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Samstag, 30. April 2011

Kate, William und die Cevapcici

Kate und William heirateten, und ich ging gestern wandern. Von Rothenbrunnen nach Ravetg. Höllisch steil hinauf via Tit (jawohl, Tit!) nach Feldis. Und wieder hinunter, nach Domat/Ems. Das dauerte 5 Stunden, 30 Minuten. Aber so ganz entkam ich der königlichen Hochzeit nicht. Im "Mira Tödi" in Feldis strahlte mir das Royalspaar vom Tages-Menü entgegen. Wobei ich schon finde, dass man konsequenterweise hätte Fish & Chips progammieren sollen. Und nicht Cevapcici mit Pommes-Frites. Doch fein wars. Den ausführlichen Bericht zu dieser tollen Route gibt es dann am Freitag in der Zeitung.

Freitag, 29. April 2011

Das Fleisch ist fröhlich

Immer diese fröhlichen Fleischwaren - es gibt doch auch das Kotelett, das in der Bratpfanne trällert, glücklich, dass man ihm Thomi-Senf aufgeschmiert hat. Den Metzger Kreienbühl findet man übrigens in Hägendorf, Kanton Solothurn.

Donnerstag, 28. April 2011

Canyoning is for idiots

Einen Stapel dieser Flyer fand ich auf einer Sitzbank der Tramhaltestelle "Sihlstrasse" in Zürich vor. Ich dachte nur: Jaja, ihr Neopren-Kreatürchen, kommt dann aber nicht und jammert, wenn ihr einen Unfall habt oder tot seid.

Mittwoch, 27. April 2011

Geniales Huhndesign

Bisher kannte ich den Graf Bernadotte, nun kenne ich die Zwergwyandotte - und damit bereits fertig gekalauert und mitgeteilt, dass mir ein Bericht in der Zeitschrift "Lebenslust Emmental" (Landverlag, Frühlingsnummer 2011) Lust machte, irgendwann solche Hühner zu besitzen. Die Zwergwyandotte ist offenbar das Huhn, welches sich für Hobbyhalter am besten eignet. Man braucht a) einen 1-Meter-Drahtzaun um die Freifläche (höher fliegt der Vogel nicht); b) ein gutgesichertes Häuschen, da sonst der Marder oder Fuchs zugreift; c) ein Häuschen, das nicht dem Durchzug ausgesetzt ist, denn den mag die Zwergwynadotte nicht. Im Gegenzug für etwas Futter - sie pickt auch Speiseresten, die aber nicht zu salzig sein sollten - gibt sie einem erstens rund 170 Eier pro Jahr, jedes gut 45 Gramm schwer; und zweitens viel Freude, sie ist nur schon zum Anschauen ein Kunstwerk. Wenn das kein tolles Geschäft ist. Eben, ich möchte Zwerg-Wyandotten, fürchte aber, das geht in meiner Blocküberbauung nicht. Später mal?

Dienstag, 26. April 2011

Die goldene Stufe

Diese unbekannte Wanderin hats geschafft, sie steht auf dem Cheisacherturm und linst nun zum 24 Meter tiefer gelegenen Boden hinab. Über den Holzturm schrieb ich vor einigen Wochen eine enthusiastische Wanderkolumne, und ich bloggte auch über ihn - er ist neu, er steht im Fricktal oberhalb von Gansingen, und er wird am kommenden Wochenende eingeweiht. Bis dann kann man noch mitsteigern - um die oberste Treppenstufe, die vergoldet werden soll. Auf der Turm-Homepage ist der Zwischenstand der prestigiösen Auktion und Aktion nachlesbar. Momentan führt ein Männertrio, ich bin gespannt, ob ihre 3000 Franken noch überboten werden.

