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Sonderlich türkisch wirkt das nicht: Tanzfest in Polonezköy.
(Foto: Nevit Dilmen/ Wikicommons) |
Polonezköy ist ein kleines Dorf mit 300 Menschen gut 30 Kilometer östlich von Istanbul. Wer hinreist, gerät in ein, nein, nicht türkisches, sondern polnisches Ambiente. "Polendorf" heisst der Ortsname übersetzt; ausgewanderte Exilpolen gründeten Polonezköy 1842, sie wollten von hier aus den Widerstand gegen die Besetzung und Teilung ihrer Heimat durch Preussen, Österreich und Russland organisieren. Das Dorf ist offenbar nach wie vor, las ich eben in einem Roman, total polnisch, das römisch-katholische Kirchengebäude inklusive. Einst bestritten die Bewohner ihren Lebensunterhalt mit der Schweinezucht, Schweinefleisch war unter den Nichtmuslimen Istanbuls sehr begehrt. Heute sind es die Touristen, die Geld bringen. Die Dörflerinnen und Dörfler reden nach wie vor Polnisch, folgen den slawischen Bräuchen von einst und veranstalten immer wieder mal ein Musik-und-Tanz-Festival. Einmal Pole, immer Pole.
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