Gesamtzahl der Seitenaufrufe
Samstag, 31. Dezember 2011
Von einem kleinen blauen Käfer
Am 7. Juli 2011 um 12 Uhr mittags schaute im Urner Schächental der kleine blaue Käfer über den Rand seines Blattes. Gern hätte ich gewusst, was er in der Tiefe zu erspähen suchte. Seine Frau? Die Kinder? Oder war der Käfer eine Sie? Gibt es bei den Käfern Er und Sie? Noch lieber hätte ich erfahren: Wusste der kleine blaue Käfer, dass er in seiner Schau beschaut wurde? Und fotografiert, von einem Menschenmann? Und weshalb tat der Menschenmann das? Und gibt es irgendwo über dem Menschenmann auch ein solches Wesen, wiederum viel grösser und dem Menschenmann verborgen, das diesen betrachtet? Mit dieser Kleinportion Tiefsinn möchte ich mein Blogjahr beenden. Ich wünsche allen ein gutes neues Jahr mit vielen Wanderungen. Oder auch ganz ohne Wanderungen. Jedenfalls ein Jahr mit möglichst viel Freude. 2012, wir kommen!
Freitag, 30. Dezember 2011
Das Kälte-Experiment
Viel Schnee zwischen Amden und dem Toggenburg. |
Donnerstag, 29. Dezember 2011
Mentalwandern
Eine Leserinnenzuschrift. |
Mittwoch, 28. Dezember 2011
All time high auf der Vorder Höhi
Winter in Amden-Arvenbühl. |
Vorder Höhi, Gadenwirtschaft. |
sonnengieriger Snöber, Skifahrer, Schlittler, Rentner, Hündeler, Eltern mit Gofen, Pärchen usw. Auf der Panoramastrecke Arvenbühl - Vorder Höhi war dann auch viel Volk unterwegs. Doch der Anblick des in den blauen Himmel zackenden Leistchamm lenkte uns wirkungsvoll ab und machte alles gut. Auf der Vorder Höhi wurden in einem Gaden Gerstensuppe und Bratwürste ausgegeben, wunderbar speditiv; unsere Laune erreichte, was der Amerikaner ein "all time high" nennt. Hernach beschlossen wir, berauscht von Licht und Luft, den Abstieg ins Toggenburg Richtung Stein. Der Bratwurstmann, ein Einheimischer, riet ab; dafür brauche es Schneeschuhe. Er hatte recht: Wir Schneeschuhlosen benötigten für den Abstieg gut drei Stunden, sanken auf manchen Passagen Schritt um Schritt bis zu den Oberschenkeln ein, fluchten, schwitzten, verzweifelten schier. Unten war soviel Wasser und Eis in den Schuhen, dass ich das Gefühl hatte, man habe mir ein Sorbet Colonel hineingekippt. Gestern: Das war ein Abenteuer mit Höhen und Tiefen, das war... Psychodrama in der Ostschweiz.
Dienstag, 27. Dezember 2011
Mit Stricker in die Hölle
Stricker kanns einfach: Ausschnitt aus dem neuen Buch. |
Montag, 26. Dezember 2011
Folterfall in Lömmenschwil
Perfid! Das Gute ist so nah, signalisiert der "Ochsen" und teilt mir gleichzeitig mit, dass dieses Gute leider derzeit nicht zugänglich ist - Gastrofolter in Lömmenschwil SG.
Sonntag, 25. Dezember 2011
Der Friedensapostel und die FDP-Gemeinde
Doch, er ists. Am Rand des potthässlichen, wohlstandsverwahrlosten Zumiker Dorfplatzes erblickte ich kürzlich diese Statue in Bronze: Max Daetwyler. Er trägt die weisse Fahne über der Schulter, wie man es von vielen alten Fotos kennt. Daetwyler war eine Grossgestalt der Friedensbewegung und des Pazifismus. 1914 verweigerte er als erster Schweizer den Kriegsdienst. In den Dreissigerjahren begegnete er Mahatma Gandhi. Fortan zog er mit seiner weissen Fahne durch die Welt und demonstrierte gegen den Krieg. 1976 starb er in Zumikon, wo er mit seiner Familie über fünfeinhalb Jahrzehnte gewohnt hatte. Es zeugt von Liberalität, dass der stockbürgerliche Ort, dieses FDP-Nest, in dem Elisabeth Kopp politisierte, zu seinem Bürger hielt und es verhinderte, dass er behördlich entmündigt wurde. 2004 wurde dann das Denkmal eingeweiht.