Montag, 25. April 2011

Comic Life: der Samstag

Der Samstag war gross. Von Altstätten auf den Gäbris und die Hohe Buche und hinab nach Bühler in fünf Gehstunden. Geschwitzt (die Sonne brannte). Gefroren (zwischendurch blies ein erstaunlich kalter Wind). Bewundert (das offene Bahnwägeli der Appenzeller Bahnen in Altstätten und das ehrwürdige Gasthaus Klostermühle). Gegessen (sehr gute Chäshörnli und Siedwurst auf dem Gäbris). Getrunken (das Hefebier ebenfalls auf dem Gäbris). Und interessante Leute getroffen (auf dem Gäbris hatten CB-Funker ihren Kombivan aufgebockt und eine riesige Antenne aufgezogen). Doch, es war ein interessanter, ergiebiger, langer Tag - ich hoffe, dass obiges Bildsheet, das ich übrigens wie frühere mit dem Programm "Comic Life" erstellt habe, dies zeigt.

Sonntag, 24. April 2011

Leidnecker und die Verwitweten

Der "Hof de Planis" liegt in Stels über dem Prättigau und ist ein sogenanntes Haus der Begegnung. Im Juni gibt es dort eine Woche speziell für Verwitwete, mit (hoffentlich) gutem Essen, (hoffentlich) guten Wanderungen, (hoffentlich) guten Gesprächen. Wunderbar passend zum Anlass der Name der Leiterin, sie heisst ... Ute Leidnecker.

Samstag, 23. April 2011

Grenzgänger und Grenzgängerin

Bella gestern bei Tageslicht oberhalb von Trogen.
Heute ist ein guter Tag zum Wandern, wir besammeln uns in Altstätten, queren die Kantonsgrenze St. Gallen - Ausserrhoden, steigen via Suruggen auf den Gäbris, halten hinüber zur Hohen Buche und hernach hinab zum Bahnhof Bühler, ich rechne mit gut viereinhalb Gehstunden, grossem Durst, verbrannten Gesichtern und sehr viel Spass. Mit dabei ist Hündin Bella, die gelegentlich in meinen Kolumnen auftritt und mir diese Woche beim Haushüten im Appenzellerland Gesellschaft leistete, treu, gutmütig und verlässlich - mit nur einem Ausreisser in der Vollmondnacht, als sie abends um zehn ins Dunkle entschwand und erst nach fünfzehn Minuten zurückkam, hechelnd, dreckverklebt und völlig ausser sich; sie raste anschliessend etwa fünf Mal ums Haus, bis sie sich beruhigte und nach weiteren zehn Minuten wieder ansprechbar war. Mysterien einer Hundeseele.

Freitag, 22. April 2011

Widmers Überlebenstipp

Gestern als Inserat auf Facebook gesehen: "Dein Deal"-Angebot.
Kampfjet auf vier Rädern? Freunde, steigt vom Velo, meidet Strassen und Trottoirs, flüchtet in die Grünzone, geht wandern. So überlebt ihr den Billiglamborghinifahrer.

Donnerstag, 21. April 2011

Guot Kalbelen

Die St. Galler Bratwurst ist seit dieser Woche als Ostschweizer Spezialität geschützt, 35 Metzgereien in den vier Kantonen SG, TG, AI und AR sind als Herstellerinnen zugelassen. Das "St. Galler Tagblatt" zitierte gestern das erste Rezept zu dieser Wurst aus den Metzgerzunft-Satzungen von 1438 und gab einige historische Erklärungen bei: Würste bestanden im Mittelalter normalerweise aus Schweinefleisch. Kalbfleisch differenzierte und veredelte die St. Galler Bratwurst entscheidend, das Fleisch der Rinder musste dabei von kastrierten Tieren stammen, die noch im Besitz ihrer Milchzähne, also jung und zart waren. Zwei Sätze aus dem Rezept in gewöhnungsbedürftiger Orthographie:
Item die Bratwürst soellend sy machen von schwininenn Braten und darunder hacken guot kalbelen unnd jung Ochsen mit Kalber Zenen (...). Sy soellend och kain Nieren, Hertz noch Halsflaisch darin hacken.

