im Grunde kann ich es erst vor Ort sagen. Reicht sie nicht, so werde ich umkehren, meine Freunde vom Wandertrupp "Fähnlein Fieselschweif" ziehen lassen und mir auf Vorsiez eine Trost-Meringue genehmigen.
Freitag, 10. September 2010
Klimawandelprofit
Wird an Sexyness noch zulegen: Berglistüber-Fall (GL). |
Donnerstag, 9. September 2010
Das Bekenntnis des Bergwirtes
Heute im Zug in der neuen Nummer des Bahnheftlis Via die Titelstory "Appenzell pur" gelesen - und gedacht: Hübsch geschrieben und bebildert; aber jetzt gehen dann noch mehr Leute in den Alpstein. Mein Credo: Das Gebirge um den Säntis bewandert man mit Vorteil unter der Woche oder bei durchzogenem Wetter, es hat sonst zuviel Volk. Nun noch einmal zum Artikel. Mein Lieblingssatz darin stammt von Bruno Hehli, der mit der Familie im Berggasthaus Mesmer wirtet. Auf die Frage, was ihm da oben am liebsten sei, antwortet er: "Am Abend die Frau und am Morgen der Sonnenaufgang."
Eine crazy Exkursion
Diese Woche war im "Tages-Anzeiger" unter den Veranstaltungen eine Blüemliexkursion ausgeschrieben, für den kommenden Sonntag - und ich dachte nur: Au weia, voll Hardcore! Man geht ins Tössbergland, Alpenpflanzen besichtigen. Das klingt gut. Doch der Ausflug dauert neun Stunden. Und "elementare alpine Erfahrung" ist erwünscht. Wäre weniger nicht eventuell mehr, liebe hyper-ambitionierte Veranstalter von der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL? Habt ihr eine psychedelische Zürcher Oberländer Wurzel gekaut? Und macht sie schmerzunempfindlich?
Mittwoch, 8. September 2010
Sprachbarock von Schweiz Tourismus
Gerade eben schnödete ich über schwafelnde Touristiker. Hier ein frisches Beispiel aus einer "Schweiz Tourismus"-Medienmitteilung. Besonders fällt die Tendenz auf, jedes noch so starke Substantiv ("Romantik") mit einem Adjektiv zu überladen ("verträumt"). Das Prinzip führt, wenn man es repetiert, direkt in den Schwulst.
Das Zitat:
"Die Schweiz schickt herbstliche Grüsse hinaus, lockt ihre Besucher mit allen Sinnen und heisst sie in ihrer bunten Pracht willkommen. Kulinarisches Schlaraffenland und verträumte Romantik, traditionsreicher Erntedank und goldenes Naturschauspiel: die sinnliche Palette der herbstlichen Genüsse und Erlebnisse in der Schweiz entfaltet sich auf MySwitzerland.com/herbst."
Gargantua im Tierfehd
Die zweitgrösste Baustelle der Schweiz nach der Neat liegt zuhinterst im Glarnerland. "Linthal 2015" heisst das Projekt. Ziel ist ein neues unterirdisches Pumpspeicherwerk hoch in den Bergen nach dem Prinzip, dass man Wasser aus dem Limmernsee in den höher gelegenen Muttsee pumpt, dessen Staumauer massiv ausgebaut wurde, so dass... Sorry, als lebenslänglicher Phil-Einer begreife ich die Sache nicht abschliessend mit Ausgleichsbecken und unterirdischen Stollen und Megawatt-Angaben. Glarner Freunde berichten jedenfalls von gargantuesken Vorgängen und Anlagen im Tierfehd hinter Linthal; da ist etwa eine neue Materialbahn mit 40-Tonnen-Kapazität, die Lastwagen und Kräne ins Gebirge schleppt. Und was heisst das für uns Wanderer? Nun, es scheiden sich die Geister. Die einen werden in der nächsten Zeit sicher nicht den Kistenpass vom Tierfehd hinüber nach Brigels GR machen, weil die Bauerei in verletzlicher Natur sie abstösst. Andere werden genau wegen der Bauerei losziehen und möglichst viel von der geschäftigen Atmosphäre aufschnappen wollen. Die Wanderern offenstehende alte Axpo-Werkbahn Tierfehd-Kalktrittli ist übrigens auch während der Bauarbeiten in Betrieb, mit gewissen Einschränkungen.
Dienstag, 7. September 2010
Geruchsfrage
Es gibt in der Schweiz knapp 1500 Bergführer - und 25 Bergführerinnen. "Annabelle"-Reporterin Stefanie Rigutto war mit der Bergführerin Annina Reber klettern und hat darüber für die neue Nummer 16/10 einen stimmigen Artikel geschrieben. Immer wieder geht es um die Geschlechterdifferenz im Gebirge. Reber, die mit ihrer schicken hellblauen Jacke und den blonden Gelhaaren auch über der Baumgrenze gute Figur macht, über Berghütten: "Es gibt sicher weniger Frauen als Männer, die sagen: Ist mir egal, wenn ich eine Woche lang nicht duschen kann."
Moor!
