Neu illuminierte Höllgrotten. (Bild: Flavio Heggli, Daniel Christen) |
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Donnerstag, 31. Mai 2012
Kreative Hölle
Mittwoch, 30. Mai 2012
Selbstmord ist keine Lösung!
Dienstag, 29. Mai 2012
Die Fremdenbremse
In Unterwalden ist alles extrem: Die Kühe haben übertrieben grosse Hörner, die Pfade sind besonders steil, und die Bauern mögen keine Wanderer. Wir stiegen am Samstag von Wolfenschiessen via Hächlisberg zum Wirzweli auf. Schon das war ein Abenteuer; der Wanderweg war zwar am Bahnhof angezeigt, auf dem Routenplaner von Schweizmobil ist er auch vorhanden, doch Wegzeichen fanden wir bald keine mehr. Wir schlugen uns durch, die Gegend war wunderbar, das Stanserhorn zum Greifen nah. Vom Wirzweli gings hinauf zur Gummenalp: fein die Rösti! Dann stiegen wir ab zum Ächerligrat und ins Tal der Sarner Aa, wobei an manchen Stellen der Wanderweg mit Kuhdraht versperrt war und andernorts die Wegzeichen wieder vollständig fehlten. An einem Ort gab es eine Kuhschranke: die zwei üblichen Kunststoffstangen zum Wegschieben. Bloss, dahinter war, nur von Nahem sichtbar, Stacheldraht gespannt. Eine Fremdenbremse, besonders perfid für Biker. Unten im Restaurant St. Jakob, Ennetmoos, nach 6 1/2 Gehstunden, 1122 Höhenmetern auf- und 1093 abwärts, waren wir uns einig: In Nidwalden und Obwalden ist die Natur toll und die Berge grossartig. Aber einfach hats der Wanderer dort nicht.
Montag, 28. Mai 2012
Vergesst Batman!
Jeb Corliss, Amerikaner und berühmter Base-Jumper, stürzt sich vom Hinterrugg, einem der Churfirsten. Die Höhendifferenz bis zum Walensee beträgt gut 1900 Meter, Corliss rast im Wingsuit wie Batman - aber dramatischer - dem Fels entlang. Irre.
Sonntag, 27. Mai 2012
Träumen darf jeder
Ja, ja. Du nennst dich Weltbummler. Und gleichzeitig stehst du abgekoppelt am Rand von Dottikon AG und witterst vor dich hin. Aber träumen darf ja jeder.
Samstag, 26. Mai 2012
Coke is it
Gestern auf dem Computer, heute in der Zeitung: Steck-Interview. |
Freitag, 25. Mai 2012
Wirzweli?
Das Hexenlogo: na ja. Aber das Wirzweli soll schön sein. So heisst ein kleiner, mit Ferienhäusern bestückter, per Seilbahn von Dallenwil aus erschlossener Nidwaldner Weiler direkt unter dem Stanserhorn. Morgen wollen wir zum Wirzweli wandern, was zwar streng, aber hoffentlich keine Hexerei ist.
Donnerstag, 24. Mai 2012
Campus oh Campus!
Gestern eine dreistündige Wanderung: Vom Bahnhof Brugg zur Klosterkirche Königsfelden auf Windischer Gebiet, dann zum römischen Amphitheater, auf die Habsburg, hinab zum Bad von Schinznach und nah der Schacheninsel aare-nah retour nach Brugg. War toll. Wenn ich allerdings die Fotos anschaue, merke ich, dass ich meinen Sujets nicht gewachsen war; ich hatte zuwenig Zeit, um zum Beispiel die wundervolle Gotik der Königsfelder Kirche gut abzubilden. Ich will das nachholen, für den Moment hier zwei eher prosaische Fotos. Erstens die Spur der Römer in der Brugger Bahnhofs-Unterführung. Und zweitens ein Stück des gigantischen Bauplatzes gleich nach der Unterführung, wo ein Fachhochschul-Campus aus dem Boden gestampft wird. Momentan ist die Umgebung des Bahnhofs Brugg ein Irrenhaus.
