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Freitag, 11. Juni 2021

Bitterli und die Wasserfrage

Mein Burgenartikel. Halt mit Werbung im hinteren Teil.

Für die "Schweizer Familie" führte ich ein Gespräch mit dem Basler Historiker Thomas Bitterli, 69, der nach 25 Jahren als Geschäftsführer des "Schweizerischen Burgenvereins" zurücktritt. Thema? Ja, klar, Burgen! Es geht in dem Interview um Raubritter und die sogenannte Vertikalbewegung des 12. Jahrhunderts, um den Unterschied zwischen Schloss und Burg, aber auch um den Alltag in einer mittelalterlichen Burg. Spezialist Bitterli – er publizierte 1995 den "Schweizer Burgenführer" – spricht schön anschaulich. Man kann das nachlesen, das Heft ist jetzt am Kiosk erhältlich. Auf meine Frage, wie die Burg zu Wasser kam, antwortet Bitterli:

"Man strebte beim Burgbau einen Brunnen an, indem man Richtung Grundwasser bohrte. Doch das führte nicht immer zum Erfolg. Die Alternative zum Brunnen war die Zisterne, wie wir sie heute im Schrebergarten finden. Eine mittelalterliche Burgzisterne, als Hohlraum in den Felsen geschlagen, fasste bis zu 10 000 Liter Wasser. Regenwasser in der Regel. Wo man aus Platzgründen keine oder keine genügend grosse Zisterne einbauen konnte, machte man es wie heute, wo man das Trinkwasser harassweise in Flaschen ins Haus holt. Man schaffte das Wasser in Fässern in die Burg. Heutzutage braucht jede Person 150 bis 180 Liter Wasser pro Tag, zum Trinken, Kochen, Baden, Duschen, für die WC-Spülung, die Geschirr- und die Waschmaschine. Im Mittelalter reichten zwei bis drei Liter Wasser pro Person."

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