Samstag, 24. Dezember 2011
Eine grosse Liebe in drei Zitaten
Kürzlich postete ich einen Eintrag über Friedrich Hölderlins kurze Zeit als Hauslehrer in Hauptwil TG im Frühjahr 1801. Ich wurde dann gefragt, weshalb der Dichter nach drei Monaten von den reichen Gonzenbachs schon wieder entlassen wurde. Nun, die Spezialisten vermuten, dass der Mann bereits nahe an den Irrsinn späterer Jahre gerückt war, was ihn unerträglich machte. Klar ist, dass Hölderlins früheres Engagement vor Hauptwil an seiner eigenen Seelenzerrüttung Anteil hatte. In Frankfurt lernte er Susette Gontard kennen, Gattin eines Bankiers, zu der sich ein inniges Verhältnis entwickelte. Es endete, als der Bankier nach gut zwei Jahren merkte, was in seinem Hause zwischen Susette und Hölderlin vor sich ging, den er 1796 als Lehrer von Sohn Henry angestellt hatte. Hier die Geschichte in drei Zitaten:
Susette Gontard, 1769 bis 1802. |
"Den Börsenkurs verstehe ich aufs Haar, aber wie die Kinder geleitet werden sollen oder was sie lernen müssen, das ist nicht meine Sache..." (Bankier Gontard)
"Lieber Freund! Es gibt ein Wesen auf der Welt, woran mein Geist Jahrtausende verweilen kann. (...) Lieblichkeit und Hoheit, und Ruh und Leben, u. Geist und Gemüth und Gestalt ist Ein seeliges Eins in diesem Wesen." (Hölderlin in einem Brief)
"Dass der Hauslehrer vorzüglich viel Delicatesse im Umgang mit der Hausfrau nöthig hat, liegt in der Natur der Sache. Mit jedem zu sehr annähernden Schritt, jedem Suchen des Geheimnisses von ihrer Seite, wird der weise Mann einen Schritt zurücktreten. Er wird sogar je eher je lieber das Haus verlassen, worin die Ruhe - vielleicht endlich gar die Tugend - zweyer Personen in Gefahr kommt. Die Flucht allein macht hier den braven Mann." (A.H. Niemeyer, ein Theoretiker der Pädagogik, 1796 in einem Buch)So, liebe Blogleserinnen und -leser, hiermit wünsche ich allen schöne Weihnachten!
Freitag, 23. Dezember 2011
Mein Schaffhauser Debakel
Zwischen Bargen und Beggingen. |
Ein Stein erinnert in Beggingen ans schreckliche Jahr 1633. |
Donnerstag, 22. Dezember 2011
Staatliche Schmutzkampagne
Mittwoch, 21. Dezember 2011
Huch, Luxus in Braunwald!
Das neue, sozusagen dezentrale Hotel Ahorn in Braunwald. |
Dienstag, 20. Dezember 2011
Escher, die Römer und meine Gehtrance
Gestern Winterwanderung: In knapp vier Stunden ging ich von Ziegelbrücke auf den Biberlichopf, wieder hinab, weiter Richtung Weesen, dem Linthkanal entlang zum Walensee, ins Gäsi und schliesslich schnurgerade auf dem erhöhten Pfad neben dem Escherkanal zum Bahnhof Näfels-Mollis. Drei von vielen Höhepunkten:
- Der Biberlichopf. Fährt man im Zug nach Chur, unterquert man ihn gleich nach dem Bahnhof Ziegelbrücke im Tunnel. Auf dem imposanten Felshügel, markiert durch eine Fernmelde-Antenne, unterhielten die Römer zu Zeiten des Kaisers Augustus einen Wachtposten. Die Mauern sind erhalten, im ersten Weltkrieg baute die Armee in die Ruine hinein einen Unterstand. Kein Mensch war gestern dort oben, ich fand die Stille schon fast unheimlich.
- Die Gestade des Walensees. Richtung Gäsi ist das Ufer unverbaut; ich genoss den Blick auf das historische Städtchen Weesen. Das Gäsi selber ist Naturschutzzone, ein Mix aus lichtem Wäldchen und aparten Landspitzen in den See hinein. Sommers wird gebadet, Party gemacht, getrunken, gekifft; so manches Glarner Baby wurde hier gezeugt.
- Der Escherkanal. Endlos lang ist die Gerade Richtung Näfels. Das schenkte mir die Musse, das gewaltige Meliorationswerk Hans Conrad Eschers Anfang des 19. Jahrhunderts zu bedenken. Und irgendwie geriet ich in eine Art Geh-Trance. Dieser Kanal ist psychedelische Architektur.