Mittwoch, 23. Mai 2012
Schöne Mitte
Das war gestern: Der Biologe und ich am Weiher von Bächelacher. |
Dienstag, 22. Mai 2012
Räudig in Andeer
Mit Genuss gelesen: ein neu erschienenes Büchlein, das die Orts- und Flurnamen der Landeskarte Andeer 1: 25 000 herleitet. Hier ein Beispiel: Die Forcletta digl Gurschus. "Forcletta" ist einfach, das ist eine kleine Forcla, Furkel, Furggle. Ein Pässchen. Aber Gurschus? Zugrunde liegt tatsächlich eine langobardische Wurzel, die zum rätoromanischen "Gruscha" führt: Räude, Krätze. Ein Gurschus ist ein schmutziger Mensch mit einem abstossenden Ausschlag. Auf die Landschaft bezogen ist eine Wiese gemeint, auf der das Gras "räudig" wächst. Okay, ich werde bald mal diese Forcletta überschreiten und den Zustand der Wiesen genau prüfen.
Montag, 21. Mai 2012
Man wollte fliegen
Prachtswetter, Blumen und Blüten, Fliederduft: Ja, der Samstag war ein Tag zum Schwärmen und Die-Welt-Umarmen. Oder wollte K., als sie beim Roten angesichts des steil abfallenden Hanges zu ihrer Linken die Arme ausbreitete, andeuten, sie hätte jetzt Lust zu fliegen? Unsere Wanderung wurde lang, sieben Gehstunden. Denn nachdem wir von der Station Lütisburg in zweieinhalb Stunden zur Mühlrüti aufgestiegen waren, änderten wir den Plan: statt zur Hulftegg, von welcher Töfflärm zu hören war, hinauf zum Schnebelhorn, das den Fussgängern (und Bikern) vorbehalten ist. Die Gegend war herrlich, immer neue Kämme, Fluhen, schmale Pfade, Hügel und Hoger, Glotzkühe und Nagelfluhwände. Nachdem wir dann im "Tierhag" unterhalb des Schnebelhorns gegessen hatten, stiegen wir ab nach Steg und fuhren heim, die Knie ein wenig schlotterig, der Kopf von Bildern überquellend.
Sonntag, 20. Mai 2012
Joggte Jogg?
Als ich in Männedorf an diesem Schild vorbeikam, merkte ich, dass ich es zweimal lesen musste. Das Auge sieht "Joggen" und denkt an die gleichnamige Sportart. Dabei bezieht sich die Joggenstrasse ja aber auf irgendeinen einst hier lebenden Jogg, also Jakob. Und der joggte garantiert noch nicht.
Samstag, 19. Mai 2012
Ein flexibles Völklein
Sehen wir heute nicht: Schloss Burgdorf. |
Freitag, 18. Mai 2012
Der Gruselturm von Meiengrün
Meiengrün, auch "Maiengrün" geschrieben: Restaurant und Turm. |
Der Turm: Viel altes und ein bisschen neues Holz. |
In Mägenwil entschied ich mich beim Wegweiser, des Klanges wegen, für "Meiengrün". Mein Ziel stellte sich als Aussichtspunkt heraus. Da war ein nettes Restaurant. Und ein Turm, den ich bestieg. Gruselig. Die Stufen waren alt und modrig und am Rand vermoost, einige - hoffentlich nicht nach dem System Zufall - bereits durch neue ersetzt.
Hernach zog ich weiter, hinab nach Hägglingen und zum Bahnhof Dottikon-Dintikon. Im Restaurant Bahnhof in Dottikon ass ich. Lauschte dem beleibten Wirt, der Bekannten endlos ein privates Problem vorklönte. Und fuhr dann zufrieden heim. Es war eine einfache Wanderung geworden, wie gewünscht, Gehzeit zwei Stunden.
Donnerstag, 17. Mai 2012
Von oben herab
Schöne Aufnahmen: Hier die Tierwies. |
PS: Ja, der Männerchor ist grässlich, aber man kann ja den Ton ausschalten.
Mittwoch, 16. Mai 2012
Auch die Zürcher schwingen, jawohl
In drei Stunden ging ich gestern von Männedorf am Zürichsee (Bild) über den Pfannenstiel nach Egg. Vor dem Restaurant Hochwacht-Pfannenstiel sah ich ein halb aufgebautes, riesiges Festzelt. Ich erfuhr, dass am Donnerstag, also an Auffahrt, dort oben das Pfannenstiel-Schwinget stattfindet. Oh ja, liebe Restschweizer, das haben wir im Kanton Zürich auch; ihr täuscht euch, wenn ihr meint, bei uns gebe es nur Banken, irre Werber und die Anstalt am Leutschenbach! Und statt Schwinger nur Swinger.