Mittwoch, 20. April 2011

Das Eringerspektakel

In dieser Arena prallen bald die Hörner aufeinander. DKBO-PHOTOS.CH
Sieh aus wie Schwingfest, ist aber Kuhkampf. Am 7./8. Mai ist es in der Arena von Aproz im Wallis wieder soweit und treten die schwarzen Eringer-Kühe gegeneinander an. Bis zu 12 000 Leute werden bei der "Fête Nationale" erwartet. Informationen findet man hier.

Dienstag, 19. April 2011

Silas und sein Osterweg

Osterweg 2010: Held war ein Küken. Foto: zvg.
Silas Egli ist 16, wohnt in Schübelbach (SZ), hat das Hobby Dekorieren - und hat auch heuer wieder in Schübelbach einen Osterweg eingerichtet. Die Kosten bezahlt er aus dem eigenen Sack. Silas hat mich kürzlich angemailt und mir einiges über sein Projekt erzählt. Letztes Jahr begingen 600 bis 700 Leute den gut drei Kilometer langen Weg mit seinen Holztafeln und trugen sich im Gästebuch ein. Und noch bis 9. Mai kann man sich von Silas` Osterfantasien inspirieren lassen. Start ist beim Restaurant Chrüz in Schübelbach.

Montag, 18. April 2011

Der Serienkillermond

Gestern 22.08, allein im Bauernhaus weit abseits des Dorfes im Appenzellischen, fotografierte ich draussen vor dem Stall den Mond. Dann ging ich mit Jo Nesbös Thriller "Schneemann" über einen Serienkiller zu Bett. Und nun bin ich froh, ist wieder Tag. Und Gott sei Dank liegt hier oben auf 980 Metern kein Schnee mehr.

Sonntag, 17. April 2011

Wettstein!

JRW, 1594 bis 1666.
Baslerinnen und Basler weghören, ihr wisst das natürlich! Alle anderen mag interessieren, wem die Wettsteinbrücke zwischen Grossbasel und Kleinbasel den Namen verdankt. Es ist Johann Rudolf Wettstein, jener Basler Bürgermeister, der es 1648 am Ende des 30-Jährigen Krieges wider den Kleingeist und die Nörgelei der dreizehn Alten Schweizer Orte, die sein Budget fortlaufend kürzen, im Alleingang zustandebringt, den Grossmächten zu Münster und Osnabrück abzuringen, was gefühlte Realität ist, nicht aber verschriftlichte, diplomatisch anerkannte Tatsache: die Unabhängigkeit der Eidgenossenschaft vom Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. Gestern las ich den Roman über Wettstein von Mary Lavater-Sloman, "Der Schweizerkönig"; 1935 erschienen, wurde er dieser Tage (im Römerhof Verlag) neu aufgelegt. Wenn ich das nächste Mal die Wettsteinbrücke überquere, werde ich des Namenspatrons in Ehrfurcht gedenken.

Samstag, 16. April 2011

Ich verzieh mich auf die Arche

Das sehe ich vom Schwesterhaus. Hinten links der Kronberg. Dä Chroberg.
Jetzt bin ich für acht Tage in diesem saftigen Hügelland. Ich hüte wieder einmal im Ausserrhodischen das Haus der Schwester, die mit der Familie in die Ferien reist und mir folgende Wesen überantwortet hat: 1 Hund (Bella, das Blässli). 5 Kaninchen (oder sind es inzwischen 4?). 4 Meersäuli (oder sind es inzwischen 3 oder neu 7?) 4 1/2 Katzen (die halbe ist eine zugelaufene ohne Schwanz, die äusserst scheu ist). 3 Pferde (zwei alte, ein junges). Ich freue mich auf die Arche Noah - und werde, nachdem ich gestern abend eintraf, heute morgen als erstes einen Body Count durchführen.

Freitag, 15. April 2011

Die Schlange vom Born, diesmal grösser

Gleich zwei Kommentare zur Schlange vom letzten Eintrag - vielen Dank dafür! Ist es jetzt aber eine Kreuzotter oder eine Ringelnatter? Hier ein Ausschnitt des Fotos, auf dem jedenfalls die Zeichnung auf dem Rücken besser zu sehen ist, vielleicht hilft das!