Montag, 19. Dezember 2011
Das knallgelbe Restaurant
3.2 Tonnen wiegt die ausrangierte Diavolezza-Gondel. Der Hotelier Thomas Walther vom "Steinbock" Pontresina ersteigerte sie auf eBay für 2010 Franken. Er will sie nun zu einem kleinen und gemütlichen Restaurant umrüsten. Kürzlich wurde die Gondel mit einem Sattelschlepper zu ihrem neuen Standort transportiert, hier das Filmchen; Mitte Januar soll man in ihr bereits essen und trinken können.
Sonntag, 18. Dezember 2011
Ein Zufall auf dem Loorenkopf
Blick vom Loorenkopf auf den Zürichsee. Hinten die Pfnüselküste. |
Glitschiger Abstieg vom Turm. |
Samstag, 17. Dezember 2011
Mein persönlicher Orkan
Blick von der Panta Rhei: Oberriedens Sturmblinker ist an. |
Freitag, 16. Dezember 2011
Annali und der Purenknächt
"Stillstand": eine Einrichtung, die in die moderne, organisierte Kirchenpflege mündete. Der Name rührt daher, dass sich einmal im Monat nach dem Sonntags-Gottesdienst verdiente Gemeindebürger mit dem Pfarrer am Taufstein trafen und im Stehen Dinge der Gemeinde besprachen. Jetzt macht sich das Zürcher Staatsarchiv daran, nach und nach die Stillstandsprotokolle einzelner Gemeinden zu publizieren, was gut zwei Jahre dauern wird. Hier der Anfang eines Eintrages aus Brütten, Annus 1632, Januarius:
"In disrem ersten stillstand diss jars ist von den fürgsetzten fürbracht worden, wie das Annali Müller einen purenknächt zur ehe gnommen, der aber nit fromm seig, sälle etwas an ënden und ohrtten veruntroüwett han etc. Dessglichen, sölle Margrethli Balthensperg auch einen zur ehe gnommen haben, so ein papist seig. Hieruff erkënt worden, beide parhteyen für die gschwornen ins pfarrhuss z'brüffen und ihr verantwortung da z'hören..."
Donnerstag, 15. Dezember 2011
Geizige Muotitaler
Männer einst im Muotatal. (WikiCommons) |
Mittwoch, 14. Dezember 2011
Mist, Stadtmist!
Hausmüll (nicht der von SO). |
Dienstag, 13. Dezember 2011
Hölderlin in Hauptwil
Tor ins Dorf Hauptwil TG und Gonzenbach-Anwesen "Oberes Schloss". |
Die Gonzenbachs, Textilindustrielle, wohnten schön. |
Montag, 12. Dezember 2011
Das war unser Weihnachtsessen
Blick von der Gegend beim Türli Richtung Zürichsee und Innerschweiz. |
Für solche Kost geht unsereins stundenlang. |
Sonntag, 11. Dezember 2011
Deheem in St. Antoni OW
Ist dieses Höndli nicht reizend? Ich traf es vor einem Hof an, auf dem Jakobsweg von St. Jakob nach Flüeli-Ranft, gleich bei der St. Antoni-Kapelle; die Kolumne über diese Wanderung ist letzte Woche erschienen. Das Tierchen rannte auf mich zu, legte sich auf den Rücken, streckte mir die Pfoten entgegen: Licence to kraul. Ich koste es ausgiebig und musste lachen, als ich mich mit ihm reden hörte: Mein Appenzeller Dialekt, der in der städtischen Umgebung zur Abflachung tendiert, war so stark wie deheem. Das Blässli ist ja auch ein Stück Deheem. Einfach ausgelagert nach Obwalden.
Samstag, 10. Dezember 2011
Heute wird im Mondschein gewandert
Der Mond ist auch eine Lampe. |
Freitag, 9. Dezember 2011
Inkluse und Plättlileger
Dieses Inserat sah ich in einer Zeitung, die in der Sattelegg-Beiz herumlag. Kurz zuvor war mir der Name Fintan das erste Mal begegnet. Ich las nämlich ein wenig über das Kloster Rheinau ZH. Und vernahm vom heiligen Fintan, einer Gestalt aus der Gründerzeit des Klosters im neunten Jahrhundert. Fintan war ein irischer Wandermönch, der sich im Gebiet der heutigen Schweiz niederliess. Angeblich soll er aus seiner Heimat geflohen sein, nachdem ihn die Wikinger gefangen hatten. In der Rheinau war er Inkluse, liess sich also lebenslänglich einmauern. Seine Vita inspirierte katholische Eltern, ihre Kinder nach ihm zu taufen. Und so treffen wir auf katholischem Territorium ab und zu einen Fintan. Der vom Plättlicenter in Feusisberg heisst mit ganzem Namen Fintan Marty.