Dienstag, 15. Mai 2012
Müllers 19100 Kilometer
Müllers Projekt: der Aargau. |
Montag, 14. Mai 2012
Nass, nass, nass; kalt, kalt, kalt
Sonntag, 13. Mai 2012
Der Aargauer Rotstift
Am Hang über Döttingen, Kanton Aargau, sah ich diesen Rotstift. Wer hier wohnt? Keine Ahnung. Doch ist es nicht allzu wild spekuliert, wenn man behauptet: ein Lehrer!
Samstag, 12. Mai 2012
1200 Meter sind im Kanton Zürich viel
Hübsche Wirtschaft: Alp Scheidegg. |
Freitag, 11. Mai 2012
Die schwarze Madonna von Uetikon
Gestern eine federleichte Wanderung: von Esslingen in anderthalb Stunden über das Pässlein von Gibisnüd hinab nach Uetikon am See. Dort besichtigte ich das Franziskus-Zentrum und dessen Kirche. Es ist landauf, landab die einzige moderne Kirche, die mir je gefallen hat. Imposant rot ist sie von aussen, der Farbton warm, mexikanisch irgendwie. Der Innenhof, eine weite Fläche, erinnert in seiner ruhigen Geometrie an ein Kloster. Der Kirchenraum ist in schlichtem Weiss gehalten und von ausgeprägter Nüchternheit; wieder einmal stimmt die alte These, wonach der Schweizer Katholizismus im Vergleich zu den Spielarten anderer Länder ein Protestantismus ist. Rührend die afrikanische Madonna mit Kind; die Skulptur stammt aus Simbabwe.
Donnerstag, 10. Mai 2012
18 Gault-Millau-Punkte für 48 Franken
Koch Rico Zandonella, Tessiner. |
Mittwoch, 9. Mai 2012
Ich spielte Totes Meer
Die Rheinfelder wissen, wie man ein Solebad gut tarnt. |
Okay. In Rheinfelden meinen sie, jeder Auswärtige wisse, dass "Parkresort" gleich Solebad ist. Ein mitleidvoller Einheimischer zeigte mir dann den Weg und ich kam zu diesem Parkresort, einem Flachbau, hinter dessen unscheinbarem Portal sich eine grosse Bäderlandschaft verbirgt; oh ja, in Rheinfelden wissen sie, wie man ein Bad gut tarnt. Ich trat ein, zahlte, zog mich um - übrigens war ich noch nie in einem solchen Solebad. Wie ich es fand? Der Garderobenboden war grauslig klebrigwarm; dass man am Kiosk Badeschlappen kaufen konnte, sah ich erst beim Nachhausegehen. Und das Bad hat keine architektonische Sprache, bist du mal drin, findest du fast nicht mehr hinaus. Doch immerhin, das Schweben im Intensiv-Solebecken bei einem Salzgehalt von 12 Prozent und 36 Grad Wassertemperatur war schön. Ich spielte mal eben Totes Meer.
Dienstag, 8. Mai 2012
Schöne Freiburger Schlaufe
Seeweg am Greyerzersee. (Bild: Schweizer Wanderwege) |
Montag, 7. Mai 2012
Der Milan von der ZKB
Einfach, doch hübsch die dreistündige Route, die ich gestern machte. Zuerst mit dem Tram hinauf zum Zürcher Zoo; eine Art Bergstrecke, das Tram muss sich durch das alte Weinbauern-Dorf Fluntern hochklettern, bis es oben beim Zoo flachen Boden erreicht. Dann wanderte ich: vorbei am Hauptsitz der Fifa zum Loorenkopf-Turm und weiter via Süessblätz zur Neuen Forch. Den Milan auf dem Foto, eine Skulptur aus - nehme ich an - Bronze, fotografierte ich beim Loorenkopf-Turm. Der Vogel schmückt den Rastplatz, den die Zürcher Kantonalbank finanziert hat. Übrigens finde ich es löblich, wie die ZKB Jahr für Jahr eine grossartige Wanderbroschüre und überhaupt das Wanderwesen sponsert. Man könnte mit dem Geld garantiert sehr viel Dümmeres anfangen.
Sonntag, 6. Mai 2012
Süssli und die Kanonenkugel
Diese Woche spazierte ich nach Witikon, einem alten Dorf, das schön erhöht liegt und 1934 von Zürich geschluckt wurde; heute ist es ein apartes Stadtquartier. Zwei Dinge zu dem Ausflug: 1. Witikons beliebter Confiseur heisst Süssli. 2. Witikons altes Kirchlein war 1799 hart umkämpft, als die Franzosen Napoleons in der Gegend Zürichs auf habsburgische Truppen stiessen. In der Wand stecken bis heute zwei Kanonenkugeln.