Expedition Born

Gestern noch eine kleine Wanderung, bevor ich nun also für ein paar Tage in die Ferien ins Appenzellische abreise: von Kappel (SO) auf den Born und hinab nach Olten. Höhepunkte waren: 1. Das Bornkapellchen und rundum die blühenden Bäume, eine Art Hochzeitsputz der Natur. 2. Ein Schlänglein, wars eine Natter oder eine Blindschleiche, keine Ahnung. 3. Das sogenannte Heidenloch, ein schmaler Schlitz im Gelände oben auf dem Born. 4. Die unzähligen Tiefblicke hinab zur Aare. 5. Die Einkehr im "Flügelrad", jener Oltner Wirtschaft, die ich hier auch schon erwähnte und die dank der Initiative der drei Lokaldoyens Alex Capus, Pedro Lenz und Werner de Schepper wieder auflebt.

Donnerstag, 14. April 2011

Der Klosterpfortenkrapfen

Hier kriegt man Krapfen: "Maria Hilf", Gubel.
Meine morgige Wanderkolumne spielt im Zugerland. Es geht auch um das Frauenkloster "Maria Hilf" auf dem Gubel, und es wird der "Gubel-Krapfen" erwähnt - leider war in der Kolumne kein Platz, mehr über dieses Süssgebäck zu schreiben, das sich speziell unter Wallfahrerinnen grosser Beliebtheit erfreut. Wir sprechen von einem runden Kräpflein aus einem Eier-Zucker-Teig mit einer Haselnussfüllung, das die Gubel-Kapuzinerinnen bis in die 1990er-Jahre selber buken; hernach lagerten sie die Produktion nach Menzingen aus, nach wie vor kann man es aber an der Klosterpforte kaufen. Leider erfuhr ich von der Existenz des Krapfens erst nach der Wanderung. Ein Grund mehr nebst der wunderschönen Landschaft rundum, bald noch einmal auf die Hügelkuppe unweit von Menzingen zu wandern.

Mittwoch, 13. April 2011

Widmer wandert westwärts

Basel, rot die Buchhandlung Bachletten: Hier bin ich heute.
Heute habe ich um 19.30 eine Lesung in Basel, und ich muss schon sagen, wenn es in jenem urbanen Setting eine Buchhandlung gibt, die zu einem Wanderer passt, dann diese: Bachletten - denn neben dem "Bach" steckt in diesem Wort ja wohl der "Lett", also Lehm. Buchhandlung Bachletten, ich glaub, ich zieh die Wanderschuhe an. Ob ich Stöcke brauchen werde? Hm.

Dienstag, 12. April 2011

Mit Herrn X. in Schlossstadt

Späte Gotik: Burgdorfs Siechenhaus.
Gestern war ich mit einem "Tagi"-Kollegen in Burgdorf, wir interviewten dort... hups, den Namen kann ich nicht verraten, denn garantiert liest die Konkurrenz mit. Besagter Gesprächs-Partner,  ein Burgdorf-Habitué, schlug einen Spaziergang vor. Er führte uns vorbei am Kornhaus und dem Museum Franz Gertsch auf der Wynigenstrasse aus dem Ort - und siehe da, endlich erblickte ich in der Realität, was ich nur aus Bildbänden kannte: das Siechen- oder Pesthaus, ein Sandsteingemäuer mit gewaltigem Walmdach und zugehöriger Kapelle, rares Bauzeugnis ausserstädtischer Gotik in der Schweiz. Das allein hätte mich glücklich gemacht. Es folgten eine apart gelegene Beiz, das "Sommerhaus", ein gutes Essen, ein lebendiges Interview. Und danach wurden die vier Sandsteinklippen erklommen, die Burgdorf prägen und die jeder Bahnreisende kennt, der auf der alten Strecke von Bern nach Zürich fährt; von diesen Fluhen stürze sich traditionell der unglückliche Burgdorfer in den Tod, merkte unser ortskundiger Begleiter trocken an. Hernach die Waldegg-Brücke und die erhöhte Altstadt - am Schluss waren wir zwei Stunden gewandert. Mir hat das gefallen, mich hat das bereichert, und was ich gestern auch erfuhr: Burgdorf ist kein Dorf, sondern eine Stadt. Und die "Burg" wird nie so genannt, sondern heisst "Schloss". Seltsam. Warum heisst Burgdorf nicht "Schlossstadt"?