Donnerstag, 8. Dezember 2011
Sechs Fragen an Schweiz Tourismus
Schweiz Tourismus mailt eine Medienmitteilung, die so anfängt:
Nachdem ich das las, habe ich folgende Fragen:
"Alle Jahre wieder - mit einem bunten Feuerwerk an festlichen Angeboten, Winterideen und Feierlichkeiten läutet die touristische Schweiz Weihnachten und das Jahresende ein. Wellness, Advent und Tango, historische Hotels und Day Spas, Weihnachtsmärkte und Silvesterbälle, World-Snow-Day und Geschenkideen. Frohe Festtage für die ganze Familie und jedes Budget in der winterlichen Schweiz."
Da, ein Day Spa! |
- Wie muss ich mir dieses "einläuten" vorstellen, wer läutet wo was?
- Wo könnte ich einmal die "touristische Schweiz" treffen und mit ihr bei einem Kaffee ein wenig über unsere (ihre, meine) Vorstellungen von Tourismus plaudern?
- Klingt "alle Jahre wieder" in dieser Mitteilung nicht ein wenig bedrohlich? Oder ist es doch eher Resignation?
- Hat man in Day Spas wirklich einen Tag lang Spass?
- Ist der "World Snow Day" mit der Uno koordiniert, und was meinen die Leute im Sahel dazu?
- Bin ich ein hoffnungslos verschrobener Sonderling, da sich mir bei der Lektüre die Nackenhaare sträubten, als sei Lord Voldemort in der Nähe; bin ich ein Asozialer, wenn jede Faser in mir, da ich die Schweiz-Tourismus-Zeilen las, nur nach einem trachtete: fort, weg, Flucht! Ja nicht in die Nähe einer der Veranstaltungen kommen, die in diesem Mail aufgezählt werden!
Mittwoch, 7. Dezember 2011
Ich bin wieder ein Vierbeiner
Die neuen auf meinem Küchentisch. |
Dieses Modell hat Seitenklemmen. |
Dienstag, 6. Dezember 2011
Das Holzwurmsanatorium zu Benken
Witziger Name. Wir kamen kürzlich am "Holzwurmsanatorium" vorbei, in der Linthebene bei Benken SG. Es handelt sich um einen Gewerbebetrieb, der antike Möbel aus Holz repariert und restauriert. In einem kleinen Museum sind alte Holzbearbeitungs-Geräte zu besichtigen. Und nebenbei betreibt die Familie Helbling auch eine Brennerei.
Montag, 5. Dezember 2011
Der Tag beginnt morgens um vier mit Bananen
Zu Fuss durch Indien? Schulz tats. (Bild: Wikijagdeep) |
"Jeden Morgen um vier vibriert mein Handy. Ich stopfe mir ein halbes Dutzend am Vortag erstandene Bananen, Kekse oder andere Süssigkeiten in den Mund, trinke einen Liter Wasser und stürze in die Dunkelheit, um möglichst weit zu kommen, bevor die Sonne um sieben Uhr schlagartig aufgeht."
Sonntag, 4. Dezember 2011
Widmers Stossgebet
So soll es sein! |
Pardon für die Eruption, liebe Blogleserin, lieber Blogleser. Aber dem geduldigsten und höflichsten Wanderer platzt der Kragen, wenn der Resthusten einfach nicht weicht und er jeden Morgen Temperatur hat, so dass Wandern partout nicht geht.
Samstag, 3. Dezember 2011
Ade, Martinisommer, ade
Ab heute ist das alles weiss. |
Blick zum Zürichsee. |
Freitag, 2. Dezember 2011
Ohne Geld (aber mit Hund) durch Deutschland
Das Remake. |
So. Jetzt noch eine eitle Mitteilung in eigener Sache. Ringier-Zeitschriftenchef Urs Heller gab der "Werbewoche" soeben ein Interview. Es geht um die Ringier-Neuentwicklung "LandLiebe". Auf die Frage, was die Philosophie der Zeitschrift sei, antwortet Heller:
"Es drängt uns in der Freizeit wieder raus in die Natur, raus aufs Land. Ich kann mich gut an Zeiten erinnern, wo im Sommer an Sonntagen bei den Bergbahnen kein Andrang herrschte. Man musste warten, bis irgendwann wieder mal ein Bähnchen fuhr. Heute ist der Parkplatz um sieben Uhr voll. Wandern ist ein Megatrend, den die Medien glorios verschlafen - von Kollege Thomas Widmer einmal abgesehen, der im Tages-Anzeiger hervorragend darüber schreibt."
Donnerstag, 1. Dezember 2011
E-Bike, eine gute Sache?
Frisst Strom: Kutters elegantes Modell "Dolphin". |
Abonnieren
Posts (Atom)