Samstag, 5. Mai 2012
Des Himmels Augen
Kürzlich kniff der Himmel die blauen Augen zusammen und musterte mich Wandererlein. Mir blieb nichts anderes, als zurückzustarren. Und irgendwann war das Wolkengesicht wieder weg.
Freitag, 4. Mai 2012
Gipfelkreuzhasser
Umstritten: Gipfelkreuz auf dem Piz Mitgel. (Stefanski/ Wikicommons) |
"Was hat das Kreuz in der Gebirgsöde zu sagen? Dieses Denkmal des scheusslichsten Justizmordes aller Zeiten! Lasset doch die Sprache der Elemente rein erklingen, lasst die Natur unverfälscht zu eurer Seele sprechen! (...) Soll es Gottesdienst sein, diese uralte reine Gottnatur zu verfälschen mit aufdringlicher, kleinmenschlicher Sentimentalität?"
Donnerstag, 3. Mai 2012
32 schöne Gewässer
Zuerst das Gipfelquartett, dann das Hüttenquartett - und nun hat der Hersteller ein Bergseequartett lanciert. Und jetzt sollte ein lustiger oder kritischer Satz folgen, aber mir fällt keiner ein; belassen wirs bei der puren Vermeldung der Neuerscheinung.
Mittwoch, 2. Mai 2012
Die besten Salzstängeli meines Lebens
Schön, oder? Der Zürichsee von Herrliberg aus. |
- Bei der Tramschleife Rehalp gibt es weder Kiosk noch Café. Nur einen Getränkeautomaten.
- Das Zolliker Schwimmbad Fohrbach war so früh am Morgen (7.30) geschlossen. Also auch dessen Restaurant.
- Vor dem Restaurant des Tennisclubs Küsnacht stand ein Schild "offen", obwohl es laut einer anderen Tafel montags zu ist. Ich trat ein, da war niemand, Totenstille. Aber die Kaffeemaschine war eingeschaltet. Ich brühte mir eine Tasse, legte das Geld hin, trank den Kaffee auf der Terrasse, kam mir vor wie ein Einbrecher oder der letzte Mensch auf Erden.
- "Schützenstube" Küsnacht: Montag zu.
- "Kittenmühle" Herrliberg: Montag zu.
- Von weitem sah ich das Beizenschild an einem grossen Haus im Herrliberger Weiler Biswind. Es war keine Beiz, sondern die Getränke- und Weinhandlung Freitag.
- Die "Buech" von Herrliberg: snobby. Hier versuchte ich einst einzukehren, wurde aber aufgrund meiner verschwitzten Wanderer-Erscheinung abgewiesen. Ein zweites Mal versuchte ich es nicht.
- Die Meilemer "Luft": ein Ausflugsrestaurant mit Tradition. Mittlerweile gehört es einem deutsch-russischen Ölhändler, der es für sich, privat, umbaut. Die "Luft" ist keine Wirtschaft mehr.
- Die "Burg", Meilen, ist eine renommierte Gaststätte und eine Pracht von Riegelbau, ein altes Weinbauernhaus von 1676. Montag Ruhetag. Das traf mich hart, jetzt war Essenszeit.
- Im "Bergheim" Uetikon hätte ich essen können, Walliser Schweinssteak mit Bratkartoffeln. Es handelt sich um eine Psychi, das Restaurant ist öffentlich. Doch irgendwie hatte ich keine Lust auf Klinik.
- Das "Widenbad" in Männedorf war offen. Auf dem Parkplatz stand ein Riesencar. Drinnen war alles voll, keine Chance für mich, in absehbarer Zeit etwas zu kriegen. Dutzende Augenpaare starrten mich mitleidlos an, während ich die Tür wieder hinter mir zuzog.
- Die "Aberen", Stäfa, sah auch gut aus. Ruhetag.
- Am Wanderziel in Feldbach fand ich fürs erste keine Wirtschaft. Ich ging vom Bahnhof die Strasse hinab. Voilà die "Rössli-Stube", Spezialität Flammkuchen. Sie öffnete erst um 16 Uhr, ich hätte 45 Minuten warten müssen.
- Gleich daneben erblickte ich ein paar Biker in einer Gartenwirtschaft. "Dirty Joe" hatte offen. Beim türkischen Kellner bestellte ich ein Bier und ein Mineral. Sowie etwas Salziges. Er brachte mir Salzstängeli. Ich trank und knusperte zu "Highway to Hell" von AC/DC; dies waren die besten Salzstängeli meines Lebens.
Feldbach: Schlussbier mit Mineral und Salzstängeli |
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