Montag, 11. April 2011

Moor, die Rentner, die Fahne

Moor hats getan, Stock wird eingefahren, Fahne flattert.
Als ich gestern auf der Belchenflue, auch Belchen oder Bölchen genannt, ankam, stand da oben, auf der beengten Plattform, eine Kleinschar Rentner und ärgerte sich, dass die Schweizer Fahne, die sich offenbar an ihrer eigenen Stange verheddert hatte, nicht sich selber dem Lande und ihnen zeigte, worauf nun aber mein Wanderkollege René P. Moor, dessen Blog ich übrigens allen als ebenso lesenswert wie meinen eigenen zur Lektüre empfehle, zur Tat schritt und mit der Spitze seines zu grösstmöglicher Länge ausgefahrenen Wanderstocks, dessen allumfassende Nützlichkeit ich in diesem Moment eigentlich erst begriff, die Fahne in einigen Sekunden entwirrte dergestalt, dass sich diese gemächlich in der Brise zu entfalten und stolz im Winde zu flattern begann, welch beherztes Handeln diesem meinem Kollegen Moor alsbald einen dankbaren Applaus besagter Rentner eintrug. So war das anlässlich unserer Wanderung auf den Belchen.

Sonntag, 10. April 2011

Sahel im Baselbiet

Gestern zwischen Lauchflue und Chilchzimmersattel (BL) waren wir doch schon einige Zeit unterwegs und hatten, da die Sonne uns sengte und die Bise uns austrocknete, Durst. Der Erdboden hatte noch viel mehr Durst als wir, scheint mir allerdings.

Samstag, 9. April 2011

Teufelsschlucht, Teufel auch!

Belchenflue samt Seniorenwanderern und Widmerrucksack.
Wahnsinn! Heute ist schon wieder ein guter Tag zum Wandern; fast schon unheimlich, wie derzeit Samstag um Samstag besonnt ist. Kürzlich witzelte ich, ich hätte einen Pakt mit dem Teufel geschlossen: Ich habe ihm meine Wandererseele versprochen, und er liefert mir dafür die nächsten 30 Jahre jeden Samstag das ideale Wetter. Heute nutzen wir es, um von Waldenburg aus zuerst die Gerstelflue und dann die Belchenflue zu besteigen. Ach ja, und dem Allerheiligenberg (Wirtschaft!) statten wir auch einen Besuch ab und wollen last not least oberhalb von Hägendorf durch die... jetzt kommts: TEUFELSSCHLUCHT.

Freitag, 8. April 2011

Fischpediküre?

Breaking News des Tages, heute im "Tages-Anzeiger" auf Seite 35 zu lesen: Die asiatische Fischpediküre ist in Europa angekommen. Nun fragt man sich natürlich sofort: Wirkt bei dieser Substantivfügung ein Genetivus subjectivus oder ein Genetivus objectivus? Handelt es sich mit anderen Worten um die Pediküre, die ein Fisch verabreicht? Oder um die Pediküre, die einem Fisch verabreicht wird? Nun, ersteres. Meine Redaktionskollegin Simone Meier liess sich in London die tote Haut von den Füssen entfernen, und zwar durch ausgehungerte Saugbarben, kleine, recht zärtlich agierende Fische mit schabenden Mündern. Schlüsselsatz aus der langen Reportage, die ich super geschrieben und grusig zugleich finde: "Junge Menschen sitzen da, oben knabbern sie an ihren Sandwiches und ihren Cupcakes, unten knabbern die Fische an ihnen."
Nun ja, jedem Tierchen sein Pläsierchen, heisst es. Wem das zuviel wird, der kann auf der gleichen Seite meine neue, vergleichsweise dezente Wanderkolumne lesen, die von der Solothurner Verenaschlucht erzählt. Offenbar ist die in der Schlucht lebende Eremitin eine Hundehasserin, welche gegen einzelne Hündeler schon rabiat geworden sein soll.