Der Moor nah Riggisberg. Ja, auch dort gibts Sprayer. |
Montag, 6. September 2010
Schwan, Sonne, Tössegg
In wenigen Stunden wird es regnen. Hier zur seelischen Stärkung ein Schwan im Sonnenlicht, aufgenommen heute mittag bei der Tössegg. Nur wenige Meter noch, dann endet die Töss im Rhein. Dies ist, finde ich, einer der schönsten Orte des Landes.
Kunst aus Seewadel
Figur aus dem Steinauer-Garten. |
Sonntag, 5. September 2010
Der Geruch der Monte-Rosa-Hütte
Die vielgefeierte neue Monte-Rosa-Hütte, ein futuristischer Bergkristall, ist deutlich weniger energie-effizient, als die ETH verkündete. Das berichtet die heutige "SonntagsZeitung". Der Selbstversorgungsgrad des ETH-Prestigeprojektes liegt demnach nicht bei 90, sondern höchstens bei 64 Prozent. Ob das den irren Zustrom (diese Saison nächtigten dort oben über 9000 Menschen, jeden zweiten Tag bringt ein Heli Waren) ein wenig bremst? Und à propos Monte-Rosa-Hütte: Ein Freund erzählt, er würde kein zweites Mal hingehen, denn es habe im ganzen Haus infernalisch gestunken, "die Toiletten haben sie noch nicht wirklich im Griff".
Acqua?
Ja, ich weiss, die Bildqualität ist abscheulich. Im Zug rüttelt es, das iPhone kann dann nicht richtig fokussieren. Kommen wir nun aber zum Wesentlichen dieses Fotos, das gestern in der Toilette des "Voralpen-Express" zwischen Rapperswil und Herisau aufgenommen wurde. Heisst "Wasser" auf italienisch "Water"? Oder heisst "WC" auf italienisch "Water"? Das ist hier die Frage.
Samstag, 4. September 2010
Ein neues Velotal
Wandern macht Spass. Velofahren auch. Vor allem dank dem Vermieter Rent a Bike; man muss dann nicht das eigene Klapperding mitschleppen und sich in halbfinsteren Bahnwaggons um die noch freien Velohaken duellieren. Ich bin nach vier Rent-a-Bike-Ausflügen in diesem Sommer wirklich begeistert - und nein, das ist kein bezahlter Werbespot! Neuerdings gibt es in Ponte Brolla in der Gemeinde Tegna unweit von Locarno eine Filiale. Grossartig, so wird das ganze Maggiatal als Tagesveloziel greifbar. Und auch das Val Bavona, das als schönstes Tessiner Tal gilt. Ich habe mir nun vorgenommen, dieses Val Bavona auf jeden Fall vor Saisonschluss Ende Oktober zu beradeln. An alle Nachahmer: Velo online reservieren, Hol- und Abgabeort "Tegna Osteria All'Orrido", Anreise per Bus oder Zug bis Bahnhof Ponte Brolla.
Bavonatal, du wirst mich noch kennenlernen.
Bavonatal, du wirst mich noch kennenlernen.
Freitag, 3. September 2010
Der Insektengenitalienauseinanderfalter
Der Uni-Zürich-Newsletter "UZH News" porträtiert einen jungen Biologen und seine Arbeit. Ralf Jochmann katalogisierte für seine Dissertation die Insektenpopulation von 250 Nordschweizer Kuhfladen. Oft fiel es ihm nicht leicht, eine Art von der anderen zu unterscheiden, einmal "musste er unter dem Mikroskop die winzigen Genitalien der Sepsis cynipsea mit der Pinzette auseinanderfalten, um ganz sicher zu sein, nicht doch eine Sepsis thoracica vor sich zu haben". All die Mühe dient der Erforschung des Stoffes Ivermectin, der hilft, wenn eine Kuh Würmer hat. Führt Ivermectin in einer unerwünschten Nebenwirkung dazu, dass ein Kuhfladen ärmer an zersetzenden Insekten wird und länger auf der Wiese liegen bleibt? Das war die Leitfrage. Am Ende des Artikels ist sie nicht beantwortet, denn Jochmann ist erst am Auswerten. Noch sei es "zu früh, eindeutige Aussagen über die Dung-Biodiversität zu machen", resümiert er. Wir bleiben dran.
Donnerstag, 2. September 2010
Der Lisengrat wird sicherer
In meiner heutigen Wanderkolumne "Zu Fuss" im Tages-Anzeiger und Bund empfehle ich allen Nicht-Schwindelfreien den Säntis-Zugang via Wasserauen - Seealpsee - Mesmer - Wagenlücke. Das Gegenteil, die am stärksten ausgesetzte offizielle Route zum Säntis: Dies wäre dann der Lisengrat vom Rotsteinpass aus. Als ich und meine Geschwister als Kinder durchkamen, nahmen uns die Eltern "ins Geschirr", wir hatten Angst und heulten. Nun wird der Lisengrat, ein schmaler Pfad im Bröckelkalk mit Abgründen beidseits, etwas sicherer. Für 60 000 Franken hat man in den vergangenen Wochen fünf Tonnen Material verbaut: neue Seile, Verankerungen und Eisentritte. Kommentar eines furchtlosen Arbeiters im "St. Galler Tagblatt": "Hier oben ist jede Arbeit schön."
Mittwoch, 1. September 2010
Ich bin ein Skywalker
Blick aus der Gondel. |
Die neue Brücke. |
Abonnieren
Posts (Atom)