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Freitag, 28. Februar 2020

Glatt ist nicht gleich Glatt

Rümlang, die Grubenmann-Brücke von 1767 über die
Zürcher Glatt. (Foto: Paebi/Wikicommons)
Morgen wollen wir an der Glatt wandern.
Der Satz ist nicht eindeutig. Es gibt nämlich in unserem Land zwei Flüsse dieses Namens:
  1. Die Zürcher Glatt. Sie ist mit 36 Kilometern der längere Fluss. Und gleichzeitig ist sie vergleichsweise gesittet. Ein wenig brav. Das zeigt sich in der Höhendifferenz. Nur 100 Abwärtsmeter macht die Zürcher Glatt vom Greifensee, wo sie entspringt, bis zur Einmündung in den Rhein bei Rheinsfelden. Ein Langsamgewässer ist sie, träg, verschlickt. Übel hat man ihr im Übrigen mitgespielt, sie ist ein Agglo- und Industriefluss, der Wallisellen, Dübendorf, Zürich, Opfikon tangiert, von gewaltigen Strassenüberführungen gequert und von unzähligen Kanälen mit dubiosen Inhalten behelligt wird.
  2. Die Ostschweizer Glatt hat auch gelitten, vor allem im Bereich von Herisau und Gossau, deren Industriebetriebe ihr zusetzten. 24 Kilometer lang ist sie, startet im ausserrhodischen Schwellbrunn und endet bei Uzwil und Oberbüren, also im Kanton St. Gallen, in der Thur. 447 Höhenmeter sinkt sie von Anfang bis Ende, was heisst, dass sie abschnittweise wesentlich schneller fliesst ist als die Zürcher Glatt. Sie hat sich viel tiefer eingefressen und an einigen Stellen Tobel von beachtlicher Wildheit geschaffen. Auch mäandert sie. An dieser Glatt wollen wir morgen wandern.

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