Verenaschlucht bei Solothurn, die Einsiedelei.

Donnerstag, 7. April 2011

O-Ton von der Arche

Eine ganze Welt: Kloster Disentis.
Das Kloster Disentis ist mir seit Jahrzehnten ein Begriff durch die schöne Reportage von Niklaus Meienberg, "O du weisse Arche am Rande des Gebirges" von 1985. Seit ein paar Monaten gibt es im Benteli Verlag den opulenten Band "Ein Buch über die Welt" zu besagtem Kloster. Die 30 dort lebenden Brüder selber kommen zu Wort, aufgezeichnet hat ihre Beiträge Journalist Erwin Koch, und Fotograf Giorgio von Arb liefert die Bilder. Im "Migros Magazin" waren kürzlich zwei Texte abgedruckt. In dem einen erzählt Abt Daniel, wie anstrengend das Abtsein manchmal ist, und illustriert dies mit einer Anekdote:

"Ein französischer Bischof, überladen mit Arbeit und Sorgen, verzweifelnd in seinem Amt, setzte sich eines Abends hin und sagte: So, mein lieber Herrgott, wem gehört eigentlich diese Diözese, he? Gehört die Dir oder mir? Die gehört doch eindeutig Dir! Also pass gut auf sie auf, ich geh jetzt schlafen."

Mittwoch, 6. April 2011

Dällikon, ich komme

Heute trete ich in Dällikon auf und erzähle vom Wandern - alles Weitere siehe Inserat. Wo Dällikon liegt? Im Furttal im Bezirk Dielsdorf, ZH. Oder für Wanderer: südlich der Lägeren.

Dienstag, 5. April 2011

"Country" und die Gülledusche

Dieses Heft ist doof!
Kürzlich kaufte ich mir am Kiosk ein Heftli namens "Country. Lust auf ländliche Lebensart", und um es vorwegzunehmen: Was für ein doofes Magazin! Da gibt es den Tipp, wie man aus Blumen eine Krone flicht, mit der man das eigene Kind zum Prinzesschen ausstaffieren kann. Da gibt es eine Anleitung, wie man Opas Weidenpfeifchen schnitzt. Da gibt es eine Empfehlung, wo man das beste Tischtuch für Rattantische kriegt. Und natürlich gibt es auch die obligate Mein-Traumhaus-Reportage über ein naturbegeistertes Ehepaar, das sich in Mecklenburg "den Traum vom Herrenhaus mit Park und eigener Landwirtschaft erfüllt" hat. Nie im Leben möchte ich bei diesen Poseuren zu Besuch. Das alles ist überhaupt so saturiert serviert, dümmlich von der Stadt aus dahergeträumt, blödsinnig konsumistisch zelebriert, dass ich Lust hätte, die Redaktion in Hamburg mal zu besuchen und mit Gülle aus dem original authentischen Bauerndruckfass abzuduschen. Irgendjemand muss denen doch mal zeigen, wie das Land wirklich riecht.

Montag, 4. April 2011

"Ob wir das noch büssen müssen?"

Am Samstag stiegen wir, wie erwähnt, auf den Stockberg (SZ), toll die Sicht auf den Zürichsee und hernach die Kombination Cordon-Bleu und Schümli-Pflümli unten in der Bauernwirtschaft "Kapelle" in der Siebner Schwändi. Drei markante Sprüche von der Wanderung: "Da unten haben wir geheiratet", sagten oben auf dem Berg vor ihrer Hütte die Doblers über die Kapelle in der Tiefe. "Sind iär no bediänt?", sagte beflissen der circa achtjährige Wirtsbub mit dem Brasil-Fussball-T-Shirt in der Wirtschaft wie ein Grosser, als die erste Runde Bier/Saft/Mineral mehr oder weniger geleert war. "Sie, was meinen Sie, ob wir das noch büssen müssen", fragte die alte Frau bange, die zum Antonius-Kirchlein neben der Wirtschaft schaut. Sie meinte das unheimlich frühe Sommerwetter.

Sonntag, 3. April 2011

Einmal ein Wanderer, immer ein Wanderer

Der Zürichsee von der Pfanenstiel-Hochwacht.

Die Kühlerfigur des Royce.
Oh weh! lch wollte heute mit dem Velo zum Greifensee, und das funktionierte vorerst fantastisch. Ambitioniert, wie ich bin, fuhr ich zuerst via Hinter Guldenen (netter Imbissstand) hinauf zum Pfannenstiel, bestieg den Hochwacht-Turm, schaute über den Zürichsee. Ein paar Oldtimer waren auch zu besichtigen, obige Kühlerfigur gehört zu einem Rolls Royce, bei dessen Anblick ich an Winston Churchill dachte. Und natürlich kehrte ich im Restaurant ein. Hernach machte ich mich an die Abfahrt nach Maur, doch nach hundert Metern... ein spitzer Stein, der Reifen verlor alle Luft, ich hatte einen Platten, womit die Velotour nun zur Geh-Unternehmung wurde: anderthalb Stunden bis hinab zur Station Forch. Man entkommt seinem Schicksal nicht, ein Wanderer zu sein.
Pfannenstiel-Wirtschaft bei der Hochwacht.

So endete die Velotour.

Heute gibt es das Gegenteil von gestern

Mein Ziel heute: der Greifensee.
Gestern gings auf den Stockberg über Siebnen SZ. Das war toller als toll (und dürfte noch einen oder zwei Blogeinträge zeitigen). Heute nun wird, da es doch trocken bleibt und mit Regen nicht zu rechnen ist, das Kontrastprogramm geschaltet: Velofahren statt Wandern, easy statt strapaziös, allein statt mit dem Grüppli. Ich will von Zollikerberg hinunter zum Greifensee fahren und mich so gleich ein zweites Mal voll in den Frühling stürzen.

Samstag, 2. April 2011

Wetterkartenkurzgeschichte

Hübsche Short Story vom Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie.
Eine Wetter-Karte - das ist stets auch eine Kurzgeschichte. Diese hier erzählt in geraffter Form von einem splendiden Samstag, an dem man über den Dunst hochsteigt, zum Beispiel auf den Stockberg über Siebnen im Kanton Schwyz. Oben sieht man weit und stellt an sich selber eine kleine Frühlingsbräune fest. Dann steigt man ab, kehrt vielleicht noch im "Flüebödeli" ein, fährt wieder heim. Und hernach wird es Sonntag, und jawohl, sehr schön, es tröpfelt, so dass man nun zuhause bleiben, Fotos verarbeiten, einen Blogeintrag schreiben kann. Am Montag regnet es kurz mal richtig, es ist auch kühler geworden. Man holt sich am Morgen im Büro die Stockbergbilder auf den Computerschirm, geht die Wanderung noch einmal durch und findet: Doch, der Samstag, das war ein toller Tag!

Freitag, 1. April 2011

Per aspera ad Adastra

Dies ist ein Inserat auf der Plattform ronorp.ch. Entdeckt habe ich es im Blog von Ronnie Grob. Toll! Auch für Wanderschreiber gibts einen Stellenmarkt! Ob ich mal probeweise etwas einschicke? Aber dann konkurrenziere ich mich selber. Die inserierende Adastra Medien GmbH aus Zürich produziert, siehe Text, auch für meine Zeitung Beilagen.